Leichtathletikforum.com
Der innere Schweinehund - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Thema: Der innere Schweinehund (/showthread.php?tid=151)



Der innere Schweinehund - MZPTLK - 01.05.2014

Umso intelligenter der Mensch, desto intelligenter sein Schweinehund Big Grin
Und desto intelligenter und zahlreicher seine Ausreden.

Es gibt dicke Wälzer über Ausreden.
Es gibt sogar Ausredenagenturen,
die phantasiearmen, schlechten Lügnern aus der Patsche helfen.

'Ich konnte nicht kommen, meine Oma ist gestorben.'
- Herzliches Beileid, aber wieviele Omas haben sie eigentlich? Blush

Es gibt Unternehmer und Unterlasser.
Die meisten Vorsätze scheitern am Lassen:
- Ausfallen lassen
- Schleifen lassen
- Sein lassen Angry

Bei täglicher Anwendung braucht man etwa 6-8 Wochen,
um ein Verhalten zu etablieren.
Bei wöchentlicher Anwendung bis zu einem Jahr.

Man sollte ein klares BILD(besser als Worte) von dem haben, was man erreichen will.
Zum Beispiel ein Bild im Kopf haben von dem Raum, wie er nach der Renovierung aussehen soll.
Umso klarer das Ziel, die Aufgabe, desto grösser die Magnetkraft.

Wovon hängt es ab, ob uns eine Aufgabe erfüllt und Spass macht?

Vom Spannungsfeld zwischen Herausforderungen und Fähigkeiten.
Der mässige Surfer fühlt sich bei Windstärke 2 prima,
bei 6 zerlegt es ihn.
Der Profi hat bei 6 Langeweile Confused


Man sollte daher darauf achten, nicht in Über- oder Unterforderungssituationen unterwegs zu sein.

Immer im grünen Bereich der Möglichkeiten bleiben,
das Handwerkszeug muss für die Aufgabe geeignet sein.

Aber auch immer wieder mal die Latte höher legen,
um alles schneller, leichter, schöner zu machen.

Es gibt viele Stör-Magnete, die die Konzentration für eine eigentlich gut lösbare Aufgabe zerstreuen. Man ist nicht ganz bei der Sache, nicht voll im Hier und Jetzt.

Ist man ganz bei einer Sache, ist man entspannt im Flow, im Tunnel.
Alle mentalen Kräfte sind auf das Ziel gerichtet.
Es ist ein Zustand meditativer, euphorischer Höchstleistungsbereitschaft. Smile


Was für Aufgaben gibt es?
1. wichtige und dringende
2. wichtige, aber nicht dringende
3. Zeitfresser
4. Papierkorbkandidaten

In der Kategorie 2. gibt es viele Stiefkinder, die auf der Strecke bleiben, weil der Schweinehund da besonders oft zuschlägt.



Nach welchen Massgaben kann man (unerwünschte)Gewohnheiten ändern?

Voraussetzungen:
1. Lohnendes Ziel
2. Gefühl der Machbarkeit

Der Einsatz muss sich möglichst zeitnah 'rentieren'.
Das bedeutet, dass ich mir die Teilziele so setze und dimensioniere, dass ich nicht erst nach mehreren Monaten oder Jahren Erfolgserlebnisse habe.
Der Weg ist das (Teil-)Ziel. Smile


RE: Der innere Schweinehund - Pollux - 01.05.2014

Und zum Abschluss noch eine kloane Watschn! Tongue

Frage an Nietzsche: Wie nötig ist der Kampf gegen den inneren Schweinehund? 

Antwort: Gegen Schweinehunde würde ich niemals kämpfen!  

Frage: Aber es geht doch um den Hund in ihnen?

Antwort: Nonsens! Ich frage Sie auch nicht, ob Sie ein innerer Hundehalter sind!

Frage: Gut, lassen wir das. Es geht im Sport aber darum was zu unternehmen.

Antwort: Deshalb sind Sportler noch lange keine Unternehmer!

Frage: Ich sagte unternehmen! 

Antwort: Und ich meinte unterlassen: Unterlassen Sie es, weniger als das Maximale von sich selbst zu fordern!

Frage: Das ist Wortklauberei?

Antwort: Nein. Man gebe alles, aber nehme nichts! Man unterlasse es etwa, nur mit Blick auf einen verdienten Lohn das Maximale zu fordern. Oder, seine Überlegenheit durch Manipulation erzwingen zu wollen. Was mancher Unternehmer durchaus tut. Aber ein Athlet sollte sich angesichts eines solchen Unter-Nehmens eigentlich Über-Geben. 

Frage: Sind sie denn Sporttheoretiker? 

Antwort: Eigentlich eher Theoretiker athletischer Stärke. Was notwendigerweise die Pseudo-Moral der Schwachen ausschließt. 

Frage: Welche Schwachen meinen Sie jetzt? 

Antwort: Vor allem jene Schwächlinge, die ihre Stärke aus dem Kampf gegen innere Bösewichter gewinnen. Oder solche, die eine Sportmoral brauchen, um sich selbst vor der Hybris zu schützen

Frage: Noch was: Kann der Weg ein Teil-Ziel sein? 

Antwort: Geht man in die richtige Richtung, hat man das Ziel immer schon erreicht. Und weicht man zu oft davon ab, muss man sich noch lange keinen Schweinehundwelpen zulegen, um wenigstens ein Teilziel zu erreichen. 

Das Interview führte das Erotikmagazin „Die thrakische Magd“


RE: Der innere Schweinehund - MZPTLK - 01.05.2014

(01.05.2014, 14:54)Pollux schrieb: Frage: Noch was: Kann der Weg ein Teil-Ziel sein? 

Antwort:  Geht man in die richtige Richtung, hat man das Ziel immer schon erreicht.

Verrätst Du uns die richtige Richtung?


RE: Der innere Schweinehund - Pollux - 02.05.2014

Nein, denn die kannst du wahrscheinlich viel besser ausbuchstabieren als ich. Nur verstellt dir dein Modell den Blick! 


RE: Der innere Schweinehund - MZPTLK - 02.05.2014

(02.05.2014, 09:44)Pollux schrieb: Nein, denn die kannst du wahrscheinlich viel besser ausbuchstabieren als ich. Nur verstellt dir dein Modell den Blick! 
Dann ernenne mich mal zu Deinem generalbevollmächtigten Pressesprecher,
damit ich das dem staunenden ForumVolk ausbuchstabieren kann.

Aber moment mal, das kriege ich ja gar nicht gebacken, mein Modell verstellt mir ja den Blick...


RE: Der innere Schweinehund - Pollux - 03.05.2014

Wieso? Du bist doch in der Lage, das Denken in Modellen zu be-denken. Dafür braucht es übrigens keine popeligen Presse- sondern hartnäckige Für-sprecher. 

Und damit es nicht zu sehr off-topic wird, hier noch eine Sorge-betonte Schweinehund-Diätetik : 

Sieh Dir Olympikos an, mein Kaiser! Einst hatte er alles, 
Nase, Brauen und Kinn, Ohren und Lider wie wir. 
Seit er sich aber als Boxer hat eintragen lassen, fehlt alles; 
selbst sein väterliches Gut ging ihm verloren dabei. 
Denn es zeigte sein Bruder sein Bild dem Richter, und dieser, 
der keine Ähnlichkeit fand, hat ihn als Fremden erklärt. 

(Lukillios, Anthologia Graeca 11, 75)