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Moral in der Leichtathletik - Druckversion

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RE: Moral in der Leichtathletik - Pollux - 23.10.2015

Ich wähle diejenige Strategie, die für jemanden probat ist, der (sogar) Schwierigkeiten hat, zwischen Sport und Wehrertüchtigung zu unterscheiden. (Siehe Phil-Thread) Thumb_down


RE: Moral in der Leichtathletik - Hellmuth K l i m m e r - 23.10.2015

(23.10.2015, 11:53)Pollux schrieb:
(23.10.2015, 11:34)MZPTLK schrieb: Haste was genommen?

Nö. Aber du nix verstanden!
Wenn Pollux sich verständlicher ausdrücken würde, gäbe es hier weder Nichtverstehen noch Missverständnisse.

Dabei fällt mir immer wieder "Die Kuh im Propeller" ein - brillant rezitiert von Manfred Krug. Der schimpfte nämlich auf den Wächter der Fliegerschule, Grigori Kossonosov, der die "Bäuerlein" (" ...da ihr, naja, ein ungebildetes Volk seit.") zu hochtrabend agitierte:

"Sie, Genosse, müssen etwas volkstümlicher sprechen, damit das Volk sie auch versteht."

Ich frage mich bei Pollux immer wieder, ob er evtl. gar nicht verstanden werden will, oder - was noch schlimmer wäre (als Philosoph Huh ) - nur "Klugschieden" will.

H. Klimmer / sen.


RE: Moral in der Leichtathletik - lor-olli - 23.10.2015

Ihr müsst das von mir um 9.42 geschriebene doch nicht gleich in posts umsetzen Wink.

@Pollux
Mir ist die Tragweite meiner Aussage (oder Nichttragweite, je nach Standpunkt) durchaus bewusst. In der Praxis sehen wir dann wie es (nicht) funktioniert. Die wenigsten schreien offen nach einer Freigabe des Dopings (gerade jene nicht die selbst dopen), die meisten begrüßen die strikte Einhaltung von Regeln (oft aber dann nicht, wenn sei sie selbst  betroffen sind! Fehlstarts, Rempeleien z.B.). Es ist "einfach" über die Moral zu theoretisieren - hier tun divergierende Standpunkte niemandem weh, im Leben sind wir uns in vielen moralischen Fragen theoretisch einig, in der praktischen Ausübung… (Ehebruch, Alkohol am Steuer etwa).

Vermutlich hätte niemand auch nur ein Wort verloren, wenn Friedeck juristisch gegen einen Arbeitgeber wie eine Bank vorgegangen wäre (auf die Bank komme ich, weil ein Freund gerade genau dies tut, auch hier geht es um eine unklare Formulierung). Der DLV fungiert letztlich durch seine Monopolstellung als Arbeitgeber für professionelle Sportler. Wäre es etwas anderes wenn Friedeck von einer Sportgerichtsbarkeit Recht bekommen hätte? (Von der Möglich- oder Unmöglichkeit mal abgesehen?)

Wir wünschen uns die heile Welt des Sports und in weiten Teilen funktioniert sie sogar, wenn es ans Eingemachte geht (Geld…) ist sich aber jeder wieder der Nächste. Moral (von der Geschichte)? Nihilismus (nicht polemisch!)?

Unsere Gesellschaft besteht zunehmend auf praktisch definierten Regeln (Gesetze), bis hinein in Details, bei denen sich Generationen vor uns gefragt hätten ob wir noch "alle Tassen im Schrank haben", oder ob dies der Fortschritt sein soll? Wenn ich bei der Installation einer Software den "gelesen Button" drücke, habe ich in der Regel weder die mehreren Seiten kleingedruckten Anhangs völlig gelesen, noch alle juristischen Fallstricke verstanden. Wenn schon Gesetze derart schwierig eineindeutig zu formulieren sind, wie steht es um einen Begriff wie Moral? (Für die Praxis der LA)


RE: Moral in der Leichtathletik - MZPTLK - 23.10.2015

(23.10.2015, 13:13)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Wenn Pollux sich verständlicher ausdrücken würde, gäbe es hier weder Nichtverstehen noch Missverständnisse.

Ich frage mich bei Pollux immer wieder, ob er evtl. gar nicht verstanden werden will, oder - was noch schlimmer wäre (als Philosoph Huh ) - nur "Klugschieden" will.
Es handelt sich um eine Kombination von Nichtkönnen und Nichtwollen, nacheinander oder zeitgleich.
Das ist so ähnlich wie Ignoranz und Arroganz.
Das sind auch enge Freunde, die sich die Bälle zuspielen. Mehr noch: das eine setzt oft das andere voraus.


