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RE: Doping freigeben? - Atanvarno - 23.04.2016

(23.04.2016, 21:30)MZPTLK schrieb: Bist so Realitäts-avers, dass du den Sinngehalt von Flucht vor der Realität nicht verstehst?
Aber der wahre Grund liegt darin, dass du das nicht zugeben willst/kannst.

Da hast du aber grad noch die Kurve bekommen und deine beleidigende Formulierung editiert.

Und zur Sache

Bist Du so Realitäts-avers, dass du nicht verstehst, dass es viele verschiedene Formen der Flucht vor der Realität gibt, die sich lediglich im Legitimitätsgrad unterscheiden, den die Gesellschaft ihnen zuspricht? Aber der wahre Grund liegt wohl darin, dass du das nicht zugeben willst/kannst.
Zitat:Wir erinnern uns auch mit Schaudern an deine Ignoranz, bzw. dein Leugnen
gegenüber den vielen orthopädischen Problemen vieler Massen-Marathonis.

Und dass du jetzt glaubst, eine Diskussion, in der du argumentativ gnadenlos zerlegt wurdest, herausziehen zu können, um jemand zu diskreditieren, zeigt eher deinen Realitätsverlust


RE: Doping freigeben? - MZPTLK - 23.04.2016

Ata, auch nix verstanden?
Ich hatte mal eine sehr hohe Meinung von Dir.
Die von Euch gebrachten 'Argumente' kann ich nicht ernst nehmen, sie bewegen sich auf einer irrelevanten Ebene.


RE: Doping freigeben? - Atanvarno - 23.04.2016

Es ist dir aus meiner Sicht bisher nicht gelungen überzeugend darzustellen, dass Drogen und Doping viel miteinander zu tun haben, stattdessen warst du nach wenigen Beiträgen wieder mal so weit, dass du dich entschieden im Ton vergriffen hast.

Schade ist, dass durch eure unnötige Vermischung von Drogen und Doping ein Keil in die Anti-Doping-Front getrieben wird, wo man doch eigentlich gemeinsam kämpfen sollte.

Und welche Meinung jemand, der oft patzig wird oder sich in dumme Späßchen flüchtet, wenn man nicht seiner Meinung ist, von mir hat, ist mir ziemlich wurscht.


RE: Doping freigeben? - MZPTLK - 24.04.2016

Es ist sinnlos, sich an Leuten abzuarbeiten, die bewusst Argumente ignorieren und/oder Statements aus dem Pleistozän vorbringen.


RE: Doping freigeben? - MZPTLK - 24.04.2016

Atanvarno dateli' schrieb:
Zitat:Und dass du jetzt glaubst, eine Diskussion, in der du argumentativ gnadenlos zerlegt wurdest, herausziehen zu können, um jemand zu diskreditieren, zeigt eher deinen Realitätsverlust
Da bin ich sehr verwundert.
Die orthopädischen Problematiken der Massen-Marathonis sind über viele Jahre von vielen Fachleuten belegt.
Und viele Orthopädis verdienen viel daran.


RE: Doping freigeben? - lor-olli - 25.04.2016

Drogen / Doping sind von der Begrifflichkeit her nicht so einfach zu trennen, Amphetamine oder Kokain etwa werden zu beiden Zwecken gebraucht / missbraucht. Steroide liefern keinen Rausch, Cannabis macht nicht schneller -  die Terminologie und das System sind komplexer.

Gemeinsamkeiten: Weder Drogen noch Dopingmittel werden versehentlich eingenommen, die Bereitschaft etwas zu verändern / erreichen welches sich auf physiologisch normalem Weg nicht erreichen lässt ist identisch :“ich helfe mir auf die Sprünge…“
In einigen Bereichen ist auch die Wirkung und der gewünschte Effekt der Gleiche, Aufputschmittel verändern die Psyche aber auch physiologische Faktoren (Ermüdung, bzw. das Gefühl dafür)

