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Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Druckversion

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RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - mariusfast - 13.11.2025

(11.11.2025, 12:58)RunSim schrieb:
(11.11.2025, 12:15)mariusfast schrieb: IM aktuellen Runninggagspodcast geht es darüber. Auch interessant den Kontrast zu sehen, Bremm, Buchholz sowie Hild reden über das Training in ihren Anfängen und Jugendzeit etc.. Sehr empfehlenswert. 

 Hild begann in der Schülergruppe von H. Arndt (Vater des jetzigen Trainers Sascha). Bereits mit 10 J. ging das Training los. 2 x die Woche. Wobei Training die falsche Bezeichnung war, sondern laut Hild zwar Dauerlauf, aber ohne Tempo und auch eher als Bewegung. Das heißt, sie gingen da zwar schon durchaus mal 14 KM insgesamt laufen, allerdings mit langen Stehpausen, bspw. gingen sie in den Wald und sammelten Pilze. Das übergeordnete Ziel war ja Bewegung und sozialer Zusammenhalt, sowie soziale Gleichheit stärken, der Ursprungsgedanke war ja auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien zu aktivieren und mit anderen Kindern zusammenzubringen und Wertevermittlung an alle Kinder. Laut Hild hatte jeder "bock" auf den Sport aus der Gruppe, was auch an dem guten Zusammenhalt lag. 

Hild meinte, jeder aus Hanau kam über gute Ausdauerwerte, bis auf Lukas Abele, der laut Hild einfach krass viel Talent gehabt hätte. Hild betonte, dass er erst ab der U-23 das erste Mal über 100 Kilometer war. Wie ich hier also bereits vermutete ist das ein Irrtum, dass sie in der Jugend bereits viele kilometerkloppen 
Erst so mit 16/17 dann struktureller: 1x die Woche dienstags wo Tempo gemacht wurde. Do und Sa eher so das was man heute als Schwelle bezeichnen würde und samstags meistens Tempodauerlauf bspw. um die 10 KM in 3:20, als Hild jedoch bereits 31:30 auf 10 KM laufen konnte mit 17.

Ja, der aktuelle Runninggas Podcast über das Thema ist wirklich spannend. 
Am Schluss wurde das ja auch noch eingeordnet. Wettkämpfe zwa rschon im Kindesalter. Erste Tempoeinheiten so mit 15. In der Jugend war Hild so bei 70 KM 
Er lobte das Wissen seines Trainers bzgl. aeroben Entwicklung und auch, dass er gezielt die bestimmte Bereiche trainierte (Vo2max, aerobe und anaerobe Schwelle).  Das Training war im Nachhinein bis auf den hohen Umfang sehr ähnlich zu dem was sie jetzt bei den running gags trainieren. Kritik war jedoch, dass bspw. die allgemeinen Sprintfähigkeiten nicht gezielt entwickelt wurden, ohne die Bremm jetzt niemals so viele Meistertitel gehabt hätte war das Fazit der Gruppe. 
Dass Hild dann im Nachhinein nicht weiter kam, lag vor allem an den vielen Trainerwechseln und schlechten Trainern und an anderen Umständen ihrer Einschätzung nach. 
Interessant: Hild hatte im 2. U-18 Jahr gleiche PBs wie jetzt Tim Völker (ebenfalls 2. U-18 Jahr) über 1500 und 3000.  Auch die 10 Km Zeit von Hild passt genau zu dem Niveau von Völker über 10 KM (Edit: die Zeit, die Hild im Podcast erwähnte mit 17 gelaufen zu sein. in den Bestenliste ist diese Zeit damals nicht zu finden gewesen. Vllt. hat er sich auch vertan oder wie auch immer..)

Jedoch ist da wohl dieses Jahr noch mehr als diese 31:26 möglich laut Einschätzung seines Trainers.  LaufReport Rodgauer Winterlaufserie in Rodgau-Jügesheim
Zitat:Hat dabei noch Luft nach oben, da die Waldstrecke durch Laub und Feuchtigkeit keine optimalen Verhältnisse aufwies und er selbst in der Schlussphase nicht voll durchzog



RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Straßenläufer - 13.11.2025

Vermutlich für die Experten hier keine neue Info.
Aber womöglich ein mahnendes Beispiel, wie man es als Jugendliche® nicht machen sollte.

