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Liste guter Krafttrainingsübungen - Druckversion

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RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - Gertrud - 15.10.2017

(15.10.2017, 21:25)nico schrieb: "Gute Krafttrainingsübungen", gehören dazu auch für jugendliche Sprinterinnen Zug-Widerstandsläufe (ZWL)?
Damit würde doch den Sprinterinnen die Hantel von den Schultern genommen egal für TKB beidbeinig oder einbeinig.
Ebenso würde auch Kreuzheben entfallen, bzw. sehr eingeschränkt werden. ( Falls das Thema schon beackert wurde - 
vergesst es.)
nico

Nein, sie gehören erst in das Erwachsenenalter! Der Druck auf die Gelenke ist dabei enorm hoch. Es gibt entsprechende Stellen am Femur, an der proximalen Tibia und am 1. Metatarsale, die erst im Alter von 16-24 Jahren einer Synostosierung unterliegen, die man nicht überstrapazieren sollte. Hier kommt bei der Zusatzbelastung noch die Geschwindigkeit dazu, die die Belastung multipliziert! Vulnerabel sind teilweise Gewebe, solange Blutgefäße vorhanden sind. Mit zunehmender Ossifikation nehmen diese ab.

Gertrud


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - nico - 21.10.2017

Und was ist mit Triphasic-Training für jugendliche SprinterInnen?
nico


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - dominikk85 - 21.10.2017

Was ist das? Marketing begriff?


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - nico - 23.10.2017

Nein, kommt natürlich aus USA. Krafttrainings-Methode. Ich fasse kurz zusammen: 2 -3 Serien, je 3 -5 Wdh., 3 - 4 Übungen.
Schwere Gewichte. Übungen z. B. Ausfallschritte 3xpro Serie mit geführte Hantel;Kreuzheben; Hipthrust;Bankdrücken;Razor Curl (besonders wichtig - 3x Woche); Vorschlag für Krafttraining vom Landes-Tr. Sprint für D!-Kader Athleten/innen. 14 -18 Jahre.
Andere können das sicher besser erklären. Leider darf das bei mir keine Athletin durchführen! Sehe ich das zu falsch?
nico


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - dominikk85 - 23.10.2017

Also quasi training im sub maximalen bereich? Klingt nicht so sinnvoll für 14-15 jährige, aber das können andere hier besser beurteilen.


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - -running- - 23.10.2017

Hatte das mal überflogen ... scheint vom "Erfinder" zu sein

http://www.xlathlete.com/xl/events/Look%20Inside%20Triphasic%20Training%20.pdf

es geht darum, dass nicht immer die Maximalkraft entscheident ist, sondern vielmehr, dass ich meine Kraft in der mir zur Verfügung stehenden Zeit auch abrufen kann. (beim Kugelstoß wird hier eine Zeit von 0,18s angegeben)

Ein paar Zitate:
There  comes a  point when the  level  of athlete  quite  literally  out grows the  transferability  of an exercise. There is a tipping  point where being stronger will no longer help  an athlete perform  at a higher level. This is due  to  the  time  constraints imposed on  the  athlete  by his event or  sport. To be able  to lift  a  heavier weight doesn't do him any  good because  he doesn't have time to transfer that strength into the implement (shot, field).
........
The  key   to improved   sport performance    is producing  more  force  in less   time.   This   results when   an   athlete   can absorb   more   force eccentrically,   allowing him,   in   turn,   to   apply higher   levels   of   force concentrically   in   less  time. 
....
Walking  into the weight room  on  this day, the goal  is simple—move  a  heavy  load as fast as possible. The  athlete must be  reactive.


Grundsätzlich halte ich den Gedankengang sogar für richtig ... die Umsetzung macht es dann vermutlich....
Es hilf also nicht Anzahl und Gewichte vorzugeben, dann Ziel "hier" ist es die Übungen möglichst schnell auszuführen - auch unter ausnutzung des Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus  ( so zumindest mein Verständnis)

Halte das allerdings die Kombination schnell und schwer um Schülerbereich für falsch. Allerdings denke ich, dass es sich lohnt darüber nachzudenken ob es was bringt immer nur das Gewicht zu erhöhen im Krafttraining. Die Ausführungsgeschwindigkeit als Parameter wird unterschätzt  !

Das habe ich auch noch gefunden:

https://www.amazon.de/Triphasic-Training-systematic-explosive-performance/dp/0985174315


