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Lavillenie - die Entzauberung - Druckversion

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RE: Lavillenie - die Entzauberung - Atanvarno - 25.08.2015

(25.08.2015, 09:38)krzom schrieb: Wenn er gesund bleibt, wird er aber in zwei oder vier Jahren den Titel definitiv holen.

Das hat Bubka nach 1988 mit Blick auf die Olympischen Spiele bestimmt auch gedacht, aber es ist bei einem Titel geblieben.


RE: Lavillenie - die Entzauberung - alist - 25.08.2015

Ich finde Lavillenie nicht 'entzaubert', nur weil er mal einen schlechten Wettkampf hatte.. Das ist ihm in dieser Saison schon öfter passiert - und das macht ihn mir eher sympathischer, als wenn er immer alles und überall gewinnen würde. Der Disziplin kann es nur gut tun.


RE: Lavillenie - die Entzauberung - lor-olli - 25.08.2015

Zitat:…wenn er immer alles und überall gewinnen würde…
Würden wir viel weniger spannende Wettkämpfe bei Weltmeisterschaften erleben Wink. Auch R.H. fände das sicher nicht so gut…


RE: Lavillenie - die Entzauberung - ThomZach - 25.08.2015

Lor-olli - tolle, ausführliche Analyse. Fühlt sich an als gäbe es nichts hinzuzufügen.
Aber es gibt da noch zwei Aspekte, die auch Poschmann (mangels Fachwissen)
nicht in Betracht zog. Warum lag der Gipfel (bei allen drei Versuchen) vor der Latte?
Sicher nicht weil er die Ständer falsch einstellen ließ. Für den Sprung den er vorhatte,
waren sie genau an der richtigen Stelle. Er hat den Sprung dann eben nur nicht hinbekommen.
Und warum? Was können die Gründe sein?
1. Stab zu hart und Tempo zu niedrig.
2. Absprung überlaufen (zu spät, zu weit unter dem Stab abgesprungen)
also jeweils Steigephase zu steil.

Daraus erhärtet sich der Verdacht, dass er nicht auf Titel sondern auf Rekord auswar.
Er wollte unbedingt mit dem harten Stab über die 5m90 und hat ihn dreimal gleichermaßen
nicht genug biegen können. Wenn er an den Titel gedacht hätte, dann hätte er spätestens
für den dritten Versuch einen weicheren Stab genommen. Er hat aber erst
viel zu spät daran gedacht, dass er verlieren könnte. 

Holzi und Barber haben ihre Möglichkeiten dagegen voll ausgereizt.
Beiden gelangen nahezu perfekte Versuche. H hatte 3cm zu viel Höhe, B 7cm.
Also waren 6m für beide von vorn herein zu hoch.

Was mich zum Thema Höhenfolge bringt. Ich empfand diese als totalen Fehlgriff.
Wiewohl ich mir denken kann, dass die Athleten es vielleicht auch passend fanden.
Für Publikum und die meisten Finalisten waren die Intervalle jedenfalls Mist.
Man sollte die Höhen doch so legen, dass die Platzierungen möglichst nicht
nach der Mehrversuchsregel ermittelt werden müssen.
Und man könnte auch mal von den Fünferschritten wegkommen.
5m60 und dann alle 4cm. Das wäre ein viel interessanterer Wettkampf geworden. 
Mit vielen gewitzten Pokereien. Und 6m als Sahnehäubchen.

Hier wie beim Hochsprung sollten die Höhen niemals dieselben sein wie im Vorkampf.
Weil die Springer sonst zweimal vor denselben Höhen stehen, anstatt Gelegenheit
zu bekommen, sich um einen, zwei oder drei cm zu verbessern.
Aber das hab ich alles schon in den 70ern gefordert und bin damit ignoriert worden. 

Es gibt Dinge, die haben sich in 40 Jahren nicht verbessert.
ZB die Kameraperspektiven bei Sprints mit Kurve (200/400 (H)/4x100).
Es gibt viel bessere als die angebotenen. Und sie wurden in den 80ern
auch mal genutzt, sind aber wieder verschwunden. Schade.
In der ZDF Sportredaktion stand für diese schlechten Perspektiven damals
der Begriff "Mäuserennen".


RE: Lavillenie - die Entzauberung - hzehnkampf - 26.08.2015

Ich behaupte, dass die Steigerungen der Übertragung geschuldet wurden, sonst wäre die Entscheidung gefallen, wenn die Leitungen nicht mehr zur Verfügung gestanden hätten.