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World Athletics Hyperandrogenismus- und Transgenderregeln - Druckversion

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RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - AndyI - 06.05.2019

(06.05.2019, 07:58)Atanvarno schrieb:
(06.05.2019, 07:57)AndyI schrieb: Ok, danke für die Info. Das verstehe ich gar nicht.

Wie wäre es, den Thread zu lesen. Weiter oben ist genau erklärt, warum die Regelung nur auf diese Disziplinen angewendet werden kann.


--edit
s. https://leichtathletikforum.com/showthread.php?tid=1244&pid=82893#pid82893

Der Thread hat 21 Seiten. Da macht es nicht immer Spaß alles durchzulesen. Aber danke für den Link auf die richtige Stelle. Zusammen mit der Studie + die Antwort von lor-olli lässt sich für mich jetzt die Begründung im Urteil nachvollziehen. 

Allerdings lässt das natürlich durchaus Spielraum für Lücken in allen anderen Disziplinen. Das wird solange gut gehen, bis da auch ein ähnlicher Fall aufkommt. 

Spannend wird's bleiben. 

@Jo498 - seh ich ganz genauso. So schwierig und komplex und auch persönlich schade es für die beiden es, waren die 800m der letzten Jahre einfach nur noch eine Farce. Es mussten Regeln gefunden werden, um die Disziplin wieder anschaulich, spannend und "fair" zu gestalten.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Atanvarno - 06.05.2019

(06.05.2019, 10:09)gera schrieb: Ich habe schon die besondere Eignung von großen Menschen mit hohem KSP für den Hochsprung erwähnt.
...
Ich finde, wir sollten auch Semenya als naturgegebens Talent zulassen.

Eine Frau (xx) mit den gleichen körperlichen Maßen wie Barshim, würden trotzdem jeden Wettkampf gegen ihn verlieren, weil die T-Differenz in diesem Fall der alles entscheidende Faktor ist. Wohingegen es einige Männer gibt, die Barshim trotz eines schlechter liegenden Körperschwerpunkts schlagen können.

Semenyas naturgegebenes Talent sind T-Werte auf dem Niveau eines Mannes, weil sie xy-Chromosomen und interne Hoden hat.

s. auch On the Biology of Sex, Sex Differentiation, and the Performance Gap


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - dominikk85 - 06.05.2019

(06.05.2019, 11:06)AndyI schrieb:
(06.05.2019, 07:58)Atanvarno schrieb:
(06.05.2019, 07:57)AndyI schrieb: Ok, danke für die Info. Das verstehe ich gar nicht.

Wie wäre es, den Thread zu lesen. Weiter oben ist genau erklärt, warum die Regelung nur auf diese Disziplinen angewendet werden kann.


--edit
s. https://leichtathletikforum.com/showthread.php?tid=1244&pid=82893#pid82893

Der Thread hat 21 Seiten. Da macht es nicht immer Spaß alles durchzulesen. Aber danke für den Link auf die richtige Stelle. Zusammen mit der Studie + die Antwort von lor-olli lässt sich für mich jetzt die Begründung im Urteil nachvollziehen. 

Allerdings lässt das natürlich durchaus Spielraum für Lücken in allen anderen Disziplinen. Das wird solange gut gehen, bis da auch ein ähnlicher Fall aufkommt. 

Spannend wird's bleiben. 

@Jo498 - seh ich ganz genauso. So schwierig und komplex und auch persönlich schade es für die beiden es, waren die 800m der letzten Jahre einfach nur noch eine Farce. Es mussten Regeln gefunden werden, um die Disziplin wieder anschaulich, spannend und "fair" zu gestalten.

attraktiv waren die 800m die letzten 30 Jahre eigentlich selten, von mega dopern wie kratochvilova, über eine sehr verdächtig muskulöse mutola, gefolgt von einer Dominanz ausnahmslos gedopten Russen und Ostblock läuferinnen waren die 800m in den letzten Jahrzehnten wahrlich kein Genuss.

aber semenya setzt dem halt nochmal die Krone auf, bei gedopten ostblocklerinnen gab es wenigstens noch mehrere Alternativen welche vollgepumpte Frau die 800 gewinnt, bei semenya stand es von vornehinein fest.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Atanvarno - 06.05.2019

Noch etwas mehr Hintergrund, warum die IAAF-Regeln für die Strecken von 400m bis zur Meile gelten

In einem Interview sagt Stephen Bermon, der medizinischen Direktor der IAAF, dass dafür nicht nur die oben verlinkte Studie, sondern auch konkrete Fälle der letzten 10 Jahre herangezogen wurden

Zitat:we are dealing with the issue of intersex athletes for more than 10 maybe 15 years at the IAAF, and many athletes, not 3, 4, 5, I would say 20, 25, 30 athletes and we examined in which events they were competing and surprisingly many of them, approximately 80% of them were competing in long sprints and middle distance running and we had some rare cases, we has one case or two in pole vault, one in shot put, one in jumping events, but that was quite anecdotal.
Quelle


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - dominikk85 - 06.05.2019

Ich denke mal die Regeln würden entsprechend adaptiert wenn eine solche Dominanz in einer anderen Disziplin entstehen würde.

