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RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - LA2020 - 16.10.2014 Chiara trainiert 6 x pro Woche und geht davon derzeit 2 x in ein Gesundheitszentrum, nicht in eine "Mucki-Bude". Sie trainiert durchschnittlich 12 Stunden pro Woche. Sie ist aber auch keine reine Leichtathletin sondern vor allem auch im Zughundesport aktiv. Sie ist kein Paradebeispiel. Schlingentraining ist eine gute Sache, wenn man den richtigen Trainer hat. Wir müssen den dortigen Trainern schon das Vertrauen entgegen bringen. Wir haben im leichtathletischen Training oftmals eher Bedenken als im Gesundheitszentrum. Was ich als Außenstehende und Laie schon gesehen habe, z.B. im Speerwurf, das ist gemeingefährlich. Liebe Grüße Die Mama von Chiara RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - Halloo - 17.10.2014 (16.10.2014, 22:33)LA2020 schrieb: Chiara trainiert 6 x pro Woche und geht davon derzeit 2 x in ein Gesundheitszentrum, nicht in eine "Mucki-Bude". Sie trainiert durchschnittlich 12 Stunden pro Woche. Sie ist aber auch keine reine Leichtathletin sondern vor allem auch im Zughundesport aktiv. Sie ist kein Paradebeispiel.Liebe Mama von Chiara, kann es sein, dass wir bereits vor längerer Zeit miteinander kommunizierten? Damals war Chiara noch Schülerin W13 oder 14 und wurde von einem älteren Trainer betreut. Ziel war es demnach - wenn ich mich recht erinnere - Chiara in die deutsche Mehrkampfspitze zu bekommen. Es gab damals bereits mehrere Vereinswechsel und einen "ausgeklügelten" Trainingsplan mit täglichem intensiven Training (außer LA damals noch eine andere Sportart) U.a. standen auch Bergsprints auf dem Programm, ebenfalls Krafttraining - wenn ich mich jetzt nicht irre. Ich gab zu bedenken, dass nicht alles nachwuchsgerecht sein dürfte, und besonders in diesem Alter oft weniger mehr ist. Ich hoffe, Chiaras (und deine) Wünsche haben sich erfüllt, und Chiara ist eine hervorragende Mehrkämpferin geworden. Hab da jedoch meine Bedenken. Vielleicht handelt es sich aber um eine andere Chiara. Alles Gute... RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - LA2020 - 17.10.2014 Ihre Bedenken habe ich damals zur Kenntnis genommen und nehme Sie auch heute wieder zur Kenntnis. Das Ziel mal zur "deutschen Spitze" im Mehrkampf zu gehören ist auch weiterhin das Ziel (ihr Ziel). Das sehen wir auch durchaus als realisierbaren Wunsch an und unterstützen das. Anders als in Einzeldisziplinen wo sie weniger Chancen haben dürfte, Auch wenn Sie im Weitsprung und im Hammerwurf in Bayern derzeit bei der U16 auf Platz 1 steht. Die Platzierung ist wohl eher darauf zurück zu führen, dass die Leistungen in Bayern in diesen Disziplinen insgesamt nicht so hoch sind und deutschlandweit unter den Tisch fallen dürften. Vom körperlichen Potential wäre sie wahrscheinlich eher der Läufertyp - sie mag die Ausdauer jedoch nicht besonders sondern liebt den Siebenkampf. Das ist ihre Entscheidung. Es muss ihr natürlich vor allem Spaß machen. Chiara hat sich in der Zwischenzeit einmal für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren können, durfte daran teilnehmen und sie ist einmal Bayerische Meisterin geworden. Für ein junges Mädchen ist das schon sehr viel, mehr kann sie gar nicht gedanklich erfassen. Für sie ist Bayern riesig. Dennoch würde sie gerne mal in Deutschland auf dem Treppchen stehen. Natürlich vor allem weil sie Idole hat oder im Fernsehen das verfolgt. Vielleicht träumt sie auch heimlich von einer Olympa-Teilnahme. Ich hatte auch Träume in diesem Alter. Ausgesprochen wird so was nicht und erst recht nicht zum Ziel gemacht. Aber bei den Aktiven unter die Top 5 in Deutschland zu kommen wäre ein machbares Ziel, warum nicht? Warum sich nicht dieses Ziel setzen? Ich sehe nicht, dass meine Tochter zu viel trainiert oder nicht nachwuchsgerecht. Im Gegenteil. Sie hat mit 9 Jahren 2 x pro Woche trainiert und das bis heute auf 6 x pro Woche gesteigert. Sie hat sieben Jahre lang nicht den Trainer gewechselt. Das in "jungen" Jahren weniger oft mehr ist, mag ich zu bezweifeln. Der größte Teil ihrer Klassenkameradinnen treiben einmal pro Woche Sport und das ist der Schulsport. Der zudem häufig ausfällt oder die Mädchen lassen sich entschuldigen. Ich bin