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Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - Druckversion

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RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - MZPTLK - 21.03.2018

O.k.,
Um genaue und alles erfassende Daten zu bekommen, reichen kinematographisch gewonnene natürlich nicht aus.
Auch mittels Druckplatten generierte Daten sind nur eingeschränkt aussagekräftig,
weil sie Dreidimensionalität nicht adäquat abbilden können.


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - gera - 21.03.2018

(21.03.2018, 09:23)MZPTLK schrieb: O.k.,
Um genaue und alles erfassende Daten zu bekommen, reichen kinematographisch gewonnene natürlich nicht aus.
Auch mittels Druckplatten generierte Daten sind nur eingeschränkt aussagekräftig,
weil sie Dreidimensionalität nicht adäquat abbilden können.
richtig, deshalb sollte man diese Daten sehr vorsichtig bewerten.
Eine Überprüfung an der Sprungweite steht hier ja noch aus.
Ich halte eine mathematisch/physikalische Berechnung der Einzelparameter für geeigneter, auch wenn es immer athletenbedingte Besonderheiten gibt.
Ich habe diese durchgeführt und für alle LB plausible Weiten errechnen können.


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - gera - 21.03.2018

gehen wir doch einmal logisch bei der Einschätzung der Daten vor :

- ist unter den ehemaligen Weitspringern hier jemand , der mit einer 100m-Zeit von 11,70 - 11,80  damals 7,08 m weit sprang?( die V am Balken von 8,96 m nach OSP Hessen entsprechen etwa so einer 100m-Zeit)

-Beispiele hinken immer aber :
   . nach der U 18 Bestenliste des DLV von 2017 sprang der 10. im Weitsprung 7,00 m  , der 10. über 100m lief 10,81 sec.
   . M.Steinbach lief 1954 die 100m in elektr. 11,04 etwa; er sprang damit in diesem Jahr 7,04 m weit
   . H.Baumgartner lief 1960 die 100m in elktr. 11,54 etwa und sprang damit 6,81 m weit
   . S.Braun hatte 1997 ihre PB über 100 m mit 11,58 sec. und sprang in diesem Jahr 6,83 m weit

Also mir zeigt sich schon bei diesem Vergleich 100m-Zeit / Weitleistung  , dass niemand mit so einer langsamen 100m-Zeit über 7 m weit springen kann , die gemesenen Daten also nicht realistisach sein können.


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - MZPTLK - 21.03.2018

Die 100 m Zeiten sind nur grob aussagekräftig.
Entscheidend ist, welche Geschwindigkeit man vorm Balken hat.
Dazu reicht es aus, eine Spitzengeschwindigkeit per Steigerungslauf kurzzeitig zu erreichen.


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - Bachmann1980 - 21.03.2018

7,08m sind mit dem Absprungwinkel und der sehr guten Landeweite bei
der Absprunggeschwindigkeit sehr wohl möglich.


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - gera - 21.03.2018

(21.03.2018, 15:46)Bachmann1980 schrieb: 7,08m sind mit dem Absprungwinkel und der sehr guten Landeweite bei
der Absprunggeschwindigkeit sehr wohl möglich.
da muss ich jetzt nachfragen.
Wie sieht Deine Rechnung aus?
kannst Du sie hier darlegen?


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - Bachmann1980 - 22.03.2018

Wenn ich die Gleichungen zum Schrägen Wurf mit einer von 0 abweichenden Absprunghöhe nutze,
komme ich unter Berücksichtigung der Höhendifferenz des KSP (Absprung zu Landung) von 52
zunächst auf eine Weite von 6,10m. Zu dieser Weite wären dann Absprungweite und Landeweite
hinzuzurechnen. Die Landeweite mit 73cm angegeben, damit wären wir dann bei einer Weite von
6,83m. Dazu käme dann noch die nicht angegebene Absprungweite. Alles zusammen genommen 
passt es dann mit der angegeben Weite.


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - gera - 22.03.2018

(22.03.2018, 01:26)Bachmann1980 schrieb: Wenn ich die Gleichungen zum Schrägen Wurf mit einer von 0 abweichenden Absprunghöhe nutze,
komme ich unter Berücksichtigung der Höhendifferenz des KSP (Absprung zu Landung) von 52
zunächst auf eine Weite von 6,10m. Zu dieser Weite wären dann Absprungweite und Landeweite
hinzuzurechnen. Die Landeweite mit 73cm angegeben, damit wären wir dann bei einer Weite von
6,83m. Dazu käme dann noch die nicht angegebene Absprungweite. Alles zusammen genommen 
passt es dann mit der angegeben Weite.
hallo Bachmann1980,

die Sache der Weitenberechnung klingt leichter als sie letztendlich ist.
Der schräge Wurf reicht da nicht aus.
Vorweg, Deiner Berechnung kann ich nicht zustimmen.
Der Unterschied zu meinen Weitenberechnungen liegt wohl darin, dass Du die Weitenberechnung nach Formel für die Weite bis  KSP,Höhe bei Landung siehst, also dazu ( im Beispiel 6,10 m )dann noch die Landeweite addierst.
Nach Formel wird aber die gesamte Parabellänge bis Landung Füße errechnet.Es müsste besser lauten <<<theoretische Weite  plus/minus individuelle Abweichung davon = Landedifferenz.

Ich weis nicht, ob meine gesamte Antwort nicht vielleicht besser in einem e-mail- Kontakt zwischen zu klären wäre.
Meine e-mail :  freundeskreis.la@freenet.de

Ich warte also erst einmal Deine Reaktion ab.

Gruß  gera


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - Bachmann1980 - 22.03.2018

Auf welche Weite kommst du denn?


RE: Biomechanik-Auswertungen von der WM in London - MZPTLK - 22.03.2018

(22.03.2018, 17:04)Bachmann1980 schrieb: Auf welche Weite kommst du denn?
Wie soll man das aus Parametern errechnen?
Sabine Braun hatte TNT im Fuss, ihre Hochsprungleistung war die einer Spezialistin würdig.
Ich hatte kein TNT zur Verfügung, sprang etwas weiter als sie bei etwas schlechterer 100 m Zeit.
Aber ich bin ein Mann und um einiges grösser, also mit höherem KSP.

Nehmen wir Bob Beamon: Entgegen allen Trainerempfehlungen machte er einen langen letzten Schritt mit KSP-Absenkung,
trotzdem katapultierte er sich aus diesem tiefen Tal auf 8,90 - bei einer sehr hohen Anlaufgeschwindigkeit,
wobei auch der Laufstil(u.a. kleine Kniewinkel) für heutige Traineraugen 'verboten' aussah.

Wo kam dieser Habitus her?
Bob hatte sehr viel Basketball gespielt, wo genau das oben Beschriebene usus und zielführend ist:
fast alle Vorwärts-, Seitwärts- und Rückwärtsbewegungen erfolgen mit abgesenktem KSP, also kleinem Kniewinkel,
das Springen zum Ball, bzw. zum Korb erfolgt mit KSP-Absenkung im letzten Schritt.

Wie weit wäre er gesprungen, wenn er sich  nach der reinen Weitsprung-Lehre bewegt hätte?