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Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Druckversion

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RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - h3inz_h4rtm4nn - 26.07.2022

(26.07.2022, 15:15)Atanvarno schrieb:
(26.07.2022, 14:47)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Jonny hat Recht und nein, der DLV schreibt in seinen Nominierungsrichtlinien nichts von einer (rechtlichen) Verpflichtung, Athleten nach dem Ranking zu nominieren.

Der Klagegrund entsteht, wenn Athleten nach Ranking mitgenommen und andere ebenfalls nach Ranking qualifizierte ausgeschlossen werden, ohne dass in den Nominierungsrichtlinien ein Kriterium (bspw. ein Leistungsnachweis) für diese Unterscheidung festgelegt wurde.
Widerspreche ich abermals. In den Nominierungsrichtlinien schreibt man bewusst im Konjunktiv und mit dem Zusatz "nach freiem Ermessen" (s. NRL 3.2.2 (5)

Aber jeder hat eine andere Meinung und ich akzeptiere auch die Deinige.  [Bild: thumb_up.gif]


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - OldSchoolRunner - 26.07.2022

(26.07.2022, 15:09)h3inz_h4rtm4nn schrieb:
(26.07.2022, 15:03)Astra schrieb: Ich denke, der Presse ist es ziemlich egal wie viele starten. Es müssen Medaillen her.
Wenn also kein Deutscher in einem Wettbewerb startet ist das genauso unwichtig, wie ein mittelmäßiger bis schlechter.
Ich bin deshalb weiter dafür, dass jeder, der die Norm hat oder über das Ranking reinkommt, gemeldet werden sollte, incl. aller Nachrücker.
Wenn nur ausländische Starter gezeigt werden, ist das Interesse beim durchschnittlichen Zuschauer gleich Null.
Und die Presse zahlt das alles dann auch? Die finanzielle Förderung des Sports erfolgt (nur) durch die Presse? Wohl kaum.
Aber jeder hat eine andere Meinung und ich akzeptiere auch die Denige.  Thumb_up

Hier eine Beispiel-Reaktion der Presse: WM-Bilanz: Masse statt Klasse - DLV-Team historisch schlecht | sportschau.de

Aber die öffentliche Wahrnehmung orientiert sich doch vor allem an den Spitzenergebnissen. Wenn die Medaillenausbeute nicht so katastrophal gewesen wäre, hätte sich kaum einer über die "Masse" aufgeregt.
Ich bin wie Astra dafür, möglichst alle Normerfüller für die EM zu nominieren. Teure Vorbereitungstrainingslager und Flüge werden da sowieso nicht so zu Buche schlagen wir bei der WM, so dass die finanziellen Auswirkungen begrenzt sind.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - h3inz_h4rtm4nn - 26.07.2022

(26.07.2022, 15:20)OldSchoolRunner schrieb:
(26.07.2022, 15:09)h3inz_h4rtm4nn schrieb:
(26.07.2022, 15:03)Astra schrieb: Ich denke, der Presse ist es ziemlich egal wie viele starten. Es müssen Medaillen her.
Wenn also kein Deutscher in einem Wettbewerb startet ist das genauso unwichtig, wie ein mittelmäßiger bis schlechter.
Ich bin deshalb weiter dafür, dass jeder, der die Norm hat oder über das Ranking reinkommt, gemeldet werden sollte, incl. aller Nachrücker.
Wenn nur ausländische Starter gezeigt werden, ist das Interesse beim durchschnittlichen Zuschauer gleich Null.
Und die Presse zahlt das alles dann auch? Die finanzielle Förderung des Sports erfolgt (nur) durch die Presse? Wohl kaum.
Aber jeder hat eine andere Meinung und ich akzeptiere auch die Denige.  Thumb_up

Hier eine Beispiel-Reaktion der Presse: WM-Bilanz: Masse statt Klasse - DLV-Team historisch schlecht | sportschau.de

