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RE: Schwimmen - Walker - 11.08.2016

(11.08.2016, 13:08)alex72 schrieb: ich würde mal sagen die (sehr trainingsintensiven) Schwimmer (und andere) haben gegen Länder wie USA und Australien keine Chance:

weil die UNIs und Schulen dort Millarden in den Leistungssport investieren während unser Studenten schon Probleme haben mal eine Klausur zu verschieben


Warum war bspw. eine Britta Steffen, ein damaliger Paul Biedermann und eine Hannah Stockbauer damals dann ausgesprochen souverän und international erfolgreich? An den Schwimmsuits dürfte es nicht gelegen haben.


RE: Schwimmen - Atanvarno - 11.08.2016

Public Service Announcement Wink

Die Diskussion haben wir schon Mal recht ausführlich geführt
Schul- und Universitätssport nach US-Vorbild in Deutschland?


RE: Schwimmen - ap-hh - 11.08.2016

(11.08.2016, 13:42)Pretender schrieb: Viele der Amerikaner(innen) ... machen wohl deutlich höhere Umfänge und bringen zum Höhepunkt ihre beste Leistung.
Ad Höhere Umfänge: ich glaube, das stimmt - aber da liegt der Hase im Pfeffer - für die Umfänge, die eigentlich erforderlich sind, braucht man Zeit - und die hat man eben nur, wenn man wirklich als Vollprofi nur Sport und gar nichts anderes macht. Eine duale Karriere (die ja nicht zu Unrecht von manchen hier im Forum als Modell gelobt wird) ist darum hier auch kaum möglich.

Ad Zum Höhepunkt ihre beste Leistung bringen - Das scheint mir in erster Linie ein mentales Problem zu sein, hier fehlt eben auf nationaler Ebene die Konkurrenz. Ohne Konkurrenzdruck ist es für die weitaus meisten  eben sehr viel leichter, an das persönliche Optimum heranzukommen.
Die amerikanischen Schwimmer etc. haben eine sehr große Breite und viel interne Konkurrenz -  sie dürften im Durchschnitt mental auch nicht stärker sein als andere, aber hier gibt es eben in der Regel so viele, dass die kleinere Gruppe derer, die Konkurrenzdruck gut aushalten können, immer noch so groß ist, dass die Gewinner der internen Qualifikation eben dieser Gruppe angehören.


RE: Schwimmen - Pretender - 11.08.2016

Ich verstehe des Problem mit der Zentralisierung in Deutschland, außerdem müssten die Sportler dann alle an einen Ort ziehen, da an der Uni oder jobmäßig unterkommen. Aber sind die Chancen überhaupt gegeben, dass alle an einem nationalen Leistungszentrum trainieren? Steht da die Vereinsstruktur nicht entgegen?


RE: Schwimmen - ap-hh - 11.08.2016

(11.08.2016, 13:46)Walker schrieb: Warum war bspw. eine Britta Steffen, ein damaliger Paul Biedermann und eine Hannah Stockbauer damals dann ausgesprochen souverän und international erfolgreich? An den Schwimmsuits dürfte es nicht gelegen haben.


Britta Steffen war bei ihren Siegen bei Olympia 2008, soviel ich weiß, nicht favorisiert - da war der Druck sehr viel kleiner. 2012 war sie nach der Papierform mitfavorisiert - und hat prompt garnichts gewonnen

Paul Biedermann - Wo war er denn bei Olympia erfolgreich? (Natürlich, WM- und Europa-Titeln hat er zuhauf, aber beim Schwimmen zählt eben leider ungerechterweise nur Olympia und sonst nichts)

Dergleichen Hanna Stockbauer - Was nützt es ihr, dass sie bei Weltmeisterschaften alles in Grund und Boden geschwommen hat, wenn sie ausgerechnet bei Olympia die einzigen schlechten Wettbewerbe in vier Jahren erwischt? - Nun ja, sie kann sich ja immerhin wenigstens noch mit einer Bronzemedaille in der 4x200-Meter-Staffel trösten.

Dennoch gebe ich dir insofern recht, dass es in im Schwimmern durchaus auch in Deutschland wirkliche Könner gibt - ihnen fehlt(e) aber eben die Fähigkeit, ihr vorhandenes Können auch in Olympiamedaillen umzumünzen - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ich befürchte fast, dass dies eine Fähigkeit ist, die man (trotz allem Mentaltrainings) nicht lernen kann, und die eben nur wenige haben - und um diese wenigen zu finden, braucht man eben eine große Breite der Spitze, damit die Wahrscheinlichkeit dafür größer wird.


