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DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - Druckversion

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RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - Jo498 - 11.03.2018

Reh war im letzten Herbst im Höhentraining in Südafrika mit vielen anderen KaderathletInnen. Danach hat sie Klosterhalfen geschlagen und die u23 Cross-EM gewonnen.


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - Küstenkrebs - 11.03.2018

Alina Reh ist wieder mit dem gleichen Fuß, an dem sie einen Sehnenriss hatte, umgeknickt. Es gibt aber vorsichtige Entwarnung: Es ist vermutlich nichts weiter passiert:

https://www.schwaebische.de/landkreis/alb-donau-kreis/laichingen_artikel,-alina-reh-nach-sturz-noch-zweite-_arid,10833513.html

Alina hatte zwar vor dem Sturz das Tempo gemacht, aber Burkard konnte ohne Probleme mitgehen und man weiß nicht, wie das Rennen normalerweise weiter gegangen wäre. Da es nur eine Cross-DM war und die Medien-Aufmerksamkeit eher gering, wird Reh vermutlich um Ehrungen ob ihres Kampfgeistes und Fairness herum kommen.

Und ich finde es durchaus ok, dass eine junge Langstrecklerin nicht unbedingt Höhentrainingslager macht, sondern zuhause trainiert, wenn denn dies möglich ist.

Was war das für eine Kooperation zwischen larasch und la.de? Auf la.de gibt es nichts von den Rennen, aber die Siegerinterviews:

https://www.leichtathletik.de/tv/veranstaltungen/video-uebersicht/veranstaltung/3981-cross-dm-2018-in-ohrdruf/

Ich meine, einen larasch-Fragensteller herauszuhören. Dafür gibt es die Renn-Videos auf dem larasch-Youtube-Kanal.

Ergebnisse, aber offenbar noch nicht korrekt, gibt es auch online:

https://www.dlv-xml.de/Storage/EventFiles/18L00000001805101/444914.pdf

Natürlich war Alina Reh auch 2. bei den Frauen. Granz war doch deutlich hinter Reh. Eine schwere Cross-Strecke ist eben ganz was anderes als 3000m in der Halle. Vor allem für das späte Frauen-Rennen und die Männer-Langstrecke soll der Boden sehr weich gewesen sein und auch sowieso eher schwer zu laufen. Die Zeiten sind entsprechend langsam - etwas für Cross-Puristen. Davon gab es als Zuschauer offenbar nur wenige. Leider scheint Cross anders als Straßenläufe, bei denen die Läufer zu den Zuschauern in die Stadt kommen, nicht für Publikum in D zu funktionieren.

Hier ein Hintergrundbericht zur Cross-DM:

https://germanroadraces.de/2018/03/11/deutsche-crossmeisterschaften-in-ohrdruf-cross-der-ueberraschungen-oder-entscheidungen-mit-zu-erwartenden-neuen-titeltraegern-wilfried-raatz-berichtet/

Bermerkenswert finde ich die Doppelstarts bei den Männern über Mittel- und Langstrecke von z.B. Tim Ramdane Cherif und Florian Orth - beide in beiden Rennen in den Top 5.

Und auch in D gibt es Läufer mit Abstammung aus Ost-Afrika - hier der U23-Sieger Samuel Fitwi Sibhatu, der aber wie Petros erst in D zum Läufer wurde.

Interessant die Aussage von Philipp Pflieger zum Hamburg-Marathon:

https://www.leichtathletik.de/tv/video-detail/video-detail/detail/18183-philipp-pflieger-war-ein-hartes-stueck-arbeit-auf-dem-tiefen-boden-heute/

Es hört sich so an, als könnte er sich auch eine 2:14 für den Hamburg-Marathon vorstellen. Das wäre nur die Mannschaftsnorm - wenn es denn dann überhaupt eine Männermannschaft gibt.

edit: und war das mit den Hüftproblemen wirklich so von Alina Reh gesagt:

"Die einseitige Belastung der Hüfte bei insgesamt 25 Stadionrunden macht ihr zu schaffen."
https://www.schwaebische.de/landkreis/alb-donau-kreis/laichingen_artikel,-alina-reh-rechnet-bei-cross-dm-nicht-mit-schaulauf-_arid,10832475.html
Das fände ich allerdings bedenklich.