24h Schwimmen der DLRG
"Die Grundidee des 24h-Schwimmens besteht darin, innerhalb von 24 Stunden so viele Teilnehmer wie möglich zum Schwimmen zu animieren. Von den kleinsten Schwimmern, die sich über eine Medailie freuen, über Jugendliche und Erwachsene, die ihre Grenzen austesten wollen, bishin zu älteren Generationen, die den Spaß am Schwimmen immernoch aufrecht erhalten."

Habe im Netz eine alte Ergebnisliste gefunden, in der eine 14-Jährige bei dem DLRG 24h Schwimmen mal 30.000m heruntergerissen hat.

Sie erscheint dann als 25-Jährige erstmals in einer DLV-Laufbestenliste. Und zwar mit einer tiefen 20 im 5 km Straßenlauf.
Ansonsten ist über ihre sportlichen Aktivitäten im Alter zwischen 14 und 25 leider so gut wie nix im Netz zu finden.

Ohne die persönlichen Umstände oder gar Einzelheiten zu kennen, könnte man von außen betrachtet oberflächlich behaupten, dass da sportliches und/oder zumindest mentales (Ausdauer-)Potenzial durch Fehlleitung im frühen Jugendalter schlichtweg "verschenkt wurde".


RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - S_J - 13.11.2025

(13.11.2025, 20:22)Straßenläufer schrieb: Vermutlich für die Experten hier keine neue Info.
Aber womöglich ein mahnendes Beispiel, wie man es als Jugendliche® nicht machen sollte.

24h Schwimmen der DLRG
"Die Grundidee des 24h-Schwimmens besteht darin, innerhalb von 24 Stunden so viele Teilnehmer wie möglich zum Schwimmen zu animieren. Von den kleinsten Schwimmern, die sich über eine Medailie freuen, über Jugendliche und Erwachsene, die ihre Grenzen austesten wollen, bishin zu älteren Generationen, die den Spaß am Schwimmen immernoch aufrecht erhalten."

Habe im Netz eine alte Ergebnisliste gefunden, in der eine 14-Jährige bei dem DLRG 24h Schwimmen mal 30.000m heruntergerissen hat.

Sie erscheint dann als 25-Jährige erstmals in einer DLV-Laufbestenliste. Und zwar mit einer tiefen 20 im 5 km Straßenlauf.
Ansonsten ist über ihre sportlichen Aktivitäten im Alter zwischen 14 und 25 leider so gut wie nix im Netz zu finden.

Ohne die persönlichen Umstände oder gar Einzelheiten zu kennen, könnte man von außen betrachtet oberflächlich behaupten, dass da sportliches und/oder zumindest mentales (Ausdauer-)Potenzial durch Fehlleitung im frühen Jugendalter schlichtweg "verschenkt wurde".

Dann bitte fairerweise auch die diversen Spenden- und 24h-Läufe auswerten die es überall gibt Smile


RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - tobitobs - 13.11.2025

Ein Artikel über Gloria Herold , deutsche U18 Meisterin dieses Jahr über 10km in 34:48.
Eigentlich schon so gut wie verabschiedet vom Sportgymnasium in Erfurt , weil die Sprintfähigkeiten im Eisschnelllauf nicht den Verbleibekriterien entsprachen. Bereits 3 Halbmarathons gelaufen , obwohl erst im Frühjahr die Kufen gegen die Laufschuhe getauscht und träumt schon vom ersten Marathon.

https://www.tlv-sport.de/detailseite-news/news/erfurt-nach-cut-im-fruehjahr-sorgt-gloria-herold-nun-im-laufen-fuer-furore/


RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Straßenläufer - 14.11.2025

(13.11.2025, 20:35)S_J schrieb:
(13.11.2025, 20:22)Straßenläufer schrieb: Vermutlich für die Experten hier keine neue Info.
Aber womöglich ein mahnendes Beispiel, wie man es als Jugendliche® nicht machen sollte.

24h Schwimmen der DLRG
"Die Grundidee des 24h-Schwimmens besteht darin, innerhalb von 24 Stunden so viele Teilnehmer wie möglich zum Schwimmen zu animieren. Von den kleinsten Schwimmern, die sich über eine Medailie freuen, über Jugendliche und Erwachsene, die ihre Grenzen austesten wollen, bishin zu älteren Generationen, die den Spaß am Schwimmen immernoch aufrecht erhalten."

