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AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Druckversion

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RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Javeling - 27.09.2014

Zitat:
Gertrud [Bild: buddy_offline.gif]
RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests
Wenn die Vorstellungen von Jonas Plass verwirklicht werden können, wäre das ein Meilenstein in den Dopingkontrollen auch zur persönlichen Freiheit von Athleten.
Ich halte es auch für gut, dass man Athleten jetzt bei der Suche nach der besten Lösung einbindet und nicht einfach über deren Köpfe hinweg bestimmt. [Bild: thumb_up.gif]
Gertrud
Frau Schäfer, wieviel (und welche) AthletenInnen aus allen Sportarten sollen daran teilnehmen (ca. Anzahl) ? Und wieviel eigene Interessen (sportl./private) können wohl berücksichtigt werden ? Sie sprechen ja auch von 'persönlichen Freiheiten'. 
Glauben Sie denn wirklich, dass man bei den vorliegenden Anti-Doping-Vorschriften (Testpools, Meldepflichten der NADA/IAAF) nicht mit Kader-AthletenInnen gesprochen bzw. diese mit eingebunden hat ?

Woher wissen Sie eigentlich, dass man (wer ?) einfach über 'deren' Köpfe hinweg bestimmt ? Wenn Sie etwas Näheres wissen, so wäre es schön, näher darauf einzugehen.
Haben Sie denn eine bessere Vorstellung von einer besseren Dopingkontrolle, natürlich unter Berücksichtigung aller sportl. und privaten Interessen /Freiheiten ?Huh

Heinz Engels, Mainz
Zitat:NADA unterstützt EVES
Die NADA unterstützt das Projekt von Leichtathlet Jonas Plass, ein freiwilliges Ortungssystem für Dopingkontrollen in Deutschland zu etablieren. Plass und sein Team der gekko mbH entwickeln in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut das System EVES. Es soll die Organisation und Durchführung von Trainingskontrollen erleichtern und das ADAMS-Abmeldesystem der WADA sinnvoll ergänzen.
Die NADA begleitet das Projekt bereits seit der Konzeptionierung vor einem Jahr und befürwortet die technische Zusatzoption für die Dopingkontrollplanung. Das Ortungssystem EVES soll das Meldepflichtsystem für Athleten erleichtern und komfortabler gestalten. Zur Ortung sollen die Athleten, die sich ausschließlich freiwillig für die Nutzung des Systems entscheiden, ein Endgerät erhalten, das per GPS die Aufenthaltsinformationen sendet. Der NADA ist es wichtig, dass der Einsatz des Systems nur unter strenger Einhaltung der nationalen und internationalen Datenschutzbestimmungen erfolgen wird.

edit. 12:09 Uhr

Also, auschließlich "freiwillig" ! Wer nicht will, der braucht dieses Endgerät nicht. Hat das nicht ein 'Geschmäckle' ?


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Gertrud - 27.09.2014

(27.09.2014, 10:59)Javeling schrieb: Also, auschließlich "freiwillig" ! Wer nicht will, der braucht dieses Endgerät nicht. Hat das nicht ein 'Geschmäckle' ?

Ich habe einfach nur festgestellt, dass man die Athleten eingebunden hat, weil man es extra erwähnt hat. Ich glaube, dass jeder Athlet seine eigene Befindlichkeit einbringen kann. Ich halte es für gut, wenn es ein permanentes Kontrollgerät gibt, damit diese lästige Kleinarbeit entfällt. Man kann ja auch wirklich unbeabsichtigt etwas vergessen.

Gertrud


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Javeling - 29.09.2014

(27.09.2014, 12:14)Gertrud schrieb:
(27.09.2014, 10:59)Javeling schrieb: Also, auschließlich "freiwillig" ! Wer nicht will, der braucht dieses Endgerät nicht. Hat das nicht ein 'Geschmäckle' ?

Ich habe einfach nur festgestellt, dass man die Athleten eingebunden hat, weil man es extra erwähnt hat. Ich glaube, dass jeder Athlet seine eigene Befindlichkeit einbringen kann. Ich halte es für gut, wenn es ein permanentes Kontrollgerät gibt, damit diese lästige Kleinarbeit entfällt. Man kann ja auch wirklich unbeabsichtigt etwas vergessen.

Gertrud


Zitat:Die NADA begleitet das Projekt bereits seit der Konzeptionierung vor einem Jahr und befürwortet die technische Zusatzoption für die Dopingkontrollplanung.
*Es bleibt also bei der "alten" Anti-Doping-Bestimmung (Testpool, Meldepflichten u.a.). Es gibt dann zusätzlich noch ein 'permanentes Kontrollgerät', das jeder Kaderathlet - natürlich nur freiwillig ! - erwerben kann........wegen der Vergesslichkeit. Hoffentlich vergisst er dann das Gerät nicht......    Idea

Hmmmh, beinahe hätte ich es vergessen. Niemand wird gezwungen, sich sportlich zu betätigen. Jeder, der sich dafür entscheidet, diesen Sport (hier Leichtathletik) beruflich oder 'nur' als Hobby auszuüben, 'unterwirft' sich mit der Unterschrift unter dem Startpass-Antrag den 'Satzungen und Ordnungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)' incl. der IWR und den Anti-Dopingbestimmungen.
Diese Regeln (ohne eigene Befindlichkeiten) gelten für alle Mitglieder.


