(01.05.2015, 05:48)lor-olli schrieb: Im Film: The Price of Gold von Folke Rydén sieht man S. Kallur in der "Tretmühle" mit Gurt leicht hängend unterstützt, das Tempo auf über 40 km/h steigern (ab Minute 17) um genau diesen "Tretroller-Effekt" der überschnellen Schritte zu simulieren - beidbeinig versteht sich.
Laufen geschieht aber gegen die volle Schwerkraft und das Antrainieren dieses schnelleren Reflexes funktioniert dann nicht mehr bei voller Belastung - als Trainingsreiz gedacht, stellt sich die Frage, in wie weit solche Methoden vorteilhafter sind, als das bewusste und kontrollierte Ausführen beim normalen Lauf. Man kann eine Frequenzsteigerung auch durch das gezielte Verkürzen der Schritte erreichen…
Da kommt noch das Training in großer Höhe dazu. Die kurzen Leistungen sind dort bekanntlich größer. Im Exzess bei völliger Schwerelosigkeit verliert man auf Dauer Muskelkraft.
Zitat:Man muss sich auch des Verletzungsrisikos bewusst sein, eine Bewegung schneller auszuführen, als der Körper dies unter normalen Bedingungen könnte. Kommt etwa die ganze Schwerkraft zum Tragen und versucht man die Frequenzsteigerung unter diesen Bedingungen, steigt die Belastung exponentiell
Diese extreme Sicht zu verfolgen, ist mit Sicherheit noch nicht ganz erschlossen. V. Bauer hat extra seine Laufschiene konstruieren lassen. Man hat bisher nichts von größerer Verletzungshäufigkeit gehört?! Sicherlich sind der Zeitpunkt der Anwendung, der aktuelle Körperzustand und die Vorbereitung auf diese Inhalte von entscheidender Bedeutung. Gut vorbereitete Ischios kann so schnell nichts erschüttern. Ich habe noch nichts davon gelesen, wie und ob sich die "Pattern" verändern. Kann man dann diese Muster wieder auf die normale Situation übertragen und ist das überhaupt sinnvoll?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich z. B. die Muster der deutschen Sprinter von denen eines Bolt und Blake gravierend unterscheiden - wahrscheinlich allein schon durch die unterschiedlichen Trainingsmittel. Genau das ist die Frage nach dem richtigen Weg, auf dem man hier zu sein glaubt. Das ist gleichermaßen auch eine Personalfrage. Glenn Mills kann man nicht loseisen. Es ist aus meiner Sicht manchmal nebulös, warum der DLV in einem Fall mit den alten Leuten die Trendwende schaffen will und in einem anderen Fall wie bei Herbert Czingon mit Eliminierung reagiert. Hm? Man hat im DLV begonnen, den Sprint umzugestalten, als wir längst im alten Forum die Umstände hart angeprangert haben. Sukzessive und zeitversetzt wurden unsere Vorlagen aufgenommen und umgesetzt. Na ja, das ist zumindest ein Fortschritt!!! Um noch einmal den Fokus anzulegen: Entscheidend sind nicht die 60m-Ergebnisse bei Hallen-EM, die 100m- und Staffelergebnisse bei EM, sondern primär gilt der Erfolg bei WM und OS im Vergleich zu den Weltbesten. Es zählen vor allem die Verbesserungen in den Einzelsprintdisziplinen bei diesen Events auf internationalem Parkett und nicht in Weinheim, Mannheim ... Da spielt nun mal die Musik nicht in Europa!!!
Zitat:- oder wie die Athleten im Film es formulieren: Leistungssport ist nicht gesund… (Beweist uns auch Jakubzyk, der beim Staffeltraining böse stürzte, man kann nicht alle Risiken ausschalten, aber es sollte schon reale und vertretbare Ergebnisse geben wenn man sie eingeht.)
Die Ursachenforschung ist wichtig. Es passieren Dinge, für die der Trainer absolut nichts kann, wenn z. B. ein Athlet irgendwo auf eine Kante tritt.
War es nur Unaufmerksamkeit in einer winzigen Sekunde oder Übermüdung (einfaches Plattsein) oder einfach nur die Verkettung unglücklicher Umstände?
GertrudHM?