08.07.2014, 10:44
(08.07.2014, 10:33)Solos schrieb: Die hierfür erforderlichen Bewegungsmuster (hoher Anteil Beuge-/Streckbewegung in den entscheidenden Gelenken) unterscheiden sich jedoch deutlich von denen während der Pick-Up-Phase und vor allem von denen während des (aufrechten) Sprintlaufs in der der Hochgeschwindigkeitsphase (kaum Beuge-/Streckbewegungen in Knie-/Fußgelenken, hüftdominante Arbeit). Unterstützt wird dieses vorgehen durch das hiesige Wettkampfsystem, in dem vom jungen Schüleralter an bis in den Jugendbereich vornehmlich kürzere Strecken gelaufen werden. Erst mit zunehmender Streckenlänge und der damit steigenden Bedeutung der Höchstgeschwindigkeit wird sich vermehrt dem aufrechten Sprintlauf zugewandt. Dann ist das Bewegungsmuster jedoch schon stark verfestigt, ein aufbrechen dessen ist offenbar schwer bis unmöglich.Ausgezeichnet!
Man könnte also sagen, dass die gängige Lernmethodik offenbar nicht an der aus Spitzenleistungen ableitbaren Leistungsstruktur des Sprints ausgerichtet ist, und sich zu sehr auf vermeintlich "unwichtiges" konzentriert wird. Um eine überspitzte Analogie zum Wurf zu bemühen:
Das was die Sprinter machen ist im Prinzip so, als würden die Werfer zunächst ausschließlich Angleiten, Andrehen oder Anlaufen, um dann festzustellen, dass der Abwurf auch eine wichtige Rolle spielt...
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!