16.02.2024, 12:22
(16.02.2024, 11:38)frbcrane2 schrieb:Einfache Dreisatzrechnung: 84 Mio x unterdurchschnittlich-attraktiv ist immernoch ggf konkurrenzfähig zu 68 Mio x durchschnittlich attrakiv. Eigentlich muss allein aufgrund der Masse Deutschland immer bei einer EM vorne sein...(16.02.2024, 10:48)Reichtathletik schrieb: Die LA ist in anderen Ländern attrakiver, um auf deine Frage zu antworten. Das ist aber sicherlich nicht DER Grund, aber ein zusätzlicher Faktor. Die mangelnde Attraktivität liegt aber auch an Entscheidungen der Verbände. Die von dir hier aufgeführten Punkte sind z.T. ebenfalls Faktoren, auch wenn ich "unfähige Bundestrainer" so nicht unterschreiben würde. Was man bedenken sollte, ist dass in Deutschland ja bei weiten nicht alles zentral von irgendwo entschieden wird. Niemand hat z.B. Vereinstrainer abgehalten, Drehstoß zu trainieren. Als Mittelstrecken-Athlet und Trainer hat man mit einem Bundestrainer auch nicht zwingend zu tun und selbst wenn eher rudimentär. Die "Schuld" kann also nicht allein beim DLV liegen. Ich würde aber zustimmen, dass es der Verband versäumt, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu legen, und das u.a. weil er so wenig präsent ist. Statt dass man sich mit 3-4 Athleten beschäftigt in Mittelstrecke oder Kugel oder oder, sollte viel mehr Wert darauf gelegt werden, in der Breite Wissen zu Teilen und zu vermehren, Traininsgbedingungen zu verbessern, etc.Wenn die Leichtathletik in anderen Ländern attraktiver wäre, wie konnte der DLV letztes Jahr sein bestes Ergebnis überhaupt bei einer U20-EM erzielen? Der DLV gewann 23 Medaillen in Jerusalem, GBR als zweitbeste Nation zehn. Die Talente sind da, nur weiß scheinbar niemand, wie man sie weiterentwickelt. Ich bin der Meinung, daß der DLV und die Bundestrainer großen Einfluß haben. Wenn die Cheftrainer entscheiden, wir bleiben beim Angleiten anstatt konsequent zum Drehstoß zu wechseln, werden Trainer und Athleten gleichwertig gefördert, die trotzdem auf den Drehstoß setzen? Wenn Möckel und Eisenkolb auf falsches 400m Training setzen und dies auch lehren, erhalten Trainer, die anders trainieren wollen, trotzdem die volle Unterstützung des DLV? Bis vor zwei Jahren war es so, daß deutscher Nachwuchs, der in die NCAA wechselte, aus den Kadern gestrichen wurde. Das zeigt deutlich, was passiert(e), wenn man dem vom DLV gewünschten Weg nicht folgt.
Zu den ansonsten genannten Punkten: Natürlich ist da was dran, aber der Einfluss ist nicht sooo groß. Es gibt z.B. explizit bei den 400 Metern durchaus Leute im Kader mit anderer Ausrichtung.
Letztlich ist es so: Wer erfolg hat, hat recht. Wenn man mit einem anderen Training als dem von den Bundestrainern empfohlenen jeden DM-Titel mit Abstand gewinnt, wird man wohl kaum ignoriert werden. Niemand hält die Heimtrainer und Athleten ab. Es gibt ja auch Fälle, wo es sehr qualifizierte Heimtrainer gibt, die "ihr Ding" machen. In Summe lässt sich aber nicht erkennen, dass es zahlreiche solche Fälle gibt.
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