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WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - Druckversion

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RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - krebsan - 25.08.2023

Ehammer hat sich im Interview noch einmal sehr deutlich zu dieser Regeländerung geäussert. Einerseits ist es so, für alle gleich. Andererseits war ja von Auge deutlich zu erkennen, dass der Absprung ca 1cm vor der Linie erfolgte, und kein Mensch bisher auf die Idee gekommen wäre, dass das Übertritt sein könnte. Mal schauen, ob diese Regel noch einmal korrigiert wird.


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - alex72 - 25.08.2023

Die Regeländerung war lange bekannt und schon die ganze Saison praktiziert. Da kann man sich nicht beschweren.

Weitsprung wo wir knapp ungültige durchgehen lassen ist Kindergarten.


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - Doberaner - 25.08.2023

(25.08.2023, 11:20)krebsan schrieb: Ehammer hat sich im Interview noch einmal sehr deutlich zu dieser Regeländerung geäussert. Einerseits ist es so, für alle gleich. Andererseits war ja von Auge deutlich zu erkennen, dass der Absprung ca 1cm vor der Linie erfolgte, und kein Mensch bisher auf die Idee gekommen wäre, dass das Übertritt sein könnte. Mal schauen, ob diese Regel noch einmal korrigiert wird.

Vielleicht überrascht uns die WA mal wieder (sieht aber im Moment nicht so aus).

Die Regeländerung wurde vor einigen Jahren verabschiedet und ein- oder zweimal das Inkrafttreten verschoben. Alle hatten lange Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Es gibt schon en masse Videos und Erklärungen dazu.
Das Lamentieren von Ehammer, seine Leistung nicht abrufen zu können, nervt. Als ob die Regeln erst seit gestern so wären!

(Ich bin über die zunehmende Technisierung auch nicht wahnsinnig glücklich, nicht jeder Verein/Verband kann oder möchte sich die Technik leisten oder hat das Personal zum Besetzen. Die 1 cm hohe Plastillinschicht als Alternative läuft im Sommer in der Sonne weg und im Winter bekomme ich das vielleicht gar nicht geformt. Meist wird lieblos rübergestrichen und von einer geraden Kante ist keine Rede mehr. Dann sind es auch keine gleichen Bedingungen mehr für alle.)


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - Doberaner - 25.08.2023

(25.08.2023, 11:35)alex72 schrieb: Die Regeländerung war lange bekannt und schon die ganze Saison praktiziert. Da kann man sich nicht beschweren.
Weitsprung wo wir knapp ungültige durchgehen lassen ist Kindergarten.

Full approval!


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - krebsan - 25.08.2023

(25.08.2023, 12:22)Doberaner schrieb:
(25.08.2023, 11:35)alex72 schrieb: Die Regeländerung war lange bekannt und schon die ganze Saison praktiziert. Da kann man sich nicht beschweren.
Weitsprung wo wir knapp ungültige durchgehen lassen ist Kindergarten.

Full approval!
Man hat sich auch im Stabhochsprung über die Regeländerungen - kleinere Auflagen der Latten - beschwert. Nur weil man es schon die ganze Saison so macht, ist es ja noch lange nicht gut. 
Mit knapp durchgehen lassen hat das aber gerade gar nichts zu tun. Man hat schlicht den Absprungpunkt um 1-2cm nach hinten verschoben. Müsste eigentlich nicht sein.
Aber klar, gestern war nach diesem Massstab ungültig. Und das Lamentieren war wohl darin begründet, dass die Bilder dazu lange nicht vorlagen.


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - CoachnEngineer - 25.08.2023

(25.08.2023, 12:37)krebsan schrieb:
(25.08.2023, 12:22)Doberaner schrieb:
(25.08.2023, 11:35)alex72 schrieb: Die Regeländerung war lange bekannt und schon die ganze Saison praktiziert. Da kann man sich nicht beschweren.
Weitsprung wo wir knapp ungültige durchgehen lassen ist Kindergarten.

Full approval!
Man hat sich auch im Stabhochsprung über die Regeländerungen - kleinere Auflagen der Latten - beschwert. Nur weil man es schon die ganze Saison so macht, ist es ja noch lange nicht gut. 
Mit knapp durchgehen lassen hat das aber gerade gar nichts zu tun. Man hat schlicht den Absprungpunkt um 1-2cm nach hinten verschoben. Müsste eigentlich nicht sein.
Aber klar, gestern war nach diesem Massstab ungültig. Und das Lamentieren war wohl darin begründet, dass die Bilder dazu lange nicht vorlagen.
Man hat doch den Absprungpunkt nicht weiter nach hinten verschoben, sondern nur die Messmethodik, um ein Überschreiten dieser Linie zu detektieren verändert. Auch zu Zeiten des Plastilins gab es oft Fehlversuche, die eigentlich mit dem Fuß korrekt auf dem Brett schienen, aber beim Abrollen das Plastilin doch berührten. Möglicherweise wäre genau das bei dem Ehammer-Sprung ebenfalls passiert.


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - h3inz_h4rtm4nn - 26.08.2023

Ein Heiratsantrag von einem ausländischen Pärchen, bei dem die Frau nur einen Platz vor unserer deutschen Starterin das Ziel erreicht hat, findet hier in diesem Forum sowie in der Presse mehr Erwähnung und Anerkennung als die Leistung von Bianca Dittrich aus Freiburg. Gleiches gilt für Entschuldigungen eines Athleten, der das Ziel nicht erreichte. Schade!

