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Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Training im Spiegel der Sportwissenschaft (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=21) +--- Thema: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen (/showthread.php?tid=2730) Seiten:
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RE: Int. Junioren Mehrkampfmeeting - Bernhausen, 21./22.06.2025 (Fleurisson 8005) - Gertrud - 25.06.2025 (25.06.2025, 08:31)muffman schrieb: Ich sage mal so: Auch wenn man nicht über das Wissen von Gertrud verfügt, kann man schon einiges machen, um das Risiko von Hamstringverletzungen drastisch zu senken. Man muss sich nur die AthletInnen nur von den Füßen bis zur Hüfte anschauen und sieht oft sofort, wer wie trainiert und welche Übungen dort höchstwahrscheinlich favorisiert werden. Ich bin bemüht, Fehler nicht zweimal zu machen. Natürlich kann mir auch ein Fehler unterlaufen. Es gab eine Zeit, in der Sabine schon mal Adduktorenirritationen hatte. Ich war hellwach. Im TL sagte Sabine immer: "Warum guckst du sooft ins Trainingsbuch. Du kennst doch die Inhalte." Es ließ mir keine Ruhe, bis ich das Training aufgrund meiner Vermutung umgestellt habe. Das steht in keinem Lehrbuch und hat mit Erfahrung und Intuition zu tun. Man kann so nur reagieren, wenn der Wissensfundus sehr hoch ist und wenn man anderen nicht die Arbeit überlässt. Solche Dinge sieht auch kaum ein Arzt. Gertrud RE: Int. Junioren Mehrkampfmeeting - Bernhausen, 21./22.06.2025 (Fleurisson 8005) - Barnie - 25.06.2025 (24.06.2025, 18:26)Gertrud schrieb: Ich liege da auf einer Linie mit drei anderen Weltklasse-TuT aus dem Ausland, deren Trainingsphilosphie ich bis ins Details verfolgt habe. Also auch das beste Bewegungsgefühl schützt wohl niemanden vor Verletzungen?! Auch habe ich nichts prognostiziert, das überlasse ich gerne anderen. ![]() Mir ist auch nicht entgangen, dass Friedrich Schulze jetzt schon mehrfach in seinen noch jungen Jahren mit Verletzungen zu tun gehabt hatte. Sein Problem mit dem Ellbogen scheint da auch größer zu sein als man vielleicht ursprünglich gedacht hatte?! Diesen Ursachen sollte und muss man auf den Grund gehen. Da passt überhaupt kein Blatt zwischen uns. Ansonsten wird seine sportliche Zukunft schneller Vergangenheit sein als uns allen lieb sein kann. Lange verletzungsfrei trainieren zu können, ist und bleibt der entscheidende Faktor bei seiner weiteren sportlichen Entwicklung. Das gilt aber natürlich immer. Ich sehe nur sein Potential. Ob es auch gehoben wird, darauf habe ich keinen Einfluss. Aber: Ich werde mich ganz sicher nicht hier hinstellen und eine Entscheidung des behandelnden Arztes kritisieren, der weitaus mehr Informationen und Expertise zu der Verletzung hat als ich als sie haben kann. Und ich betone: als auch niemand sonst hier im Forum haben kann! Dabei würde ich es jetzt gerne bewenden lassen. RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 26.06.2025 Ich möchte nur noch eine Sache hinzufügen, die ich in einer Studie gelesen habe, die mir aber bekannt war. Selbst bei professionellen Ärzten im Sport fallen die Beurteilungen sehr unterschiedlich aus. Gertrud RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 11.07.2025 Ich stelle mir oft die Frage, warum Talente wie Ruth Hildebrand schon durch Verletzungen gegangen sind, bevor sie überhaupt in der Weltklasse angekommen sind. Sie ist also damit schon vorbelastet. Sie hat aus meiner Sicht einen schönen, schlanken Körper, der