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Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - Druckversion

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RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - Gertrud - 23.06.2020

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir im Trainerbereich nicht die angepassten TuT "produzieren" sollten, sondern die flexiblen, kreativen, nicht im Mainstream schwimmenden TuT. Nur so kommen wir weiter. Für eine entscheidende Eigenschaft halte ich die Fähigkeit, neue erworbene Kenntnisse entsprechend zu vernetzen und neu auszurichten. Nur so entstehen neue Übungen mit mehr Potential. Ich arbeite in solchen privaten Netzwerken toller Menschen. 

Man muss vor allem bereit sein, sofort Änderungen in den Anschauungen und Übungen zu vollziehen, wenn sich neue Wege ergeben. Ich merke bei Fortbildungen sofort, ob sich ein Dozent kreativ oder "beweglich wie eine Eisenbahnschiene" verhält. 

Gertrud


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - gera - 23.06.2020

das mit der pronation ist doch nur ein Problem beim Absprung , weil Anlauf - und Absprungrichtung nicht gleich sind.
Also Folge eines Technikfehlers von grund her.


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - Gertrud - 23.06.2020

(23.06.2020, 08:14)gera schrieb: das mit der pronation ist doch nur ein Problem beim Absprung , weil Anlauf - und Absprungrichtung nicht gleich sind.
Also Folge eines Technikfehlers von grund her.

Es hängt natürlich auch mit der Eingewöhnungszeit an diesen Umstand zusammen. Wenn die Geschwindigkeit sehr hoch ist und der Fuß in einem bestimmten Gebiet zu nachgiebig, entsteht dieses Problem unweigerlich.
https://www.youtube.com/watch?v=6CkAfx1E58M
Überpronation, selbst wenn man anrechnet, dass er etwas aus dem Schuh herausgeht: Jesse Williams Weltmeister in Daegu bei 3:46 Min.. Man beachte auch seine Strukturen!!!

Gertrud


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - omega - 23.06.2020

(21.06.2020, 21:50)Gertrud schrieb:
(21.06.2020, 20:21)MZPTLK schrieb:
(21.06.2020, 06:58)Gertrud schrieb: Letztens lag ein Bericht in unserer Tageszeitung auf meinem Tisch, wobei sich ein junger, aussichtsreicher Athlet des OSPs einen Muskelfaserriss im Bizeps des Oberschenkels zugezogen hatte.

Ursache?
Einschlägiges Übungs.Schlecht?

Was ich z.B. noch spannend finde, ist die Tatsache, dass die Hamstringaktivität auch von der Spurbreite und dem Fußaufsatz abhängt. 
 Zur Spurbreite beim 100m Sprint: Ist die Spurbreite in der Startbeschleunigung größer als in späteren Phasen? Muss man bei der Spurbreite gezielt eingreifen oder stellt sich bei bewegungsbegabten Athleten im Sinne von "sich treffen" die optimale Spurbreite automatisch ein?


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - Gertrud - 23.06.2020

(23.06.2020, 10:23)omega schrieb:  Zur Spurbreite beim 100m Sprint: Ist die Spurbreite in der Startbeschleunigung größer als in späteren Phasen? Muss man bei der Spurbreite gezielt eingreifen oder stellt sich bei bewegungsbegabten Athleten im Sinne von "sich treffen" die optimale Spurbreite automatisch ein?

Als der beste Starter wird immer Asafa Powell hervorgehoben. Schauen Sie sich bitte die ersten 10m mal von ihm ganz genau an und vergleichen mit anderen sehr guten 100m-Sprintern! Ihre Augen werden mitlernen.  Thumb_up

Wissen Sie, automatisch läuft zufällig mal etwas; aber im Grunde muss man schon feilen. Bei schmaler und breiter Spur werden vollkommen andere Strukturen aktiviert. Wenn ich das hier schreibe, welche Gedanken laufen dann in ihrem Kopf ab? Wo beginnen Sie mit der Suche? - Es stellt sich auch die Frage, ob man optimale oder suboptimale Lösungen für seinen Probanden finden will. Nehmen Sie mal eine Gina Lückenkemper, deren Start nun wirklich defizitär ist. Ich würde vorrangig an zwei Stellen intensiv verändern.

Vom Fußaufsatz hängen zum großen Teil auch die Kontaktzeit und vor allem die Gesundheit in vielen Facetten ab.

Gertrud


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - MZPTLK - 23.06.2020

(22.06.2020, 20:50)Gertrud schrieb: Die Anzahl der Achillessehnenverletzungen ist enorm im Hochsprung-Topbereich.