Ich war an der Strecke vor Ort und konnte mir selbst ein Bild von dem Ganzen machen. Christopher Linke ist ein Talent, das es im deutschen Gehsport wahrscheinlich nie mehr geben wird. Er hat die beste Technik im Männerfeld gezeigt, eine gute Taktik gewählt und ein wahnsinniges Ausdauervermögen. Zurecht darf er nun in Interviews seine Förderung kritisieren, denn es gibt Athleten im DLV, die sehr viel mehr Unterstützung bekommen und deutlich weniger als er leisten. Der Mann ist absolut sympathisch in meinen Augen, eine ehrliche Haut und ein starker Athlet. Ich hoffe, dass nach der WM verbandsseitig ein Umdenken stattfindet, was die Unterstützung des Gehsports betrifft. Immerhin wurde auch sein Trainingskollege Frederick Weigel kürzlich erst U20-Europameister.

Karl Junghannß wurde für viele Jahre sehr harte Arbeit belohnt, zeigte er in der Vergangenheit nicht so beständig gute Leistungen wie Linke. Wenn man aber zum Höhepunkt Neunter wird, hat man alles richtig gemacht. Der Arbeitgeber von Linke und Junghannß (Bundeswehr) darf gewaltig stolz sein.

Bei Carl Dohmann hatte ich das Gefühl, dass da von Anfang an kein Kampfgeist war. Kein Wille, an irgendeiner Gruppe dranzubleiben. Er muss sich nicht dafür entschuldigen, dass er an einem Tag mit schwierigen Bedingungen Kreislaufprobleme bekommen hat, sondern dafür, dass er ab dem ersten Kilometer des Rennens nicht gekämpft hat. Und wenn er die Kreislaufprobleme schon vor dem Wettkampf hatte (was das einzige ist, das die Abwesenheit seines Kampfgeistes begründen würde), dann hätte er gar nicht antreten dürfen. Dafür hat doch der DLV die ganzen Ärzte und Betreuer mitgenommen; der große Wasserkopf, der jedes Jahr aufs Neue finanziert und nie in Frage gestellt wird. Am Ende sind es die Athleten, bei denen Kürzungen stattfinden.

Nun zurück zu meiner ersten Anmerkung: Bianca Dittrich. Meine Anerkennung für ihre Leistung hat sie. Für Medaillenzähler und Presse-Fuzzis ist das natürlich nur ein 29. Platz, weit abgeschlagen von der Weltspitze. Echte Kenner der Sportart wissen ihre Leistung aber besser einzuordnen. Sie ist die einzige im gesamten deutschen Team ohne Kaderstatus und mit einer 40-Stunden Arbeitswoche, wie ich nach ihrem Wettkampf erfahren habe. Aber was mich ungemein beeindruckt hat, war ihr Kampfgeist vom Anfang bis zum Ende. Sichtlich ermüdet, versuchte sie trotzdem immer wieder, mit Konkurrentinnen, die vor ihr platziert waren, mitzugehen, eine Gruppe möglichst lange zu halten, mit den sie überrundenden Athletinnen einige hundert Meter mitzugehen (ja, sogar mit der neuen Weltmeisterin) usw. Das war ein Kampf! Spannend und schön anzusehen! Und das von jemandem, der für den Sport keinen Cent bekommt und das (offensichtlich) aus purer Leidenschaft macht. Ich habe ihren Zieleinlauf verfolgt, der während des Heiratsantrags stattfand. Sie brach bewusstlos zusammen! Das sind natürlich keine schönen Bilder und vielleicht ist es für ihre Familie und Freunde auch besser, dass ihr weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde, aber für mich war diese Szene der Beweis dafür, dass die Frau alles auf der Strecke gelassen hat, was in ihrem Körper war, ohne dafür Lohn in Form von Geld zu bekommen. Ich hatte leider nicht die Chance, mich danach mit ihr zu unterhalten. Mich würde interessieren, was genau ihre Motivation ist, sich so zu quälen. Finde es schade, dass man über sie gar nicht (oder gar negativ) berichtet hat.


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - runner5000 - 26.08.2023

Meine Vermutung (ich weiß es nicht) ist neben dem schweren Stand, den das Gehen ohnehin schon hat, dass das Niveau über 35 km Gehen sehr schnell rapide abnimmt und mitten im Feld unter fernen liefen ist und daher keine Beachtung findet. Ich habe mal die WA Punktetabelle rausgekramt. Die PB von Dittrich (3:00:55 h) entspricht einer 1:35:13 h über 20 km, also etwas langsamer als Saskia Feige, bei ihrem verkorksten WM Rennen. Feiges PB von 1:28:28 h wiederum würde umgerechnet einer 2:47:54 h entsprechen. 
Die äquivalente Marathonzeit zu Dittrichs Zeit ist eine 2:38:48 h. Damit würde man medial auch nicht auffallen, geschweige denn sich für irgendwas qualifizieren. Das gilt auch für jede andere Disziplin.


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - h3inz_h4rtm4nn - 26.08.2023

Und damit begründest du, dass man über ein DNF und einen Heiratsantrag mehr berichtet als über eine solche Leistung?
Entschuldigung, das ist völliger Schwachsinn und hat gar keinen Bezug zu meiner Anmerkung. Und ja, tatsächlich merkt man, dass du nichts weißt (vom Gehen) und es nur (d)eine Vermutung ist. Es ist dennoch mein gutes Recht, hier zu teilen, was ich vor Ort gesehen habe.


RE: WM 2023 (Tag 6) - Budapest, 24.08.2023 - Atanvarno - 26.08.2023

Was ist eigentlich kaputt hier im Moment Huh

Geht es auch etwas zurückhaltender, statt gleich mit "Schwachsinn" loszulegen. Angry

Niemand spricht dir das Recht ab "zu teilen, was du vor Ort gesehen hast", aber wenn du das in einem öffentlichen Forum tust, musst du auch damit rechnen, dass dein Beitrag kommentiert wird.