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Atanvarno - 29.09.2014

(29.09.2014, 13:17)Javeling schrieb: Hmmmh, beinahe hätte ich es vergessen. Niemand wird gezwungen, sich sportlich zu betätigen. Jeder, der sich dafür entscheidet, diesen Sport (hier Leichtathletik) beruflich oder 'nur' als Hobby auszuüben, 'unterwirft' sich mit der Unterschrift unter dem Startpass-Antrag den 'Satzungen und Ordnungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)' incl. der IWR und den Anti-Dopingbestimmungen.

Wenn diese Regeln gegen Grundrechte verstoßen (und ob die Anti-Doping-Regularien einer verfassungsrechtlichen Überprüfung standhalten würden ist fraglich), sollte man sich ihnen eben nicht unterwerfen müssen.


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Robb - 29.09.2014

(29.09.2014, 17:04)Atanvarno schrieb:
(29.09.2014, 13:17)Javeling schrieb: Hmmmh, beinahe hätte ich es vergessen. Niemand wird gezwungen, sich sportlich zu betätigen. Jeder, der sich dafür entscheidet, diesen Sport (hier Leichtathletik) beruflich oder 'nur' als Hobby auszuüben, 'unterwirft' sich mit der Unterschrift unter dem Startpass-Antrag den 'Satzungen und Ordnungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)' incl. der IWR und den Anti-Dopingbestimmungen.

Wenn diese Regeln gegen Grundrechte verstoßen (und ob die Anti-Doping-Regularien einer verfassungsrechtlichen Überprüfung standhalten würden ist fraglich), sollte man sich ihnen eben nicht unterwerfen müssen.
Das müssen nichtmal Grundrechte sein, das ist wie mit AGBs, wenn sie gegen Gesetze verstossen, sind sie nichtig/anfechtbar.


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Javeling - 29.09.2014

Zitat:https://www.leichtathletik.de/fileadmin/user_upload/12_Service/Wettkampforganisation/01_Bestimmungen_Satzung_Vordrucke/Vordrucke/Startpassantrag.pdf

(29.09.2014, 17:08)Robb schrieb:
(29.09.2014, 17:04)Atanvarno schrieb:
(29.09.2014, 13:17)Javeling schrieb: Hmmmh, beinahe hätte ich es vergessen. Niemand wird gezwungen, sich sportlich zu betätigen. Jeder, der sich dafür entscheidet, diesen Sport (hier Leichtathletik) beruflich oder 'nur' als Hobby auszuüben, 'unterwirft' sich mit der Unterschrift unter dem Startpass-Antrag den 'Satzungen und Ordnungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)' incl. der IWR und den Anti-Dopingbestimmungen.

Wenn diese Regeln gegen Grundrechte verstoßen (und ob die Anti-Doping-Regularien einer verfassungsrechtlichen Überprüfung standhalten würden ist fraglich), sollte man sich ihnen eben nicht unterwerfen müssen.
Das müssen nichtmal Grundrechte sein, das ist wie mit AGBs, wenn sie gegen Gesetze verstossen, sind sie nichtig/anfechtbar.

Hmmmmh, ich hatte ja vergessen, dass dieses 'Unterwerfen' nicht von mir ist. Ist das denn noch nie geprüft worden ? Unterschrieben haben doch alle KaderathletenInnen. 
Meine Güte, wenn diese Bestimmungen /Regularien gegen die Gesetze verstossen - und das schon seit Jahren (!) -, dann sind doch auch die Tests..........Huh

Heinz Engels, Mainz


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Atanvarno - 29.09.2014

(29.09.2014, 19:04)Javeling schrieb: Meine Güte, wenn diese Bestimmungen /Regularien gegen die Gesetze verstossen - und das schon seit Jahren (!) -, dann sind doch auch die Tests..........Huh
Auch die Transferregeln im internationalen Fußball verstießen gegen EU-Recht, wurden aber über Jahre von allen akzeptiert, weil die meisten dachten, sie seien zu ihrem Vorteil. Bis ein Jean Marc Bosman kam und das anders gesehen hat.


