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Weniger Sportanlagen an Schulen - Druckversion

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Weniger Sportanlagen an Schulen - LA2020 - 24.10.2014

Meine Tochter wird sich im kommenden Jahr ebenfalls eine neue, weiterführende Schule suchen. Bei uns werden derzeit einige neue Schulen gebaut. Was uns auffällt: bei keiner einzigen neugebauten Schule wird eine 400 Meter Bahn gebaut. Meist gibt es nur ein Kunstrasenplatz für Fußball. Prinzipiell wäre das nicht so schlimm, wenn es bei uns im Landkreis genügend Sportanlagen gäbe.

Ist das in anderen Kreisen / Bezirken anders?


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - diwa - 24.10.2014

(24.10.2014, 07:09)LA2020 schrieb: Ist das in anderen Kreisen / Bezirken anders?

Hmm...

Ich kenne hier in Frankfurt EINE Schule mit einer eigenen (Außen-) Sportanlage: Eine ehemalige High-School der US-Streitkräfte, in der heute eine Berufsschule untergebracht ist.

Früher gab es noch an der Ernst-Reuter-Schule einen Sportplatz mit 400m Aschenbahn sowie einer Stabhochsprunganlage mit Tartan-Anlauf - aber an der Stelle steht heute die Schule der EZB.

Die Carl-von-Weinberg-Schule ("Eliteschule des Sports") nutzt zwei Bezirkssportanlagen, die in der Nähe liegen (direkt gegenüber Rasen mit Asche, Tartan ca. 2km weg).

Im Ostpark wurde kürzlich eine städtische Sportanlage mit einer 400m Laufbahn ausgestattet - angeblich für den Schulsport. Nur gibt es da in der Nähe eigentlich keine Schulen ;-/

Einige andere Schulen verfügen immerhin über ein "Sportfeld", teilweise auch mit (gerader) Laufbahn aus Tartan. Aber dass da außer einmal im Jahr ein 3-Kampf für die Bundesjugendspiele abgehalten würde, passiert da nicht viel.

Und selbst die Schulen in den eher ländlichen Stadtteilen - also dort, wo Platz wäre - haben keine Sportplätze.

Bis auf Enkheim. Dort wurde ebenfalls vor kurzem eine Tartanbahn neu gebaut - und diese liegt auch in der Nähe einer Schule - doch inwieweit die für den Schulsport genutzt wird?

Ansonsten gibt es in den Schulen hier noch nicht mal Drei-Felder-Hallen. Ich wohne in Sachsenhausen - einem Stadtdteil mit ca. 60000 Einwohnern. Die 3 Gymnasien für zusammen über 3000 Schüler haben jeweils EINE Kleinfeldsporthalle (und eines davon hat immerhin ein eigenes Lehrschwimmbecken). Genauso sieht es bei den Grund-, Haupt- und Realschulen aus.
Lediglich an einem Schulsstandort gibt es eine große Halle. Bis zum Bau der Ballsporthalle in Höchst, war das die größte permanente Sporthalle in Frankfurt mit Bundesliga Boxen, Basketball etc.
Die Einbauten für Kommentatoren etc sind noch vorhanden, gammeln aber ungenutzt vor sich hin...
Da es aber die einzeige spielbetriebs-fähige Halle hier ist, kann man sich vorstellen, was da los ist...

Ciao

dirk


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - Astra - 26.10.2014

Die Otto-Hahn Gesamt-Schule im Norden Frankfurts hat eine Aussenanlage mit 4 Bahnen Tartan-Rundbahn, allerdings hat sie keine 400m, sondern etwas weniger.


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - diwa - 26.10.2014

(26.10.2014, 13:46)Astra schrieb: Die Otto-Hahn Gesamt-Schule im Norden Frankfurts hat eine Aussenanlage mit 4 Bahnen Tartan-Rundbahn, allerdings hat sie keine 400m, sondern etwas weniger.

Dort war ich bisher nur in den Hallen. Der Sportplatz ist mir bisher nicht aufgefallen.
Auch wenn die Schule schon vor der Eingemeindung gegründet wurde, so wurde die Kunststoffbahn sicher erst zu Zeiten der Zugehörigkeit zu Frankfurt verlegt. Bemerkenswert.
D.h. ich muss mich korrigieren: Es gibt EINE Schule mit eigenem Sportplatz (und 2 Dreifelderhallen haben die auch).

Findet dort auch (Vereins-)Training statt - oder ist das "Schule only"?
An Wettkämpfe dort kann ich mich jedenfalls nicht erinnern.

Bemerkenswert ist, dass der Schulsportplatz und die Bezirkssportanlage (400m Aschenbahn) quasi gegenüber liegen.

Ciao

dirk


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - chmeseb - 26.10.2014

maßgeblich für die Bemessung der Sportanlagen sind neben der Stundentafel, welche den Lehrplan und dessen Inhalte vorgibt der demographische Rahmen und die Standortbedingungen. Wenn dann keine Doppelnutzung durch Vereinssport gegeben ist wird auch ein Neubau schnell mal zusammengestrichen. Um 400/800m laufen zu können, müssen dann halt mehr Runden gelaufen werden. Dass die Bahnen dann keine regelgerechte Anlagen im Sinne der DLO sind, interessiert die Strategen und Demographen nicht. Leider findet anders als beim Bau kommunaler Sportanlagen keine öffentliche Diskussion statt, oder sie wird nicht wahrgenommen. Wenn eine solche Anlage erst einmal steht, ist es eh zu spät. Kritik daran müsste in der Planungsphase erfolgen.