Es gab ja mal eine indische Sprinterin wo es auch Diskussionen  gab, aber die verlief im Sande weil ihre Leistungen stagnierten und keine Weltklasse erreichten (glaube PB um 11.20 oder so).

wenn eine intersex Sprintern 10.7 Zeiten am fließband laufen sollte hätten wir da schnell eine ähnliche Diskussion. Aber eine 11.2 läuferin interessiert halt niemanden weil sie nur jemandem einen Viertelfinal Platz wegnimmt was niemanden interessiert außer ein paar Hardcore LA Nerds.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Wüstenläufer - 07.05.2019

Die Hormonbehandlung finde ich generell sehr menschenunwürdig. Das ist doch ein extremer Einschnitt im Leben eines Menschen. Könnte man nicht einfach das Preisgeld der Zweiten an das Niveau der Ersten anpassen, falls Semenya mitläuft. Damit wären die anderen Läuferinnen wenigsten finanziell nicht benachteiligt. Ein weiterer Vorteil bzgl. Semenya: Ich hab´s zwar nicht überprüft, aber ich denke dass viele Läuferinnen im Sog von Semenya Zeiten laufen, an die sie sonst nicht rankommen würden. Bzgl. Spannung es gibt in der LA einfach Athleten die Bewerbe über längere Zeiträume beherrschen und damit zwangsläufig die Spannung runterdrücken. Siehe Ed Moses oder Carl Lewis im Weitsprung. So spannend waren diese Bewerbe auch nicht und das fast ein Jahrzehnt. Was war eigentlich mit Jelimo? War die gedopt oder auch nicht ganz Frau? 
Grundsätzlich sehe ich trotz Semenya die 800 m gerne, einfach eine spannende Strecke. Nur sollten die Kameras nicht den Zieleinlauf von Semenya zeigen, sondern von den Läuferinnen dahinter.
Wüstenläufer


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Atanvarno - 07.05.2019

(07.05.2019, 02:02)Wüstenläufer schrieb: es gibt in der LA einfach Athleten die Bewerbe über längere Zeiträume beherrschen und damit zwangsläufig die Spannung runterdrücken. Siehe Ed Moses oder Carl Lewis im Weitsprung. So spannend waren diese Bewerbe auch nicht und das fast ein Jahrzehnt.

Bitte? Es gab wenig spannendere LA-Wettkämpfe als das 400m-Finale 1987 in Rom (Moses, Harris, Schmid) oder das Weitsprung-Finale 1991 (Lewis, Powell). Auch bei diesen sehr dominanten Athleten gab es immer die Chance, dass sie jemand schlagen kann.
Bei Semenya gibt es diese Chance nicht

Bezüglich Jelimo: Der Verdacht liegt nahe. Die ursprünglichen IAAF HA-Regeln traten am 1.5.2011 in Kraft. 2012 hatte sie noch eine starke Saison (wie auch Semenya), danach gingen bei Semenya die Leistungen zurück und Jelimo veschwand von der Bildfläche.

@dominikk85
Die indische Sprinterin (Dutee Chand), hat uns den ganzen Schlamassel "eingebrockt". Sie war es, die die urprünglichen HA-Regeln der IAAF 2015 erfolgreich vor dem CAS angefochten hatte.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Jo498 - 07.05.2019

Mich verwirrt etwas, dass einerseits Ärzte vor der Hormonbehandlung warnen, man anderswo liest, der Effekt könnte schon durch eine handelsübliche Antibaby-Pille erreicht werden? Nun hat man die Kontrazeptiva seit den 1960ern sehr viel schwächer machen können und sie sind sicher nicht völlig unumstritten. Aber sie werden von Millionen genommen, ohne offensichtliche schwerwiegende gesundheitliche Folgen.

Egal, Ex-800m-Läufer Nick Symmonds hat ein youtube-Video, in dem er dafür plädiert, die strittigen Fälle auch nicht mit Hormonsenkung zuzulassen, weil die den Vorteil von vielen Jahren unterschiedlicher physischer Entwicklung durch vielfachen T-Wert ggü. normalen xx-Frauen nicht aufheben würde.
D.h. es wird natürlich niemand zur Hormonbehandlung gezwungen. Abgesehen davon, dass Teilnahme am internationalen Leistungssport kein "Menschenrecht" (dass überhaupt versucht wird, so zu argumentieren, finde ich albern), gibt es ja noch die Option, auf andere Strecken auszuweichen.
Semenya hat den Fall verloren, aber man sollte nicht unter den Tisch fallen lassen, dass zwei Ausweichmöglichkeiten gelassen wurden und so tun, als ob es eine vollständige Verbannung gegebe hätte.


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - benutzer - 07.05.2019

mal eine ganz dumme Frage ,

warum durfte C.Semenya bisher überhaupt in der Frauenklasse starten?
Hat sie alle andern merkmale ( ausser Testoteron ) zur Faruenklasse erfüllt?


RE: CAS bestätigt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus - Atanvarno - 07.05.2019

(07.05.2019, 09:04)benutzer schrieb: warum durfte C.Semenya bisher überhaupt in der Frauenklasse starten?
Hat sie alle andern merkmale ( ausser Testoteron ) zur Faruenklasse erfüllt?

Welche Merkmale? In der Frauenklasse ist startberechtigt, wer Frau im Sinne des Gesetzes ist. Anpassungen des Hormonspiegels sind aktuell definiert für DSD xy 46-Frauen und Transgender-Frauen.