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Juniorenerfolge nicht überbewerten - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Juniorenerfolge nicht überbewerten (/showthread.php?tid=1104) |
RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Atanvarno - 20.06.2015 (19.06.2015, 20:26)Sunrise schrieb: Man muss die Athleten (bei entsprechender Begabung) so trainieren, dass sie Erfolge haben, ohne sie zu verheizen und Reserven für später zu lassen. Das ist die Kunst.......und meistens schönes Theorie, aber nur selten Realität. Denn weil Junioren- und Jugenderfolge in der Presse und auch in den Verbänden überbewertet werden, besteht oft die Gefahr, dass für den Erfolg in der Jugend nicht altersgemäße Trainingsmittel vorgezogen werden und es dann beim Übergang ins Hochleistungstraining wegen fehlender Reserven zu Leistungsstillstand und Drop-Out kommt. RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Sunrise - 20.06.2015 Da liegt der Fehler aber im System, auch wenn es sicherlich Trainer gibt, die sich über die Erfolge ihrer Athleten selbst verherrlichen wollen. Zurück zum System: In den seltenen Fällen, wo es hauptamtliche Trainer gibt, bist du abhängig von den Leistungen der Athleten. Keine Erfolge-Job weg. Das setzt die Trainer natürlich auch in gewisser Weise unter Druck, auch Trainingsmittel einzusetzen, die für den Altersbereich gar nicht vorgesehen sind. Manche Trainer (in kleineren Vereinen, die oft nie selbst leistungssportlich betreut wurden) wissen es aber auch nicht besser. Die lesen dann irgendwo, "Zugwiderstandsläufe", "plyometrische Sprünge" usw. und denken sich, geil, probier ich morgen gleich mal... Das Athleten, aber nicht mal einen richtigen Fußaufsatz haben und über keinerlei Stabilität in der Körpermite verfügen, interessiert keinen. Klar, dass da dann Erfolge schnell produziert werden, aber nach zwei Jahren solchen Trainings ist der Athlet kaputt. RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - MZPTLK - 20.06.2015 (19.06.2015, 16:23)Merica schrieb: Erfolge bei Jugend- und Juniorenmeisterschaften zählen im Vergleich zu Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen einen feuchten Dreck. Hört bitte auf, Athleten und ihre Kinderweltmeistertitel zu bejubeln. Der Fokus muss auf eine langjährige Entwicklung zielen, auch vom Gedanken her, dass das alles nur Durchgangsstationen sind bis man auf INTERnationalem Niveau wettkampffähig ist.Alle Erfolge zählen. Misserfolge zählen genauso. Egal auf welchem Niveau. Entscheidend ist, dass man Erfahrungen macht, Erlebnisse geniesst und positive Konsequenzen zieht. Auch in anderen Lebensbereichen. Egal auf welchem Niveau. Ich bejubele, wen ich will. Egal auf welchem Niveau. RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - omega - 20.06.2015 (20.06.2015, 07:46)Sunrise schrieb: Manche Trainer (in kleineren Vereinen, die oft nie selbst leistungssportlich betreut wurden) wissen es aber auch nicht besser. Die lesen dann irgendwo, "Zugwiderstandsläufe", "plyometrische Sprünge" usw. und denken sich, geil, probier ich morgen gleich mal... Das Athleten, aber nicht mal einen richtigen Fußaufsatz haben und über keinerlei Stabilität in der Körpermite verfügen, interessiert keinen. Klar, dass da dann Erfolge schnell produziert werden, aber nach zwei Jahren solchen Trainings ist der Athlet kaputt.Ab ca. 19 Jahren kann man denke ich ZWL und plyometrische Sprünge bei gut vorbereiteten, leistungsstarken Junioren vorsichtig einsetzen. Man muss natürlich