26.04.2015, 07:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2015, 07:45 von icheinfachma.)
(26.04.2015, 04:23)Gertrud schrieb: Kurze Anmerkungen zu Ihrem Artikel:
1. Residual phase: between toe off and positive tigh acceleration
2. Von welchen Sprintern ist die EMG-Aufzeichnung mit den Sprintwinkeln? Da differieren die deutschen Sprinter bekanntlich enorm von den Weltklaseathleten.
3. Vielleicht haben Sie die Diskussionen über die tiefe Kniebeuge im vorherigen Forum und hier mitbekommen. Man hätte mich fast gesteinigt, dass ich am Thron der beidbeinigen Kniebeuge rüttele und einigen das „Spielzeug wegnehmen“ möchte. Ich werde hier durch Sie eindeutig bestätigt!!!
4. Was die konzentrische Arbeit der Ischios anbetrifft, wie Sie es als vorrangig betrachten, bin etwas ich anderer Meinung. Es gibt durchaus bei zweigelenkigen Muskeln den Fall, dass hier z.B. der obere Teil konzentrisch arbeitet und der untere exzentrisch. Laut Wiemann arbeiten beide Gelenkregionen der Hamstrings in der Extension. Würde der untere Teil der Schwerkraft entsprechend nachgeben, käme es wie bei den deutschen Sprintern zu kleineren Kniewinkeln. Folglich halten die Hamstrings dagegen.
Danke für Ihr Engagement und Ihre viele Arbeit!
Gertrud
1. Genau, ich entnehme den Begriff aus dem 6-Phasenmodell von Seagrave (Neuro-biomechanics of maximum velocity sprinting, Seagrave et al.)
2. Sie ist von Marlies Göhr. vgl. hier, Bahn 5: https://www.youtube.com/watch?v=q5xo2M0Qgdg
3. Ja, ich habe diese Diskussion aufmerkam mitgelesen und ich glaube, sogar mitgemacht. Mir ist aufgefallen, dass beide Seiten zwar gute Argumente bringen konnten. Ich persönlich habe aber aus der Diskussion folgenden Schluss gezogen: klassische beidbeinige Gewichtheberübungen können den Gluteus-Vasti-Verbund gut für den Start kräftigen, nicht für die Höchtsgesschwindigkeitsphase. Da der Startabschnitt einen kleinen Teil ausmacht, würden auch streckende Kraftübungen nur einen kleinen Teil des Krafttrainings einnehmen (ähnlich Francis). Die beidbeinige Kniebeuge hat den Vorteil eines stabilen Standes, aber den Nachteil einer Nichtbeteiligung der Hüftsstabilisatoren und einem Zwang der helikoidalen Kniegelenke in die gerade Bewegung. Ich empfinde Übungen wie Kniebeugen und Beinpresse bei höheren Gewichten unangenehm für die Knie, aber nicht die einbeinigen oder in Schrittstellung. Die von Francis verwendeten Bewegungen (lunges, split squats, one-legged squats, one-legged deadlifts, step-ups, ...) zeigen genau das Gegenteil an Vor- und Nachteilen. Man müsste im Training also mindestens eine Mischung aus beiden verwenden, wenn man die einbeinigen Übungen mit Sorgfalt ausführt, kann man aber auch nur diese üben. Aber den größten Teil müsste dennoch das Training des Ischiobereiches für die Höchstgeschwindigkeitsphase ausmachen und natürlich generell das Waden- und Hüftbeugertraining. Ein Rumpf- und Armtraining versteht sich.
4. Derselbe Muskel arbeitet oben konzentrisch und unten exzentrisch? Das würde ja bedeuten, dass die Muskelfasern im oberen Teil ihre Actin-Myosin-Filamente gegeneinander verschieben, aber im unteren Teil nachgeben? Eine Muskelfaser aber nur komplett auf ganzer Länge konzentrisch oder exzentrisch arbeiten, ansonsten müsste sie zweierlei innerviert werden. Oder meinen sie damit, dass sich die Hüfte streckt bei gleichzeitiger Kniestreckung, also die reine Gelenkbewegung? Bei Powell ist z.B. eine Verkleinerung des Kniewinkels kurz vor dem Bodenkontakt zu erkennen.