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London wird ein Desaster - Druckversion

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RE: London wird ein Desaster - eierluke - 14.08.2017

Kritik an der Leistung von Benitz verstehe ich auch nicht, ich fand ihn sehr überzeugend.
Bei Tesfaye ist das Problem wohl, dass manch einer ihn noch unwillkürlich mit dem Tesfaye von 2013 vergleicht als er noch zur absoluten Weltspitze gehörte.
Ich fürchte auch, dass er auf den 1500 nichts mehr reißen wird und auf die 5000 wechseln sollte.


RE: London wird ein Desaster - Sinafan - 14.08.2017

(14.08.2017, 11:35)eierluke schrieb: Przybilla 5. 

Bitte wer? Wenn du gar keine Ahnung hast, wie man den Namen schreibt, es gibt copy&paste ...


RE: London wird ein Desaster - Atanvarno - 16.08.2017

(13.08.2017, 21:54)Robb schrieb: Mich hat gewundert, dass die Nationenwertung vom DLV mit keinem Wort erwähnt wurde vielleicht deshalb: 78 Punkte ist der schlechteste Wert bei einer WM seit 2005.

In der ausführlichen Bilanz
Eine WM wie keine andere
werden jetzt auch die 78 Punkte thematisiert.

DLV-Fazit: 2018 wird alles besser Fahne


RE: London wird ein Desaster - Robb - 16.08.2017

Betty Heidler ist zurückgetreten, das konnten wir nicht kompensieren. Warum nicht? Wird die Nachwuchsarbeit hinterfragt? Es kann doch nicht sein, dass Heidler und Klaas in den letzten zehn Jahren die beiden einzigen Hammerwerferinnen von Weltformat waren und der DLV es nicht schafft, auch nur EINE weitere Athletin von internationalem Format zu entwickeln.
Das gilt auch für andere Disziplinen, warum ist Polen inzwischen die beste Wurfnation Europas? Was machen die besser als wir? Wir haben zuviele Disziplinen mit sehr dünner Spitze, deshalb sind Ausfälle nicht zu kompensieren. Dafür muß der DLV die Verantwortung übernehmen und seine Nachwuchsarbeit hinterfragen.


RE: London wird ein Desaster - Sebastian - 16.08.2017

Wie sieht das denn bei den polnischen Trainern aus? Sind das alles Polen oder hat man sich da Expertise aus dem Ausland eingekauft?

Das ist für mich (zumidnest gefühlt) auch so ein Problem, dass viele unserer guten bzw. renommierten Trainerinnen und Trainer schon sehr alt wirken (stellenweise ja noch DDR-Leute, was jetzt rein aufs Alte,r nicht auf Methodik bezogen ist!) und nicht viel Exzellenz bei den jungen Trainern nachkommt, während die alten vielleicht in ihren alten Methoden "festgefahren" sind?

Für mich als absoluten Laien scheint von den "jungen" Trainern nur Obergföll seine Athleten signifikant voranzubringen und zu entwickeln 8ich kenne natürlich keine regionalen Trainer), während ja Heinig anscheinend nur bei Krause funktioniert, alle anderen scheinen bestenfalls zu stagnieren...vielleicht wirds wirklich Zeit, Gertrud nochmal ins Rennen zu schicken, Ideen hat sie immerhin Cool


RE: London wird ein Desaster - Gertrud - 16.08.2017

Ich freue mich, dass hier mal so in medias res gegangen wird. Der "Motor stottert" an vielen Stellen, zeigt aber auch Lichtblicke. Ich sehe die Situation wirklich nur unter dem Gesichtspunkt der Tatsachen. 

Motivation und Leidenschaft für die Leichtathletik ist beileibe keine Sache des Alters. Es ist eine Frage der Einstellung und eben damit verbunden auch des Antriebes, sein Wissen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und zu steigern. Keine/r ist von Fehlern freizusprechen. Es kommt darauf an, wie schnell man nach Niederlagen wieder aufsteht. Ein Antrieb war für mich immer ein Wort: "Warum?" Ich will noch heute Zusammenhänge sehr gut verstehen. Ich gebe mich nicht mit Halbheiten zufrieden. Ein Athlet, der so denkt, hat keine Chance bei mir. 