immer die individuelle Belastungsverträglichkeit beachten und auch Steigerungsmöglichkeiten für spätere Jahre lassen. Wenn ein Trainingsmittel unverträglich ist, sollte es verändert werden. RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Sunrise - 20.06.2015 (20.06.2015, 10:22)omega schrieb: Ab ca. 19 Jahren kann man denke ich ZWL und plyometrische Sprünge bei gut vorbereiteten, leistungsstarken Junioren vorsichtig einsetzen. Man muss natürlich immer die individuelle Belastungsverträglichkeit beachten und auch Steigerungsmöglichkeiten für spätere Jahre lassen. Wenn ein Trainingsmittel unverträglich ist, sollte es verändert werden. Gut vorbereitet!!!! Du sagst es!!! "Der Athlet macht schon LA seit dem er 13 ist".... impliziert nicht automatisch, dass der Athlet für ZWL oder ZUL bereit ist. RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Delta - 20.06.2015 (19.06.2015, 16:23)Merica schrieb: Noch ein Zusatz: Erfolge bei Jugend- und Juniorenmeisterschaften zählen im Vergleich zu Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen einen feuchten Dreck. Jugend Titel waren nie Matchentscheidend. Hochpringerin Tschitscherowa gewann gerade mal 1 Titel in 1999 aber keine U-19 EM/WM. Von diesen Wettkämpferinnen 1999 sind gerade 4 von 12 länger als 6 Jahre im Einsatz. 1/3 hat nach diesem Wettkampf keine weiteren Höhen oder Steigerungen erzielt. Dabei waren damals Tschitscheroa, Aitowa, Melfor und Vlasic. Valsic war 15 cm hinter Tschitscherowa irgendwo im Mittelfeld klassiert. RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - alist - 20.06.2015 Ich hab mal spaßeshalber die U18-WM-Ergebnisse der Jahre 2005 und 2007 und 2009 überflogen, also die startberechtigten Jahrgänge 1988 - 1990. Junge Athleten, die jetzt eigentlich 'voll im Saft' stehen müssten. Vom deutschen Team damals sind heute noch, mit mehr oder weniger großem Erfolg, aktiv: 2005: Julian Reus, Robin Schembera, Sebastian Keiner, Quentin Seigel, Raul Spank, Raphael Holzdeppe, Marvin Reitze, Jan-Felix Knobel, Matthias Prey, Maren Kock, Lisa Ryzikh, 2007: Yannick Rogatz (?), Patrick Rädler, David Storl, Hendrik Müller, David Golling, Elina Sujew, Diana Sujew, Christiane Klopsch, Katharina Bauer, Caroline Hasse, Kristin Gierisch, Julia Fischer, Sarah Mayer, Carolin Schäfer RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Atanvarno - 20.06.2015 Das sind mehr als ich gedacht hätte. RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Merica - 20.06.2015 (20.06.2015, 11:47)alist schrieb: Vom deutschen Team damals sind heute noch, mit mehr oder weniger großem Erfolg, aktiv: Von wie vielen der gesamten Mannschaft? RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Merica - 20.06.2015 (20.06.2015, 09:31)MZPTLK schrieb:(19.06.2015, 16:23)Merica schrieb: Erfolge bei Jugend- und Juniorenmeisterschaften zählen im Vergleich zu Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen einen feuchten Dreck. Hört bitte auf, Athleten und ihre Kinderweltmeistertitel zu bejubeln. Der Fokus muss auf eine langjährige Entwicklung zielen, auch vom Gedanken her, dass das alles nur Durchgangsstationen sind bis man auf INTERnationalem Niveau wettkampffähig ist.Alle Erfolge zählen. Alle Erfolge zählen jedoch nicht gleich viel. U20-Weltmeister ist nicht gleich Weltmeister. Stimme mit dem mittleren Abschnitt voll und ganz überein. Da gibt's nichts zuzufügen. Viel Spaß beim Jubeln. Wie oft fragen wir uns jedoch "Wo ist XYZ eigentlich abgeblieben? Der war doch in der Jugend so gut?" |