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Was ist die beste Langlauftechnik? - Druckversion

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RE: Was ist die beste Langlauftechnik? - icheinfachma - 05.11.2016

(05.11.2016, 10:21)lor-olli schrieb: "völliger Quatsch" wäre eine Bemerkung wenn sie den Fakten widerspricht… Wink

Vielleicht ist die Formulierung in dieser Beziehung etwas unpräzise: Der Körperschwerpunkt bildet immer den zu treffenden Punkt für eine Kraft, die der Bewegung des eigenen Körpers gilt (also nicht für Bewegungen wie beim Wurf/Tritt). Für eine optimale lineare Bewegung muss die Kraft also möglichst nah an die Bewegungrichtung unter Berücksichtigung der Schwerkraft herankommen. Dieses Prinzip gilt für für alle Bewegungen, sowohl Sprung wie Lauf oder auch beim Salto.

Laufen ist also ein Kompromiss, eigentlich optimal wäre es sich nur von hinten nach vorn zu stoßen, der Untergrund liegt für gewöhnlich aber im rechten Winkel zur Stoßrichtung (ohne Schwerkraft könnten wir gar nicht laufen!). Wenn nicht, verändern wir die Körperhaltung entsprechend z.B. beim Bergauf- oder Berablauf.

Es wiederspricht ja auch den Fakten. Wink

Auch der zweite Abschnitt ist Unsinn: Die Kraft muss immer in Bewegungsrichtung verlaufen. Das ist pseudowissenschaftliches Geschwätz oder Küchenphysik / Milchmädchenrechnung, wie auch immer man es nennen will. Man sollte sich vllt. mal die Newton'schen Gesetze antun, dann wirst du das auch selber merken.

Entsprechend ist auch der zweite Abschnitt ein reines Phantasiekonstrukt, dass auf schnellen falschen Schlüssen beruht und nciht auf den Gesetzen der Physik.


RE: Was ist die beste Langlauftechnik? - lor-olli - 05.11.2016

Noch einmal zum scheinbaren Widerspruch, die physikalischen Komponenten allein befriedigen den Sportwissenschaftler (ist ja keine Vorlesung hier, wer es technisch detailliert mag  > http://wiki.ifs-tud.de/adp_laufrobotik/adp_2012_ws_group2/laufmodelle/laufen ), dem Trainer reicht das nicht - Lauftechnik zu vermitteln ist deutlich mehr als Physik.
Wir beschreiben keine ballistische Kurve sondern versuchen die Annäherung an ein (unerreichbares) Ideal, dabei sind vor allem die physiologischen Aspekte die Determinanten! Auch für das eigentliche Verstehen! Physik vermittelt dem Sportwissenschaftler eben nur einen Teil der Basis… und wie viele Sportwissenschaftler lesen hier?

Trainer müssen Informationen nicht an Wissenschaftler, Physiker oder Mediziner weitergeben, sondern an Athleten die in der Regel vor allem durch einfache Beispiele, Korrekturen und Visualisierungen lernen. Kurz “Die beste Lauftechnik ist die, die unter Berücksichtigung der individuellen Ergonomie alle Kräfte die nicht der eigentlichen Vorwärtsbewegung dienen, so gering wie möglich zu halten“ Schön diese Kräfte zu kennen, besser des Trainers eigene Kraft mit wenig Aufwand in den größten Nutzen für den Athleten zu investieren. Und wenn dabei Küchenphysik der Weg ist…

Die Threadfrage lässt offen ob sie eine rein wissenschaftliche ist oder eine eher praktische - vielleicht habe ich mich vom “…kein Langstreckenexperte…“ verleiten lassen?


RE: Was ist die beste Langlauftechnik? - icheinfachma - 05.11.2016

Zu dem Link: Es geht auch noch wesentlich detaillierter. Die Seite geht zum Beispiel vom Laufen nach dem Federmodell aus, man kennt mittlerweile komplexere Modelle, die der Realität näher kommen.

Zu "dem Sportwiss. reicht es, dem Trainer nicht": Der Trainer versteht es erst gar nicht. Im Übrigen sind wir hier im Thread "LA im Spiegel der Sportwiss.". Um zu verstehen, warum eine Lauftechnik effektiver ist, muss man die biomechanischen Hintergründe verstehen, Erfahrung hilft nicht weiter beim Verstehen der Technik. Du und einige andere versuchen sich in diesem Thread an theoretischen Erklärungen - da wird vom Körperschwerpunkt, von Kräften, von linearen Bewegungen gesprochen, nur ist leider nichts davon richtig gewesen. Wenn man als Trainer oder was auch immer nichts von Biomechanik versteht, wieso diskutiert man dann im Unteforum Sportwissenschaft mit? Da kann ich nur sagen: "Schuster, bleib bei deinen Leisten.". Und wenn ich den Versuch, eine Technik biomechanisch zu erklären, als pseudowissenschaftlich und ohne Fundierung bezeichne, muss man das nunmal hinnehmen. Ich habe mal sehr detailliert erklärt, durch welche Kräfte die Laufbewegung zustande kommt. In dem Thread könnte man einfach mal nachlesen, dann würden sich viele pseudo-biomechanische Diskussionen hier erübrigen.

Es ist völlig richtig, dass ein Trainer sich nicht mit den Hintergründen seiner Methodik befassen muss (außer wenn er ganz nach oben will), sondern sie nur anwenden muss - genauso, wie nicht jeder Autoanwender ein Autoingenieur oder PC-Nutzer ein Informatiker sein muss. Dennoch habt ihr euch daran versucht, die wissenschaftlichen Hintergründe aufzudecken (ohne dass euch jemand dazu gezwungen hätte) und ich habe euch gesagt, dass das, was ihr da schreibt, schlicht falsch ist. Ist das so schwer zu verdauen?

p. s.: Ich wende als Übungsleiter auch sehr simple "cues" an und gehe sehr intuitiv vor - steht das im Widerspruch dazu, sich mit den biomechanischen Hintergründen zu befassen?


RE: Was ist die beste Langlauftechnik? - gera - 05.11.2016

(05.11.2016, 12:34)lor-olli schrieb: Die Threadfrage lässt offen ob sie eine rein wissenschaftliche ist oder eine eher praktische - vielleicht habe ich mich vom “…kein Langstreckenexperte…“ verleiten lassen?

Es ist immer gut, wenn die wiss. Erkenntnisse in die Praxis eingehen.
In der Praxis wird aber jeder so laufen, wie es ihm am ökonomischsten ist, egal ob es den sportwiss.Erkenntnissen entspricht.
Insofern ist meine Frage beides.. gibt es wiss.Erkenntnisse darüber,weshalb die Afrikaner oft mit Vorlage laufen und falls ja, lässt sich das auf z.B.deutsche Langstreckler übertragen.
Die Erklärungsweise kann meinetwegen in einfachen,auch vereinfachender Worten erfolgen, Hauptsache, ich verstehe es.