(05.11.2015, 22:32)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Das gefällt mir Wlad.
A l l e deine diesbezüglichen Empfehlungen halte ich für richtig.
S o lernte ich es auch beim Zuschauen und der gelegentlichen Anleitung durch Gewichtheber, die oft mit uns jugendlichen Leichtathleten gemeinsam trainierten.
H. Klimmer / sen.
Das hätte eine Sabine Braun nicht ein Jahr überlebt. Ich wurde damals von einem DDR-Trainer gefragt, welche Leistung Sabine bei der TKB bringe. "Gar nichts!" Wie viel reißt Sabine? "Gar nichts!" Ich habe gemerkt, dass er meinte, ich wolle ihn vera... Auch ein Florian Schwarthoff hat diese Übungen nie ausgeführt. Es ist mir klar, dass einige Trainer aus Mangel an Alternativen nur diese Form favorisieren. Anke Behmer hat Sabine mal kurz bei einem Lehrgang gesehen und dann gesagt: "Jetzt weiß ich, warum Sabine so stark ist!" Die anderen Mehrkämpferinnen hielten sich bei den klassischen Übungen auf. Sabine führte scheinbar leichte Rumpf- und Anschlussübungen durch. Sabine und auch Florian waren in ihren Zubringer-Kraftübungen wie maßgeschneiderten Front-Mechanics-Kraftübungen "saustark"!!! Wie hätte Sabine sonst unter 11,60 sprinten und z. B. 1,94m hochspringen können? Sie hatte die Kraft da, wo sie vonnöten war. Sie ist nicht vorher in die tiefe Hocke gegangen. Das Gegenteil ist beim Speed-Flop der Fall. Wenn das in die Köpfe mancher Leute nicht hineingeht und sie Kraftübungen einer Stand- und vornehmlich beidbeinigen Sportart in die Leichtathletik transferieren, will ich in der Hinsicht absolut nicht überzeugen.
Gehen Sie doch einmal mal hin und schreiben auf, was z. B. das linke und das rechte Bein beim Kugelstoßen oder Hochsprung (oder sogar auch beim Hammerwerfen!!!) an Bewegungen ausführt und vergleichen Sie diese mit der TKB! Dann müsste doch eigentlich "der Groschen fallen"! Mir geht es nicht darum, was etwas bringt, sondern, was bringt am meisten und das ohne Verletzungen!!! Glaubt mir, für diesen Fortschritt arbeite ich meistens täglich viele Stunden! Ich versuche, immer exakter zu analysieren. Ich integriere den aktuellen Fortschritt aus vielen Perspektiven. Man kann mir nicht vorwerfen, dass ich kein Einfühlungsvermögen für leichtathletische Disziplinen in der Praxis habe und theoretisch abgehoben sei. Ich verstehe mich als akribische Arbeiterin an der Schnittstelle Praxis - Theorie.
Ganz interessant: Ich habe mich letztens mit einer auf dem Sprung in die absolute Spitze stehenden Athletin über spezielle Disziplinkraft unterhalten, bei der ich eine Übung mit schlagendem Argument modifiziert habe, wobei enorme Dehnung ihren Rücken belastet hätte. Sie fand es gut, dass ich auch wie sie gegen die beidbeinige TKB bin. Ich habe ihr meine vielen Argumente gezeigt. Sie war überzeugt. "Wann kommst du mal wieder hierher?" fragte sie mich. Man muss Übungen sehen, um sie richtig zu verstehen. Ich helfe gerne direkt.
Lustig finde ich immer, wenn Athleten nach der TKB scheinbar utilisieren. Sie sind sich gar nicht darüber im Klaren, dass sie bei der Utilisation absolut ungenau arbeiten. Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass man es so macht, wie man es gewohnt ist und man unreflektiert übernommen hat. Hirn einschalten sollte die Devise sein!!!
Herr Klimmer, es ist einfach so, dass uns Welten in der Herangehensweise an leichtathletische Kraftübungen trennen.
Gertrud