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World Athletics Hyperandrogenismus- und Transgenderregeln - Druckversion

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RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - Diskusmann - 01.05.2019

Nicht Leichtathletik, aber themenverwandt: Sharron Davies' dismay as trans powerlifter smashes women's world records


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Atanvarno - 01.05.2019

Passiert aber auch schon in der Leichtathletik
https://usatodayhss.com/2017/connecticut-transgender-sprinter-andraya-yearwood-wins-two-state-titles-amidst-controversy


RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - alex72 - 01.05.2019

Zitat:Im Rahmen der Sportgerichtsbarkeit ist die Sache damit abgeschlossen und Semenya muss die Strecke wechseln oder ihre Medikamente wieder nehmen. Ich bin gespannt, ob die Geschichte damit ein Ende hat, oder ob Semenya jetzt vor ordentliche Gerichte zieht (der EuGH oder der Internationale Gerichtshof in Den Haag kämen einem in den Sinn)

Der Internationale Gerichtshof ist nur für Staaten. Der EuGH nur für EU Einwohner oder Bürger.

Möglich wäre aber ein Schweizer Zivilgericht oder der eur. Gerichtshof für Menschenrechte.  Die Chancen sind aber nicht gross.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - lor-olli - 01.05.2019

Ich vermute, sie wird nichts tun >
Zitat:Semenya kann gegen das Urteil Einspruch beim Schweizer Bundesgericht einlegen, auch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ist denkbar. Zu dem Urteil sagte sie nur: "Manchmal ist die beste Reaktion, gar nicht zu reagieren." (https://www.n-tv.de/sport/Semenya-verliert-gegen-Weltverband-IAAF-article20998629.html)
Was genau hinter dieser Aussage steckt ist nicht klar, ich vermute aber eine vorbereitete Aussage auf Anraten eines Anwaltes. Die "Geschichte" ist aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit NICHT abgeschlossen, dazu sind geneigte Gruppierungen viel zu interessiert den Fall nicht ruhen zu lassen. Für Semenya selbst tut es mir leid, für die überwiegende Mehrheit der Athletinnen wünsche ich mir aber definitv ein Ende dieses bei weitem nicht immer sachlichen Disputs. Bsp:
Zitat:In einer Erklärung ihres Anwalts hieß es, die Bestimmungen der IAAF würden "niemanden stärken", sie stellten vielmehr "einen weiteren fehlerhaften und verletzenden Versuch" dar, "das weibliche Geschlecht zu überwachen"



RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Jo498 - 01.05.2019

CAS hat der IAAF anscheinend nahegelegt, die 1500m erst einmal von der Regelung auszunehmen.
Die Geschichte ist ganz sicher noch nicht zu Ende, auch wegen der Restriktion auf bestimmte Disziplinen. Wenn Semenya abnimmt und in zwei Jahren 14:20 über 5000m läuft (keine Ahnung, wie wahrscheinlich das ist, ich glaube es eher nicht, aber ihr Plan scheint wohl zu sein, statt Testoreduktion lieber 5000m zu laufen), fängt dann die Geschichte nochmal an? Was ist mit Wurf/Stoß oder Stabhoch? Da mag es z. Zt. keine offensichtlichen Kandidatinnen geben. Aber es wäre interessant, die Hormonlevel von Yvonne/Balian Buschbaum vor der Behandlung/OP zu wissen. Es wäre erstaunlich, wenn jemand, der später eine Geschlechtsumwandlung über sich ergehen lässt, nicht vorher schon deutlich erhöhte Testosteronwerte gehabt hätte.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Gertrud - 01.05.2019

(01.05.2019, 18:47)Jo498 schrieb: Es wäre erstaunlich, wenn jemand, der später eine Geschlechtsumwandlung über sich ergehen lässt, nicht vorher schon deutlich erhöhte Testosteronwerte gehabt hätte.

