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Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? (/showthread.php?tid=1427) |
RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - MZPTLK - 25.09.2015 (25.09.2015, 14:11)icheinfachma schrieb: Gibt es denn gar keine Möglichkeit, die Achillessehne zu beobachten und zu erkennen, dass die Sehne gefährdet ist? Denn Vorbeugen wäre ja wünschenswert.Warmhalten, Dehnen vor, zwischen und nach Belastungen. Da die Sehne weitgehend Nerven-los ist, ist ein Erfühlen schwierig, also auch von Kälte. Daher wird die Sehne allzuoft der Kühle ausgesetzt. Dehnen fördert Flexibilität, Stoffwechsel, Leistungsfähigkeit. Es gibt manchmal sichtbare und auch schmwerzhafte Ablagerungen, Verdickungen ausserhalb der Sehne im oder über dem Gleitgewebe. Die können auch die Sehne schädigen, daher ist eine operative Behandlung angesagt. Abfaserungen der Sehne können mit der Zeit so zunehmen, dass sowohl die Leistungsfähigkeit und vor allem auch die Reissfestigkeit betroffen ist. Auch dies ist oft begleitet von Berührungsschmerzen und/oder chronischen.Schmerzen. RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - lor-olli - 25.09.2015 (25.09.2015, 14:11)icheinfachma schrieb: Gibt es denn gar keine Möglichkeit, die Achillessehne zu beobachten und zu erkennen, dass die Sehne gefährdet ist? Denn Vorbeugen wäre ja wünschenswert.Ja, das ist möglich, ALLERDINGS setzt das viel Erfahrung voraus und einen bestimmten Schweregrad an Veränderungen. Ein guter und erfahrener Orthopäde / Physiotherapeut / sogar Podologen können einiges im Vorfeld erkennen, das setzt aber eine regelmäßige Kontrolle voraus… (Haben Ärzte Zeit? ) Man kann auch mit dem MRT (Magnetresonanztomographie) feingewebliche Veränderungen speziell auch der weichen Gewebe (also Gewebe welches nicht wie Knochen mit dem CT zu erkennen ist) erkennen, in besonderen Fällen auch mit der MR-Arthrographie (da wird dann zusätzlich Kontrastmittel gespritzt, wird aber eher für Gelenkuntersuchungen genutzt). Der erstgenannte Ansatz ist einigermaßen unkompliziert, erfordert aber Erfahrung, regelmäßige Kontrollen und es wird trotzdem nicht jeder Schaden entdeckt werden. Außerdem kostet es Zeit… Der zweite Ansatz kann deutlich mehr entdecken, auch ohne ständige Kontrolle, ABER ein MRT ist TEUER (allein aufgrund des Kühlmittelbedarf und des Stromverbrauchs - ca. 10 KW/h im LEERLAUF - muss ein MRT maximal ausgelastet werden), aufwändig auch zeitaufwändig und wird bei Bagatellverletzungen in der Regel abgelehnt (und so lange keine schwereren Probleme bestehen ist es eine B…) Vorbeugen, sprich ernste Verletzungen vermeiden kann man z.B. mit gut geplanten und durchgeführten Training . Im Ernst, wer regelmäßig auch nur leichte Schmerzen an immer derselben Stelle spürt und ignoriert, beugt nicht vor! Sehnen brauchen unbedingt eine Regenerationsphase, da sie schlecht durchblutet sind, sind auch die Nährstoffeinträge und "Eigenreparaturmechanismen" deutlich langsamer als beim Muskel. Es gibt eine ganze Reihe von Übungen, die man nicht so häufig durchführen sollte, wie dies oft geschieht. Viel hilft hier nicht immer viel, vor allem nicht im Grenzbereich.
RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - Flitzer - 25.09.2015 Meine ist chronisch verdickt und ich hab am Ansatz nen Fersensporn den man auch sehr gut von aussen sieht. Bin aber seit mehreren Monaten absolut Beschwerdefrei. Hab mich lange schonen müssen und mit ABsatzerhöhungen trainiert. HAtte ansatznah an der Sehen starke Probleme, bin aber nie zum Arzt gegangen weil der mich eh direkt aufm OP Tisch geschickt hätte. Ich trag mittlerweile keine Absätze mehr und kann alles machen, wie man sieht gehts auch ohne. Die chronische Verdickung bei der ich ständig gelesen hab das sowas bleibend ist hat sich aber auch schon zurückentwickelt und meine beiden Sehen sehen kaum noch unterschiedlich aus. RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - dominikk85 - 25.09.2015 (25.09.2015, 14:09)lor-olli schrieb: Nicht unterschlagen sollte man auch, dass ein pitcher (? Baseball-Werfer…) die Hauptbelastung im Arm hat (Werfer halt, zudem nicht mit freier Bewegung des Armes…). Die Sprints um die bases sind zwar gerade durch den Knick an den bases (5-Eck) belastend, aber es wird bei weitem auch nicht immer mit maximalem Einsatz gesprintet, zudem laufen sie auf weichem Untergrund. Einzig wirklich riskant ist der Sprung / die Landung auf der Base bei vollem Sprinteinsatz. Ja es geht um einen pitcher ( wollte euch nicht mit fachbegriffen belastenn .) die haben natürlich schon weniger Belastung auf der achillessehne ( eher vergleichbar mit der belastung beim Kugelstoßen oder so).
RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - Gertrud - 27.09.2015 Es gibt diese Achillessehnenrisse ohne Vorzeichen. So hat mir z. B. Günter Eisinger bei Ariane Friedrich davon erzählt, was mit den drei hauptsächlichen Gründen für Achillessehnenrisse zusammenhängen und im Sprungbereich ein singuläres technisches Problem sein kann (s. u.). Folglich sind Fokussierungen auf Technik und Umfänge hinsichtlich Ermüdung für den Trainer von entscheidender Bedeutung. Kommen diese Bereiche sehr häufig in Fortbildungen vor? Nur ein solides Hinterfragen nach den Gründen reduziert die Verletzungsrate auf Dauer. Es gilt, den Trainern Mechanismen an die Hand zugeben, diese Klippen zu meistern. In dieser Hinsicht war und bin ich unerbittlich auch mir selbst gegenüber im Trainingsprozess mit Athleten. Es gibt aber intrinsische für das Auge verborgene Prozesse. Es ist in der Hinsicht beileibe noch nicht alles geklärt, weil es kaum Studien gibt, die die biochemischen, strukturellen und mechanischen Umbildungen im Kontext sehen. Überprüfungen von Veränderungen können im Elektronenmikroskop, Veränderungen im Blut im peritendinösen Gewebe durch Mikrodialysetechnik getestet werden (Langberg et al 2000). Mechanische Veränderungen sind ebenfalls durch spezielle Untersuchungen herauszufiltern; aber seien wir doch mal ehrlich: Wird das bei unseren Spitzenleuten gemacht? Diese genaue Prophylaxe wird in ganz seltenen Fällen vorgenommen. Meistens wird erst untersucht, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Dann müssen wir uns auch die Frage stellen, ob unsere Trainer ausreichend belesen und geschult sind. Ich würde bis auf ganz wenige Ausnahmen mit nein antworten. Die aus meiner Sicht sehr spannenden und speziellen Fragen müssen Antworten vor allem in der Anwendung finden. Da liegt der Hund begraben, weil auch hier meistens fundierte Kenntnisse fehlen, die sich auf mechanische und strukturelle Prozesse beziehen. Die biochemischen Prozesse sollten in einer groben Form klar sein. Auch sollten z. B. Hysteresauswirkungen durch Einflussnahmen mal gehört worden sein. In der Anwendungsschulung habe ich einen ganzen Katalog, den ich in speziellen Fällen abklopfe und in die Praxis einbeziehe, um Veränderungen in einen rissfreudigen Bereich auszuschließen. Das ist aber individuell sehr unterschiedlich, was auch die unterschiedlichen Studienergebnisse erklärt. Selbst ein Anreißen bei Fortbildungen entbindet nicht von eigener autodidaktischer Arbeit, wenn man ein/e sehr guter Trainer/in werden möchte. Zusammenhänge werden einem nur so klar. Mich würde die exakte Prüfung z. B. der Aussage von Thomas Zacharias interessieren, dass beim Hochsprung im Absprung die enorme Überpronation vornehmlich eine optische Täuschung und es eigentlich ein Herausgehen des Fußes aus dem Schuh sei. Da müssten exakte