Hansjörg Holzamer sagt immer zu mir: "Kapierst du das nicht! Es geht denen da oben gar nicht um Leistungen. Es geht um Positionen und Vorteile!" Trainer außerhalb des Teams haben so gut wie keine Chance. Stellt euch vor, ich würde einen Kugelstoßer trainieren, der sich nach meinen gesunden Kriterien stark verbesserte. Bei bestimmten Leistungen würden einige Vereine mit Verlockungen anheuern. Der Athlet hat oft nicht die internen Kenntnisse von Trainern und Trainerinnen wie ich. Er schaut auf die Medaillenausbeute des Trainers/ der Trainerin und sieht nicht den Schrott, den er/ sie produziert. Wenn man immer wieder neue geliefert bekommt, kann man doch einige kaputt trainieren. Wen stört das? Wenn das $-Zeichen im Auge bedient wird, ist der Wechsel perfekt. Wenn dann noch mit Auslands-TL umworben wird, gibt´s kein Halten mehr. Das ist doch die Realität. Sehr ihr - und einige möchten, dass ich solche Leute mit meinem Wissen hier unentgeltlich ausstatte! Es gab in meiner Vergangenheit mal einen Trainer, der mir sehr geschadet hat, aber meine Übungen abgekupfert hat und dann zum Probieren in einen anderen Raum gegangen ist. Ich werde den Tag mit seinen roten Ohren nicht vergessen, als er auffiel. Heute geht aus meinem Keller keine Information hinaus, wenn ich das nicht möchte. Dazu stehe ich öffentlich!!! Ich muss immer schmunzeln, wenn ich bei bestimmten Leuten von Verletzungspausen der Schützlinge lese. Ich kenne die Ursachen!!! Wink

Ich habe im Forum den Bereich der Schnelligkeit angeschoben. Der DLV hat 20 Jahre dafür gebraucht. Seit wann schreibe ich hier über gesunde Programme. Ich bin längst in meinen Vorstellungen auf einem anderen Niveau. Wenn der DLV viele gute Trainer in der Peripherie nicht mit Athleten bestückt, die sehr gut aufgehoben wären, dann ist das sein Problem. Für meine Ehre brauche ich das alles nicht mehr.  

Der DLV ist sehr schlecht beraten, wenn er den "Kanalisationstrichter" immer weiter verkleinert. Im Gegenteil - ich würde das Trainerpotenial auf eine ganz breite Basis stellen und den Konkurrenzkampf schüren und nicht das "Teamgesülze"!

Aus meiner Sicht gibt es viele Strukturen und Richtungen, wo einige starke Leistungsträger früherer Jahre nicht mehr vorkommen - seit langem. Die Schlinge zieht sich zu, ohne dass man davon Kenntnis erhält. Nehmt mein Beispiel!: Wie kann es sein, dass der Verband seit Jahren keinen einzigen Athleten zu mir schickt? Ich weiß, dass es extra Zusammenkünfte gibt, bei denen Athleten kanalisiert werden. Es ist klar, dass man nie an mich gedacht hat, wenn ein gewisser Herr eines gewissen Vereines in dem Gremium sitzt, mit dem ich übrigens nie Streit hatte, der aber "geimpft" worden ist. Wenn dann eine Kanalisation trotz allem mal nicht gelingt, geht das Gerangel mit Methoden weiter, die man sich teilweise nicht vorstellen kann, die fast mafiös sind. Ich habe eine derartige Aktion mitbekommen und wundere mich über gar nichts mehr. Es ist sehr schlimm für Trainer, die abhängig sind und den Mund halten müssen. Es ist kein Wunder, wenn sich dann das Herz meldet. Dieser Verbund ist enorm gut durchstrukturiert. Es gab eine Person, die mir unheimlich geschadet hat. Die Rufschädigung ging bis Neubrandenburg. Ich war kurz davor, eine Klage einzureichen. 

Lustig finde ich z. B. auch die Form in NRW, Kaderathletinnen und -athleten zu rekrutieren. Nicht nur die Leistung zählt, sondern der Wille zur Kooperation und ob man an Tests teilnimmt. Dafür kann man sich bei OS wenig kaufen. Folglich würde von mir nie eine Athletin oder ein Athlet zum NRW-Kader gehören. Bei Bildern aus Teneriffa auf leichtathletik.de sieht man im NRW-Kader fast ausschließlich WAT-Athleten - Zufall?

Ich lege Wert bei AuA, dass sie ihre Zeit vernünftig auswirtschaften. Lehrgänge hätten für meine AuA nur gesellschaftlichen Wert.  Tongue Bei wem sollte sie in NRW im Mehrkampf- und Wurfbereich mehr lernen und gesund bleiben als bei mir? Diesen Doppelversorgungen sollte die Verpflichtung genommen werden. Dafür sollte man lieber Geld z. B. für deren Geräte ausgeben. Das Abgrasen der Talente bemerke ich in immer jüngeren Jahrgängen. 

