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ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik (/showthread.php?tid=1228) |
RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - lor-olli - 23.08.2015 @Rolli Gegenfrage: Wenn ich mir die Hand vor Augen halte sieht mich dann niemand? Transfer: wenn ich nicht mehr über Doping spreche, gibt es dann kein Doping mehr? Das Problem ist nicht so sehr die exessive Berichterstattung (klar nervt die), sondern die Hartnäckigkeit mit der die internationalen Verbände das Problem beschöniigen, klein reden, ignorieren und nicht öfentlich diskutieren wollen, immer getreu der Devise: Es gibt kein Doping-Problem wenn wir nicht darüber sprechen. Wann, wenn nicht gerade wenn der Sport im Mittelpunkt des Interesses steht sollten wir darüber diskutieren? Zwischen Weihnachten und Neujahr wäre vielen Offiziellen wohl angenehm. Fakt ist, der Sport (JEDER bezahlte Sport!) hat ein Doping-, Bestechungs-, Vertuschungsproblem. Ausgesprochene Strafen werden ohne besondere Angabe von Gründen wieder zurückgenommen, gekürzt, oder nicht den eigenen Regularien nach behandelt (Gatlin dürfte nach US- und IAAF-Statuten NICHT STARTEN!) Also ich sehe da ein Problem und ich fühle mit den sauberen Athleten, die sich gelinde gesagt verarscht fühlen (Harting macht solche Videos sicher nicht zum Vergnügen) RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Rolli - 23.08.2015 Nein lor-olli, ich habe von Pauschalverdächtigungen und von Journalisten, die bei Sportsendungen Sport nicht interessiert sondern die Sensation. Und ja, ich bin gegen Doping und für harte Sanktionen. Aber bitte nicht auf Grund der Vermutungen und Hinweisen sondern Fakten und Beweisen. Und wenn jemand, wie im Thread "Spekulieren erlaubt..." das noch für OK hält... ![]() RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - W. Kronhard - 23.08.2015 Ein kleiner Tipp für die ARD: Die Ukrainer mal unter die Lupe nehmen. Werden die überhaupt kontrolliert. Wenn ja, sind die Kontrollen glaubwürdig, bei diesen allen Lügen was wir sonst hören? Das kann lustig werden. Da kann man jede nötige Aussage, auch mit Video, für richtig kleines Geld kaufen. Oder kein Interesse? Alles Gute, Verlogene ARD-Medien! RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 23.08.2015 Ich gehe doch mal davon aus, dass Russia Today schon an einer Enthüllungsstory zum Doping in Deutschland und der Ukraine arbeitet ![]() Und Scherz beiseite: ich würde das, wenn so eine Doku käme, nicht sofort vom Tisch wischen, sondern die Fakten prüfen, so weit mir das möglich ist und versuchen mir eine Meinung zu bilden. Das Gleiche würde ich aber von Dir und Delta bezüglich der ARD Dokumenation erwarten. Im Moment erweckt ihr den Eindruck einer reflexhaften "das kommt vom Feind und ist gelogen" Reaktion. Und damit macht ihr es euch meiner Meinung nach zu einfach. RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 23.08.2015 (23.08.2015, 19:20)Rolli schrieb: Und ja, ich bin gegen Doping und für harte Sanktionen. Aber bitte nicht auf Grund der Vermutungen und Hinweisen sondern Fakten und Beweisen. Ich verweise noch mal auf diesen Artikel, wie schwer es ist, analytische Fakten und Beweise zu bekommen: Speed Bumps: Why It’s So Hard to Catch Cheaters in Track and Field Das Fazit hat durchaus etwas für sich. Zitat:The dopers and anti-dopers may be in technological lockstep. Perhaps the greatest innovation in modern anti-doping is the rise of investigations that lead to “non-analytical positives,” as with Lance Armstrong, who liked to note that he’d never failed a test. Und die Untersuchungen beginnen mit (durch Indizien gedeckten) Vermutungen und Hinweisen. Seppelts Dokumentation ist mehr als pure Spekulation. RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - lor-olli - 23.08.2015 Naja, ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema und es bleibt bei vollmundigen Erklärungen und Ankündigungen (international). Herr Diack hält 99% der Athleten für clean (> http://www.theguardian.com/sport/2015/aug/20/iaaf-lamine-diack-athletes-clean-drug-tests-sebastian-coe ) und entsprechend sieht die Vorgehensweise dann aus, Knüppel bekommen fast immer die Aufklärer zwischen die Beine geworfen. Die Zahl allein der positiv getesten Sportler lässt Zweifel an den 99% aufkommen, auch weil die Dunkelziffer (Zahl der Sportler die sich bestimmten Kontrolle immer wieder entziehen können) ziemlich groß ist - manche beliebte Trainingsgebiete haben noch nie einen Dopingfahnder gesehen… Hier reichen kosmetische Operationen nicht mehr aus, wenn Funktionäre wie der Sohn Diacks als Marketing Chief auftreten und Gelder für die Unterstützung einer Bewerbung Quatars kassieren (5 Mill $ siehe auch > http://www.theguardian.com/sport/2014/dec/10/questions-for-iaaf-presidents-son-over-5m-request-to-doha-amid-2017-bid ). Dopingsünder, auch mehrfach erwischte sind bei der WM dabei, obwohl die Statuten des IAAF dies eigentlich nicht erlauben. Es gibt genug Mitglieder im IAAF, die ganz gezielt neue Untersuchungs- und Nachweismethoden bewusst verzögern, selbst