RE: Schwimmen - Walker - 11.08.2016

Warum die Blicke nach Übersee richten.

Europäische Medaillen im Schwimmen:

Zitat:                     Gold    Silber    Bronze
Belgien             -          1          -
Italien               -          -          1
GBR                 1         3          -
Russland          -          1          1
Ungarn            3          -          1
Frankreich        -          1          -
Schweden        1         1          -
Spanien            1         -          1

(ohne Gewähr)


RE: Schwimmen - Walker - 11.08.2016

(11.08.2016, 14:27)ap-hh schrieb: Britta Steffen war bei ihren Siegen bei Olympia 2008, soviel ich weiß, nicht favorisiert - da war der Druck sehr viel kleiner. 2012 war sie nach der Papierform mitfavorisiert - und hat prompt garnichts gewonnen
 ...

Ich hatte deshalb mit bedacht allgem. von "souverän" geprochen.
Wir haben im Moment eben k(aum)einen Schwimmer, der in seiner indiv. Disziplin unangefochten weltweit in den Top-3 ist.
Deinem Hinweis auf mentale Probleme kann ich nicht folgen. Dann hätten wir ein mannschaftsübergreifendes Massenphänomen.

Schau Dir mal die von mir mittlerw. eingefügte Tabelle der europ. Konkurrenz an. Wink

EDIT  dabei gehe ich noch nicht mal davon aus, dass wir weniger Talente haben. Ich will zudem noch nicht mal ausschließen, dass das individuelle Engagement der Schwimmer für ihren Sport sogar vorbildlich ist. Ich kann den Athleten daher nichts vorwerfen.


RE: Schwimmen - dominikk85 - 11.08.2016

Richtig, bis auch 1-2 ausnahmen haben wir im gegensatz zu vor 5-6 Jahren kaum Weltklasse Schwimmer.


RE: Schwimmen - ap-hh - 11.08.2016

(11.08.2016, 14:50)Walker schrieb: Wir haben im Moment eben k(aum)einen Schwimmer, der in seiner indiv. Disziplin unangefochten weltweit in den Top-3 ist.
Deinem Hinweis auf mentale Probleme kann ich nicht folgen. Dann hätten wir ein mannschaftsübergreifendes Massenphänomen.

Schau Dir mal die von mir mittlerw. eingefügte Tabelle der europ. Konkurrenz an. Wink



keinen Schwimmer, der unangefochten in den Top 3 ist?
Gibt es weltweit überhaupt welche (außer natürlich den Superstars wie Phelps und Co. - aber die sind dann auch gleich unangefochten die Nummer 1 und geben sich gar nicht erst mit den popeligen Top 3 ab Big Grin )

Wenn man die letzten WM-Ergebnisse und die Jahresbestzeiten betrachtet, wäre Marco Koch in "nur sehr geringem Ausmaß" angefochten in den Top 3 - Allerdings wüsste ich ansonsten auch keinen.

Irgendwie macht es mich stutzig, dass so viele sagen, dass sie eigentlich in Topform seien, es aber einfach nicht "rüberbringen" konnten - und ich kann mir nicht vorstellen, dass da wirklich alle mit ihrem Gefühl völlig falsch liegen. Also gehe ich da schon von einer mentalen Blockade aus (wobei ich natürlich meinerseits auch wieder falsch liegen könnte, wie es ja häufig bei Ferndiagnosen passieren kann).
Nun gut, es hat auch einige gegeben, die sich steigern konnten - aber da ging es darum, sich (überraschend) fürs Finale zu qualifizieren - aber um eine Medaille mitzuschwimmen, ist psychologisch gesehen wohl noch ein etwas anderes Kaliber ...


RE: Schwimmen - Walker - 11.08.2016

(11.08.2016, 15:28)ap-hh schrieb:
(11.08.2016, 14:50)Walker schrieb: Wir haben im Moment eben k(aum)einen Schwimmer, der in seiner indiv. Disziplin unangefochten weltweit in den Top-3 ist.

keinen Schwimmer, der unangefochten in den Top 3 ist?

Auch hier mit bedacht.
Ich schrieb k(aum)einen Schwimmer.
Finde den Fehler. Wink

Mir fiel eben zudem auf, dass 17(!) Medaillen bislang europaweit vergeben wurden.
Dass wir hier verhältnismäßig mit einer Nullnummer aufwarten, kann man m.E. nicht mit mentalen Problemen mannschaftsübergreifend begründen.