Aber die öffentliche Wahrnehmung orientiert sich doch vor allem an den Spitzenergebnissen. Wenn die Medaillenausbeute nicht so katastrophal gewesen wäre, hätte sich kaum einer über die "Masse" aufgeregt.
Ich bin wie Astra dafür, möglichst alle Normerfüller für die EM zu nominieren. Teure Vorbereitungstrainingslager und Flüge werden da sowieso nicht so zu Buche schlagen wir bei der WM, so dass die finanziellen Auswirkungen begrenzt sind.
Normerfüller JA (dem habe ich auch nie widersprochen). Nachrücker ohne Norm, die laut der europäischen Jahresbestenliste nicht einmal im Entferntesten eine Chance auf eine Endkampfplatzierung haben NEIN.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - longbottom - 26.07.2022

(26.07.2022, 15:20)OldSchoolRunner schrieb: Aber die öffentliche Wahrnehmung orientiert sich doch vor allem an den Spitzenergebnissen. Wenn die Medaillenausbeute nicht so katastrophal gewesen wäre, hätte sich kaum einer über die "Masse" aufgeregt.

Dem ist nichts hinzuzufügen.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - h3inz_h4rtm4nn - 26.07.2022

(26.07.2022, 15:16)Jonny schrieb: Bei EA lässt sich das Europäische Ranking ja auch noch auf Max. 3 Athleten pro Land reduzieren. Anhand dessen bekommt man eigentlich einen viel besseren Überblick über das Leistungspotenzial bzw. die Möglichkeiten eines Athleten in diesem Jahr. Dann gibt es auch keine zu großen Differenzen zwischen SB und PB und einmalige starke QualifikationsLeistungen aus dem Vorjahr werden quasi hinausgefiltert.
https://www.european-athletics.com/historical-data/european-rankings?page=1&regionType=europe&eventGroup=400mh

Anhand der Liste kann man eigentlich recht fair nominieren, indem man einen Wert setzt, bspw. Top 30. Athleten mit Direktnorm (vorzugsweise aus diesem Jahr) sind selbstverständlich sicher dabei.

Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke fürs Teilen.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Kyascaily95 - 26.07.2022

(26.07.2022, 14:38)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Gerne hier ein praktisches Beispiel:

35 Kilometer Gehen
Emilia Lehmeyer (29/35) - lt Ranking qualifiziert - 3:04:24 (PB=SB, da es diese Strecke erst seit heuer gibt)
--> entspräche 11. von 13 Europäerinnen in Eugene und Gesamtplatz 28 (von 35)
Katrin Schusters (32/35) - lt Ranking qualifiziert -
3:15:00 (PB=SB, da es diese Strecke erst seit heuer gibt)
--> entspräche 12. von 13 Europäerinnen in Eugene und Gesamtplatz 34 (von 35)

Dies nur zur Einordnung der Leistungen, welche im Rahmen der DM in Frankfurt erzielt wurden. Dort gab es ordnungsgemäß die Bonus-Ranking-Punkte (WA) für die Platzierungen bei nationalen Meisterschaften. Neben diesen beiden sind allerdings keine weiteren Geherinnen die 35km gegangen. 

P.S.: Dein Beispiel mit M.Reuther ist genauso treffend. Mit dem Erreichen der PB sehe ich es genauso wie du, wobei im oberen Beispiel die beiden Frauen ja auch eine PB aufgestellt haben, aber wenn es diese Strecke nun einmal erst seit dieser Saison gibt..... 
Huh ‌ Aber ich denke, du meintest mit deiner Aussage auch eher Diejenigen, die die Norm knapp verfehlt haben mit PB - in dem Fall fehlten zur Norm 9,5 Minuten (Lehmeyer) und 20 Minuten (Schusters).

Die Differenz von 9.24 Minuten zur Norm über 35km ist eine Welt. Es geht nicht nur darum, ob man das dem Verband nach dem Eugene-Debakel antun will. Möchte man das wirklich der Athletin antun? Ist das eine Motivation, wenn man 20 Minuten hinter den Ersten ins Ziel kommt, zig mal überrundet wird? Man sollte die Athleten doch vor so etwas bewahren, wenn man es im Vorfeld beeinflussen kann und das ist hier definitiv der Fall. Jemand, der ein einziges Mal in seinem Leben diese Distanz gegangen ist und das bei einer Deutschen Meisterschaft, an der nur zwei Frauen teilgenommen haben, hat noch gar kein Gefühl dafür entwickelt, was man leisten muss, um auf europäischem Niveau mitmischen zu können und damit meine ich nicht die krasse Spitze, sondern das gute Mittelfeld. Dann heißt es: Erfahrungen auf dieser Strecke sammeln, sich über mehr Wettkämpfe beweisen und schneller werden mit Blick auf die nächsten Höhepunkte.

