20.06.2019, 21:00
(20.06.2019, 20:36)RalfM schrieb: Die Eingriffe ins Privatleben von Spitzensportlern, wie sie durchs Doping-Kontrollsystem entstehen, wären in unserem Staat für Nicht-Leistungssportler eindeutig verfassungswidrig. Kann denn jeder das Doping-Kontrollsystem wegklagen, weil er von Natur aus nun mal eine "Doping-Mentalität" hat, und sein Psychologe ihm das bescheinigt?
Das hat noch keiner versucht, weil glücklicherweise doch eine ganz überwiegende Mehrheit der Sportler mit diesem System einverstanden ist und die wenigen anderen, um nicht als Dopingbefürworter dazustehen, eine Klage scheuen. Wenn sich aber jemand fände, wäre ich nicht überrascht, wenn Dinge wie die Whereabout-Regelungen von einem Gericht gekippt würden.
Im Falle Semenya ist es nun so, dass die öffentliche Meinung ganz überwiegend auf ihrer Seite steht und sie deswegen ohne Furcht schlecht dazustehen, vor öffentlichen Gerichten gegen sportrechtliche Entscheidungen klagen kann.
Zitat:Aber eben doch nur um diese Randnotiz Spitzen-Leichtathletik reden wir doch. Dies mit gesamtgesellschaftlichen Diskussionen zu vermengen führt zu nichts
Die Vermengung lässt sich aber nicht verhindern. Wenn selbst UN-Unterorganisationen zu den IAAF-Regelungen (negativ) Stellung nehmen (s. oben), wird sich sich die LA von dieser Diskussion nicht abkapseln können.
Wobei es in den USA jetzt ansatzweise auch etwas "pushback" gibt. In Connecticut haben 3 Cis-Frauen eine Klage gegen den Start von MTF-Transgendern in der Frauenklasse eingereicht. Begründung: Verstoß gegen die Title IX Gesetzgebung, die explizit dazu gedacht war, Frauen vor Diskriminierung zu schützen. Bin gespannt, wie das entschieden wird.
High School Athletes File Complaint Over Transgender Policy
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)