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Lombardsches Paradoxon - theoretische Erörterung - Druckversion

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RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - Gertrud - 29.11.2014

(28.11.2014, 17:06)Solos schrieb: Hab grad mal kurz reingeschaut: Bei den Untersuchungen bzgl. Paradoxons hat Wiemann die EMG- Aufzeichnungen sowie kinematisch erhobene Gelenkwinkelverläufe genutzt und mit Modellrechnungen bzgl. Längenänderung und Kraftvektoren der Ischios kombiniert. Das ist soweit gängig. 

@icheinfachma

Komi's Untersuchungen sind legendär und werden jedem Sportstudenten bebildert nahe gebracht!Big Grin 
Du könntest mal im DLV Sprintlager die Werbetrommel für solch eine Studie schlagen und bei den Ethikkommissionen der Unis anfragen. Teufel

Wenn Wiemann die mathematischen Formeln mit Vektoren genommen hat, dann können diese Berechnungen doch eigentlich nicht lügen. Es läuft insofern nicht ganz exakt, weil die Muskeln eigentlich keine durchgängigen Vektoren sind. Manchmal verlaufen sie wie der Semitendisosus um die Ecke. Folglich kann man die besten Winkel z. B. für den Mittelstütz nicht punktgenau berechnen, zumal der Semitendinosus im Einsatz hinterherzuhinken scheint. 

Gertrud


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - v.b. - 01.01.2015

Tut mir leid… Bild kann man nicht in forum zeigen?


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - v.b. - 01.01.2015

https://ojs.ub.uni-konstanz.de/cpa/article/download/5252/4826

Konsequenzen fürs Training????


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - Gertrud - 01.01.2015

(01.01.2015, 11:15)v.b. schrieb: https://ojs.ub.uni-konstanz.de/cpa/article/download/5252/4826

Konsequenzen fürs Training????
Das ist übrigens eines der größten Mankos in unseren Trainerausbildungen, dass die Fähigkeit wenig gefördert und gefordert wird, aufgrund von wissenschaftlichen Texten und Errungenschaften auf muskulärer Ebene adäquate Übungen zu entwickeln. Ich halte diese Form aber für einen wesentlichen Wissensinhalt eines guten Trainers. Das entsprechende Hintergrundwissen aus der Sportmedizin, die ich als ein Konglomerat aus vielen Wissenschaften verstehe, ist schlicht und einfach nicht oder zu wenig vorhanden. Hätte ich mir selbst nicht sehr viel autodidaktisch erarbeitet, würde ich genauso wie viele andere Trainer/innen an den wissenschaftlichen Erkenntnissen vorbeiarbeiten und Verletzungen produzieren. Es bleibt bei vielen Trainern auch nur Stückwerk, weil man mal hier, mal dort etwas aufschnappt und teilweise völlig ohne Anbindung an fundiertes Wissen platziert, also nicht in einen vernünftigen Kontext setzen kann. Zudem wird bei vielen Fortbildungen sehr nervös operiert, wenn unbequeme oder nicht erwartete Fragen gestellt werden, statt diese "Reibung" zuzulassen, damit das Endprodukt stimmt.

Eigentlich müssten Trainer/innen in der Lage sein, aufgrund der Vorbedingungen entsprechende Drills und Kraftübungen zu entwickeln. Leider ist dann meistens die tiefe beidbeinige Kniebeuge die "Ausbeute". Es könnte ein Schwerpunkt auf einer Sprintfortbildung sein. Wink

Gertrud 


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - MZPTLK - 01.01.2015

(01.01.2015, 13:27)Gertrud schrieb: Eigentlich müssten Trainer/innen in der Lage sein, aufgrund der Vorbedingungen entsprechende Drills und Kraftübungen zu entwickeln. Leider ist dann meistens die tiefe beidbeinige Kniebeuge die "Ausbeute". Es könnte ein Schwerpunkt auf einer Sprintfortbildung sein. Wink
AKW...äh..
TKB nein danke!

Keep on rocking in a free world!
(Neil Young)


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - v.b. - 01.01.2015

Vorschlag:  Ischiocrurale Muskeln müssen trainiert bei ca. 1000 grad/Sek. im Kniegelenk werden.


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - MZPTLK - 01.01.2015

(01.01.2015, 14:10)v.b. schrieb: Vorschlag:  Ischiocrurale Muskeln müssen trainiert bei ca. 1000 grad/Sek. im Kniegelenk werden.
Kochrezept von Kannibalen?


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - v.b. - 01.01.2015

(01.01.2015, 14:30)MZPTLK schrieb:
(01.01.2015, 14:10)v.b. schrieb: Vorschlag:  Ischiocrurale Muskeln müssen trainiert bei ca. 1000 grad/Sek. im Kniegelenk werden.
Kochrezept von Kannibalen?

Wahnsinn, oder? Aber das ist nicht maximale Kniewinkel Geschwindigkeit bei maximale Geschwindigkeit….  


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - MZPTLK - 01.01.2015

(01.01.2015, 14:40)v.b. schrieb:
(01.01.2015, 14:30)MZPTLK schrieb:
(01.01.2015, 14:10)v.b. schrieb: Vorschlag:  Ischiocrurale Muskeln müssen trainiert bei ca. 1000 grad/Sek. im Kniegelenk werden.
Kochrezept von Kannibalen?
Wahnsinn, oder? Aber das ist nicht maximale Kniewinkel Geschwindigkeit bei maximale Geschwindigkeit….  
Es scheint sich um einen akuten Fall von Restalkoholmissbrauch im Kniegelenk zu handeln.


RE: Lombardsches Paradoxon und Konsequenzen fürs Training - icheinfachma - 01.01.2015

Lese ich da einen Hauch von nicht-ernst-nehmen heraus, MZPTLK? Wink Wenn ich richtig vermute, hast du einen verdienten Menschen als Gesprächspartner vor dir.

Was die 1000°/s angeht - Wenn man von ergänzenden Trainingsformen spricht, Zubringern quasi, die das spezifische Sprinten im Beschleunigungs-, Höchstgeschwindigkeits- und speziellen Ausdauerbereich, das Koordinations- und Techniktraining und das Training der allgemeinen Ausdauergrundlage ergänzen, dann, und ich in irgendeinem Thread hier wurde das schon einmal besprochen, bietet es sich an, dieses Zubringertraining als Mittel für mehr Vielfalt im Training und damit einhergehend im Rahmen einer Unspezifizierung im Gegensatz zum Sprinten selbst und als Werkzeug, um bestimmte Schwächen auszugleichen, einzusetzen.

Wenn man diese Philosophie verfolgt, muss man die ischiocruralen Muskeln im Ergänzungstraining nicht zwingend bei der sprintmäßigen Geschwindigkeit trainieren.