Es wird die Frage gestellt, warum die Polen so erfolgreich sind? Der Sport ist sicherlich ein "Abklatsch" der Politik. Wink Huh
Was die ehemaligen DDR-Trainer anbetrifft, so gibt es da auch eine breite Palette des Könnens. 

Gertrud


RE: London wird ein Desaster - dominikk85 - 16.08.2017

(16.08.2017, 12:34)Robb schrieb: Betty Heidler ist zurückgetreten, das konnten wir nicht kompensieren. Warum nicht? Wird die Nachwuchsarbeit hinterfragt? Es kann doch nicht sein, dass Heidler und Klaas in den letzten zehn Jahren die beiden einzigen Hammerwerferinnen von Weltformat waren und der DLV es nicht schafft, auch nur EINE weitere Athletin von internationalem Format zu entwickeln.
Das gilt auch für andere Disziplinen, warum ist Polen inzwischen die beste Wurfnation Europas? Was machen die besser als wir? Wir haben zuviele Disziplinen mit sehr dünner Spitze, deshalb sind Ausfälle nicht zu kompensieren. Dafür muß der DLV die Verantwortung übernehmen und seine Nachwuchsarbeit hinterfragen.

Im Hammerwurf gibt es halt noch  das ganz spezielle breiten Problem. Die meisten Mädels wollen eh zum laufen und wenn sich mal eine zum Wurf verirrt kann es sein das ihr Verein nicht mal ne Anlage zum Training da hat, geschweige denn Trainer die Interesse und wissen zu der Thematik haben.

Ohne eine gewisse breite wird das auch nicht, es sei den man hat mal ein super Talent was zufällig am richtigen Ort ist. Das hat dann auch nichts mit Kanalisation zu tun, der Athlet muss ja überhaupt erst mal Hammer probieren bevor man ihn als Talent sehen kann.


RE: London wird ein Desaster - tobitobs - 16.08.2017

Hmm , das mit Abstand größte Feld in einer technischen Disziplin in Ulm war Hammerwerfen U18/weiblich mit sage und schreibe 27 Teilnehmerinnen. Und die neue Rekordhalterin in der Altersklasse Nele Koopmann war noch nicht mal dabei. Ich würde sagen Deutschlands weibliche Teenager lieben es den Hammer zu werfen :-)


RE: London wird ein Desaster - Astra - 16.08.2017

(16.08.2017, 16:57)tobitobs schrieb: Hmm , das mit Abstand größte Feld in einer technischen Disziplin in Ulm war Hammerwerfen U18/weiblich mit sage und schreibe 27 Teilnehmerinnen. Und die neue Rekordhalterin in der Altersklasse Nele Koopmann war noch nicht mal dabei. Ich würde sagen Deutschlands weibliche Teenager lieben es den Hammer zu werfen :-)

Vielleicht war auch einfach die Norm sehr niedrig.
Vermutlich hätte man größere Felder, wenn man von seiten des DLV daran Interesse hätte.


RE: London wird ein Desaster - Sprunggott - 16.08.2017

(16.08.2017, 12:47)Sebastian schrieb: Wie sieht das denn bei den polnischen Trainern aus? Sind das alles Polen oder hat man sich da Expertise aus dem Ausland eingekauft?

Das ist für mich (zumidnest gefühlt) auch so ein Problem, dass viele unserer guten bzw. renommierten Trainerinnen und Trainer schon sehr alt wirken (stellenweise ja noch DDR-Leute, was jetzt rein aufs Alte,r nicht auf Methodik bezogen ist!) und nicht viel Exzellenz bei den jungen Trainern nachkommt, während die alten vielleicht in ihren alten Methoden "festgefahren" sind?

Für mich als absoluten Laien scheint von den "jungen" Trainern nur Obergföll seine Athleten signifikant voranzubringen und zu entwickeln 8ich kenne natürlich keine regionalen Trainer), während ja Heinig anscheinend nur bei Krause funktioniert, alle anderen scheinen bestenfalls zu stagnieren...vielleicht wirds wirklich Zeit, Gertrud nochmal ins Rennen zu schicken, Ideen hat sie immerhin Cool

Das primäre Problem ist, dass die guten Trainer meistens nicht in Deutschland gehalten weren können. Das ist in der Hauptsache ein gesellschaftliches Problem. Die deutsche Leichtathletik und die Trainer sind nicht gesellschaftlich anerkannt (Es gibt nichteinmal das Berufsbild "Trainer"), erhalten weder eine gute Absicherung/ Verträge, noch die nötigen Voraussetzungen um Spitzensport professionell zu betreiben.  Das ist aber nicht nur in der deutschen Leichtathletik ein Problem- hier gibt es genügend Beispiele.