froh, dass Chiara dermaßen Interesse hat an ihrem Sport. Natürlich muss man immer ein Auge darauf haben. In vielen Bereichen, sei es in der Musik, im Ballet, im Turnen oder anderen Bereichen, wird ähnlich viel Zeit in Training investiert. Warum keine Bergläufe? Es ist immer die Frage was man unter Bergläufen versteht. Chiara hat bei Wanderungen mit 6 Jahren Bergläufe gegen ihren Großvater gemacht und dann immer dagesessen und gewartet bis die anderen nachkommen. Die Frage ist wie man es einsetzt und zu welchem Zweck. Mit Interesse lese ich die Beiträge von Frau Gertrud Schäfer die immer betont wie wichtig die gesundheitliche Prävention ist. Das ist mir für meine Tochter ebenfalls sehr wichtig. Sehe ich gleichaltrige Leichtathletinnen von Chiara bin ich überrascht wenn diese nach Einbindung in den Kader plötzlich Probleme mit den Knien oder Sprunggelenken oder was auch immer bekommen. Das mit 15, 16 Jahren! Ich denke oftmals ist es so, dass ein Mädchen 2 x pro Woche trainiert und dann plötzlich 4 - 5 x "Leistungssport" betreibt weil es die Kadernorm erfüllt hat. Sicher weiß ich es natürlich nicht. In Gesprächen mit anderne Eltern ist mir das aber aufgefallen. Chiara hat kontinuierlich sowohl Trainingsumfang und Trainingsintensität erhöht. Übrigens: Ich bin 48 Jahre alt und versuche ebenfalls 6 mal pro Woche zu trainieren. Ich fahre Inline-Skates und habe mir jetzt einen Stepper zugelegt. Die Anzahl der Trainingseinheiten geben doch keinerlei Aufschluß auf die Inhalte und die Intensität. Meine Tochter hat bislang keine Probleme und wir haben uns auf Empfehlung Ihres Trainer deshalb vor allem für den präventiven Gesundheitssport interessiert. Wir müssen den Trainern vertrauen, sonst können wir es gleich sein lassen. RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - Gertrud - 17.10.2014 (17.10.2014, 10:23)LA2020 schrieb: Meine Tochter hat bislang keine Probleme und wir haben uns auf Empfehlung Ihres Trainer deshalb vor allem für den präventiven Gesundheitssport interessiert. Wir müssen den Trainern vertrauen, sonst können wir es gleich sein lassen. Das Training ist im Fortschritt vergleichbar mit den Praktiken in der Schule. Wer immer vorlernt, wird auf Dauer sicher nicht so stark sein wie derjenige, der das Wissen rundum einbettet. Im Sport ist es ebenso. Keine junge Athletin ist mit einer anderen total kompatibel. Man muss die Stärken und Schwächen herausfiltern oder herausfiltern lassen und dann den Hebel ansetzen. Junge Leute können ruhig fünfmal in der Woche trainieren. Es gibt bei mir z. B. Sprinteinheiten, die nicht länger als eine Stunde dauern. Es kommt wesentlich auf die Inhalte und Belastungsstufen an. Ich habe als damalige DLV-Trainerin mal einen Lehrgang in Mannheim gehalten und den Hallenwart gebeten, mir die Halle morgens um 6 Uhr aufzuschließen. Ich habe sukzessive alle Kaderathletinnen einzeln bis zum Mittag inspiziert und trainiert. Ich wollte ein ganz individuelles Bild von allen haben. Der Hausmeister war so überrascht und sagte: "Das habe ich noch nie erlebt!" Als erste Athletin war eine Athletin an der Reihe (ein Zwilling, die andere war mal Junioren-EM: Der Name ist mir entfallen), die morgens hellwach war. Ich bin absolut gegen dieses "Rudeltraining", weil einfach die Individualität zu kurz kommt. Daher belaste ich mich auch nicht mit Athleten, von denen ich keine Klasseweiten erwarte. Nach sehr kurzer Zeit habe ich eine Einschätzung und entscheide mich. Das ist manchmal sehr hart, aber ehrlich!!! In meinem Alter vergeude ich keine wertvolle Zeit mehr. Der Breitensport ist nicht meine Intension; aber Hochleistungssportler/innen bekommen meine ungeteilte Aufmerksamkeit in allen Facetten. Dazu gehören wesentlich die Prophylaxe und maßgeschneiderte Übungen. Gertrud RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - Halloo - 17.10.2014 Liebe Mutter von Chiara, vor 3 Jahren war Chiara W12. Damals hatte ich mich für den Werdegang ihrer Tochter interessiert und ihn gelegentlich verfolgt. . Gehe ich Recht in der Annahme, dass Chiara damals über ein Trainingslager in den Bergen schrieb, dass Bergauf-Sprints Programm war, und unter 6 Trainingseinheiten in der Woche nichts geht? Vermutlich war die Oma als Bergsprinterin nicht dabei. ![]() Es ist nie