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - vedo - 11.03.2018

(11.03.2018, 12:51)Küstenkrebs schrieb: Was war das für eine Kooperation zwischen larasch und la.de? Auf la.de gibt es nichts von den Rennen, aber die Siegerinterviews:

https://www.leichtathletik.de/tv/veranstaltungen/video-uebersicht/veranstaltung/3981-cross-dm-2018-in-ohrdruf/

Mittlerweile haben sie begonnen, die Rennen auch auf la.de hochgeladen, allerdings herunterkomprimiert auf die übliche la-TV Qualität und ohne große larasch-Erwähnung Wink
(11.03.2018, 12:51)Küstenkrebs schrieb: Interessant die Aussage von Philipp Pflieger zum Hamburg-Marathon:

https://www.leichtathletik.de/tv/video-detail/video-detail/detail/18183-philipp-pflieger-war-ein-hartes-stueck-arbeit-auf-dem-tiefen-boden-heute/

Es hört sich so an, als könnte er sich auch eine 2:14 für den Hamburg-Marathon vorstellen. Das wäre nur die Mannschaftsnorm - wenn es denn dann überhaupt eine Männermannschaft gibt.

Kann man ja machen, wenn man wie Pflieger etwas Reserven hat und 2 der 3 Versuche all out auf PB auch nicht gut gingen. Allerdings sagt er ja auch, dass es idealerweise unter der 2:14:00 bleiben will, vielleicht plant er ja, in 1:07 anzugehen und hofft dann, das Tempo durchlaufen zu können.


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - Jo498 - 11.03.2018

(11.03.2018, 12:51)Küstenkrebs schrieb: edit: und war das mit den Hüftproblemen wirklich so von Alina Reh gesagt:

"Die einseitige Belastung der Hüfte bei insgesamt 25 Stadionrunden macht ihr zu schaffen."
https://www.schwaebische.de/landkreis/alb-donau-kreis/laichingen_artikel,-alina-reh-rechnet-bei-cross-dm-nicht-mit-schaulauf-_arid,10832475.html
Das fände ich allerdings bedenklich.
Hat sie denn mehr als einmal 10k auf der Bahn probiert? Letztes Jahr musste sie aussteigen, hatte dann aber ingesamt muskuläre (dachte ich) Probleme, auch beim Team-EM-Lauf musste sie etwas zurückhalten. Jedenfalls scheint mir ein einziges abgebrochenes Rennen etwas wenig für so eine Behauptung.
Wenn sie wirklich dauerhaft Schwierigkeiten bei langen Bahnläufen hat, die sich auch durch spezielle Übungen, Physiotherapie etc. nicht bessern, muss sie spätestens ab nächstes Jahr in Richtung Marathon gehen (oder Triathlon Wink)


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - aj_runner - 11.03.2018

(11.03.2018, 12:51)Küstenkrebs schrieb: Alina hatte zwar vor dem Sturz das Tempo gemacht, aber Burkard konnte ohne Probleme mitgehen und man weiß nicht, wie das Rennen normalerweise weiter gegangen wäre. Da es nur eine Cross-DM war und die Medien-Aufmerksamkeit eher gering, wird Reh vermutlich um Ehrungen ob ihres Kampfgeistes und Fairness herum kommen.
Zumal der Sturz nicht bildlich dokumentiert ist und sie anschließend kein Träneninterview gab. Da muss die Alina noch ein bischen dazu lernen, um in der Sportlerwahl vorne zu sein (Ironie aus).


