(08.10.2016, 09:09)gera schrieb: Die Umstrukturierung bringt natürlich viele Detailfragen.
Das es an der benötigten Zahl guter Trainer scheitern würde, glaube ich nicht. Es gibt bereits jetzt viele ausgebildete Leute jeden Alters, die dann viel mehr ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen können. Ich denke die Konkurrenz würde das Niveau hoch halten.
Dass die Masse der Athleten/Trainer/Funktionäre die jetzt vom System leben , jede wirkliche Änderung ablehnen, ist doch klar.
Ich halte für ganz entscheidend, dass man nicht nach Schema F verfährt, sondern die ganz individuelle Situation betrachtet. Stellt euch vor, wenn ich z. B. eine Mehrkämpferin oder Kugelstoßerin in Marl trainierte, dann würde ich Wert auf schulische und leichtathletische Leistungen legen! Das heißt, dass viele unnütze Wege nicht gemacht würden. Ich bin weder gegen den DLV noch gegen die LA-Institutionen in NRW; nur sind Athleten bei mir wohl gut aufgehoben und würden niemals generell an diesen Lehrgängen teilnehmen. Ich würde Wert auf eine sehr gute sportmedizinische Untersuchung legen und das auch in Anspruch für meine Athletin z.B. nehmen wollen. Wenn man Talentsichtung richtig betreibt, dann sollten z.B. von mir gelistete Athletinnen nicht mehr unter diese Rubrik fallen. Es würden somit Ressourcen frei. Es sollte keine Doppelversorgung geben. Ich würde niemals meine Athletin zu einem Kaderlehrgang schicken, wo der Trainer eine schlechte orthopädische Bilanz hat. Das spreche ich auch sehr offen und direkt an!!! Sicherlich kann man wahrscheinlich Athletinnen auf Dauer nicht in einem Marler Verein halten. In dem Fall stehen zwei gute größere Vereine ante portas.
Ich halte es für eine Unverschämtheit, wenn z. B. in NRW den Trainern bereits vermittelt wird, die U18-Kandidaten an die Zentren weiterzuleiten. Diese Regularien sollten auch den Heimtrainern ganz offen mitgeteilt werden. Sind diese Talente sehr gut zu Hause aufgestellt, sollte man die Finger von diesen Regelungen lassen. Die 400m-Athleten sind anscheinend z.B. in Osnabrück sehr gut im Heimatverein aufgehoben. Wahrscheinlich werden sie dort besser als in jedem anderen Großverein betreut. Diese Schienen sollte man auch pflegen. Meinen Kopf muss sich auch keiner von oben zerbrechen. Ich setze ihn zum Denken ein.
Ich halte auch eine völlige Konzentration der Leistungsdiagnostik nach Leipzig für völlig überzogen. Westdeutsche Athleten wurden bisher immer sehr gut durch den griechischen DSHS-Mitarbeiter hervorragend im organischen Bereich betreut. Was spricht gegen eine Kooperation von Leipzig und Köln, wenn man auf diesem Wege enormes Geld einsparen könnte? Die Sache ist aus meiner Sicht sehr wenig durchdacht oder einfach "ostlastig"! Ich würde mich nicht wundern, wenn die DLV-Geschäftsstelle irgendwann auch nach Leipzig verlegt würde.
Gertrud