RE: Moral in der Leichtathletik - MZPTLK - 23.10.2015

(23.10.2015, 12:10)Pollux schrieb: Ich wähle diejenige Strategie, die für jemanden probat ist, der (sogar) Schwierigkeiten hat, zwischen Sport und Wehrertüchtigung zu unterscheiden. (Siehe Phil-Thread) Thumb_down
Richtig, Sport ist auch Wehrertüchtigung, wenn die - für miese oder gute Zwecke - gebraucht wird.
Was kann der Sport dafür, wenn er die Sporttreibenden in die Lage versetzt, wehrtüchtiger zu sein.
Hast Du es jetzt verstanden?


RE: Moral in der Leichtathletik - Hellmuth K l i m m e r - 23.10.2015

(23.10.2015, 14:38)MZPTLK schrieb:
(23.10.2015, 12:10)Pollux schrieb: Ich wähle diejenige Strategie, die für jemanden probat ist, der (sogar) Schwierigkeiten hat, zwischen Sport und Wehrertüchtigung zu unterscheiden. (Siehe Phil-Thread) Thumb_down
Richtig, Sport ist auch Wehrertüchtigung, wenn die - für miese oder gute Zwecke - gebraucht wird.
Was kann der Sport dafür, wenn er die Sporttreibenden in die Lage versetzt, wehrtüchtiger zu sein.
Na, Gott sei Dank hatten wenigstens Jahn, Fichte und Arndt verstanden, dass Wehrertüchtigung für eine gute Sache, zur Vorbereitung der Befreiungskriege vom französischem Joch z. B., etwa im "Lützowschen Freikorps", notwendig und niemals zu tadeln ist.

H. Klimmer / sen.


RE: Moral in der Leichtathletik - Pollux - 23.10.2015

Au Mann, jetzt wird es wirklich langweilig. Eure Erwägungen setzen bereits einen Unterschied voraus. Denn wenn du ein guter Krieger bist, bekommt der Satz : „Das war jetzt guter Sport“ trotzdem keinen Sinn! 

Indem du die Unterscheidung triffst, bleibt es dennoch richtig, dass man, um eine guter Soldat zu sein – auch über sportliche Fähigkeiten - verfügen sollte. Aber das wiederum ist erstens trivial und tangiert zweitens nicht wirklich das Problem. Wie war das noch? Ach so, Sportmoral. Thumb_downThumb_downThumb_down


RE: Moral in der Leichtathletik - Atanvarno - 23.10.2015

(23.10.2015, 15:00)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Na, Gott sei Dank hatten wenigstens Jahn, Fichte und Arndt verstanden, dass Wehrertüchtigung für eine gute Sache, zur Vorbereitung der Befreiungskriege vom französischem Joch z. B., etwa im "Lützowschen Freikorps", notwendig und niemals zu tadeln ist.

Die Freiheitskämpfer des ISIS, die sich vom Joch der imperalistisch-westlichen Unterdrückung befreien wollen, sind bestimmt hervorragend wehrertüchtigt, eventuell sogar durch ausdauerndes Hügellaufen im Wüstensand Teufel


RE: Moral in der Leichtathletik - Hellmuth K l i m m e r - 23.10.2015

(23.10.2015, 17:13)Atanvarno schrieb: Die Freiheitskämpfer des ISIS, die sich vom Joch der imperalistisch-westlichen Unterdrückung befreien wollen, sind bestimmt hervorragend wehrertüchtigt,  ...Teufel
Das und dein teuflisches Smiley hätte ich schon gern von die erklärt.
Hältst du die IS(IS)-Kämpfer tatsächlich für Kämpfer gegen die imperialistisch-westliche Unterdrückung und nicht viel mehr für religiöse Fanatiker, die überall den Moslem einführen wollen.

Ich hoffe(!!!), das  i c h  das missverstand.

H. Klimmer / sen.


RE: Moral in der Leichtathletik - Atanvarno - 23.10.2015

Du hast mich missverstanden. Ich wollte darauf hinweisen, dass es immer eine Frage der Perspektive und des eigenen moralischen Standpunkts ist, wen man als Freiheitskämpfer bezeichnet und wie man bewertet, ob der Freiheitskampf gerechtfertigt ist.
Die moralische Rechtfertigung jeglicher Form von Gewalt sollte man sich daher sehr gründlich überlegen, bei ISIS ganz bestimmt, aber auch beim Lützowschen Freikorp.