prädestiniert zu sein scheint. Übersieht man, dass jeder Körper anders ist und reagiert nicht in angemessener Weise und dass daher auch unterschiedlich gehandhabt werden sollte? Wird in den Anfängen nur nach einem Muster gearbeitet? Hier fehlt aus meiner Sicht die durchgreifende Logistik bei den vielen Verletzungen, die im deutschen Dreisprungbereich auftreten. Das sind so meine Gedanken. Wenn man davon ausgeht, dass die Herangehensweise Über- und Fehlbelastungen generell und auch individuell ausschalten sollte, dürften keine so gravierenden Verletzungen auftreten. Zudem erfordert das die hundertprozentig konzentrierte Athletin. Man muss sich natürlich eingehend mit den Hauptpunkten der Belastung, den "Klippen", beschäftigen. Ich biete auch Dreisprungübungen bei meinen jungen SuS (10-12 Jahre alt) an unserem Gymnasium schon in verträglichen Formen an. Die letzte Doppelstunde war wirklich eine der besten, die ich gemeinsam mit den Kindern erarbeitet habe. Ich kam auf den Schulhof und sah nicht eine/n Schüler:in. Es gab Zeugniskonferenzen und die SuS hatten ab 11:30 Uhr frei. Man sagte mir im Lehrerzimmer, dass meine LA-AG ausfalle. Ich gehe aber immer vor jeder AG ins Sekretariat. Dort sagte man mir, dass bestimmt SuS zu meiner AG kämen. Sie hatten extra angerufen und das hinterlassen, obwohl meine AG erst später stattfindet. Also blieb ich. SuS sind so geprägt, dass sie höher, weiter springen wollen. Da sollte dann ein Schwenk zu guten Ausführungen hin geschehen. Erst einmal habe ich eine Anlaufschulung hinsichtlich der Verbesserung des peripheren Sehens durchgeführt. Dann kamen Übungen an einem Mattenwagen, bei denen die SuS ihre Kreativität einbringen konnten: Darf ich mal das und das probieren? Ich habe dann ihre Konzentration auf die Qualität der Bewegung geschult und nicht auf die Max-Leistung auf Kosten der Bewegungsqualität. Dann kam auch die Frage auf das schwache Bein von den SuS: Dürfen wir mal den Sprung mit dem anderen Fuß/Bein ausführen? Sie sahen auf einmal den Unterschied und was es zu schulen gilt. Ich sehe mir alles aus sehr unterschiedlichen Perspektiven an. In der Regel unterrichtet ein junger Kollege vor mir eine koedukative Klasse. Da ich immer sehr pünktlich dort erscheine, hat er mich in seine Hürdenstunden eingebunden und profitiert so natürlich viel. Gestern bei unserem traditionellen Lehrerfest vor den großen Ferien sagte er in einem Kreis, dass er sehr viel bei mir lerne. Er sagte, dass er es als bemerkenswert bei meiner Herangehensweise halte, dass ich über den Tellerrand die SuS beteilige und schule, wenn es um andere Formen wie Fußbetrachtung, Schuhkauf, Ernährung oder Verletzungsprophylaxe geht. Mein Wissen geht also nicht verloren. Er hat mich schon wegen des neuen Schuljahres um Tipps gebeten. Gertrud RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - TranceNation 2k14 - 11.07.2025 Meiner Erinnerung nach ist sie am nassen Brett beim Einspringen (übrigens: beim Weitsprung) gerutscht und hat sich dadurch am Kreuzband verletzt... kann jetzt natürlich an struktureller Instabilität liegen, es kann aber auch schlicht und ergreifend ein Unfall gewesen sein? RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 11.07.2025 (11.07.2025, 10:12)TranceNation 2k14 schrieb: Meiner Erinnerung nach ist sie am nassen Brett beim Einspringen (übrigens: beim Weitsprung) gerutscht und hat sich dadurch am Kreuzband verletzt... kann jetzt natürlich an struktureller Instabilität liegen, es kann aber auch schlicht und