Es gibt aber auch gravierende Unterschiede: der Junkie sucht die SOFORTIGE Wirkung, der Doper plant längerfristig, der Junkie entflieht der Realität, der Doper versucht die Fakten der Realität zu seinen Gunsten zu verschieben - möchte dieser Realität eigentlich gar nicht entfliehen - sein “Kick“ soll mit dem Erfolg kommen. Manche sind im Selbstbetrug sogar so konsequent, dass sie “ihren Erfolg“ und den Betrug überhaupt nicht mehr miteinander verbinden (Armstrong) - das würde einem Junkie nicht passieren Wink

Entscheidendes Merkmal in beiden Fällen ist die BEWUSSTE Entscheidung - ich trinke keinen Alkohol allein “weil es schmeckt“ (er wird im Bier nur genießbarer… bestätigt jeder, der mal Selbstgebrannten getrunken hat…). Ich nehme auch keine Dopingmittel ohne Bewusstsein oder Wunsch eines “eigentlich unmöglichen Vorteils“ Willen.

In beiden Fällen sind die Grenzen fließend, das Bewusstsein ist nur etwas beruhigter wenn ich “legales Doping“ betreibe (Creatin etwa soll in der Regel nicht nur der Regeneration dienen), Alkohol kann ich mir auch bei Übermaß schönreden - ist ja nicht verboten.

Eine weitere Gemeinsamkeit von Drogen und Doping ist das Verdrängen der, bzw. ALLER Konsequenzen - eine Flasche Bier macht keinen krank, eine Steroidtablette niemanden hypertroph, all zu oft bleibt es aber nicht beim einen Mal. Wer einmal raucht ist noch kein Junkie, aber jeder Junkie hat mit “ein Mal“ angefangen.

Egal wie man es betrachtet, am Ende landet man beim Bewusstsein, Ausnahme ist eigentlich nur ein Schwerstkranker der von seiner lebensrettenden oder lebenserleichternden Medikation abhängig wird. gilt auch für die Psychopharmakaabhängigen (Lithium etwa).

Das Thema ist SEHR komplex wie ich durch die Übersetzung einer SEHR umfangreichen Promotion gelernt habe… ich schmücke mich hier also nicht nur mit eigener Denkarbeit Wink (Anerkennungs-Doping!?)

Will man diese Probleme angehen - und es gibt wirklich gute Gründe dafür - muss man beim Problem ansetzten, der entlaufenen Denke an und für sich! Prost!?

Für die Lösung dieses Problems, oder allein schon für die Eröterung der Urachen,  reicht aber ein Thread nicht aus…


RE: Doping freigeben? - gera - 25.04.2016

(23.04.2016, 22:50)Atanvarno schrieb: ...

Schade ist, dass durch eure unnötige Vermischung von Drogen und Doping ein Keil in die Anti-Doping-Front getrieben wird, wo man doch eigentlich gemeinsam kämpfen sollte.

Drogen und Doping haben viele Schnittstellen.
Lor-olli hat das besser begründet, als ich es könnte.
Und so treibt nicht der einen Keil in die Anti-Doping-Front, der die Legalisierung neuer Drogen ablehnt, sondern der , der nach kurzer Zeit weitergehende Lockerungen verlangen würde.

Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie ein LA oder Sportler überhaupt für die Freigabe von Drogen sein kann und gleichzeitig glaubhaft gegen Doping auftreten will.
Da klingt für mich immer die Meinung mit, dass Doping ja so schlimm auch nicht ist. Was einige ja sogar offen fordern.


RE: Doping freigeben? - Atanvarno - 25.04.2016

(25.04.2016, 15:29)gera schrieb: Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie ein LA oder Sportler überhaupt für die Freigabe von Drogen sein kann und gleichzeitig glaubhaft gegen Doping auftreten will.

Dann lass ich's halt und schaue mit einem Glas Whisky in der Hand entspannt zu wie ihr in eurem allumfassenden Kampf gegen die drogen- und dopinggestützte Realitätsflucht so vorankommt.


RE: Doping freigeben? - lor-olli - 25.04.2016

lieber Atan,

Du möchtest Dich also zurücklehnen und entspannt zusehen “wie ihr(wir) in eurem allumfassenden Kampf gegen die drogen- und dopinggestützte Realitätsflucht so vorankommt.“?