Über eine Differenz von 20 Minuten zur Norm muss ich, glaube ich, gar nichts schreiben. Ich weiß allerdings nicht, ob man das wirklich mit den hier genannten Beispielen (Reuter, Otchere) vergleichen kann, weil es eben, wie gesagt, eine komplett neue Disziplin ist. Wichtig ist auch, anzumerken, dass in München (anders als in Eugene) die Frauen und Männer gleichzeitig starten. Dementsprechend dankbar sind die leistungsstarken Athleten, wenn es auf dem Rundkurs so wenig wie möglich Überrundungen und Gewusel gibt. Das ist aber ein anderes Thema und sollte hier keine Rolle spielen.

Schade, dass man jetzt hier so diskutieren muss. Früher waren die Nominierungskriterien eindeutiger. Jetzt mit dem Ranking-System und der Möglichkeit, nachzurücken, ist das auch für die Athleten unangenehm, dieses Warten und Bangen bis auf die letzte Sekunde. Man trainiert, ohne genau zu wissen, ob man beim Höhepunkt dabei ist. Da ziehe ich meinen Hut vor J.Otchere, die das wirklich brillant gemeistert hat.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - h3inz_h4rtm4nn - 27.07.2022

(26.07.2022, 22:39)Kyascaily95 schrieb:
(26.07.2022, 14:38)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Gerne hier ein praktisches Beispiel:

35 Kilometer Gehen
Emilia Lehmeyer (29/35) - lt Ranking qualifiziert - 3:04:24 (PB=SB, da es diese Strecke erst seit heuer gibt)
--> entspräche 11. von 13 Europäerinnen in Eugene und Gesamtplatz 28 (von 35)
Katrin Schusters (32/35) - lt Ranking qualifiziert -
3:15:00 (PB=SB, da es diese Strecke erst seit heuer gibt)
--> entspräche 12. von 13 Europäerinnen in Eugene und Gesamtplatz 34 (von 35)

Dies nur zur Einordnung der Leistungen, welche im Rahmen der DM in Frankfurt erzielt wurden. Dort gab es ordnungsgemäß die Bonus-Ranking-Punkte (WA) für die Platzierungen bei nationalen Meisterschaften. Neben diesen beiden sind allerdings keine weiteren Geherinnen die 35km gegangen. 

P.S.: Dein Beispiel mit M.Reuther ist genauso treffend. Mit dem Erreichen der PB sehe ich es genauso wie du, wobei im oberen Beispiel die beiden Frauen ja auch eine PB aufgestellt haben, aber wenn es diese Strecke nun einmal erst seit dieser Saison gibt..... 
Huh ‌ Aber ich denke, du meintest mit deiner Aussage auch eher Diejenigen, die die Norm knapp verfehlt haben mit PB - in dem Fall fehlten zur Norm 9,5 Minuten (Lehmeyer) und 20 Minuten (Schusters).
Dann heißt es: Erfahrungen auf dieser Strecke sammeln, sich über mehr Wettkämpfe beweisen und schneller werden mit Blick auf die nächsten Höhepunkte.
Richtig. Es gibt seit März 2021 Wettkämpfe auf dieser Distanz, soweit mir bekannt. Von den angebotenen Wettkämpfen hat sie bisher einen einzigen genutzt. Gleiches gilt für Schusters. Nun fragen sich die kritischen Mitleser sicher, wie dann die Ranking-Positionen zustande kommen?  Angemerkt sei, dass hier auch 20 Km-Wettkämpfe bepunktet werden. Es muss lediglich ein 35 Km-Wettkampf gegangen worden sein. Ich denke, in vielen anderen Disziplinen macht das Ranking durchaus Sinn, aber im ersten Jahr, in dem die Strecke bei WM und EM angeboten wird, darf man nicht alleine darauf schauen, sondern auch und vor allem auf die Entwicklung der erreichten Zeiten insgesamt. Wohl kaum einer hat es für möglich gehalten, dass der erste Weltmeister auf 35 Km satte 10 Min schneller als die Normzeit geht und die Weltmeisterin gleich 15 Min beim Titelgewinn unter ihr bleibt. Deshalb sehe ich hier die Erfüllung der aktuellen Normen fast als Bedingung, um konkurrenzfähig an den Start zu gehen und es ist auch absolut nicht verwerflich, wenn die deutschen Frauen (noch) nicht so weit sind. Vielleicht entwickelt sich über die Jahre das Ranking auch in dieser Disziplin zu einem realistischen Pendant für die Leistungen im kontinentalen und globalen Vergleich.


