26.04.2018, 08:41
Die einzige Chance die besteht solch eine Regel "durch" zu bekommen, wäre eine völlige Neuregelung der bestehenden Regeln zu diesem Thema… Lord Coe etwa hat das durchaus schon angedacht. Die Möglichkeit bestände etwa Maximalwerte für die Teilnahme an Frauen- und Männerwettbewerben generell zu definieren - bei Überschreiten würden Athleten eine Sperre erhalten, analog zu den "Schutzsperren" bei den Winterportlern bezüglich der Hämatokrit-Werte.
Es gibt eine Gruppe von Juristen, die im Vorfeld der Entscheidung des EGMR (Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte) zur Aufentshaltmeldepflicht von Athleten, die Paragraphen auf Anfechtbarkeit überprüften - Ergebnis: das EGMR hatte gegen das Kontrollsystem der WADA keine Einwände. (Urt. v. 18.01.2018, Az. 48151/11; 77769/13).) Eine andere Gruppe diskutiert schon seit einer Weile das "Thema Hormonwerte von Frauen", dies ist aber medizinisch bei weitem noch nicht so gesichert wie das Thema EPO, zudem wird ja hier in der Regel nicht manipuliert. (weswegen hier durchaus die Menschenrechtsfrage gestellt werden kann)
Die juristische Frage ist die eine Seite, eine andere ob sich solche Regelungen im IAAF durchsetzen lassen, schließlich bräuchte auch ein Coe eine Mehrheit und bei den teilweise dubiosen Entscheidungen des IAAF ist das keineswegs sicher, auch wenn wirtschaftliche Interessen (von Verbänden, Sponsoren, Athleten u.a.) durchaus dafür sprächen, dieses Thema zu regeln um es aus den Schlagzeilen heraus zu holen.
Bisheriges Fazit: die geltenden Regeln sind unbefriedigend, sowohl für die betroffenen Athletinnen, wie auch für die Leichtathletik insgesamt, wie lange sich neue Regelungen hinziehen können, beweisen ja erfolgreiche Klagen vor dem CAS (Pechstein). Im nationalen Recht ließe sich dies leichter regeln, aber hier geht es um internationales Recht und die in der Regel erfolgreichste Strategie ist zu erst einmal die Blockade. Wir dürfen uns also noch viele Jahre an dem Thema erfreuen… Druck machen könnten vermutlich am besten die Konkurrentinnen von Semenya und Co., indem sie sich in einer spektakulären Aktion weigerten gegen diese anzutreten.
Sehe ich zwar nicht kommen, aber die "wirtschaftlichen Interessen" würden hier schnell eine Regelung finden! Doch wären diese Athletinnen bereit sich zu "opfern"? Wenn man jetzt noch betrachtet, dass in mehreren Ländern ganz gezielt nach Frauen mit Hyperandrogenismus gesucht wird… das PCOS-Syndrom (polyzystisches Ovarsyndrom = ein ungleiche Verteilung von männlichen und weiblichen Hormonen) betrifft ca. 5-10% der Frauen weltweit. Die große Differenz der Prozentzahlen ergibt sich aus den global sehr stark differierenden Zahlen und obendrein sind nicht alle PCOS Varianten glech leistungsfördernd…
Es gibt eine Gruppe von Juristen, die im Vorfeld der Entscheidung des EGMR (Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte) zur Aufentshaltmeldepflicht von Athleten, die Paragraphen auf Anfechtbarkeit überprüften - Ergebnis: das EGMR hatte gegen das Kontrollsystem der WADA keine Einwände. (Urt. v. 18.01.2018, Az. 48151/11; 77769/13).) Eine andere Gruppe diskutiert schon seit einer Weile das "Thema Hormonwerte von Frauen", dies ist aber medizinisch bei weitem noch nicht so gesichert wie das Thema EPO, zudem wird ja hier in der Regel nicht manipuliert. (weswegen hier durchaus die Menschenrechtsfrage gestellt werden kann)
Die juristische Frage ist die eine Seite, eine andere ob sich solche Regelungen im IAAF durchsetzen lassen, schließlich bräuchte auch ein Coe eine Mehrheit und bei den teilweise dubiosen Entscheidungen des IAAF ist das keineswegs sicher, auch wenn wirtschaftliche Interessen (von Verbänden, Sponsoren, Athleten u.a.) durchaus dafür sprächen, dieses Thema zu regeln um es aus den Schlagzeilen heraus zu holen.
Bisheriges Fazit: die geltenden Regeln sind unbefriedigend, sowohl für die betroffenen Athletinnen, wie auch für die Leichtathletik insgesamt, wie lange sich neue Regelungen hinziehen können, beweisen ja erfolgreiche Klagen vor dem CAS (Pechstein). Im nationalen Recht ließe sich dies leichter regeln, aber hier geht es um internationales Recht und die in der Regel erfolgreichste Strategie ist zu erst einmal die Blockade. Wir dürfen uns also noch viele Jahre an dem Thema erfreuen… Druck machen könnten vermutlich am besten die Konkurrentinnen von Semenya und Co., indem sie sich in einer spektakulären Aktion weigerten gegen diese anzutreten.
Sehe ich zwar nicht kommen, aber die "wirtschaftlichen Interessen" würden hier schnell eine Regelung finden! Doch wären diese Athletinnen bereit sich zu "opfern"? Wenn man jetzt noch betrachtet, dass in mehreren Ländern ganz gezielt nach Frauen mit Hyperandrogenismus gesucht wird… das PCOS-Syndrom (polyzystisches Ovarsyndrom = ein ungleiche Verteilung von männlichen und weiblichen Hormonen) betrifft ca. 5-10% der Frauen weltweit. Die große Differenz der Prozentzahlen ergibt sich aus den global sehr stark differierenden Zahlen und obendrein sind nicht alle PCOS Varianten glech leistungsfördernd…