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Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Druckversion

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RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - h3inz_h4rtm4nn - 26.07.2022

(26.07.2022, 13:43)Atanvarno schrieb:
(26.07.2022, 13:40)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Da ein Kriterium für die Höhe der Unterstützung durch den Bund auch die Anzahl der Teilnehmer ist, die zu WM und Olympischen Spielen geschickt werden können, ist die Furcht vor einem finanziellen Einbruch beim Deutschen Leichtathletik-Verband offenbar nicht so groß.

Gonschinska hat doch im Interview gesagt, dass das nicht stimmt/kein Kriterium ist.
Deshalb kam meine Ergänzung: "...oder ob die von I.Gonschinska angekündigte "schonungslose Analyse" noch vor der EM erfolgt und sich auch in der Nominierung widerspiegelt."


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Atanvarno - 26.07.2022

(26.07.2022, 13:46)runner5000 schrieb: Dabei sollte man aber unterscheiden zwischen Leuten, die sich durch neue PBs etc. gerade so einen Rankingplatz erkämpft haben und Leuten, die weit weg von ihrer PB sind und deswegen nur knapp drin sind. Für erstere ist eine Teilnahme wirklich gerechtfertigt, aber Auftritte wie den von Reuther in Eugene braucht kein Mensch.

Wie macht man das rechtssicher? Ich denke, dass der DLV da berechtigerweise Klagen fürchtet, wenn man Athleten, die die Nominierungskriterien erfüllt haben, nicht mitnimmt.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Jonny - 26.07.2022

(26.07.2022, 13:50)Atanvarno schrieb:
(26.07.2022, 13:46)runner5000 schrieb: Dabei sollte man aber unterscheiden zwischen Leuten, die sich durch neue PBs etc. gerade so einen Rankingplatz erkämpft haben und Leuten, die weit weg von ihrer PB sind und deswegen nur knapp drin sind. Für erstere ist eine Teilnahme wirklich gerechtfertigt, aber Auftritte wie den von Reuther in Eugene braucht kein Mensch.

Wie macht man das rechtssicher? Ich denke, dass der DLV da berechtigerweise Klagen fürchtet, wenn man Athleten, die die Nominierungskriterien erfüllt haben, nicht mitnimmt.

Machen Frankreich und Holland doch auch nicht. Von Klagen hab ich da bislang nix gelesen.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Atanvarno - 26.07.2022

Dann haben sie vermutlich ihre Nominierungskriterien anders formuliert. Der DLV könnte das zukünftig auch (früher gab's ja auch Leistungsnachweise und ähnliches), aber für München sehe ich da keine Möglichkeit (davon ab, dass ich große Mannschaften nach wie vor sinnvoll finde. Wer eine Otchere will, muss auch einen Reuter in Kauf nehmen).


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - h3inz_h4rtm4nn - 26.07.2022

(26.07.2022, 13:46)runner5000 schrieb:
(26.07.2022, 13:40)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Nach der Pleite in Eugene sollte der DLV wirklich ganz genau überlegen, wer für München nominiert wird. Immerhin  wurde in vielen Presseberichten sowie Interviews die EM als "Ausrede" genutzt, um das durchwachsene (um nicht zu sagen: schlechte) Abschneiden der deutschen Athleten zu rechtfertigen. Ob es dann Sinn macht, Athleten in München an den Start zu schicken, weil sie gerade so über das Ranking auf die Qualifikationsplätze rutschen, aber definitiv keine Chance auf den Endkampf haben mit ihrer SB, ist aus aktueller Sicht fragwürdig. So leid mir das für die Athleten tut, die gerne im eigenen Land an einer EM teilnehmen möchten, aber einen weiteren Fehltritt darf sich der Verband nicht leisten. Ansonsten katapultiert sich diese Sportart sukzessive weiter ins Abseits, was echt schade wäre.

Dabei sollte man aber unterscheiden zwischen Leuten, die sich durch neue PBs etc. gerade so einen Rankingplatz erkämpft haben und Leuten, die weit weg von ihrer PB sind und deswegen nur knapp drin sind. Für erstere ist eine Teilnahme wirklich gerechtfertigt, aber Auftritte wie den von Reuther in Eugene braucht kein Mensch.
Gerne hier ein praktisches Beispiel:

35 Kilometer Gehen
Emilia Lehmeyer (29/35) - lt Ranking qualifiziert - 3:04:24 (PB=SB, da es diese Strecke erst seit heuer gibt)
--> entspräche 11. von 13 Europäerinnen in Eugene und Gesamtplatz 28 (von 35)
Katrin Schusters (32/35) - lt Ranking qualifiziert -
[font]3:15:00 [/font](PB=SB, da es diese Strecke erst seit heuer gibt)
--> entspräche 12. von 13 Europäerinnen in Eugene und Gesamtplatz 34 (von 35)

Dies nur zur Einordnung der Leistungen, welche im Rahmen der DM in Frankfurt erzielt wurden. Dort gab es ordnungsgemäß die Bonus-Ranking-Punkte (WA) für die Platzierungen bei nationalen Meisterschaften. Neben diesen beiden sind allerdings keine weiteren Geherinnen die 35km gegangen. 

