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"Task force" verletzungsprophylaxe im DLV sinnvoll? - Druckversion

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RE: "Task force" verletzungsprophylaxe im DLV sinnvoll? - Gertrud - 19.10.2017

Ich bin der festen Überzeugung, dass es viele Klippen gibt, die man wissensmäßig erschließen sollte. Es geht um die Übungsqualität an sich und deren Genauigkeit hinsichtlich der Belastungsverträglichkeit, um Intensitäten, Umfänge pro Einheit und um deren Reihenfolge vor allem auch im Wochenzyklus und Entspannungszeiten und Regenerationsregularien. 

Auch der Verband sollte darauf achten, die Wege z.B. zu Tests der Athletinnen und Athleten zu verkürzen und sich von dieser Zentralisierung verabschieden. Beispiel: Wenn die DSHS Köln über sehr gute metabolische Testverfahren verfügt, muss es nicht Leipzig für die Leute aus dem Westen sein!!! Das ist aus meiner Sicht völliger Blödsinn!!! Es sei denn, es stehen irgendwelche übergeordneten Regularien dahinter, die sich mir auf Anhieb nicht erschließen.  Wink Ansonsten könnte man doch im Team hervorragend zusammenarbeiten (Es sei denn, man will irgendetwas der Geheimhaltung wegen zentral steuern???). Teamarbeit wird doch durch den Verband immer wieder hervorgehoben. Diese Intension sehe ich auf den Gebieten absolut nicht! Auch die Ermüdung durch langes unangebrachtes Reisen spielt ein sehr große Rolle bei den Regenerationsmaßnahmen, ganz zu schweigen von den Kosten.

Gertrud


RE: "Task force" verletzungsprophylaxe im DLV sinnvoll? - Gertrud - 19.10.2017

Da ich mich als freier Mensch fühle und auch möglichst so lebe, würde ich sehr gerne bei einem potentiellen Weltklasseathleten die Bedingungen im Einvernehmen mit der Athletin, dem Athleten abstecken. Ich würde gerne z.B. die Testbedingungen nach meinem besten Wissen aussuchen, um absolut nah am Athleten die Vorzüge zu nutzen. Ich halte mich für wissensmäßig stark genug, diesen Dienst zu leisten. Mir muss keine/r etwas vorschreiben, wie ich die Schritte setzen muss. Ich halte unheimlich viel von Selbstbestimmung und daraus erfolgter Kreativität. Auch das hilft dabei, möglichst verletzungsfrei durchzukommen. Der Verband kann sicherlich finanziell unter die Arme greifen, aber sollte einfach sehr gut arbeitenden Trainern Freiheiten und Unterstützung gewähren. 

Ich gebe mal ein Beispiel: Wer sollte da von Verbandstrainerseite prophylaktisch mehr als ich bieten, wenn ich eine Mehrkämpferin trainiere? Ich argumentiere mal forsch: keine/r!!! Das heißt nicht, dass ich einige Personen auf Fachgebieten nicht involviere. Der einzige Trainer, der mich in der Hinsicht verstanden und unterstützt hat, war Klaus Baarck. Er sagte immer: "Du arbeitest hervorragend. Was sollte ich an dir kritisieren und verändern oder mich einmischen!" International hat er mir schon mal Dinge netterweise abgenommen. Wir kommen bis heute hervorragend miteinander aus und sind Freunde geblieben. - Mir gefällt an manchen Stellen das "sehr enge Korsett für Trainer und Athleten seitens des Verbandes" nicht.

Sicherlich sollte der Verband da einschreiten, wo es enorme Verletzungen (auch bei Rezidiven) gibt und auch statistisch auswerten. Das halte ich sogar für dringend erforderlich.

Gertrud


RE: "Task force" verletzungsprophylaxe im DLV sinnvoll? - Gertrud - 23.01.2018

Ich habe letztens sehr lange mit einem in der Spitzen-LA tätigen Trainer über Schwächen einiger deutscher Protagonistinnen gesprochen und habe ihm explizit fünf deutsche LA-Protagonistinnen genannt, die aufgrund von Anomalien der unteren Extremität Schwierigkeiten bekommen können oder werden. Man sieht anscheinend diese Schwächen nicht. Es ist auch schon zu kleinen Hinweisen gekommen, wird aber aus meiner Sicht nicht "im Anflug" erkannt. Die Trainer sind - wie es scheint - nicht mit dem richtigen Blick für diese Details ausgestattet. Anscheinend wartet man manchmal das Vorübergehen des Schmerzes ab und ändert aber seine Programme nicht.

Genauso frage ich mich immer wieder, was deutsche Wurftrainer trainieren lassen, die in einer am wenigsten verletzungsträchtigen Wurfdisziplin tätig sind, aber die meisten Verletzungen und OP produzieren. Das sind aus meiner Sicht Pyrrhussiege.

Gertrud