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Verbesserung / Verschlechterung der 4mmol Grenze - Druckversion

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Verbesserung / Verschlechterung der 4mmol Grenze - trackANDfield - 26.03.2014

Folgender Fall:

Sportlerin
weiblich 
19 Jahre
Mehrkämpferin

Stufentest auf Laufband 

Ende 2012
4mmol bei ca. 3,46 m/s (4:49min / km)
ohne Spiroergometrie

Anfang 2014
4mmol bei 3,03 m/s (5:29min / km)
mit Spiroergometrie
sehr schlechte Eisenwerte

Im Training war der subjektive Eindruck gut bis sehr gut.

Welche Gründe kann es geben, dass die Testwerte schlechter wurden, wenn man mal davon ausgeht, dass das (Ausdauer)Training gleichwertig war.
Wie soll das Ausdauertraining gestaltet werden, um eine Verbesserung der 4mmol Grenze zu erreichen? ZB wie schnell sollen die Dauerläufe gemacht werden?


RE: Verbesserung / Verschlechterung der 4mmol Grenze - Atanvarno - 26.03.2014

(26.03.2014, 08:33)trackANDfield schrieb: Im Training war der subjektive Eindruck gut bis sehr gut.

Keine Antwort auf deine Frage, aber meine Reaktion wäre dann: "Scheiß auf die Laktatwerte".

Ansonsten:

Die Tests liegen ja sehr weit auseinander. Wurden sie beide beim gleichen Arzt durchgeführt? War die Trainingsbelastung im Vorfeld des Tests gleich? War der Allgemeinzustand (Schlafdefizit, Ernährung, Gewicht, soziale Faktoren, Stressbelastung etc.) der Athletin gleich?.

Das ist aus meiner Sicht eines der Hauptprobleme bei Amateuren, wenn alle paar Jahre mal ein Laktattest gemacht wird und man dann meint, daraus gültige Handlungsanweisungen fürs Training ableiten zu können. Wenn man mit Laktatwerten arbeiten möchte (wovon ich generelle abrate), muss man regelmäßig und unter standardisierten Bedingungen testen.

Die Atemmaske bei der Spiroergometrie kann nach meiner Erfahrung nachhaltig die Laufökonomie beeinträchtigen und damit auch die Laktatwerte verschlechtern.


RE: Verbesserung / Verschlechterung der 4mmol Grenze - Windfahne - 26.03.2014

ich möchte Atanvarno zustimmen: Die Spiromaske kann die Leistung auf dem Laufband verschlechtern, da es für die Sportler, die das nicht 5mal im Jahr machen total ungewohnt ist. Durch die Maske wird die Nase im Normalfall zugedrückt, außerdem hat man ein Gewicht im Gesicht hängen, das beim Laufen behindern kann.


RE: Verbesserung / Verschlechterung der 4mmol Grenze - trackANDfield - 30.03.2014

Hallo.

Vielen Dank erstmal für das Feedback.

Zur Erklärung: die Tests wurden im selben Labor vorgenommen im Rahmen einer jährlichen sportmedizinischen Untersuchung durch den Verband.

Die Training wurde beim letzten Test im Vorfeld nur gering / gar nicht reduziert.
Ob die Umweltfaktoren gleich waren lässt sich nicht feststellen, aber man kann annehmen, dass sie nicht gleich waren.

Meiner Einschätzung nach liegt die Hauptursache inbesondere an der Atemmaske und dem geringen Eisenwert.

Dennoch würde ich mich über ein kurzes Feedback zur grundsätzlichen Trainingsgestaltung freuen.

Grüße!


RE: Verbesserung / Verschlechterung der 4mmol Grenze - lor-olli - 31.03.2014

Meiner Erfahrung nach ist der Leistungswert bei der 4mmol Grenze nur EIN WERT von mehreren! Bei Jugendlichen (für 19jährige gilt dies eher nur begenzt) schwankt dieser Wert auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Hormonpegel…
Weitere Aspekte:
Wie "Ausgewachsen" ist die junge Dame?
Gab es in der fraglichen Zeit eine Gewichtszunahme (z.B. Muskelaufbau)?
Gab es Erkrankungen im Vorfeld (insbesondere Viruserkrankung?)
Regelblutung könnte die Eisenwerte erklären und kann auch Einfluss auf die Laktatwerte haben (individueller Parameter).
Tageszeit beim Test identisch? (Meine Frau reagierte auf die frühen Morgenstunden "allergisch" Wink)

Ich würde bei einer Mehrkämpferin die Entwicklung der Ausdauerfähigkeit nicht überbewerten, sondern im Zusammenhang mit der restlichen Entwicklung. Deutliche Betonung auf die Ausdauerentwicklung verschlechtert, wenn es ganz "dumm läuft", unter Umständen die Explosivität bei den Schnellkraftdiziplinen. Die 4mmol "Grenze" kommt beim 800m Lauf auch nur partiell zum Tragen, für gewöhnlich gehen alle Mehrkämpfer eine größere Sauerstoffschuld auf der abschließenden "Langstrecke" ein. Meine 4mmol Grenze war immer "grottig", der 1500m Lauf eine "Qual".

Ich habe nach der aktiven Zeit als Mehrkämpfer mehr und mehr Ausdauersport betrieben (unter anderem Marathon), die Sprintfähigkeit ging im Vergleich zu anderen, noch Aktiven Sprintern, überdurchschnittlich zurück, meine 4 mmol Grenze allerdings verschob sich dramatisch (ca. 2500 km Lauftraining im Jahr, mit "Wellen" in der Marathonvorbereitung).

Die 4mmol Grenze hat sich verschlechtert, wie sieht es mit der 800m Zeit aus? Immer bedenken, dass die Dauerbelastung "nur" 3 min dauert! Wie war die subjektive Einschätzung der Sportlerin?! Die Maske stört die Leute unterschiedlich, ich z.B. kann dann nicht mehr durch die Nase atmen, das Druckgefühl irritiert mich persönlich stark… Wenn ansonsten alle Zeichen auf "plus" stehen, würde ich die Verschlechterung eines Parameters nicht überbewerten. Eventuell die Eisenwerte noch mal überprüfen lassen, dahinter können sich auch hartnäckige Infekte verbergen.