Untersuchungen mit einer Hochfrequenzkamera Aufklärung geben, wenn man das Metermaß anlegt. Bitte einfach mal von hinten und innen draufhalten!!! Eine Erschwernis kommt noch hinzu, weil die meisten Studien Laufbelastungen und Achillessehne behandeln, kaum aber Kraftbelastungen oder Sprungbelastungen in seiner Spezifik. Es gibt auch unheimlich viele Studien, die widersprüchlich sind. Nach Thermann et al 2000 kommen Rupturen vornehmlich beim Abstoßen in Plantarflexion des Fußes mit Knieextension, bei plötzlich unerwarteter Dorsalflexion im oberen Sprunggelenk mit starker Wadenmuskelkontraktion (Tritt in ein Bodenloch) und bei Landung mit plantarflektiertem Fuß nach einem Sprung mit begleitender Wadenmuskelkontraktion auf. Neben extrinsischen Faktoren spielen auch intrinsische Faktoren eine Rolle. So soll die Blutgruppe 0 häufig betroffen sein (Josza et al 1989). Gertrud RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - Gertrud - 27.09.2015 edit mod: Korrekturen im Originalbeitrag eingefügt Ich habe zwei Wörter korrigiert. Gertrud RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - lor-olli - 27.09.2015 @Gertrud, Vollzitate diskreditieren eine wissenschaftliche Arbeit (Zitierregeln) ![]() im Ernst: man kann auch auf "Bearbeiten" klicken und Text korrigieren. Ansonsten stimme ich Dir zu, in den allermeisten Fällen herrscht die Reparaturmedizin vor, leider. Ich kenne da zwei Physios, die diesbezüglich wirklich gut sind, sie haben obendrein auch noch eine gute Kontaktkette (Ärzte, Masseur, Trainer) damit ihre Empfehlungen nicht ungehört bleiben - das haben sie in der Anfangsphase des öfteren erlebt. Das ein Arzt auf einen Physiotheraeuten eingeht kommt leider auch nicht so oft vor, aber gerade diese Berufsgruppe hat im wahrsten Sinne des Wortes den "besten Kontakt" zum Athleten. Auch Trainer würden sich nichts vergeben wenn sie sich im Problemfall mal mit einem Physio kurzschließen. RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - Gertrud - 27.09.2015 (27.09.2015, 09:06)lor-olli schrieb: im Ernst: man kann auch auf "Bearbeiten" klicken und Text korrigieren. Die Zeit für "Bearbeiten" war schon vorbei. Ich hatte die Fehler überlesen. Gertrud RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - Gertrud - 27.09.2015 (27.09.2015, 09:06)lor-olli schrieb: Ansonsten stimme ich Dir zu, in den allermeisten Fällen herrscht die Reparaturmedizin vor, leider. Ich kenne da zwei Physios, die diesbezüglich wirklich gut sind, sie haben obendrein auch noch eine gute Kontaktkette (Ärzte, Masseur, Trainer) damit ihre Empfehlungen nicht ungehört bleiben - das haben sie in der Anfangsphase des öfteren erlebt. Das ein Arzt auf einen Physiotheraeuten eingeht kommt leider auch nicht so oft vor, aber gerade diese Berufsgruppe hat im wahrsten Sinne des Wortes den "besten Kontakt" zum Athleten. Auch Trainer würden sich nichts vergeben wenn sie sich im Problemfall mal mit einem Physio kurzschließen.Viele Physios kennen die Behandlungsmethoden, aber eben oft beileibe nicht die Gründe, die zur Achillessehnenproblemen führen und deren exakte prophylaktische leichtathletische Erfordernisse. Der Wissenskatalog ist ein Konglomerat sehr unterschiedlicher Quellen. Ich will damit nicht sagen, dass ich alle Quellen kenne, aber eben doch sehr viele Verbindungen im Zusammenhang mit Übungsvoraussetzungen. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse. Es handelt sich um ein verdammt weites Feld, in dem man schnell Fehlern unterlegen ist, vor allem in einer Disziplin wie dem Hochsprung z. B.. Gertrud RE: Achillessehnenriss ohne Vorzeichen? - MZPTLK - 27.09.2015 (27.09.2015, 12:31)Gertrud schrieb: Viele Physios kennen die Behandlungsmethoden, aber eben oft beileibe nicht die Gründe, die zur Achillessehnenproblemen führen und deren exakte prophylaktische leichtathletische Erfordernisse. ...Es handelt sich um ein verdammt weites Feld, in dem man schnell Fehlern unterlegen ist, vor allem in einer Disziplin wie dem Hochsprung z. B..Das ist natürlich richtig, aber man kann das Pferd auch von den spezifischen Anforderungen der Diisziplin her aufzäumen, und da dürfte beim Flop-Fussaufsatz der 'Schuldige' schnell zu identifizieren sein. Die Frage ist, ob man das bei Jedem so gut lösen kann wie bei Heike Henkel, und ob eine die Sehne schonende Fusstellung nicht auf Kosten der Leistung geht. |