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Weitsprung - Druckversion

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RE: Weitsprung - MZPTLK - 29.01.2017

(29.01.2017, 09:08)gera schrieb: eine gute Landung ist auch die von M.Steinbach, 1960 mit etwas zuviel RW = 8,14 m.
eine der seltenen Aufnahmen von ihm in :
www.filmothek.bundesarchiv.de/video/586444?set_lang=de
Er nimmt viel Geschwindigkeit mit, bei der Landung sind noch Reserven.
Hary ...woooow!


RE: Weitsprung - gera - 29.01.2017

wo wir schon mal M.Steinbach erwähnen, folgendes Video zeigt ihn ab 9.21 min.  als Sprinter, DDR-Meister 1956 über 100 m.
www.progress-film.de/index.php/der-augenzeuge-1956-30.html


RE: Weitsprung - gera - 11.02.2017

was mir beim Hallen-Istaf 2017 wieder einmal auffiel ist folgendes :

viele Weitspringer weichen beim Absprung stark in der Körperachse von der vertikaeln ab.
Sollte die Kraft nicht nach vorn+oben gehen ?
trotz Sieg<<Spanovic  starke Schräglage
M.Luzolo <<< schön gerade


RE: Weitsprung - icheinfachma - 11.02.2017

(11.02.2017, 10:43)gera schrieb: was mir beim Hallen-Istaf 2017 wieder einmal auffiel ist folgendes :

viele Weitspringer weichen beim Absprung stark in der Körperachse von der vertikaeln ab.
Sollte die Kraft nicht nach vorn+oben gehen ?
trotz Sieg<<Spanovic  starke Schräglage
M.Luzolo <<< schön gerade

Machen alle so, in unterschiedlich ausgeprägter Form Dreispringer, Weitspringer, Sprinter (männlich). Der Oberkörper wird über das Stützbein verlagert, um den KSP bessert zu treffen. Die Kraft geht immer vom Fuß durch den KSP. Wenn man den KSP über den Fuß bringt, gehen die Kräfte vertikal. Wenn der Körper normal gerade ist, verlaufen sie SChräg in Richtung Schwungbein. Der Augenschein stimmt hier nicht mit dem überein, was tatsächlich passiert. Es gibt auch exakte Messungen dazu. Schau dir spaßenshalber mal auf Youtube auch Dreispringer an, da siehst du sehr schön, wie sie sich immer nahc links / rechts über das jeweilige Stützbein lehnen, um nicht aus der Balance zu geraten und wenn sie es nicht tun, brechen sie zur Seite aus.


RE: Weitsprung - gera - 11.02.2017

(11.02.2017, 11:04)icheinfachma schrieb:
(11.02.2017, 10:43)gera schrieb: was mir beim Hallen-Istaf 2017 wieder einmal auffiel ist folgendes :

viele Weitspringer weichen beim Absprung stark in der Körperachse von der vertikaeln ab.
Sollte die Kraft nicht nach vorn+oben gehen ?
trotz Sieg<<Spanovic  starke Schräglage
M.Luzolo <<< schön gerade





Machen alle so, in unterschiedlich ausgeprägter Form Dreispringer, Weitspringer, Sprinter (männlich). Der Oberkörper wird über das Stützbein verlagert, um den KSP bessert zu treffen. Die Kraft geht immer vom Fuß durch den KSP. Wenn man den KSP über den Fuß bringt, gehen die Kräfte vertikal. Wenn der Körper normal gerade ist, verlaufen sie SChräg in Richtung Schwungbein. Der Augenschein stimmt hier nicht mit dem überein, was tatsächlich passiert. Es gibt auch exakte Messungen dazu. Schau dir spaßenshalber mal auf Youtube auch Dreispringer an, da siehst du sehr schön, wie sie sich immer nahc links / rechts über das jeweilige Stützbein lehnen, um nicht aus der Balance zu geraten und wenn sie es nicht tun, brechen sie zur Seite aus.




muss ich drüber nachdenken.
zunächst Bilder, wie die Sprünge weiter gehen:
( Rath/Luzolo )


RE: Weitsprung - Gertrud - 11.02.2017

Das hat alles seinen biomechanischen und vor allem orthopädischen Sinn. Es werden aufgrund von Nichtbeachtung viele Zubringer auch daher falsch trainiert. Ich habe ganz in den Anfängen ein einschlägiges Tape mit diesem Sachverhalt gekauft und mich mit der Herstellerin in Verbindung gesetzt und diskutiert. Ich habe daher damals schon besondere Trainingsinhalte aufgenommen und Übungen entwickelt. Man sollte schon wissen, ob eine Bewegung richtig oder falsch ist und welche Gründe für diese Bewegungen bestehen.