Interessant und auch ein wenig zu kurz gedacht, nicht wahr? Wink. Denn selbstverständlich möchtest Du, dass die Lebensmittelrichtlinien Deinen Whiskey schützen und man Dir nicht mehr Fuselöle (sind in allen Whiskeys enthalten, je besser / länger gelagert der Whiskey desto weniger, ist Dir als Experte sicher bekannt…) unterjubelt. Abgeschweift? Nö, ich habe kein emotionales Verhältnis eher ein rational wissenschaftliches  Interesse zu/an Regeln. Regeln sind IMMER menschengemacht, mal mehr mal weniger sinnvoll, aber “in der Regel“ liegt eine ursprünglich sinnvolle Idee zugrunde, sonst hätte sie sich nicht durchgesetzt. Das Regeln auch missbraucht werden kennt aber z.B. auch jede Religion.

Anarchie (zugespitzt formuliert) hat vor allem für jene einen Charme die glauben Regeln würden vor allem sie selbst begrenzen - trotzdem befolgt auch jeder Anarchist Regeln und seien es “nur“ die Regeln die ein Überleben bedingen und sie daran hindern sich gegenseitig totzuschlagen… Wir werden auch mit Regeln (aka Dopingverbot) keine perfekte Welt haben, allein schon weil es diese nicht gibt, allerdings belustigt mich der Gedanke an die Freigabe von Doping bei gleichzeitig penibelster Einhaltung der Wettkampfregeln, die z.B. einen Start auf eine 1/100 sec genau als gültig oder ungültig definieren… Auch Du erkennst sicher die Ironie.

Die Frage die es zu beantworten gilt: Warum gibt es welche Regeln und warum machen sie Sinn? Je emotionaler argumentiert wird, desto schwieriger wird ein Konsenz, vor allem in Fragen der Gefahrenabwägung, der Haftung, der Information. Wie viele würden dopen, wenn sie nach neuestem wissenschaftlichen Kenntnisstand aufgeklärt werden und man sie unterschreiben ließe, dass im Fall von z.B. gesundheitlichen Problemen in Folge des Dopings die Gesellschaft, eine Krankenkasse, ein Sozialsystem keinerlei Unterstützung gewähren dürften? “Hardcore-Hasardeure" gibt es trotzdem - wir ziehen sie z.B. oft aus dem Straßenverkehr, aber in der Masse?

Machen Regeln Sinn, machen sie nur dann Sinn wenn sie auch eingehalten werden! Bestes Beispiel Mobiltelefone beim Autofahren - eigentlich verboten, trotzdem erkennen Unfallstatistiker, Verkehrsexperten, Polizisten etc., dass die Zunahme von Unfällen insgesamt häufig in direktem Zusammenhang mit der Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt steht… Wird trotzdem selten geahndet weil…? Bei der Dopingverfolgung sind wir schon einen Schritt weiter, wenn auch noch weit von “gut“ entfernt, deswegen umkehren?

Wenigstens bräuchten dann die Verantwortlichen keine olympischen Medaillen weiter nach hinten reichen, jede Weiterreichung ein Eingeständnis des eigenen Unvermögens - dabei wissen alle was zu tun ist… Ich weiß wie es ist gegen "Aufgerüstete" anzutreten, so war mir letztlich nur noch wichtig MEINE eigene Leistung zu erzielen - Wettkampf eher Nebensache… (Zwei “gepimpte" Konkurrenten von damals machen mir nix mehr streitig, nicht mal mehr den Platz unter der Erde)

Tipp: Sport> disport oder desporter oder gar portare als Worturspung mal nachschlagen Wink


RE: Doping freigeben? - Atanvarno - 25.04.2016

Lieber lor-olli,

womit habe ich diesen Vortrag über Regeln verdient? Ich habe (nicht nur) in diesem Thread immer für das Einhalten der Anti-Doping-Regeln und entschieden gegen eine Freigabe gesprochen

Was mir auf den Keks geht ist die unnötige Vermischung der Debatte über die Legalisierung von Drogen mit dem Anti-Doping-Kampf. Wenn mich aber das Eintreten für die Legalisierung in meiner Anti-Doping-Position diskreditiert, muss ich eben die Konsequenz ziehen und mich nicht mehr zur Dopingfreigabe äußern. Das meinte ich mit entspannt zuschauen.