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Fußmuskulatur und Weitsprung - Druckversion

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RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - La Vicu - 26.09.2016

(26.09.2016, 08:56)MZPTLK schrieb:
(25.09.2016, 20:36)La Vicu schrieb: @ MZPTLK: Wie soll ich das physikalisch verstehen, den KSP umzulenken? Fehlen da nicht einige Zusatzbegriffe?




"...Beim Weitsprung wird teilweise  Horizontal- in Vertikalgeschwindigkeit umgelenkt, bei Topleuten über 3 m/sek.
Das geht natürlich auf Kosten der Vo(minus 1-2 m/Sek.)..."

Aha! Das wollte ich nur wissen bzw. mich dessen vergewissern, dass nicht der KSP umgelenkt wird, sondern die Bewegung (der Impuls, m*v) - allenfalls die Horizontalgeschwindigkeit - des KSP. Muss mich an die "reduzierte" Verwendung der Fachbegriffe erst wieder bewöhnen - nach dem Motto, man weiß schon, was gemeint ist.


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - Gertrud - 26.09.2016

(26.09.2016, 08:56)MZPTLK schrieb: Stefan Letzelter hat dazu vor einiger Zeit sehr aufschlussreiche Daten und Berechnungen durchgeführt.

Wenn z. B. Athleten (ohne Prothese) mit hoher Kraft, aber relativ geringer Geschwindigkeit auch in 8,50m-Bereiche springen, müsste man mal daran denken, ob die Kraft naturgegeben ist.  Wink In solchen Fällen stimmen nämlich die Relationen nicht unbedingt.

Gertrud


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - Gertrud - 27.09.2016

Was natürlich noch dazu kommt, ist die Wahl des richtigen Schuhmaterials, falls es eine Wahl überhaupt gibt. Daher sollten Athleten bei Vereinswechseln erst einmal die Schuhe testen, die ihnen auf den Leib geschneidert sind und danach handeln und unterschreiben. Man schaue sich mal Großvereine, die in der Regel gebunden sind, und deren Verletzungsanzahl vor allem auch im Langstreckenbereich an. Ich bin mir sicher, dass die Ausfälle auch mit den Schuhen zu tun haben. Ich spreche in einem anderen Bereich aus Erfahrung, was ein schlechter Schuh für die spezielle Athletin bewirken und verhindern kann. Es gibt aber auch Schuhfirmen, die Schuhe absolut top anpassen können. Auch das habe ich als Trainerin einer Athletin erlebt. Es gibt Studien, die Barfuß- und Schuhergebnisse miteinander vergleichen. Athleten sollten diesen Zangenverträgen bei nicht-verträglichen Schuhen für ihre Füße aus dem Wege gehen.

Wenn ein Athlet nach dem anderen mit Achillessehnenproblemen ausfällt, muss das nicht immer Sache des Trainings sein. Dann kann es auch sein, dass man das Herunterregeln bestimmter Parameter bei Schuhanpassung einfach nicht im Griff hat.  Thumb_down Der Fuß muss sich im Schuh mit seinen Strukturen und bestimmten Begrenzungen ausleben dürfen.

Gertrud


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - MZPTLK - 27.09.2016

(26.09.2016, 18:21)Gertrud schrieb:
(26.09.2016, 08:56)MZPTLK schrieb: Stefan Letzelter hat dazu vor einiger Zeit sehr aufschlussreiche Daten und Berechnungen durchgeführt.


Wenn z. B. Athleten (ohne Prothese) mit hoher Kraft, aber relativ geringer Geschwindigkeit auch in 8,50m-Bereiche springen, müsste man mal daran denken, ob die Kraft naturgegeben ist.  Wink In solchen Fällen stimmen nämlich die Relationen nicht unbedingt.

Naturgegeben Teufel
Signifikant ist bei Vielen der Weltklasse die überproportionale Fähigkeit der Umlenkung, woher die auch immer kommen mag.
Umso höher die Anlaufgeschwindigkeit, desto schwerer deren Umlenkung, das versteht sich.
Es wäre eine irrige Annhme, dass man nur die Anlaufgeschwindigkeit um soundsoviel verbessern müsste,
und schon kämen - linear berechnet - entsprechende Verbesserungen raus.


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - MZPTLK - 27.09.2016

(26.09.2016, 16:09)La Vicu schrieb:
(26.09.2016, 08:56)MZPTLK schrieb:
Aha! Das wollte ich nur wissen bzw. mich dessen vergewissern, dass nicht der KSP umgelenkt wird, sondern die Bewegung (der Impuls, m*v) - allenfalls die Horizontalgeschwindigkeit - des KSP. Muss mich an die "reduzierte" Verwendung der Fachbegriffe erst wieder bewöhnen - nach dem Motto, man weiß schon, was gemeint ist.
Letzelter spricht von Umsetzng oder von Umlenkung.
Wenn der Athlet seine Horizontalbewegung zwischen 15 und 25 Grad vertikal umlenkt, geht das nicht ohne seinen KSP, mit Verlaub.
Die Anlaufgeschwindigkeit wurde übrigens 1-6 Meter vor dem Balken gemessen.

Eine Umlenkung/Umsetzung findet natürlich auch bei jedem (Sprint-)Schritt statt.
Osolin(1986) meinte, dass etwa 80 % für Beschleunigung, Abbremsung und Rückbeschleunigung,
15 % für/gegen Luftwiderstand und lediglich 4 % gegen die Gravitation aufgewendet werden.


