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Metabolik im Kurzsprint - Druckversion

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RE: Metabolik im Kurzsprint - Atanvarno - 29.07.2022

Wobei die Autoren auf eine Studie aus dem Schwimmsport verweisen, bei der ähnliche Werte festgestellt wurden (die war Anlass das überhaupt mal in der LA zu überprüfen)


RE: Metabolik im Kurzsprint - dominikk85 - 29.07.2022

(29.07.2022, 06:59)Atanvarno schrieb: Der Artikel sagt erstmal nur, dass bei Kurzsprintern der Eliteklasse im Gegensatz zu Amateuren bei kurzen Belastungen <3s entgegen der bisherigen Lehrmeinung sehr hohe (>10mmol) Laktatwerte auftreten. Das spricht aber nicht gegen die etablierten Modelle, die einen hohen Anteil aerober Energiegewinnung im 400m-Lauf sehen. Ich würde jedenfalls ncht daraus ableiten, dass die 400m-Läufer jetzt anfangen sollten mehr anaerobe Einheiten im Training zu knüppeln (für die sind diese ersten drei Sekunden erheblich unwichtiger als für einen Kurzsprinter, die sollen sich mehr Gedanken über die Zielgerade machen Wink )

wobei die ersten 3 sekunden auch für die 400m nach der Erkenntnis schon interessant sein könnten.

Michael johnson und andere haben ja gerne gesagt das man die ersten ca 60-70m voll durchkeulen und dann zwischen 70 und 250m "coasten" soll weil erst so ab 70m signifikant das laktat steigen würde und mit dieser strategie würde man ein zu hohes bzw frühes hochschießen des laktats vermeiden ohne auf den ersten 200m zu viel zeit zu verlieren. 

Wäre diese Strategie, bzw zumindest die theoretische Herleitung dafür nicht auch hinfällig?


RE: Metabolik im Kurzsprint - Atanvarno - 29.07.2022

Aus meiner Sicht nicht, da auch auf den ersten 50m die Geschwindigkeit eines 400m-Läufers weit von der eines Elitekurzsprinters entfernt ist.

Bevor man sich aber vertiefte Gedanken über mögliche Trainingsadaptionen macht, müsste das Ergebnis ohnehin erstmal in größeren Studien bestätigt werden.


RE: Metabolik im Kurzsprint - dominikk85 - 29.07.2022

(29.07.2022, 13:16)Atanvarno schrieb: Aus meiner Sicht nicht, da auch auf den ersten 50m die Geschwindigkeit eines 400m-Läufers weit von der eines Elitekurzsprinters entfernt ist.

Bevor man sich aber vertiefte Gedanken über mögliche Trainingsadaptionen macht, müsste das Ergebnis ohnehin erstmal in größeren Studien bestätigt werden.

gilt das auch für elite kurzsprinter wie norman oder kerley die auch sehr gut über 400m sind?

Wie sind denn die 50 oder 100m splits eines norman oder van niekerk?


RE: Metabolik im Kurzsprint - Atanvarno - 29.07.2022

Van Nierkerk 10,7 für die ersten 100, Topspeed 10,6m/s zwischen 50 und 100m
https://www.track-stats.com/how-van-niekerk-broke-the-400m-world-record/


RE: Metabolik im Kurzsprint - Gertrud - 29.07.2022

(29.07.2022, 14:08)Atanvarno schrieb: Van Nierkerk 10,7 für die ersten 100, Topspeed 10,6m/s zwischen 50 und 100m
https://www.track-stats.com/how-van-niekerk-broke-the-400m-world-record/

Korrektur:
Ich meine, mich richtig zu erinnern, dass Usain Bolt 2,95m im längsten Schritt bei der Höchstgeschwindigkeit hatte. 

Ab 100m bis etwa 225m liegt van Niekerk in der Zeit unter den anderen, dreht dann aber etwa ab 250m bis ins Ziel im Vergleich zu den anderen richtig auf. Man kann aufgrund der Metabolik leicht erahnen, in welchen Bereichen er eine unheimliche Stärke zu den Sprintwerten hat. Obwohl er hervorragende Werte über 100m und 200m hat, überzieht er nicht und liegt unter den anderen in dem Teilstück, um dann seine Überlegenheit bis ins Ziel auszuspielen. Er bekommt aufgrund einer sehr klar strukturierten Renneinteilung keinen "Kolbenfresser" im Bereich 300m plus.

Gertrud


RE: Metabolik im Kurzsprint - Gertrud - 30.07.2022

Auch sein langer Schritt hat eine funktionelle gezielte Methode und wurde mit Sicherheit ganz speziell vorbereitet. Die 70+Dame aus Südafrika hat auch mal erwähnt, dass sie alles an Informationen aufgesogen hat. Das kommt mir so bekannt vor. Alter schützt vor Wissbegierde nicht!!! Wink ‌Diese Fähigkeitsentwicklung ist altersunabhängig. Schade ist, dass man keine Brain-Festplatte vererben kann. Wink ‌Aber auch da ist man schon auf dem Weg, solche Sachen bildlich in noch ungenauen Schemata zu erfassen.

Gertrud


RE: Metabolik im Kurzsprint - Träner - 30.07.2022

Zu Gertrud/ Schrittlänge Bolt:
WM-Finale 2009: Max. Schrittlänge 2,85m,durchschnittliche Schrittlänge 2,46m( Quelle: LA-Training 10+11/09)


RE: Metabolik im Kurzsprint - Gertrud - 30.07.2022

(30.07.2022, 17:32)Träner schrieb: Zu Gertrud/ Schrittlänge Bolt:
WM-Finale 2009: Max. Schrittlänge 2,85m,durchschnittliche Schrittlänge 2,46m( Quelle: LA-Training 10+11/09

Maximale Schrittlänge: 2,95m  WinkThumb_up

https://www.diepresse.com/1276117/usain-bolt-die-magie-der-41-schritte
 
Sobald Bolt unterwegs ist, wird es spannend. Der Körper muss bewegt werden, von den Beinen, wirft Gruber energisch ein. Sie bewegen Rumpf, Arme und Kopf. Der Schwerpunkt des Körpers wird pro Schritt um drei Zentimeter gehoben und kontrolliert gesenkt. Diese Hubleistung mache rund zwölf Prozent der Gesamtleistung aus. 80 Prozent der verfügbaren Energie werde in die Beschleunigung investiert. Der Rest steht den Armen zu Verfügung. Bolts maximale Schrittlänge beträgt 2,95 Meter, „er braucht 41 Schritte, alle anderen 43. Er gewinnt, logisch!“

Gertrud



RE: Metabolik im Kurzsprint - Träner - 31.07.2022

Reden wir aneinander vorbei? Mein Beitrag bezog sich auf die Auswertung des WM-Finales 2009! Also auf seinen Weltrekord-Lauf! Ich wiederhole die Quelle: LA 10+11/09. Dort übrigens weitere interessante Zahlen: 41 Schritte! Überraschend für mich auch, dass nach den damaligen Messungen Bolt schon sehr früh eine sehr hohe Geschwindigkeit erreicht-schon bei etwa 48m sprintet er mit 99% seiner Maximalgeschwindigkeit!
Lesenswert auch die Infos zum Aufwärmprogramm!