P.S.: Dein Beispiel mit M.Reuther ist genauso treffend. Mit dem Erreichen der PB sehe ich es genauso wie du, wobei im oberen Beispiel die beiden Frauen ja auch eine PB aufgestellt haben, aber wenn es diese Strecke nun einmal erst seit dieser Saison gibt..... 
Huh ‌ Aber ich denke, du meintest mit deiner Aussage auch eher Diejenigen, die die Norm knapp verfehlt haben mit PB - in dem Fall fehlten zur Norm 9,5 Minuten (Lehmeyer) und 20 Minuten (Schusters).


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - h3inz_h4rtm4nn - 26.07.2022

(26.07.2022, 14:30)Jonny schrieb:
(26.07.2022, 13:50)Atanvarno schrieb:
(26.07.2022, 13:46)runner5000 schrieb: Dabei sollte man aber unterscheiden zwischen Leuten, die sich durch neue PBs etc. gerade so einen Rankingplatz erkämpft haben und Leuten, die weit weg von ihrer PB sind und deswegen nur knapp drin sind. Für erstere ist eine Teilnahme wirklich gerechtfertigt, aber Auftritte wie den von Reuther in Eugene braucht kein Mensch.

Wie macht man das rechtssicher? Ich denke, dass der DLV da berechtigerweise Klagen fürchtet, wenn man Athleten, die die Nominierungskriterien erfüllt haben, nicht mitnimmt.

Machen Frankreich und Holland doch auch nicht. Von Klagen hab ich da bislang nix gelesen.
Jonny hat Recht und nein, der DLV schreibt in seinen Nominierungsrichtlinien nichts von einer (rechtlichen) Verpflichtung, Athleten nach dem Ranking zu nominieren.

"Bei weiteren freien Startplätzen können Athleten im freien Ermessen, entsprechend dem EA-World-Ranking-System nachrangig nominiert werden."

Genauso hat es Frankreich und Holland formuliert. Hier gibt es keine Klagen zu erwarten.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Astra - 26.07.2022

Ich denke, der Presse ist es ziemlich egal wie viele starten. Es müssen Medaillen her.
Wenn also kein Deutscher in einem Wettbewerb startet ist das genauso unwichtig, wie ein mittelmäßiger bis schlechter.
Ich bin deshalb weiter dafür, dass jeder, der die Norm hat oder über das Ranking reinkommt, gemeldet werden sollte, incl. aller Nachrücker.
Wenn nur ausländische Starter gezeigt werden, ist das Interesse beim durchschnittlichen Zuschauer gleich Null.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - h3inz_h4rtm4nn - 26.07.2022

(26.07.2022, 15:03)Astra schrieb: Ich denke, der Presse ist es ziemlich egal wie viele starten. Es müssen Medaillen her.
Wenn also kein Deutscher in einem Wettbewerb startet ist das genauso unwichtig, wie ein mittelmäßiger bis schlechter.
Ich bin deshalb weiter dafür, dass jeder, der die Norm hat oder über das Ranking reinkommt, gemeldet werden sollte, incl. aller Nachrücker.
Wenn nur ausländische Starter gezeigt werden, ist das Interesse beim durchschnittlichen Zuschauer gleich Null.
Und die Presse zahlt das alles dann auch? Die finanzielle Förderung des Sports erfolgt (nur) durch die Presse? Wohl kaum.
Aber jeder hat eine andere Meinung und ich akzeptiere auch die Deinige.  Thumb_up

Hier eine Beispiel-Reaktion der Presse: WM-Bilanz: Masse statt Klasse - DLV-Team historisch schlecht | sportschau.de


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Atanvarno - 26.07.2022

(26.07.2022, 14:47)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Jonny hat Recht und nein, der DLV schreibt in seinen Nominierungsrichtlinien nichts von einer (rechtlichen) Verpflichtung, Athleten nach dem Ranking zu nominieren.

Der Klagegrund entsteht, wenn Athleten nach Ranking mitgenommen und andere ebenfalls nach Ranking qualifizierte ausgeschlossen werden, ohne dass in den Nominierungsrichtlinien ein Kriterium (bspw. ein Leistungsnachweis) für diese Unterscheidung festgelegt wurde.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Jonny - 26.07.2022

Bei EA lässt sich das Europäische Ranking ja auch noch auf Max. 3 Athleten pro Land reduzieren. Anhand dessen bekommt man eigentlich einen viel besseren Überblick über das Leistungspotenzial bzw. die Möglichkeiten eines Athleten in diesem Jahr. Dann gibt es auch keine zu großen Differenzen zwischen SB und PB und einmalige starke QualifikationsLeistungen aus dem Vorjahr werden quasi hinausgefiltert.
https://www.european-athletics.com/historical-data/european-rankings?page=1&regionType=europe&eventGroup=400mh

Anhand der Liste kann man eigentlich recht fair nominieren, indem man einen Wert setzt, bspw. Top 30. Athleten mit Direktnorm (vorzugsweise aus diesem Jahr) sind selbstverständlich sicher dabei.