„Der Quadrizeps ist funktionell-histologisch(aufrechter Gang) zum stärksten Muskel mutiert.
Er wird im täglichen Leben viel mehr beansprucht als z.B. die Ischios.“ MZPTLK.
Aber was ist mit „Lombardsches Paradoxon“?
„Wenn man nun für den Hochleisungssprint postuliert, dass die Antagonisten und die Ischios gleichermassen(1:1) konditioniert werden sollten, dann ist das theoretisch möglicherweise wünschenswert, praktisch aber aus dem o.g. Grund diffizil… Man versucht, das über tausende von Jahren hingewachsene Erbgut in eine bestimmte Richtung umzumodellieren. Das dürfte an gewisse Grenzen stossen, beim einen mehr, beim anderen weniger…“ aber… „Die Defizite der Rückseite resultieren vor allem auch aus der viel geringeren Beanspruchung in 'Wohlstands'-Ländern.
Die Leute mussten früher viel mehr gehen und laufen, entsprechend weniger Dysbalancen gab es.
Dies trifft heute noch oft für Entwicklungs- und Schwellenländer zu.“ MZPTLK.
Ich gebe zu, ich suche Inspiration…
Wie kann man aus evolutionärer Sicht folgendes Phänomen erklären (jede Zeit widerholbar mit „Isomed 2000“): konzentrische Kraftverhältnis der Kniebeuger zu Kniestrecker bei Kniewinkelgeschwindigkeit 60°/Sek. – 60-70%; 240°/Sek. 90-110%?
„Die autogene Hemmung des inversen Muskeldehnungsreflexes ist vom menschlichen Willen nicht oder wenig modifizierbar.“
MZPTLK.
Ist Organische Gewebe trainierbar? Kann man Reizschwelle von Golgi Organen durch Training erhöhen? Kann man wahrscheinlich durch Veränderung der Lauftechnik Muskel Dehnungsgeschwindigkeit verlangsamen?
„Ich denke, es ist an dieser Stelle angebracht, die Essenz der Postings von v.b. aus dem Tread 'Sprinttechnik' vom 3. und 7.9.2014 einzubringen:
1. 'Axiom: Der Schnellste hat am wenigsten Bremsimpulse.
Um ohne Bremsimpulse zu sprinten, muss der Fuss unmittelbar vor Bodenkontakt eine Geschwindigkeit in Richtung Ziel von 0 m/s haben.
Beschleunigungswerte des Fusses: 120-130 m/s(Literatur) bei einem Beschleunigungsweg von etwa 40 cm
vom Umkehrpunkt des Fusses in der vorderen Schwungphase bis zur KSP-Projektion.
2. Die vektorielle Zerlegung der auf die Tibia wirkenden Kräfte zeigt,
dass die ischiocrurale Muskulatur mit zunehmender Streckung ihre Wirksamkeit verliert.
Ausserdem wird die Kraftentfaltung der Ischios durch die Stellung des Hüftgelenks beeinflusst.
Bei gestrecktem Hüftgelenk werden sie weniger vorgedehnt und damit passiv insuffizient.'
„Volle Zustimmung zu diesen theoretischen Erörterungen! Was das fürs Training bedeutet, ist teilweise noch umstritten.“
MZPTLK. Im gleiche Diskussion hat man über „kikbits“ gesprochen, warum machen Amis sooo viel davon? Ist wahrscheinlich, Kniestreckung Winkelgeschwindigkeit in dieser Übung vergleichbar mit Sprint?
„..weil man im Sprint ja eigentlich im Gegenteil versucht, die Muskeln so zu konditionieren, dass sie eben in bestimmten Muskelketten zusammenarbeiten - Timing zueinander, Dosierung aufeinander, intermuskuläre Koordination.“
MZPTLK.
Ein sehr veralteter Begriff: „Geschwindigkeit Barriere“ – bis Automatismus antrainierte intermuskuläre Koordination…???
Zu Diskussion:
Organismus ist selbst lehrendes, sich selbst organisierendes System. Organismus hat mehrere Freiheitsgraden („frei wählbaren”), Organismus kann dieselbe Aufgaben auf verschiedene Weise lösen.
Die wissenschaftlichen Studien befassen sich im besten Fall mit einem Produkt bestimmter Trainingsmethodik, oder mit Sportstudenten. Ja, natürlich es ist wertvoll, aber jede Studie mit Eliteathleten widerspiegelt nur antrainierte Bewegungsprogramme.
Aus meinen Sicht kann man zwei Sprinttechniken (Technik des Schwungphase; Stutzphase ist von Schwungphase abhängig) unterscheiden: 1. Anfersen (Amis.) und 2. nicht anfersen. Beide Techniken sind „schnell“ aber die brauchen bestimmten Trainingsmitteln.
„ Der Sinn, das Bein im Hüftgelenk schnell gen Boden zu beschleunigen, liegt unter anderem darin, dass das Hüftgelenk sich kontinuierlich streckt. Es stoppt auch nicht beim Auftreffen des Fußes auf den Boden. Und das geht schneller, wenn das Bein schon schnell gen Boden beschleunigt wird.“
Icheinfachma
Ich stimme zu. Wenn „das Hüftgelenk sich kontinuierlich streckt“ und schnell wie möglich sich streckt, dann ist es möglich „Bremsimpulse“ zu reduzieren.
Also zu Technik 1.
Anfersen; Vorteil: schnelle Beinübertragung von „Hintere Schwungphase“ in die „vordere Schwungphase“ durch Verkürzung des Abstandes zwischen Drehachse (Hüftgelenk) und Schwerpunkt des Beins. Nachteil: hohe Dehnungsgeschwindigkeit der IMG, (autogene Hemmung; zu schnelle Muskeldehnungsgeschwindigkeit verursacht Hemmung der Synergisten, „Der Sinn, das Bein im Hüftgelenk schnell den Boden zu beschleunigen…“ – in diesem Fall sind IMG und Hüftstrecker – Synergisten). Trainingsmitteln: „Bitkiks“ im Übermaß. Oder andere, gleich, auf IMG, wirkende Trainingsmitteln. Anpassung zu Muskeldehnungsgeschwindigkeit des IMG ist limitierend.
Zu Technik 2.
Nicht Anfersen; Vorteil: langsamere Dehnungsgeschwindigkeit der IMG = geringere Verletzungsrisiko. Voraussetzung: starke Hüftbeugern.
Alle andere Techniken liegen irgendwo zwischen oben genannte zwei und sind abhängig von Kraft – Schnellkraft von Hüftbeugern und IMG.
Traditionelle „Muskelkette“ die am meistens Trainiert wird: Hüftstrecker – Kniestrecker – „Plantarbeuger“ ist leicht zu trainieren…