(02.01.2015, 21:14)icheinfachma schrieb: Es gibt jedenfalls Trainer, die die Winkelgeschwindigkeit des Kniegelenks im Training nicht messen und deren Athleten trotzdem beispielsweise Weltrekord laufen. Wenn es tatsächlich so wichtig wäre, die exakte Geschwindigkeit im Training abseits des normalen Sprintens zu reproduzieren, müsste man sämtliche plyometrischen Übungen streichen. Wie schon geschrieben, der Sinn von ergänzenden Trainingsformen ist nunmal, die Spezifizität und Einseitigkeit des Trainings aufzubrechen und somit Verletzungen zu mindern und verschiedenartigere Reize zu setzen. Beim Ausdauertraining kommt dann eben zusätzlich noch der Zweck dazu, dass man eine Ausdauergrundlage braucht, um später in Training und längeren Wettkämpfen weniger schnell ermüdet und schneller regeneriert.Mit einem vernünftigen Media Player kann man heute winkeln in jedem Gelenk und in beliebige Körper Position messen. Noch dazu ist es möglich Zeit von einer Position zu andere Position zu messen…
Der einzige Grund, die ischiocruralen Muskeln zusätzlich zum Sprinten an sich in der sprintmäßigen Geschwindigkeit zu trainieren, wäre gegeben, wenn man von der These ausgeht, dass die ischiocruralen Muskeln grundsätzlich das schwächste Glied in der rückseitigen Muskelkette sind und daher isoliert ohne den Rest der Kette trainiert werden müssen. Das erscheint mir aber deswegen sehr suspekt, weil man im Sprint ja eigentlich im Gegenteil versucht, die Muskeln so zu konditionieren, dass sie eben in bestimmten Muskelketten zusammenarbeiten - Timing zueinander, Dosierung aufeinander, intermuskuläre Koordination.
Von höchster Position der Ferse in die hintere Schwungphase (Kniewinkel – 30°) bis Umkehr der Ferse in die vordere Schwungphase(Kniewinkel – 170°) dauert es ca. 0,13 Sek.
Also 140° in 0,13 Sek. In 1 Sek = ??
Sag mal, wieso vergleichbare Belastung (5-8 fache von Körpergewicht) für Quadrizeps, verübt man ohne Ärztliche Aufsicht, ohne Rücksicht auf das Risiko Dysbalance von Antagonisten anzutrainieren?
Wie du gelesen hast, im Sprint, ist die Belastung auf IMG zu mindestens vergleichbar mit der Belastung auf Quadrizeps. Nenn mir ein Trainingsmittel für IMG, in dem Belastung für IMG vergleichbar mit Belastung für Quadrizeps im Absprung oder Landung ist? Man macht Millionen Sprüngen.
Also im Sprint Belastung IMG = Belastung Kniestrecker. Im Trainingsprozess ??
Lombardsches Paradoxon….
Intermuskuläre Koordination… „Die Aktivierung der Ib-Afferenzen der Golgi-Sehnenorgane führt über ein zwischengeschaltetes Interneuron zur entgegengesetzten Wirkung, nämlich der Hemmung von agonistischem und synergistischem Muskel (autogene Hemmung) sowie der Aktivierung der antagonistischen Muskeln (Abb. 22.8 b). Er wird deshalb auch als inverser Muskeldehnungsreflex bezeichnet und dient der Steuerung der Standphase. Er steht – im Vergleich zum Muskeldehnungsreflex – über die Interneurone unter stärkerer Kontrolle sowohl afferenter Signale als auch absteigender Bahnen supraspinaler Zentren“.
www.herzinger-wolfgang.de/sensomotorik733 ( Muskeldehnungsreflex (a) und inverser Muskeldehnungsreflex (b))
Im Umkehrmoment der Ferse in die vordere Schwungphase sind IMG(relativ schwache) und Hüftstrecker Sinergisten.