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Die Hahner-Ausrede (Berlin-Marathon) - Druckversion

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RE: Die Hahner-Ausrede (Berlin-Marathon) - DerC - 02.10.2015

(02.10.2015, 09:51)lor-olli schrieb: Ich stimme "dem hohen C" zu (Wink ), Unterdistanzen zählen für andere Strecken
Big Grin Ganz unwichtig ist es natürlich nicht, aber einige hier denken eben viel zu sehr in standardisierten Schonzeiten oder nehmen Laufzeitrechner für bare Münze. Du wart wahrscheinlich einfach zu sehr Sprinter mit zu wenig Ausdauerbegabung ... kenne amateure die sind trotz guter Sprintzeiten  auf 2h3x gekommen und ein Bekele bekanntliuc

(02.10.2015, 09:51)lor-olli schrieb: Der "negative split" ist kein "showcase", sondern der Beweis für ein kluges Rennen, Marathons "beginnen" bei 30k
Zwei Sachen dazu: 1. Zu großer negativer Split ist imo ein Zeichen für zu langsames Anfangstempo. Bei Rennen auf Platz kann es dennoch ok sein, bei angriff auf (persönlichen) Rekord unsinn. 2014 ist Hahner die Einteilung  iirc sehr gut erwischt mit einem sehr kleinen negativen Split. Alles im Bereich von 30s pos oder negativ ist imo sehr gut in dem Bereich.

(Für relativ langsame Amateure gelten imo völlig andere Regeln, da sind relativ große positive Splits manchmal optimal - einfach weil das Training vorher oft sehr weit vom Optimum entfernt ist.)

2. Sehe das auch so: Bis 30k muss es relativ locker sein. Danach wird es immer deutlich härter, wenn nicht viel zu langsam begonnen wurde.

Hahner hat es ja in Berlin bis 30k recht gut gehalten., aber die zweiten 15 waren deutlich langsamer als die ersten, das kann nicht mehr locker genug gewesen sein. Dann ist sie auch nicht total auseinandergefallen sondern auf so eine art Fallback tempo zurück ... spricht alles dafür, dass sie nicht so krass überzogen hat, sondern bei der Gratwanderung, die ein Marathon auf PB fast immer ist, kleine Fehler eben häufig relativ große Schäden anrichten.

Spricht auch dafür, dass die Norm im Frühjahr möglich sein sollte. Dramatisieren ist da gar nicht angebracht. Vielleicht sollte man auch mal sehen, dass 2014 für sie sportlich ein Superjahr war und es nicht jedes jahr so laufen kann. Wenn es 2016 wieder super laufen sollte, wäre das wichtiger.

(02.10.2015, 09:51)lor-olli schrieb: Nach der Logik der "Unterdistanzgeschwindigkeiten" müssten eigentlich die 1500m Läufer bei ausreichendem Training die Marathons gewinnen… Auch eine Orientierung an Ausnahmekönner wie Gebresselassie bringt nichts, der war einfach begnadet ALLES zu können.
Ja. Stimme zu auch was Farah angeht. Wobei die Spanne ja sehr ähnlich ist. und wenn beide mal einen 800er in Topform gelaufen wären würde man vermutlich sehen, dass es bei Farah eben in etwa von 800 bis Hm geht und bei Haile von 1500 bis M. (Wobei die beiden äußeren Strecken tendenziell bei beiden etwas abfallen - ja auch Hailes Marathon, könnte aber auch am Alter gelegen haben.)

Gruß
C


RE: Die Hahner-Ausrede (Berlin-Marathon) - DerC - 02.10.2015

(02.10.2015, 12:09)dominikk85 schrieb: was heißt tapering?
Tapering meint die Phase mit Reduktion des Trainingsumfangs unmittelbar vor dem Wettkampf. Also vom harten Training erholen damit die Form genau zum Tag X kommt.

Wenn ein Spitzenläufer 4 Wochen vor dem Marathon am Sonntag 10k Wettkampf läuft, macht er das u. U. ohne Tapering und hat vielleicht schon 200km in den Beinen aus den vergangenen 6 Tagen. Warum macht er es trotzdem? 
Trainingsreiz, Antrittsprämie, Platzprämie, seine Sponsoren zufrieden stellen ... etc.

Um PB geht es dabei oft gar nicht.


RE: Die Hahner-Ausrede (Berlin-Marathon) - lor-olli - 02.10.2015

@ DerC

Ich hatte einige Details auch nicht so explizit auseinander genommen (negative split sollte natürlich irgendwo im Rahmen von 1-2 Minuten liegen wenn es optimal läuft, Anfänger oder wenig trainierte Amateure können das aus Erfahrungsmangel kaum steuern )

Bei mir liegt der lahme Marathon definitv an der Veranlagung (Best 3:19, allerdings mit 41 Jahren), als Zehnkämpfer waren 1500 schon viel! Dafür wog und wiege ich knapp über 80kg, also fast soviel wie die Hahners zusammen Angel. Die beiden hätte ich über 1500m übrigens abgehängt, sie hätten dann aber noch gelächelt und lor-olli hätte erst einmal 2 Minuten in Rückenlage zugebracht!! Big Grin

Die Hahners sind noch recht jung für die ganz langen Strecken (25J) und haben erst als 18 jährige überhaupt mit dem Laufen angefangen! Das bedeutet, sie trainieren erst seit ca. 7 Jahren richtig und für den Marathon sogar noch weniger lange (3-4 Jahre!) - da ist also noch nicht so viel Erfahrung und man verschätzt sich weil das Gefühl auf “unbedingt positiv" steht. Lächeln ist nett, für die Werbung und das Fernsehen gut, aber man sollte nicht selbst darauf hineinfallen… Während des Marathons sollte man “brutalst ehrlich“ zu sich selbst sein.

Eine gewisse Härte schadet aber auch nicht, wie Kipchoge bewiesen hat! (Wie viele wären wohl mit den Sohlen halb draußen durchgelaufen?)

edit: die 10k vier Wochen vorher sind aber auch ein Formtest, da sollte man schon ein bisschen mehr als nur joggen! Test 4 Wochen vor dem Marathon halte ich für ausreichend Abstand um zu regenerieren.


RE: Die Hahner-Ausrede (Berlin-Marathon) - jonas - 17.10.2015

(02.10.2015, 11:04)DerC schrieb: Was Hahner machen könnte: Die Halbmarathon EM ins AUge fassen, falls es mit Rio nicht klappt. Da müsste sogar ihre Zwischenzeit von Berlin als Quali gelten und sie bräuchte 2016 nur noch einen Leistungsnachweis. Und bei einer EM könnte sie vielleicht sogar einen Achtungserfolg erzielen.

Nebenbei wär so ein Fokus für Mocki noch deutlich attraktiver, da der Hm tendenziell deren beste Strecke ist.
06 läuft werden hoffentlich ein paar mehr wach.

Es geht auch beides. EM-HM und einen Monat später Olympia-M.

Mockenhaupt, deren beste Strecke klar der Halbmarathon ist, müsste allerdings nochmal in den Bereich ihrer alten Zeiten von deutlich unter 70 Minuten kommen, um Medaillien-Chancen zu haben. Sie wird nicht jünger.