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - La Vicu - 27.09.2016

(27.09.2016, 11:29)MZPTLK schrieb: FQ

Ist ja o.k.!!! Aber, mit Verlaub, der KSP ist ein Gedankenkonstrukt, ein Punkt (etwas Dimensionsloses), in dem man sich die Masse des Körpers vereinigt vorstellt. So etwas kann man nicht umlenken. Allenfalls kann man die Bewegung (oder, wie Letzelter offensichtlich  schreibt, die Horizontalbewegung) der Körpermasse umlenken. Dass dabei zwangläufig auch die Bewegung des KSP eine Umlenkung erfährt, ist mir wohl klar, aber der KSP an sich wird nicht umgelenkt.  Korrektes Anwenden der Fachsprache vermeidet das Entstehen von Missverständnissen.


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - MZPTLK - 27.09.2016

Der KSP ist gleichzeitig immaterielles Konstrukt und materielle Realität.
Er ist eine Verortung in einer physischen, materiellen Entität.
Die Dimensions-losigkeit begründet keine Immaterialität,
weil die Verortung durch die materielle Entität bestimmt ist.
Kurz: Gibt es keinen Körper, gibt es keinen Schwerpunkt.

Es gibt eine physikalisch-mathematische und eine philosophische Betrachtungsweise.
Beide sind hilfreich.


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - La Vicu - 27.09.2016

(27.09.2016, 13:54)MZPTLK schrieb: Der KSP ist gleichzeitig immaterielles Konstrukt und materielle Realität.
Er ist eine Verortung in einer physischen, materiellen Entität.
Die Dimensions-losigkeit begründet keine Immaterialität,
weil die Verortung durch die materielle Entität bestimmt ist.
Kurz: Gibt es keinen Körper, gibt es keinen Schwerpunkt.

Es gibt eine physikalisch-mathematische und eine philosophische Betrachtungsweise.
Beide sind hilfreich.


Es ist aber nicht hilfreich, beide Bertrachtungsweisen zu vermengen. Das führt allenfalls zu esotherischem Geklügel - wenn nicht ins Chaos. Da bleibe ich lieber bei dem streng physikalischen Ansatz. Davon verstehe ich was. Und der sagt mir, dass ein Punkt dimensionslos und somit masselos ist. Ein "Philosoph" möge das anders sehen, wenn er will.


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - gera - 27.09.2016

(27.09.2016, 12:50)La Vicu schrieb:
(27.09.2016, 11:29)MZPTLK schrieb: FQ


Ist ja o.k.!!! Aber, mit Verlaub, der KSP ist ein Gedankenkonstrukt, ein Punkt (etwas Dimensionsloses), in dem man sich die Masse des Körpers vereinigt vorstellt. So etwas kann man nicht umlenken. Allenfalls kann man die Bewegung (oder, wie Letzelter offensichtlich  schreibt, die Horizontalbewegung) der Körpermasse umlenken. Dass dabei zwangläufig auch die Bewegung des KSP eine Umlenkung erfährt, ist mir wohl klar, aber der KSP an sich wird nicht umgelenkt.  Korrektes Anwenden der Fachsprache vermeidet das Entstehen von Missverständnissen.

geanau so ist es .
Mit der Umlenkung der horizontalen Anlaufgeschwindigkeit beim Absprung auch in einen vertikalen Teil beschreibt der Körperschwerpunkt eine dauernde Änderung seiner Lage.
Aber als Reaktion auf das Wirken des Springers.
Ansonsten ist der KSP lediglich ein Hilfsmittel zur Erklärung und Berechnung der Sprunges .


RE: Fußmuskulatur und Weitsprung - MZPTLK - 28.09.2016

(27.09.2016, 17:04)La Vicu schrieb:
(27.09.2016, 13:54)MZPTLK schrieb:



Es ist aber nicht hilfreich, beide Bertrachtungsweisen zu vermengen. Das führt allenfalls zu esotherischem Geklügel - wenn nicht ins Chaos. Da bleibe ich lieber bei dem streng physikalischen Ansatz. Davon verstehe ich was. Und der sagt mir, dass ein Punkt dimensionslos und somit masselos ist. Ein "Philosoph" möge das anders sehen, wenn er will.



Das ist Mathewissen aus der 6. Klasse, ich erinnere mich dunkel.
Das muss nicht ins Chaos münden, weil der masselose Punkt notwendig eine Verortung darstellt,
abhängig von einer definierten, abgegrenzten  Masse(= Mensch).
Beispiel Systemachse/-Schwerpunkt: Diese® 'wandert', je nach Raum-/ZeitVerhalten.
Der Athlet(Dimension + Masse) muss seinen Schwerpunkt antizipieren, ansteuern, erfühlen, kontrollieren, korrigieren,
will er eine gelungene Bewegung hinbekommen, sich(seinenSchwerpunkt) treffen.
Er strebt permanent ein Bewusstsein über eine (Neu-)Verortung seines Schwerpunktes an.

Da ist nix esoterisches dran, sondern es bedeutet die strenge Beachtung physikalischer Gesetze.
Übrigens ist Esoterik nix Schlimmes, solange sie nicht zum irrationalen Hokuspokus wiird.