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - aj_runner - 11.03.2018

(11.03.2018, 09:58)Jo498 schrieb:  
Die Heimatverbundenheit Alina Rehs finde ich zwar rührend (nicht ironisch gemeint), aber auf Dauer kann es nicht sein, dass das Wetter bestimmt, was man im langen Winter trainieren kann, von der erhöhten Verletzungsgefahr gar nicht zu reden.
Patriz Ilg kam vom TSV Hülltingen, auch auf der Alb. Dort ist es ganz schön bergig. Gut Laichingen liegt nochmals etwas höher, sehe das aber nicht ungedingt so einschränkend.
Bzgl. 10.000 m sind die Kurven sicherlich nicht die Belastung, dazu ist das Tempo doch deutlich zu niedrig. Man sollte vielleicht auch nicht alles für bare Münze nehmen, was in einer Zeitung steht. Das lange Laufen in Spikes sehe ich eher als belastend an.


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - Jo498 - 11.03.2018

Es gab doch im letzten Winter schonmal Stories, dass Alina die Bahn erst selbst vom Schnee befreien musste, wenn sie darauf laufen wollte. Wink
Ich glaube ja eigentlich daran, dass Leute, die seit der Jugend in solch hügeligen Gegenden laufen (auch wenn es für Höhenluft nicht hoch genug) ist, eher Vorteile haben. Es ist vielleicht kein Zufall, dass Klosterhalfen aus dem Siebengebirge, Burkard aus dem Schwarzwald und Reh von der Alb kommen, von Walisern und Schotten ganz zu schweigen. Aber wenn wg. des Wetters bestimmte Einheiten nicht planmäßig gemacht werden können oder die Verletzungsgefahr zu stark ansteigt, muss man vielleich doch etwas flexibler/professioneller werden.

Meiner Erinnerung nach waren die muskulären Probleme im Frühjahr/Frühsommer letztes Jahr mehrfach aufgetreten. Sie hat nach dem Ausstieg doch auf die 5000m bei der DM verzichtet und auch der Lauf in Lille war nicht ganz rund und sie konnte ein Tempo, dass sie sonst in der Saison mehrfach gelaufen ist, nicht mitgehen, wg. ähnlicher Probleme. Woher die Zeitung das mit der Hüfte hat, keine Ahnung. Davon war letztes Jahr meines Wissens keine Rede.


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - aj_runner - 13.03.2018

(11.03.2018, 12:51)Küstenkrebs schrieb: Natürlich war Alina Reh auch 2. bei den Frauen. Granz war doch deutlich hinter Reh. Eine schwere Cross-Strecke ist eben ganz was anderes als 3000m in der Halle. Vor allem für das späte Frauen-Rennen und die Männer-Langstrecke soll der Boden sehr weich gewesen sein und auch sowieso eher schwer zu laufen.
 Es ist auf den Videos schön zu sehen, dass diese Strecke Cross war und keine Rasenrennbahnen wie die letzten Cross-EMs. Zum Teil gab es auch enge, matschige Bergabstücke, wo man nicht ohne weiteres Überrunden konnte. Wenn jemand wie Burckard seine ganze Saison darauf ausrichtet, hat sie sicherlich Vorteile.
Ich sah Burkhard in Pforzheim. Spontan würde ich sagen, dass sie dort noch nicht so austrainiert gewirkt hat. Kann aber auch täuschen, weil es dort A....kalt war und die Läufer eher lange Klamotten an hatten.