Habe im Netz eine alte Ergebnisliste gefunden, in der eine 14-Jährige bei dem DLRG 24h Schwimmen mal 30.000m heruntergerissen hat.

Sie erscheint dann als 25-Jährige erstmals in einer DLV-Laufbestenliste. Und zwar mit einer tiefen 20 im 5 km Straßenlauf.
Ansonsten ist über ihre sportlichen Aktivitäten im Alter zwischen 14 und 25 leider so gut wie nix im Netz zu finden.

Ohne die persönlichen Umstände oder gar Einzelheiten zu kennen, könnte man von außen betrachtet oberflächlich behaupten, dass da sportliches und/oder zumindest mentales (Ausdauer-)Potenzial durch Fehlleitung im frühen Jugendalter schlichtweg "verschenkt wurde".

Dann bitte fairerweise auch die diversen Spenden- und 24h-Läufe auswerten die es überall gibt Smile

Hast Du dazu konkrete "faire" Beispiele von Jugendlichen/Kindern ?
Oder denkst Du ausschließlich an das medienaffine Läuferpaar aus Ddf, dessen Top-Leistungen im Zusammenhang mit dem Wings for Life ausführlichst diskutiert wurden?


RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - S_J - 14.11.2025

Die meisten Ergebnisse solcher Veranstaltungen im Schulbereich werden ja aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht.  Aber die Leistungen und Belastungen dort widersprechen jeglichen Empfehlungen. Dennoch scheint es motivierend und freudbetont zu sein. Wir reden hier ja aber auch von einmaligen oder jährlichen Veranstaltungen und nicht von etwas, das wöchentlich im Training abgebildet ist. Ich sehe in solchen Veranstaltungsformaten jetzt eher wenig eine Gefahr für den Leistungssport. Ich kenne sehr viele Jugendliche die mit Freude an solchen Veranstaltungen teilnehmen aber eben sonst rin sinnvolles / altersgemäßes Training absolvieren. Im Umkehrschluss kenne ich niemanden, der sich spezifisch auf solche Veranstaltungen vorbereitet... Die Frage ist aus meiner Sicht eher, wie man aus leistungssportlicher Sicht die Leute abholen kann die bei solchen breitensportlichen Angeboten durch Talent auffallen. Oder wie man die generelle Begeisterung für solche Events in einen regelmäßigen Trainingsbesuch überführen kann. Möglicherweise ist aber gerade der Ausnahmestatus solcher Veranstaltungen gerade das Attraktive / Motivierende daran und Leute, die daran Spaß haben, würden sich in unserem Leistungssystem mit seinen Zwängen und Strukturen gar nicht wohlfühlen.


RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Jakob94 - 14.11.2025

Es gibt doch einen massiven Unterschied zwischen “Ich laufe in der U18 mal einen Halbmarathon/Ich laufe als Schüler mal bei einem Spendenlauf 15km…” und “Ich trainiere zielgerichtet für einen Halbmarathon mit 16”. Ersteres macht niemanden kaputt oder brennt aus, zweiteres kann langfristig natürlich problematisch werden.

Das Wichtigste im Schüler- und Jugendalter ist doch, dass der Spaß am Sport bestehen bleibt und im Training kein völliger Quatsch passiert.


RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - S_J - 14.11.2025

(14.11.2025, 12:52)Jakob94 schrieb: Es gibt doch einen massiven Unterschied zwischen “Ich laufe in der U18 mal einen Halbmarathon/Ich laufe als Schüler mal bei einem Spendenlauf 15km…” und “Ich trainiere zielgerichtet für einen Halbmarathon mit 16”. Ersteres macht niemanden kaputt oder brennt aus, zweiteres kann langfristig natürlich problematisch werden.

Das Wichtigste im Schüler- und Jugendalter ist doch, dass der Spaß am Sport bestehen bleibt und im Training kein völliger Quatsch passiert.

