27.01.2017, 13:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.01.2017, 13:16 von icheinfachma.)
Wobei man in der Realität nie davon ausgehen kann, dass alle oder auch nur ein Großteil der Trainer je innovativ denken werden. Es ist überall so, dass es wenige gibt, die sich das trauen oder das erstrebenswert finden. Es wird immer eine kleine Minderheit an Leuten sein, die Bestehendes infrage stellen. Insofern ist eher die Frage, wie man diese Neuerungen, falls sie denn wirklich besser sind als die alten Methoden, unter der Menschheit verbreitet. Angenommen, eine neue Idee ist wirklich besser, wäre wahrscheinlich die beste Methode, sie den Trainern schmackhaft zu machen, ihre Überlegenheit überzeugend nachzuweisen. Nachweise ist nicht immer schwer, überzeugend nachweisen schon, denn unter der Voraussetzung, dass ein an sich korrekter logischer oder empirischer Nachweis wissenschaftsfernere Personen nicht immer überzeugt, stellt sich die Frage, was dann überzeugend ist.
Man sollte sich außerdem fragen, ob das, was Schumpeter über die Wirtschaft geschrieben hat, auch so in der Leichtathletik passiert bzw. in den letzten hundert Jahren passiert ist. Hier haben wir ja eher die Wissenschaftler und die Trainer und wenige, die beides gleichzeitig sind. In der Wirtschaft ist Forschung und Anwendung enger verzahnt, glaube ich. Es sind andere Strukuren. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Einzelpersonen (Trainer), die neue und von der allgemeinen Lehrmeinung abweichende Methodik entwickeln und bei sich erfolgreich anwenden, diese Methoden dann mit ins Grab nehmen. Das scheint sich von Bert Sumser bis in die heutige Zeit zu ziehen. Während es in der Wirtschaft, Technik und Wissenschaft (z.B. Galileo) immer wieder berühmte Querdenker gibt, die dann entscheidende Fortschritte bewirken, sind mir keine Personen bekannt, die berühmt dafür sind, die LA durch ihre innovativen Ideen weitergebracht zu haben.
Anmerkung: Innovation ist notwendig, aber neue Ideen müssen nicht immer gut sein. Man hat eine Idee, es besser zu machen, probiert es aus und entweder es zeigt Erfolg oder nicht. Man kann nicht vorher alles einberechnen und abwägen, dafür sind Körper und Trainingsmethodik zu komplex. Man geht also ein Risiko ein, wenn man vom bisherigen Trott abweicht. Ich denke, man kann die Entwicklung der Leichtathletik-Methodik mit der Evolution vergleichen: Seit hundert Jahren oder wie lange auch immer man schon LA trainiert, probieren Personen immer wieder neue Dinge aus, entweder es ist besser als das Alte und wird weitergegeben an die nächste Trainergeneration oder es ist schlecht, wird verworfen oder man modifiziert es und probiert es dann nochmal aus. So wie in der Evolution in jeder Generation Mutationen auftreten, von denen nützliche weitervererbt und unnütze über kurz oder lang ausselektiert werden, verhält es sich auf in der Methodik. Trainingsmethodik ist so gesehen eine gewachsene Sache und dessen Wert sollte man nicht überschätze (100 Jahre!). Einziger Unterschied zur Evolution: Die Spezies entwickelt sich weiter, die Umwelt aber auch und so erreicht die Spezies nie den Zustand vollkommender Anpassung. Es gibt den "Red-Queen"-Vergleich, der auf einem Satz der roten Königin aus "Alice im Wunderland" beruht (sinngemäß): In diesem Land musst du so schnell laufen, wie du kannst, um auf der Stelle zu bleiben. Die Spezies der Natur müssen mit ihrer sich verändernden Umwelt Schritt halten. Wer das nicht geschafft hat, findet sich heute fossiliert in diversen Museen wieder. In der Leichtathletik dagegen bleibt das Ziel gleich: 100m so schnell wie möglich etc. Hier halten wir in unserer Entwicklung nicht Schritt mit einem Ziel, das genauso schnell vor uns wegläuft, wie wir ihm im Idealfall hinterherrennen, sondern wir können uns (wahrscheinlich exponentiell) immer mehr an die "perfekte" - oder sagen wir optimale - Trainingsmethodik anpassen. Da stellt sich die Frage: welche Rolle spielt die "gewachsene Methodik", welche die Wissenschaft?