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - Jo498 - 13.03.2018

Man hat anscheinend für diese Liste die U23 (allerdings nicht ganz korrekt) aus der Frauen "Hauptklasse" herausgenommen.
Burkard hat in einem Interview nach der Cross-EM gesagt, sie sei in der Vergangenheit oft verletzt gewesen, vielleicht daher nicht ganz nach vorne gelaufen, aber Cross liegt ihr offensichtlich auch sehr.
Es gibt bei den Britinnen auch einige, die fast immer deutlich besser im Cross abschneiden als auf der Bahn (was nicht nur daran liegt, dass manche Bahnkonkurrenten dort fehlen, denn insgesamt gibt es ja durch die Präsenz von Mittelstrecken- bis Marathonläufern im Cross eher mehr Konkurrenz).
Die Leistungen Burkards bei den internationalen Crossläufen und die Aussagen von Reh und ihrem Trainer deuten jedenfalls darauf hin, dass auch ohne Sturz Alina Reh das Rennen vielleicht eher nicht gewonnen hätte, aber spannend wäre es vermutlich schon geworden. Dass Reh trotz Sturz Granz, die sie in der Halle geschlagen hatte, sehr deutlich distanzieren konnte, zeigt aber wohl, dass Reh jedenfalls auf dem Weg zur Form fortgeschritten ist.


RE: DM Crosslauf - Ohrdruf, 10.03. 2018 - Jo498 - 19.03.2018

Kurt Ring sieht die Cross-DM vom DLV nicht ausreichend gewürdigt:

http://www.lg-telis-finanz.de/50-aktuelles/7795-respektlos-und-wenig-konstruktiv

Was die stiefmütterliche Behandlung und relativ leicht mögliche Verbesserungen betrifft, mag er Recht haben.

Das hier:

"Den theoretisch strategischen Denkmodellen mit vier Höhenketten und der totalen Professionalisierung sind diese Deutschen Meisterschaften im März sowieso ein Dorn im Auge. Einige der dafür in Frage kommenden Kaderathleten/Innen konnten an der diesjährigen Cross-DM nicht teilnehmen. Der Masterplan sah exakt da eine Höhenkette im Südafrikanischen Dullstroem oder im amerikanischen Flagstaff vor. Die Abreise erfolgte sechs Tage vor den Meisterschaften. Ob eine Verschiebung um diese eine Woche unmöglich gewesen wäre, kann man bezweifeln. Sicher hätten die paar Asse, sofern sie denn überhaupt angetreten wären, der Veranstaltung gut getan. Ob sie denn auch gewonnen hätten, mag in diesem Zusammenhang auf Grund der gezeigten Leistungen der Anwesenden auch angezweifelt werden."

finde ich allerdings etwas unfair. Mir fallen spontan nur drei "Asse"/Kaderathleten ein, die für die Cross-DM klar in Frage gekommen wären (weil sie regelmäßig Cross laufen), aber eben zu dieser Zeit schon im Höhenlager. Von denen sind Ringer und Klosterhalfen bei der Hallen-WM (und vorher mehrere anspruchsvolle Hallenrennen) gelaufen, was sich nicht so gut mit der Cross-DM nur eine gute Woche später verträgt. Dann noch Petros.

Man muss keine vollständige Professionalisierung unterstellen (andererseits, was ist daran so schlecht?), um einzusehen, dass eine Pause Ende September, ggf. einzelne Straßenrennen ab Oktober, Ausscheidung und Cross-EM im Nov./Dez., Hallensaison Ende Januar bis Anfang März schon so schwierig mit einem guten Wintertraining und Saisonaufbau vereinbar sind. Dazu noch eine Cross-DM Mitte März, kurz nach dem internat. Hallenhöhepunkt geht wohl einfach nicht.

Wäre es nicht eine mögliche Aufwertung der Cross-DM, wenn man die in die Zeit der Cross-EM legen würde, ggf. auch mit den "Trials" verknüpfen? Dann gäbe es eben 3-4 Wochen Cross im Nov/Dezember mit DM und EM und nur die "kleineren" Landes/Regional-Crossm. lägen im März. Dann würde, wer bei der Cross-EM laufen will, bei der DM laufen (müssen). Es wäre aber noch Luft, um danach ggf. auch die Hallensaison noch wahrzunehmen und wiederum danach genügend Zeit für den Aufbau für die eigentliche Saison zu haben.