Daher verstehe ich jetzt auch nicht ganz, was uns der Beitrag zu dem 24h Schwimmen sagen wollte  Smile


RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - OldSchoolRunner - 14.11.2025

(13.11.2025, 21:17)tobitobs schrieb: Ein Artikel über Gloria Herold , deutsche U18 Meisterin dieses Jahr über 10km in 34:48.
Eigentlich schon so gut wie verabschiedet vom Sportgymnasium in Erfurt , weil die Sprintfähigkeiten im Eisschnelllauf nicht den Verbleibekriterien entsprachen. Bereits 3 Halbmarathons gelaufen , obwohl erst im Frühjahr die Kufen gegen die Laufschuhe getauscht und träumt schon vom ersten Marathon.

https://www.tlv-sport.de/detailseite-news/news/erfurt-nach-cut-im-fruehjahr-sorgt-gloria-herold-nun-im-laufen-fuer-furore/

Nochmal zurück zu diesem Post: es gab hier ja schon verschiedene kritische Äußerungen über (zu viel/zu einseitig) ausdauerorientiertes Training bei anderen Jugendlichen. Im Fall von Gloria Herold habe ich in tobitobs' Beitrag einen kritischen Unterton vernommen, aber es ist keiner sonst darauf eingegangen.
Liegt das daran, dass im Artikel auch ein recht bekannter Trainer (Enrico Aßmus) und ein Olympiasieger (Nils Schumann) als Trainer genannt werden?
Wenn mariusfast bei anderen jugendlichen Athleten die hohe Ausdauerkomponente bei Triathleten hevorhebt, die zu guten Laufleistungen führt, wurde das sehr wohl kritisch hinterfragt. (In Herolds Fall scheinen die guten Ausdauerwerte durch das jahrelange Eisschnelllaufen gefördert worden sein).
Empfohlen wurde hier von einigen Foristen hingegen neben moderatem Ausdauertraining Sprint- und Krafttraining in jungen Jahren.

Ohne das Training von Gloria Herold zu kennen, war sie ja anscheinend schon im Eisschnelllauf limitiert, was die Schnelligkeit angeht. Wenn dem so sein sollte: Würde man eine solche Athletin nicht zu viel "drangsalieren", wenn man sie zu Sprinttraining (sei es Eisschnelllauf oder Leichtathletik) zwingen würde, damit sie "später im Erwachsenenalter" mal erfolgreich Langstrecke laufen können soll? Oder sollte man akzeptieren, dass manche Athleten einfach kein Talent für kürzere Strecken haben und man sie in diesem Bereich nur minimal verbessern könnte, aber ihnen ggf. die Freude am Sport verleidet?

Als Ergänzung: Dass Gloria Herold über einen Marathon in den nächsten 1-2 Jahren nachdenkt, finde ich dabei aber ebenfalls nicht zielführend (unter der Annahme, dass sie diesen auch ambitioniert laufen wollen würde).


RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Straßenläufer - 14.11.2025

(14.11.2025, 15:05)S_J schrieb:
(14.11.2025, 12:52)Jakob94 schrieb: Es gibt doch einen massiven Unterschied zwischen “Ich laufe in der U18 mal einen Halbmarathon/Ich laufe als Schüler mal bei einem Spendenlauf 15km…” und “Ich trainiere zielgerichtet für einen Halbmarathon mit 16”. Ersteres macht niemanden kaputt oder brennt aus, zweiteres kann langfristig natürlich problematisch werden.

Das Wichtigste im Schüler- und Jugendalter ist doch, dass der Spaß am Sport bestehen bleibt und im Training kein völliger Quatsch passiert.

Daher verstehe ich jetzt auch nicht ganz, was uns der Beitrag zu dem 24h Schwimmen sagen wollte  Smile

Für mich liegt die Gefahr des Ausbrennens bei 30km Schwimmen als 14-Jährige fast auf der Hand. 
Das ist weit mehr als ein Spendenlauf über 15km zwischendurch.

Zu Gloria Herold:
Ich freue mich für sie, dass sie in den NK1 aufgenommen wurde.
Kann mal jmd von den Experten hier schreiben, auf welcher Basis das erfolgt ist?
Wenn ich das richtig lese, dann ist für Jhg. 2008 die Normvorgabe 09:45 auf 3000m.
Wie im Artikel beschrieben, hat sie bei der Jugend-DM 10:04 gelaufen.