Man sollte sich außerdem fragen, ob das, was Schumpeter über die Wirtschaft geschrieben hat, auch so in der Leichtathletik passiert bzw. in den letzten hundert Jahren passiert ist. Hier haben wir ja eher die Wissenschaftler und die Trainer und wenige, die beides gleichzeitig sind. In der Wirtschaft ist Forschung und Anwendung enger verzahnt, glaube ich. Es sind andere Strukuren. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Einzelpersonen (Trainer), die neue und von der allgemeinen Lehrmeinung abweichende Methodik entwickeln und bei sich erfolgreich anwenden, diese Methoden dann mit ins Grab nehmen. Das scheint sich von Bert Sumser bis in die heutige Zeit zu ziehen. Während es in der Wirtschaft, Technik und Wissenschaft (z.B. Galileo) immer wieder berühmte Querdenker gibt, die dann entscheidende Fortschritte bewirken, sind mir keine Personen bekannt, die berühmt dafür sind, die LA durch ihre innovativen Ideen weitergebracht zu haben.
Anmerkung: Innovation ist notwendig, aber neue Ideen müssen nicht immer gut sein. Man hat eine Idee, es besser zu machen, probiert es aus und entweder es zeigt Erfolg oder nicht. Man kann nicht vorher alles einberechnen und abwägen, dafür sind Körper und Trainingsmethodik zu komplex. Man geht also ein Risiko ein, wenn man vom bisherigen Trott abweicht. Ich denke, man kann die Entwicklung der Leichtathletik-Methodik mit der Evolution vergleichen: Seit hundert Jahren oder wie lange auch immer man schon LA trainiert, probieren Personen immer wieder neue Dinge aus, entweder es ist besser als das Alte und wird weitergegeben an die nächste Trainergeneration oder es ist schlecht, wird verworfen oder man modifiziert es und probiert es dann nochmal aus. So wie in der Evolution in jeder Generation Mutationen auftreten, von denen nützliche weitervererbt und unnütze über kurz oder lang ausselektiert werden, verhält es sich auf in der Methodik. Trainingsmethodik ist so gesehen eine gewachsene Sache und dessen Wert sollte man nicht überschätze (100 Jahre!). Einziger Unterschied zur Evolution: Die Spezies entwickelt sich weiter, die Umwelt aber auch und so erreicht die Spezies nie den Zustand vollkommender Anpassung. Es gibt den "Red-Queen"-Vergleich, der auf einem Satz der roten Königin aus "Alice im Wunderland" beruht (sinngemäß): In diesem Land musst du so schnell laufen, wie du kannst, um auf der Stelle zu bleiben. Die Spezies der Natur müssen mit ihrer sich verändernden Umwelt Schritt halten. Wer das nicht geschafft hat, findet sich heute fossiliert in diversen Museen wieder. In der Leichtathletik dagegen bleibt das Ziel gleich: 100m so schnell wie möglich etc. Hier halten wir in unserer Entwicklung nicht Schritt mit einem Ziel, das genauso schnell vor uns wegläuft, wie wir ihm im Idealfall hinterherrennen, sondern wir können uns (wahrscheinlich exponentiell) immer mehr an die "perfekte" - oder sagen wir optimale - Trainingsmethodik anpassen. Da stellt sich die Frage: welche Rolle spielt die "gewachsene Methodik", welche die Wissenschaft?