ergreifend ein Unfall gewesen sein? Auf leichtathletik. de Es war ein Riss des Außenbandes beim Weitsprung mit OP. Gertrud RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - TranceNation 2k14 - 14.07.2025 Ok, aber passiert ist doch durch das Wegrutschen...? RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 22.07.2025 Die Analyse für den Nachwuchsbereich in den aktuellen Erfolgen werden vom BT als hervorragend eingestuft. Das Bild des Nachwuchses sah beim DLV fast nie schlecht aus. Was bisher fehlt, ist eine verletzungsfreie Überleitung in die Seniorenklasse. Wir haben bisher zu viele AuA aufgrund enormer Verletzungsbilanzen straucheln sehen. An der Stimmung hat es wohl nie gelegen. Dazu bedarf es keiner Extra-Veranstaltungen. Das ist eine Selbstverständlichkeit im Bereich Anstand. Es gilt, diese Negativbilanzen zu beseitigen, um viele Erfolge später sicherzustellen. Man sollte imstande sein, die relevanten Stationen zu aktivieren und die schwachen Bereiche zu eliminieren. Manchmal gehört auch einfach eine entsprechende Trainerkultur dazu. Das sehe ich im Kenntnisbereich langfristiger Maßnahmen das meiste Potential. Was ist z.B. aus Traditionsvereinen wie Bayer Leverkusen geworden? Das war mal ein Verein in sagenhafter Blüte, als wir mit vielen AuA nach Mexiko 1968 flogen. Es sollte doch sehr einfach sein, in der Hinsicht mal richtig zu durchforsten. Setzt man in vielen OSP z.B. die richtigen Akzente hinsichtlich Erfolg unter den aktuellen TuT? Legt man die Schwerpunkte auf die richtigen Disziplinen? Man kann auch die Verletztenträchtigkeit zuordnen und danach handeln und konsequent aussortieren. Befinden sich die richtigen Leute in den Führungspositionen? Insgesamt gilt für mich bei allen Stationen im DLV, den OSP..., ob die Gelder vernünftig verteilt werden oder versickern? Der DLV sollte mal durchforsten, wer in den einzelnen Trainerbereichen sehr erfolgreich war und hinsichtlich Verletzungen hervorragend gearbeitet hat. Da gibt es einige, die der DLV vergessen oder absichtlich übersehen hat. ![]() ![]() Gertrud RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Mkfan - 23.07.2025 Wenn diejenigen an der Spitze etwas ändern sollen, die für die bestehenden Probleme letztlich die Verantwortung tragen, dann müssten sie sich ja selbst abschaffen. Die Motivation dazu dürfte überschaubar sein. Da liegt leider ein systemisches Problem vor und die Katze beisst sich in den Schwanz. RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 14.08.2025 Gerade lese ich auf leichtathletik.de, dass bei Johanna Göring der Leistungsabschwung durch Fußprobleme und Trainerwechsel (wohl wegen der Eingewöhnungszeit) verursacht worden ist. Sie wird eine Zeit benötigen, um wieder an alte Leistungen im Bereich 1,90m und höher anzukommen. Wann wird es Allgemeingut, dass man die Fußstabilität parallel zu den Leistungsschüben favorisieren sollte und muss? Ein Nebenbei der Fußqualität gibt es in solchen Fällen nicht. Ein schwacher Fuß ist leistungsmindernd und vulnerabler und bedeutet sehr oft lange Trainings- und Wettkampfpausen. Die Strukturen werden durch derartige Fehler immer anfälliger. Krabbeln im Sand ist so, als wenn man beim Oberkörper "Krafttraining" mit einem Luftballon durchführt. Zudem sollte man die key points und die individuelle Disposition ganz genau kennen. Die Statistik weist enorm viele Achillesehnenrisse durch exzentrische Überbelastung in inadäquaten Positionen in unterschiedlichen Zeiträumen je nach Strukturresilienz auf. Gertrud |