Meine Erkenntnis ist sehr oft, dass diese Inhalte hier meistens verspätet 20 Jahre später gesehen und dann noch später unter die Lupe genommen werden. Ich habe diesen Sachverhalt vor bestimmt 20 Jahren schon mal bei einer Fortbildung von Herbert Czimgon beim Stabhochsprung genannt. Ich habe das vor einem großen Auditorium genau erklärt. Ich habe Herbert danach gefragt, ob ihm dieses Detail mal aufgefallen sei, was er verneint hat. Ich habe das damals auch orthopädisch begründet. Es ist aber bis heute nicht aufgenommen worden, viel weniger in entsprechende Übungen umgesetzt worden. Ich bin daher immer introvertierter geworden, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, meine Gedankenperlen vor die Säue zu werfen. Vor allem trifft hier zu, dass dieses Körperteil nicht die Hauptursache für diesen Bewegungsabschnitt ist. Es kommt immer darauf an, wo man den Hebel ansetzt. Mein Beispiel mit dem undichten Dach ist meistens einleuchtend. Es regnet nicht immer dort ins Haus, wo das Loch im Dach ist.  Wink

Gertrud


RE: Weitsprung - gera - 11.02.2017

richtig, es sind  wenige Grade, die der KSp nicht getroffen wird, wenn der Oberköroer nicht übers Sprungbein gekippt wird.
Aber nur wenige Grade.
Geht der Oberkörper zuviel seitlich übers Sprungbein, wird der KSP von der anderen Seite verfehlt, auch das bringt dann Verwringungen, wie im Bild Rath zu sehen.


RE: Weitsprung - Gertrud - 11.02.2017

Die Kameraperspektiven sind meistens auch schlecht wie auf diesen Bildern, so dass man keine richtigen Aussagen tätigen kann. Man kann die Athletenkörper korrekt einstellen; aber auch das erfordert wieder ein erhebliches Wissen und Material. Es geht gerade hier erheblich ans "Eingemachte". Meistens sind die Athletinnen und Athleten eindeutig systembedingt verletzt, ehe sie ihr Potential auswirtschaften können, weil genau diese technischen Vorstellungen bei vielen Trainern fehlen.

Wir sehen an diesem Detail, dass bei vielen diese technischen Grundlagen fehlen, die dann auch zu falschen Übungen im Sinne der Orthopädie führen. Dann wird noch das gewichtheberische Krafttraining in Unkenntnis richtiger Disziplintechnik aufgesetzt, und schon lassen Arthrose und Co grüßen. Das ist ein fast immer wiederkehrender Vorgang, und das Team merkt es meistens nicht bzw. kann es nicht abstellen!!! 

Gertrud


RE: Weitsprung - omega - 11.02.2017

Das eine leichte Schräglage hilft, den KSP besser zu treffen ist einleuchtend. Bei Spanovic gestern war die Schräglage aber zu stark. Die Landestelle war deutlich nach links versetzt. Ist auch eine leichte Schräglage beim Absprung erforderlich, wenn der vorletzte Anlaufschritt etwas nach außen gesetzt wird ?

Bei A.Wester ist mir aufgefallen, dass sie bei der Landung die Füße deutlich zur Seite der KSP- Flugbahn aufgesetzt hat. Lag das auch an einer zu starken Schräglage beim Absprung ?


RE: Weitsprung - Gertrud - 12.02.2017

(11.02.2017, 17:44)omega schrieb: Das eine leichte Schräglage hilft, den KSP besser zu treffen ist einleuchtend. Bei Spanovic gestern war die Schräglage aber zu stark. Die Landestelle war deutlich nach links versetzt. Ist auch eine leichte Schräglage beim Absprung erforderlich, wenn der vorletzte Anlaufschritt etwas nach außen gesetzt wird ?

Man kann die senkrechte KSP-Linie in Verbindung mit einer leichten Varus-Bein-Position genau festlegen, um die Verteilung der gleichmäßig wirkenden Drehmomente auf das Kniegelenk zu gewährleisten. Schwierig wird´s natürlich bei Athleten mit anomalen Kniestellungen.

Der zweitletzte Schritt im Heraussetzen hat nichts mit der adduzierten Stellung des Beines im Absprung zu tun. Diese ist aus orthopädischer Sicht hinsichtlich der gleich großen Kniemomente und der adäquaten Fußbelastung vonnöten. Das ist beileibe nicht bei allen Spitzenleuten der Fall, wie man aus Studien bezüglich der Anlaufmuster aufgrund der letzten drei Bodenkontakte schließen kann. 
Zitat:Bei A.Wester ist mir aufgefallen, dass sie bei der Landung die Füße deutlich zur Seite der KSP- Flugbahn aufgesetzt hat. Lag das auch an einer zu starken Schräglage beim Absprung ?

Alexandra hat ein Problem mit Rotationen. Statt Bewegungen im Extremitätenbereich zu kontern, kommt sie sozusagen in die "Passgangform", was zu ungewollten Rotationen führt und ihren verheerenden Landeanflug einleitet. In der Hinsicht verfügt Spanovic über eine sehr stabile Luftarbeit. Leider kann man die Sprünge nicht direkt von vorne sehen, um eventuelle Absprungfehler zu orten. Meistens kommen Absprungfehler in der Luft zum Tragen. 

Sehenswert ist ein Technik-Video von Heather Arneton (14 Jahre und 6,57m):
https://www.youtube.com/watch?v=FK09SPHD4jE 

Gertud