(18.04.2015, 12:58)La Vicu schrieb: Angeregt durch die informativen Abbildungen von ThomZach zur Hochsprungtechnik habe ich ...zum Thema „Lombardsches Paradoxon“ eine Abbildung erstellt....Vielen Dank, die Bedeutung der unterschiedlichen Vertäuung ist prinzipiell klar und wurde von mir auch schon mal erwähnt, diese Illustration macht es deutlich.
Weiterhin wird demonstriert, dass
e) der zur Kniestreckung führende Effekt bei aufgerichtetem Becken niedriger ist als
f) bei einem vorgekippten Becken und
g) bei einer „flachen“ Beckenform niedriger als bei „tiefer“ Beckenform (s. e und f).
In früheren Postings wurde von dem einen oder anderen User unterstellt oder behauptet, dass die Vertäuung unterhalb des Knies weiter vorn oder sogar vor der Knieachse läge. Dies hatte ich ausgeschlossen, schön, dass Deine Illustration das auch zeigt.
b)+c) waren auch schon klar, es hängt von der Arretierung am Boden ab, ob sogenannte paradoxe Wirkungen geschehen.
d) ist die entscheidende Phase, hier haben wir die Arretierung und die - im grossen Winkel versus 175 Grad - von beiden Vertäuungsrichtungen wirkenden Kräfte. Man könnte es Impander-Effekt nennen.
Diese Kräfte wirken nicht nur Knie-streckend, sondern gleichzeitig auch als US- und Fuss-Beschleuniger.
Ich kann immer noch nicht erkennen, was da paradox ist.
Man muss sich in dem Zusammenhang klarmachen, dass die Bodenkontaktzeit bei Topsprintern um die 1/10 Sekunde beträgt.
Die Befeuerung und die MaxWirkung liegen irgendwo darunter, darum wird oft versucht, mit Vorspannung zum Boden zu 'peitschen'.
Das sehe ich als bedenklich und auf Dauer gefährlich an, vor allem für die untere Vertäuung, aber auch für die Achillessehnen.
Die Frage ist, wieviel das bringt.
Nach meinen Schätzungen beim 100-Meter-Lauf wohl um die 10-15 Hundertstel, wobei nur der Abschnitt etwa zwischen 40 und 90 m relevant ist.
Das hängt von vielen Faktoren ab, auch von individueller Beckenform und -Stellung, vom unteren Ansatz, von der Schnelligkei und Intensität der Befeuerung, vom Zusammenspiel des ganzen Muskel-Orchesters.