wenn diese wissenschaftlich evaluiert sind. (siehe auch Stellungnahmen von Perikles Simon) Es ist auch bekannt, dass im IAAF Bestechungsgelder geflossen sind (über die geschassten Mitglieder hinaus), die ohne weiteres den Etat für die Dopingfahndung mindestens verdoppeln könnten, aber genau das gegenteilige Ziel verfolgen (Imagekampagnen die das Wort Doping meiden, Arbeiten die die Erfolge der Fahndung herausstellen, aber die grundsätzlichen Mängel dieser Fahndung gezielt nicht thematisieren) Ich habe in den späten 70ern und 80ern Leistungssport betrieben (also der "Hochzeit" staatlichen Dopings in Ost + West) und ich musste miterleben wie sich das Doping danach vom "offiziellen" in den inoffiziellen Bereich verschob (Balko, System Fuentes etc.). Die derzeitig gehandelten Daten von Ausdauerathleten mit abnormen Blutwerten (30%) passen bestens in dieses Bild, genau wie die Aussagen von Athleten die "ausgepackt haben" (Dwain Chambers) und genau beschrieben wie man z.B. die Fahnder ins Leere laufen lässt… Mein Fazit: Wir können gar nicht oft genug die Missstände ansprechen, auch und vor allem im Interesse der vielen Athleten die wirklich clean sind - und da gibt reichlich. Aussagen und Berichte anzweifeln ist eine Taktik, die bekannten Fakten zum Doping wiederlegen eine andere Sache - da reicht es eben nicht nur zu kritisieren, zu relativieren oder pauschal als Verleumdung zu bezeichnen. RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 23.08.2015 (23.08.2015, 10:49)scouver schrieb: Interessantes und emotionales Interview mit Gabius auf sportschau.de: Auf Gabius' Homepage gibt es einen inhaltlich ähnlichen, aber weniger emotionalen Beitrag zum Thema - Leseempfehlung http://www.arnegabius.de/transparency/index.php RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - W. Kronhard - 23.08.2015 (23.08.2015, 21:54)Atanvarno schrieb: Ich gehe doch mal davon aus, dass Russia Today schon an einer Enthüllungsstory zum Doping in Deutschland und der Ukraine arbeitet RT kann nicht so tief fallen wie die ARD. Da sind noch Journalisten mit ein bisschen Niveau. Hätte diesen Bericht Arte gemacht wäre ich in meinen Aussagen bisschen vorsichtiger. ARD hat mich viel zu viel nachweislich belogen. Deutlich ein Propagandamedium wie vor dem 2 Weltkrieg in Deutschland. Daher meine heftige Abwehrreaktion, und mehr nichts. Wenn Spezialisten sagen: In Russland liegen die Werte der Betrüger nicht über dem internationalem Niveau von 2%, dann ist für mich alles gesagt. Wer aber weiter auf nur einem Land rumhackt, der hat einen Auftrag. Hoffe alles ist klar. RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - DerC - 24.08.2015 (23.08.2015, 18:56)lor-olli schrieb: Das Problem ist nicht so sehr die exessive Berichterstattung (klar nervt die), sondern die Hartnäckigkeit mit der die internationalen Verbände das Problem beschöniigen, klein reden, ignorieren und nicht öfentlich diskutieren wollen, immer getreu der Devise: Es gibt kein Doping-Problem wenn wir nicht darüber sprechen. Wann, wenn nicht gerade wenn der Sport im Mittelpunkt des Interesses steht sollten wir darüber diskutieren? Natürlich ist die Art der Berichterstattung ein Teil des Problems. Erstens die Auswahl der Sportart, weiter die Art und Selektion der Verdächtigungen, nicht zuletzt die Dopingförderung durch Fokussierung auf absolute Leistung und unkritische Begleitung der Machenschaften des DLV bzgl Normen und Nominierungen. Wo ist die große Dopingreportage der ARD über Doping im (deutschen) Fußball? Es sind doch genügend Ansätze vorhanden, die Freiburger verwicklungen, der Mangel an Kontrollen, ein Weltverband, gegen dessen Korruptionsgeschichte die IAAF fast gut aussieht, und und und. Genaugenommen sollte das öffentlich-rechtliche doch jeden Monat eine Doku dazu raushauen können? Passiert nicht? Warum? Weil ARD und ZDF extreme Summen für Fußballfernsehrechte ausgeben und das dann sehr schlecht aussehen würde, wenn man auf einmal nicht mehr so viel Kooperation von FIFA und DFB bekommen würde? Ach so, warum müssen die ÖR Rundfunkanstalten überhaupt so viel Geld ausgeben für Fußballrecht? Vielleicht, weil sie sonst nicht genug Zuschauer erreichen? Prinzipiell muss sich erstmal die ARD rechtfertigen, weil sie ihren gesetzlichen Auftrag offensichtlich NICHT erfüllt. Siehe auch ARD und ZDF als "ständiger Gesetzesverstoß" Natürlich ist der ÖR nur ein Teil der Medien, allerdings sieht es beim rest der Mainstreammedien selten besser aus. RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - gera - 24.08.2015 Arne Gabius ist auch zum Thema Doping gefragt worden und hat geantwortet. Ich kann verstehen, dass einem Athleten es langsam auf den S. geht, wenn es zuerst immer diese Frage gibt. Und ich kann verstehen, wenn er sich dagegen wehrt, dass alle unter Generalverdacht gestellt werden. Bei soviel schwerwiegenden Hinweisen auf Doping gerade im Langstreckenbereich kann es aber nicht verwundern, dass die Allgemeinheit von " Einzelnen " langsam auf alle schließt. Das will Gabius nicht akzeptieren, er verschließt vor dem Problem einfach die Augen. |