(10.05.2015, 11:00)MZPTLK schrieb: Ich habe kürzlich gelesen, dass die durchschnittliche Zuhörzeit in deutschen Arztpraxen unter 20 Sekunden liegt.
Kein Kommentar.
Es gibt wahnsinnige Unterschiede im Können und im Engagement bei Ärzten. In einem meiner Laborberichte (Ich bin Privatpatentin.) wurde zwischen Erythrozyten und red cells anhand der Normwerte unterschieden. Ich habe dann gefragt, wo die Unterschiede liegen. Die entsprechende medizinische Person wusste es auch nicht, was ja vorkommen kann. In der Hinsicht mache ich überhaupt keinen Vorwurf. Ich erwarte aber, dass man sich schlau macht. Ich habe auch danach keine Antwort erhalten. Ich habe dann im Internet recherchiert; aber es gab auch da keine Erklärung. Wäre ich selbst Medizinerin, hätte ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, das herauszufinden. Eine Biologin hat mir erklärt, dass der eine Parameter mehr die Anzahl und der andere mehr den Inhalt betrachtet. Genau weiß ich es bis heute nicht.
Ich bin als Trainerin viel ehrgeiziger und wissbegieriger - und das teilweise zum Nulltarif. Mich stört eine derartige Einstellung ungemein. Ich war acht Wochen mit Keuchhusten, Erstickungsanfällen und Umfallen dermaßen eingeschränkt, dass mich natürlich meine Werte interessiert haben. Gerade habe ich die Durchwahl für das entsprechende Labor erhalten, das ich in einer Stunde anrufen soll. Ich weiß, dass man solche Patienten in der Regel nicht gerne hat; aber mich interessiert das halt.
Mich stört dieses Getaktete in vielen heutigen Arztpraxen auch sehr. Die eigentliche Aufgabe steht sehr oft nicht mehr im Vordergrund. Das ist z.B. in der Sportklinik in Freiburg sehr gut und vollkommen anders, wo Dr. Schreiber, Dr. Hubmann und Dr. Peschke praktizieren. Man hat nie den Eindruck von Hast. Es geht um die Orthopädie der Patienten. So sollte es generell sein. Auf der anderen Seite verstehe ich, dass Ärzten bei der Ausbildung auch ein entsprechendes Honorar zusteht. Ich finde es aber schlimm, wenn es vorrangig nur noch um das liebe Geld geht.
Gertrud