(22.08.2014, 08:30)mic.now schrieb:Naja, die 200 Meter erfordern schon noch mal eine ganz andere "Tempohärte" als die 100 Meter. Es ist doch ein gewaltiger Unterschied ob ich ein Schnellstarter/60 Meter-Mann bin und mich irgendwie "durchwurstele", wie z.B. ein Reus oder früher ganz extrem ein Bruny Surin, oder ob ich eben erst hinten raus richtig aufkomme, wie im Extremfall Michael Johnson, den sicherlich niemand ernsthaft über 100 Meter eingesetzt hätte.(22.08.2014, 06:22)Sebastian schrieb: Es geht nicht darum, dass ich "was gegen die 10k" hätte, ich finde nur, dass sich die 5k und die 10k zu sehr ähneln, um 2 verschiedene Wettbewerbe zu rechtfertigen.
Das ist nicht dein Ernst oder?
Wenn du das so siehst, musst du zwangsläufig auch die Abschaffung der 200 m fordern, da sie sich mit den 100 m zu sehr ähneln. In der olympischen Geschichte gab es das Gold-Double 100/200 m bei den Männern 10 mal, über 5000/10000 m "nur" 7 mal.
Bei 5000 und 10000 Meter erschließen sich mir (als Laie wohlgemerkt) so eklatant unterschiedliche Anforderungen eben nicht.
Achtung, es folgt eine bewusste Überspitzung und Übertreibung: Bei Meisterschaftsrennen (nur darum geht es mir, DL und sowas mag ich nicht) entscheidet es sich fast immer auf der letzten Runde, ob ich da jetzt vorher 11,5 oder 24 Runden Anlauf hatte ist so ein Mordsunterschied doch auch nicht.
Hier kommt übrigens wieder die Attraktivität ins Spiel: Sprintrennen sind nunmal Spektakel und überaus gut zu vermitteln und auch zu vermarkten. Von daher stellt sich diese Frage ja überhaupt nicht. Was anderes wäre es, zusätzlich noch einen 300 Meter-Wettbewerb einzuführen. Das würde ich, aus genau den gleichen Gründen wie 5 und 10k, als "groben Unfug" eben ablehnen!
Zum Thema Volleyball: Da finde ich, hinkt der Vergleich schon ein wenig, schließlich war Volleyball, zumindest in Deutschland, schon immer absolute Randsportart, das kann man von der LA nun nicht behaupten, die ja nicht umsonst auch Kern- bzw. Königsdisziplin der OS ist.
Aber dennoch, auch hier natürlich nur als Laie bzw. interessierter Zuschauer: Durch die Reform IST der Sport in meinen Augen deutlich dynamischer und attraktiver, transparenter und besser zu vermitteln geworden! Das es nun vielleicht eine "andere Sportart" ist, ist halt auch der Lauf der Dinge. Die Ringer, wohl DIE älteste kontinuierlich im Olympia-Kontext betriebene Sportart, mussten sich auch ändern/anpassen um nicht rauszufallen, Tischtennis ebenso, auch wenn es da meiner Meinung nach gewaltig in die Hose gegangen ist.
Im Wintersport experimentieren die Skispringer seit Jahren auch mit neuen, noch nicht ganz ausgereiften Regeln, die Nordische Kombination ebenso...was spricht dagegen in Zeiten, in denen mit Sport durchaus gutes Geld zu verdienen ist, dieses auch generieren zu wollen indem man sich für das übertragende Medium attraktiver macht?
Edit (da von mic.now noch ein paar Beiträge dazu kamen): Für die technischen Disziplinen gilt doch das gleiche, so ehrlich muss man dann sein! Ich bin Riesentechnik-Fan und schaue mir grundsätzlich immer die kompletten Wettbewerbe im Stream an, aber das TV hält ganz offensichtlich Technik-Wettbewerbe für nicht attraktiv bzw. "telegen" genug und auch da darf/muss man sich doch dann die Reformfrage stellen? Von daher ja auch meine Gedanken zu einer moderneren Leichtathletik, die technischen Disziplinen eben "Mann gegen Mann" (so wurden Diskus und Weitsprung auch in der Antike entschieden!) austragen zu lassen, man muss halt neue Wege gehen.
Dann gewinnt vielleicht nicht der "Weiteste" im Gesamtwettkampf, aber eben derjenige, der am besten mit Druck klarkommt, immer seinen Gegner schlägt und trotzdem weit wirft, es bleibt ja dennoch Kugel, Diskus, Speer oder was auch immer als Disziplin...