Das liegt doch aber eindeutig an dem schrägen Fussaufsatz beim Flop,
wofür die AS von nicht konstruiert ist,
die einseitige, hohe Fehlbelastung auf Dauer nicht verträgt.
Gerd Osenberg hatte das bei Heike Henkel vermieden. Thumb_up


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - Gertrud - 23.06.2020

(23.06.2020, 18:33)MZPTLK schrieb:
(22.06.2020, 20:50)Gertrud schrieb: Die Anzahl der Achillessehnenverletzungen ist enorm im Hochsprung-Topbereich.

Das liegt doch aber eindeutig an dem schrägen Fussaufsatz beim Flop,
wofür die AS von nicht konstruiert ist,
die einseitige, hohe Fehlbelastung auf Dauer nicht verträgt.
Gerd Osenberg hatte das bei Heike Henkel vermieden. Thumb_up

Sie hatte die geringste Differenz zwischen Kurven- und Fußwinkel zur Latte, was daher total gesund für den Fuß war. Das hat Gerd richtig gut gemacht. Es ist eine Schande, dass man sein Potential im Hochsprung nicht mehr nutzt!!!

Der Ansatz der AS bevorzugt die Supination und wird bei permanenter Überpronation total falsch belastet. Ja, man muss als Trainer/in schon sein Hirn einschalten, um diese Fehlbelastungen (u.a. auch MTSS) im Keim zu ersticken. 

Gertrud


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - gera - 24.06.2020

ideal ist der gerade Fußaufsatz , also genau in Anlaufrichtung.
( wenn ich ihn richtig verstanden habe hat das Th.Zacharias auch so beschrieben).
Das ist beim weiteren technischen Ablauf beim Flop ( auch vorher beim Straddle) schwer zu erreichen, was somit als grundlegende Schwäche dieser Techniken zusehen ist.
Gerade bei den hohen Geschwindigkeiten beim Flop erhöht sich damit die Verletzungsgefahr für das gesamte Sprungbein.
Besser funktioniert das bei meinem Vorschlag der neuen Technik " rotary jump ".
Ähnlich zu sehen bei :

Thelma Hopkins , 1958 im Vodeo:
                          www.youtube.com/watch?v=e2ickeQ2wOw
                          ( Video Bannister wins, ab 1.55 )
oder bei:
 Robert Avant , 1961 im Video:
                          www.youtube.com/watch?v=BcLBLzfVMuQ
                          ( ab 0.20 )


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - Gertrud - 25.06.2020

(24.06.2020, 08:19)gera schrieb: ideal ist der gerade Fußaufsatz , also genau in Anlaufrichtung.
( wenn ich ihn richtig verstanden habe hat das Th.Zacharias auch so beschrieben).
Das ist beim weiteren technischen Ablauf beim Flop ( auch vorher beim Straddle) schwer zu erreichen, was somit als grundlegende Schwäche dieser Techniken zusehen ist.
Gerade bei den hohen Geschwindigkeiten beim Flop erhöht sich damit die Verletzungsgefahr für das gesamte Sprungbein.
Besser funktioniert das bei meinem Vorschlag der neuen Technik " rotary jump ".
Ähnlich zu sehen bei :

Thelma Hopkins , 1958 im Vodeo:
                          www.youtube.com/watch?v=e2ickeQ2wOw
                          ( Video Bannister wins, ab 1.55 )
oder bei:
 Robert Avant , 1961 im Video:
                          www.youtube.com/watch?v=BcLBLzfVMuQ
                          ( ab 0.20 )

Das stimmt, dass die Gefahr so gut wie gar nicht besteht, was für die Achillessehne natürlich ein großer Vorteil ist. Denkt da einer schon wieder weiter? WinkThumb_up

Ist das Schwungbein das Problem, weil es ja irgendwie abgespreizt werden muss oder auch im letzten Moment gestreckt werden kann? Das ist mir nicht so ganz klar? Gibt es da detaillierte Aufnahmen. Es interessiert mich. Ich werde es in meiner LA-AG nach Corona sicherlich mal ausprobieren.

Gertrud


RE: Ich weiß was, aber ich sag's euch nicht - gera - 25.06.2020

an Gertrud, die sich als einzige dafür interessiert :

das Proplem sowohl beim Straddle als auch beim Flop ist, dass das Schwungbein aus voller Anlauf - V nicht in Richtung Anlauf weitergezogen wird, sondern eine Umlenkung der Kraft in Richtung Latte vorbereitet , ebenso wie der Aufsatz des Sprungfußes. Das bringt Verwringungen im ganzen Skelettapparat , die schlell zu Verletzungen führen können.
Eine Verringerung der Anlauf - V würde zwar die Verletzungsgefahr verringern, aber große Höhen erfordern eine hohe Anlauf-V .
Die Technik wie sie Hopkins und Avant vorgeführt   haben , haben dieses Problem nicht, da genau in Richtung Anlau - V auch abgsprungen wird.