Gruß
-running-


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - Gertrud - 27.10.2017

Ich mache Athleten meine Übungen immer an praktischen Beispielen klar. Meine Krafttrainingsphilosophie ist folgende: Der Körper reagiert wie eine Software z.B. an einem Rollladenmotor. Es gibt im Grunde viele Mechanismen, Werte ein- und zu verstellen. Diese Punkte (auch Körperregionen) sind mannigfaltig und unterschiedlich in ihren Bedürfnissen nach Sportart und Disziplin. Stelle ich den Körper auf die falsche Sportart und Sportdisziplin, die inadäquate Übung, Intensität, Umfänge, Bewegungsrichtung, -winkel... ein, gibt es irgendwann ein Problem in der Performance und der Gesundheit. Wenn ich an einem Rollladen das Herunterfahren einstellen will, muss ich die exakte Uhrzeit, den Einfluss von Dämmerung und Sonne z.B. einstellen. Auch beim Körper gibt es unterschiedliche generelle und individuelle Parameter, die man ganz exakt treffen sollte. Das alles setzt Wissen über die Regularien voraus und nicht bloßes Übernehmen. Ich habe zugeschaut, wie der Handwerker die Einstellungen vorgenommen hat; aber das hat nicht ausgereicht, alles im Griff zu haben. Ich habe mir ganz genau die Beschreibung durchgelesen und Fragen gestellt. Da der Rollladen nicht richtig funktioniert hat, hat der Handwerker noch einmal bei reset angefangen. Auch das mache ich bei Athleten, wenn ich grobe Dysbalancen und Disharmonien entdecke. Viele Trainer ahmen nur nach - ohne das entsprechende Hintergrundwissen; daher sind sie auch nicht in der Lage, neue Übungen zu konzipieren, wenn man ihnen die beidbeinige TKB oder das Bankdrücken "wegnimmt".  Wink Wenn ich z.B. die Sonnenintensität zu gering einstelle, fährt der Rollladen nicht hinunter, wenn es angemessen wäre. So muss man sich auch an die Nuancen des Individuums manchmal herantasten, wann es angebracht ist zu modifizieren. Ich bin durch einen Zufall auf die individuelle unmittelbare Wettkampfvorbereitung bei einer Athletin gekommen. Meine "Antennen" im Gehirn schalten immer auf höchste Aufmerksamkeit. Je mehr man unterschiedliche Inputs zeitnah verarbeiten kann, je besser wird das Resultat sein. Es erfordert unheimlich viel Fleiß und Intuition, aber auch Querdenken und Korrekturen, Können zu automatisieren. Leichtigkeit in der richtigen Trainerarbeit hinsichtlich Anwendung ist oft das Produkt jahrelanger, sehr intensiver Arbeit!!! Es fällt nichts vom Himmel. 

Gertrud


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - omega - 27.10.2017

(27.10.2017, 11:51)Gertrud schrieb: Ich mache Athleten meine Übungen immer an praktischen Beispielen klar. Meine Krafttrainingsphilosophie ist folgende: Der Körper reagiert wie eine Software z.B. an einem Rollladenmotor. Es gibt im Grunde viele Mechanismen, Werte ein- und zu verstellen. Diese Punkte (auch Körperregionen) sind mannigfaltig und unterschiedlich in ihren Bedürfnissen nach Sportart und Disziplin. Stelle ich den Körper auf die falsche Sportart und Sportdisziplin, die inadäquate Übung, Intensität, Umfänge, Bewegungsrichtung, -winkel... ein, gibt es irgendwann ein Problem in der Performance und der Gesundheit. 
Es ist nachvollziehbar, dass das Krafttraining bei hochspezialisierten erwachsenen Athleten zunehmend auf die entsprechende Disziplin zugeschnitten werden muß. Aber ich denke bei Jugendlichen ist es angebracht die genannten Belastungsnormative zu variieren, gerade auch weil sich der Körper noch im Wachstum befindet. MMn kann eine gezielte Variation auch helfen Verletzungen/ Überlastungsprobleme zu vermeiden.


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - Gertrud - 27.10.2017

(27.10.2017, 16:17)omega schrieb: Es ist nachvollziehbar, dass das Krafttraining bei hochspezialisierten erwachsenen Athleten zunehmend auf die entsprechende Disziplin zugeschnitten werden muß. Aber ich denke bei Jugendlichen ist es angebracht die genannten Belastungsnormative zu variieren, gerade auch weil sich der Körper noch im Wachstum befindet. MMn kann eine gezielte Variation auch helfen Verletzungen/ Überlastungsprobleme zu vermeiden.

Da sich die Jugendlichen immer früher spezialisieren, sollten auch die entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen werden, wobei ich die zu frühe Spezialisierung in Form einseitigen Trainings nicht für gut heiße, weil die Synostosierung teilweise erst sehr spät einsetzt.

Gertrud


RE: Liste guter Krafttrainingsübungen - Gertrud - 28.10.2017

Ich habe einen sehr schönen und treffenden Satz gelesen, dass die unterschiedlichen Sportarten einen unterschiedlichen Ansatz von Haltung benötigen. Das sagt doch eigentlich alles für die Herangehensweise auch im Krafttraining aus. Sicherlich gibt es Überschneidungen und auch kleine Gemeinsamkeiten; aber es gibt sehr große Differenzen zwischen den Sportarten - und das von klein auf!!!

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine penetrante Art hier, auf diese Missstände hinzuweisen, einen Pflock bei einigen eingeschlagen hat und zum Umdenken anregt und angeregt hat. Ich halte nicht viel davon, alles auf dem Tablett zu servieren, sondern bin der festen Meinung, dass es ausreichen sollte, die Rahmenbedingungen zu nennen und vorzugeben, um die Kreativität in Gang zu bringen. Daher halte ich auch nichts von "Rudel-Teams" mit einigen schwachen Teilnehmern. Ich selektiere ganz stark nach Niveau und will mir schwache Glieder in der Kette möglichst nicht antun. Es ist aber die Sache jedes einzelnen Trainers, wie man sich verhält.

Gertrud