Das glaube ich nicht. Wir hatten an unserem Gymnasium zwei Mädchen, die sich im falschen Körper fühlten. Eine war später auf dem Cover von Men´s Health und fühlt sich heute sehr wohl im Männerkörper. Als Yvonne hat sie bei mir trainiert. Sie hatte unglaubliches Talent für die 400m.
https://www.menshealth.de/video/benjamin-melzer-transgender-mann-und-covermodel-bei-men-s-health.420037.html 

Beide Mädchen waren in meinen Leichtathletikmannschaften. Das andere Mädchen hatte eigentlich ein sehr schönes Mädchenprofil, fühle sich aber, wie sie mir mal gesagt hat, von Kindesbeinen an als Junge. Vom Äußeren wäre sie mit Sicherheit eine attraktive junge Dame geworden. Die Psyche war aber eben männlich geprägt. Sie wurde dann noch zur Schulzeit mit Testosteron behandelt, wobei dann eine große Veränderung eintrat.

Es muss doch z.B. für Sportlerinnen mit erhöhten männlichen Hormonspiegeln unheimlich hart sein, auf einmal nicht mehr der Gruppe anzugehören, deren äußere Geschlechtsmerkmale sie haben und dazu noch permanent in der Presse erwähnt werden. Ihre Teilnahme macht natürlich die Chancen anderer Frauen zunichte. 

Gertrud


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - aj_runner - 01.05.2019

Wer etwas Leichtathletik-Blut hat, für den ist diese Entscheidung eine gute Entscheidung. Die Läufe mit Semenya (und Co) waren nur noch ein Farce. Für mich waren das Weltrekordverhinderungsläufe und eine Verarsche den anderen Läuferinnen gegenüber (wobei ich ihr das nicht unterstellen will).
Wenn ich mich mir die Kommentare auf Spiegel online durchlese, muss ich feststellen, dass es dazu völlig konträre Meinungen gibt. Ein Urteil mit einem Konsens zu erwarten wäre etwa so, wie dass es gleichzeitig Tag und Nacht ist.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Atanvarno - 03.05.2019

Noch etwas Lesestoff

On DSDs, the theory of testosterone, performance the CAS ruling on Caster Semenya


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - dominikk85 - 03.05.2019

Für semenya ist es natürlich blöd, genetisch ist sie ja eine Frau und für erhöhte testo werte kann sie nichts. Genetische Vorteile hatte usain Bolt ja auch, allerdings ist es halt so das der Vorteil so groß ist das kaum mehr ein Wettbewerb möglich ist. Für caster ist das natürlich unfair, aber man kann halt nicht für eine winzige Minderheit den Wettbewerb kippen. Das hat gar nicht mal so sehr mit fairness zu tun als einfach mit einem Level playing Feld. Fairer wäre es vermutlich sogar sie starten zu lassen da sie ja rechtlich und genetisch eine Frau ist, aber Sinn eines Wettbewerbes ist es ja das es nicht einen gibt der dominiert, sondern das es einen spannenden Wettbewerb gibt und das funktioniert einfach nicht wenn sie dabei ist. Alle spitzensportler sind genetische "Mutanten", aber hier ist der Fall einfach noch extremer.ich glaube eigentlich ist sie auch gar nicht so talentiert, damals als sie die Medikamente nehmen musste war sie ja relativ langsam, glaube sogar über 2m.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Atanvarno - 03.05.2019

(03.05.2019, 07:57)dominikk85 schrieb: Für semenya ist es natürlich blöd, genetisch ist sie ja eine Frau

Genetisch ist sie xy (s. Urteilsbegründung des CAS)


(03.05.2019, 07:57)dominikk85 schrieb: Genetische Vorteile hatte usain Bolt ja auch, allerdings ist es halt so das der Vorteil so groß ist das kaum mehr ein Wettbewerb möglich ist.

Der entscheidende Unterschied ist, dass wir den genetischen Vorteil den Bolt hat nicht regulieren (es gibt keine gesonderte Klasse für Athleten mit hohem FT-Faseranteil), eine Klasse für Menschen mit niedrigem Testosteron gibt es aber.