verkehrt, bei den Fakten zu bleiben. All denen, die viel im Training investieren, wünsche ich Erfolg, weil sich anderenfalls Frust einstellt. Aber fast immer ist das Zuviel in jungen Jahren verkehrt und nimmt die Leistung, die später mal möglich wäre, in verminderter Qualität vorweg. Es ist immer wieder dasselbe ![]() RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - Knueppler - 17.10.2014 Wichtig ist, dass Chiara weiterhin Spaß an der Leichtathletik hat. Sicherlich sind 6 Trainingseinheiten für dieses Alter relativ viel, aber es scheint ihr bisher nicht geschadet zu haben. Ihre Leistungsentwicklung ist auch kontinuierlich (wie man leicht herausfinden kann) und 5,48m im Weitsprung sind nicht von schlechten Eltern. Da gibt es andere, die springen in dem Alter schon 6m, stagnieren dann aber .... Wenn ich an meine eigene Jugend denke, dann habe ich neben dem Training im Verein (in dem Alter von Chiara ca. 3-4x) nebenbei noch Stabhochsprung im Sandkasten trainiert und Fußball gespielt. Da bin ich in der Summe auch auf 6 Trainingseinheiten gekommen. Nur habe ich die TE nebenbei nicht als solche wahrgenommen. Da kam auch niemand auf Idee, dass das zuviel des Guten ist. RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - Gertrud - 17.10.2014 Man sollte einkalkulieren, dass heute teilweise durch die Wohn-und Verkehrsverhältnisse das Spielen entfällt. Ich kann mich gut an unsere früheren Spiele auf der Straße erinnern: Völkerball, Schlagball, Fußball Straße gegen Straße, Rollhockey mit der Zaunlatte des Nachbarn, Versteckspiele, Hallihallo, Pinchen schlagen, Klettern im Wald ... Das muss heute alles kompensiert werden. Es sei denn, man wohnt auf dem Lande. Wenn bei Chiara heute die Gesundheitsprophylaxe schon einen großen Raum einnimmt, halte ich das für sehr fürsorglich. Es kommt natürlich auf die Qualität an. Gertrud RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - Halloo - 17.10.2014 (17.10.2014, 13:25)Knueppler schrieb: Wichtig ist, dass Chiara weiterhin Spaß an der Leichtathletik hat. Richtig Knüppler, der Spaß an der Sache ist sehr wichtig. Doch wenn bereits im Alter von 12/13 Jahren intensives Kraft-/Kraftausdauetraining auf dem Plan steht, und andererseits mit Gesundheitsvorsorge argumentiert wird, steht das im Widerspruch. Nach 6jährigem planvollen Training, umfangreich und intensiv, wird man nach dem Schüler- dem Schülerinnealter in der Regel mehr oder weniger stagnieren - Ausnahmen bestätigen die Regel. Es wird über Chiara genug im Internet veröffentlicht, durch sie selbst und vor allen durch die Mutter. Man kann das Training, die Wettkämpfe und die Leistungsentwicklung explizit verfolgen. Natürlich kommt es bei Jugendlichen auch zu Stagnationen, wenn behutsam aufgebaut wurde. Die Gründe sind vielfältig, oft ist die körperliche Entwicklung "schuld". RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - Knueppler - 17.10.2014 Hallo Halloo, Krafttraining in diesem Altersbereich wird heutzutage von der Sportwissenschaft eher positiv gesehen (siehe auch Dr. Mester), aber das wurde doch in dem alten Forum schon angesprochen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass "wir" (oder zumindest viele) nicht über den Tellerrand hinausschauen und nur alteingesessene Überzeugungen/Meinungen unreflektiert weiter pflegen, während die führenden Nationen da schon ganz andere Dinge machen. In meinen Streifzügen durch das Internet habe ich im Ausland (z. B. Jamaika und USA und nicht nur Leichtathletik) im Nachwuchsbereich Übungen gesehen, bei denen hier in diesem Forum bestimmt 90% aller Leser die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden. RE: Leistungssteigerung durch Krafttraining - MZPTLK - 17.10.2014 (17.10.2014, 17:31)Knueppler schrieb: Krafttraining in diesem Altersbereich wird heutzutage von der Sportwissenschaft eher positiv gesehen (siehe auch Dr. Mester)Es kommt sehr darauf an, was man unter Krafttraining versteht, wie man dosiert. Fakt ist, dass während der (Längen-)Wachstumsschübe sehr vorsichtig agiert werdenn muss. Richtig ist, dass man mit dem Bewegungslernen gar nicht früh genug beginnen kann, das beinhaltet auch den energetischen Bereich. Aber nun blindlings (alle?) US- oder Jamaica-Usancen zu kopieren, halte ich für Prüfstand-würdig. |