Was sagt aber die regionale oder kommunale Sportstättenentwicklungsplanung in eurer Region aus? Ist der Bedarf evtl. bereits gedeckt oder sind Defizite zu beklagen? Ausküfte dazu können die kommunalen Verwaltungen und ggf. Sportverbände geben.  


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - Astra - 26.10.2014

(26.10.2014, 17:41)diwa schrieb:
(26.10.2014, 13:46)Astra schrieb: Die Otto-Hahn Gesamt-Schule im Norden Frankfurts hat eine Aussenanlage mit 4 Bahnen Tartan-Rundbahn, allerdings hat sie keine 400m, sondern etwas weniger.

Dort war ich bisher nur in den Hallen. Der Sportplatz ist mir bisher nicht aufgefallen.
Auch wenn die Schule schon vor der Eingemeindung gegründet wurde, so wurde die Kunststoffbahn sicher erst zu Zeiten der Zugehörigkeit zu Frankfurt verlegt. Bemerkenswert.
D.h. ich muss mich korrigieren: Es gibt EINE Schule mit eigenem Sportplatz (und 2 Dreifelderhallen haben die auch).

Findet dort auch (Vereins-)Training statt - oder ist das "Schule only"?
An Wettkämpfe dort kann ich mich jedenfalls nicht erinnern.

Bemerkenswert ist, dass der Schulsportplatz und die Bezirkssportanlage (400m Aschenbahn) quasi gegenüber liegen.

Ciao

dirk
Du kannst dir die Anlage mit Google Map ansehen. Sie liegt seitlich von den Turnhallen.
Was dort stattfindet, weiss ich nicht. Ich glaube aber, dass zumindest das Sportabzeichen abgenommen wird.


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - osuse - 27.10.2014

an unserer Grund- und  Sekundarschule wurde dieses Jahr eine Kleinfeldanlage in Betrieb genommen, welche nur eine 3x200 m Runbahn, aber immerhin eine 4x100 Sprintbahn hat. Kugelstoß- und Weitsprunganlage auch dabei. Die Einweihung war ein riesen Fest und niemand hat die zu geringe Größe  der Anlage beklagt. Endlich kann gefahrlos Schulsport betrieben werden, wie es für eine Realschule erwartet werden kann.


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - Hesse - 27.10.2014

Zitat:Was sagt aber die regionale oder kommunale Sportstättenentwicklungsplanung in eurer Region aus? Ist der Bedarf evtl. bereits gedeckt oder sind Defizite zu beklagen? Ausküfte dazu können die kommunalen Verwaltungen und ggf. Sportverbände geben.
In Ffm scheint die Verwaltung einen "geheimen" Sportentwicklungsplan zu verfolgen, der so geheim ist, dass Sportler (Leichtathleten) vorab keine Informationen erhalten. Das führt dazu, dass Anlagen "für
Schulen gebaut werden" wo gar keine Schulen sind (Ostpark) oder viel Geld für Leichtathletikanlagen ausgegeben wird, wo schon durch die Konzeption der Anlage klar ist, dass nur Fußballer diese nutzen weden (Norden-Frankfurter Bogen). In der stättischen Statistik sind dies alles auch Leichtathletikanlagen.
Ein Hesse


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - chmeseb - 27.10.2014

(27.10.2014, 16:11)Hesse schrieb: In Ffm scheint die Verwaltung einen "geheimen" Sportentwicklungsplan zu verfolgen, der so geheim ist, dass Sportler (Leichtathleten) vorab keine Informationen erhalten.

'scheint' heist mithin Du weist es nicht. Sportstättenentwicklungsplanung ist n.m.K. in allen Bundesländern eine Voraussetzung, um aus der Sportstättenföderung Mittel zu bekommen - d.h. ganz genau weis ich das auch wieder nicht. In Hessen könnte das ja anders zu sein, sonst hätte die Stadt Frankfurt am Main schon so ein Teil.

Diese informelle kommunale oder regionale Planung umfasst nicht nur LA sondern alle Sportarten.  Zumindestens bei der Grundlagenermittlung werden dabei alle Sportvereine erfasst und auch am Verfahren beteiligt. Wenn nicht direkt durch den Planungsträger, dann mindestens indirekt über die Sportverbände. Das Verfahren ist gesetzlich nicht geregelt. Es gibt einen Handlungsleitfaden vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft, an dem sich die Länder orientieren. Für Hessen müsste es eine entsprechende Handreichung vom zuständigen Ministerium geben. Von einer geheimen Planungen kann dabei m.E. keine Rede sein, allenfalls für den teilnamslosen Beobachter ein solcher Eindruck entstehen.
Der (damals) neue Leiter des Sportamtes Georg Kemper hat 2008 verlauten lassen, dass die Stadt Frankfurt am Main einen Sportstättenentwicklungsplan aufzustellen beabsichtigt. Der sollte ja inzwischen vorliegen.  Leider ist bei der Stadt da nicht mehr zu finden und im Koalitionsvertrag zum Magistrat 2011-2016 ist das Thema auch nur als Randnotiz enthalten. Ich würde da einfach mal nachfragen und Druck machen.


RE: Weniger Sportanlagen an Schulen - chmeseb - 27.10.2014

Kleine Ergänzung

Handbücher für Hessen
Zukunftsorientierte Sportstättenentwicklung Band 7

Außerden steht im Koalitionsvertrag zum Magistrat zwischen den Grünen und der CDU, das die regionale Sportstättenplanung fortentwickelt werden soll.  Daraus müsste man schließen können, das es bereits eine solche gibt.