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Kyascaily95 - 29.07.2022

(27.07.2022, 09:47)h3inz_h4rtm4nn schrieb:
(26.07.2022, 22:39)Kyascaily95 schrieb: Dann heißt es: Erfahrungen auf dieser Strecke sammeln, sich über mehr Wettkämpfe beweisen und schneller werden mit Blick auf die nächsten Höhepunkte.
Richtig. Es gibt seit März 2021 Wettkämpfe auf dieser Distanz, soweit mir bekannt. Von den angebotenen Wettkämpfen hat sie bisher einen einzigen genutzt. Gleiches gilt für Schusters. Nun fragen sich die kritischen Mitleser sicher, wie dann die Ranking-Positionen zustande kommen?  Angemerkt sei, dass hier auch 20 Km-Wettkämpfe bepunktet werden. Es muss lediglich ein 35 Km-Wettkampf gegangen worden sein. Ich denke, in vielen anderen Disziplinen macht das Ranking durchaus Sinn, aber im ersten Jahr, in dem die Strecke bei WM und EM angeboten wird, darf man nicht alleine darauf schauen, sondern auch und vor allem auf die Entwicklung der erreichten Zeiten insgesamt.

Es gab für Männer und Frauen auch eine Direktnorm über 50 Kilometer. Der ursprüngliche Gedanke war ja, dass die 35 Kilometer diese ersetzen. Das heißt, dass selbst wenn man an den 2:55 Stunden gescheitert ist, man immer noch über eine 50 Kilometer-Zeit (aus dem Qualifikationszeitraum) die Chance auf eine Nominierung gehabt hätte. Auch diese haben Emilia Lehmeyer und Katrin Schusters nicht erbracht. Bisher wurden beide seitens des DLV allerdings nicht abgemeldet von der "Road to Munich", wie die aktualisierte Liste zeigt. Die angekündigte Post-Eugene-Analyse bezog sich dann wahrscheinlich nicht auf alle Disziplinen.  Huh


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - Modusa - 31.07.2022

Katharina Trost ist über 800m abgemeldet


RE: Diskussionsthread Normerfüllungen 2022 - longbottom - 24.08.2022

(26.07.2022, 15:03)Astra schrieb: Ich denke, der Presse ist es ziemlich egal wie viele starten. Es müssen Medaillen her.
Wenn also kein Deutscher in einem Wettbewerb startet ist das genauso unwichtig, wie ein mittelmäßiger bis schlechter.
Ich bin deshalb weiter dafür, dass jeder, der die Norm hat oder über das Ranking reinkommt, gemeldet werden sollte, incl. aller Nachrücker.
Wenn nur ausländische Starter gezeigt werden, ist das Interesse beim durchschnittlichen Zuschauer gleich Null.
Nochmal zu dem Thema. Die EM hat nicht nur genau das bestätigt, dass bei der großen Medaillenausbeute die Größe des Teams samt möglicherweiße großzügiger Nominierungen plötzlich keine Rolle gespielt haben. Sondern sie hat auch gezeigt, dass zumindest die technischen Disziplinen ohne deutsche Teilnehmer (siehe Hammerwerfen, Dreisprung) vom deutschen TV weitestgehend ignoriert werden. Will man das wirklich als Verband oder Anhänger dieser Disziplinen? Gilt zugegbenermaßen aber auch für die Wettbewerbe, wo deutsche Starter das Finale verpasst haben.