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Javeling - 29.09.2014

(29.09.2014, 19:51)Atanvarno schrieb:
(29.09.2014, 19:04)Javeling schrieb: Meine Güte, wenn diese Bestimmungen /Regularien gegen die Gesetze verstossen - und das schon seit Jahren (!) -, dann sind doch auch die Tests..........Huh
Auch die Transferregeln im internationalen Fußball verstießen gegen EU-Recht, wurden aber über Jahre von allen akzeptiert, weil die meisten dachten, sie seien zu ihrem Vorteil. Bis ein Jean Marc Bosman kam und das anders gesehen hat.
.........weil die meisten dachten, sie seien zu ihrem Vorteil........
Hmmmh, die Kader-AthletenInnen unterschreiben doch nicht, weil sie z.B. die Anti-Dopingbestimmungen mit den Whereabout-Informationen, die sie ja heftig kritisieren, als einen Vorteil ansehen. Also, nicht vergleichbar. Sie müssen unterschreiben; ohne Startpass kein Start.Exclamation

Und wenn tatsächlich ein Leichtathletik-"Bosmann" die Idee hätte, diese Regularien (die gegen potentielle Gesetze verstossen) zu ändern - was ich pers. nicht für möglich halte -, dann ist eine abgesicherte/abschreckende Dopingkontrolle kaum noch durchzuführen. Eine Dopingkontrolle ohne den privaten Bereich einzubeziehen ist nicht möglich.

Heinz Engels, Mainz


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Robb - 30.09.2014

(29.09.2014, 22:52)Javeling schrieb: .........weil die meisten dachten, sie seien zu ihrem Vorteil........
Hmmmh, die Kader-AthletenInnen unterschreiben doch nicht, weil sie z.B. die Anti-Dopingbestimmungen mit den Whereabout-Informationen, die sie ja heftig kritisieren, als einen Vorteil ansehen. Also, nicht vergleichbar. Sie müssen unterschreiben; ohne Startpass kein Start.Exclamation

Und wenn tatsächlich ein Leichtathletik-"Bosmann" die Idee hätte, diese Regularien (die gegen potentielle Gesetze verstossen) zu ändern - was ich pers. nicht für möglich halte -, dann ist eine abgesicherte/abschreckende Dopingkontrolle kaum noch durchzuführen. Eine Dopingkontrolle ohne den privaten Bereich einzubeziehen ist nicht möglich.

Heinz Engels, Mainz
Aber sicher ist das vergleichbar, Bosman hatte geklagt, weil er sich benachteiligt fühlte, dadurch brach das gesamte Transfersystem zusammen. Wenn auch nur EIN Leichtathlet keine Lust mehr auf das Antidoping-System hat und dagegen klagt, wird auch dies zusammenbrechen und kein Verband könnte seine Sportler per Unterschrift zur Teilnahme verpflichten. Die Athletenvereinbarungen stehen ja auch auf wackeligem Boden, seitdem ein Gericht bei den Pechstein-Verhandlungen festgestellt hatte, dass diese nichtig sind.


RE: AntiDoping: GPS-Ortung von Athleten für Dopingtests - Javeling - 30.09.2014

(30.09.2014, 00:03)Robb schrieb:
(29.09.2014, 22:52)Javeling schrieb: .........weil die meisten dachten, sie seien zu ihrem Vorteil........
Hmmmh, die Kader-AthletenInnen unterschreiben doch nicht, weil sie z.B. die Anti-Dopingbestimmungen mit den Whereabout-Informationen, die sie ja heftig kritisieren, als einen Vorteil ansehen. Also, nicht vergleichbar. Sie müssen unterschreiben; ohne Startpass kein Start.Exclamation

Und wenn tatsächlich ein Leichtathletik-"Bosmann" die Idee hätte, diese Regularien (die gegen potentielle Gesetze verstossen) zu ändern - was ich pers. nicht für möglich halte -, dann ist eine abgesicherte/abschreckende Dopingkontrolle kaum noch durchzuführen. Eine Dopingkontrolle ohne den privaten Bereich einzubeziehen ist nicht möglich.

Heinz Engels, Mainz
Aber sicher ist das vergleichbar, Bosman hatte geklagt, weil er sich benachteiligt fühlte, dadurch brach das gesamte Transfersystem zusammen. Wenn auch nur EIN Leichtathlet keine Lust mehr auf das Antidoping-System hat und dagegen klagt, wird auch dies zusammenbrechen und kein Verband könnte seine Sportler per Unterschrift zur Teilnahme verpflichten. Die Athletenvereinbarungen stehen ja auch auf wackeligem Boden, seitdem ein Gericht bei den Pechstein-Verhandlungen festgestellt hatte, dass diese nichtig sind.

http://www.deutschlandfunk.de/anti-doping-gesetz-deutschland-macht-ernst.1346.de.html?dram:article_id=298851

Naja, vielleicht ändert sich bald alles, niemand dopt mehr. Denn, nach der neuen Vorlage zu einem neuen Anti-Doping-Gesetz muss jeder potentielle Doper bei einem Vergehen mit einer Freiheitsstrafe (Gefängnis !) bis zu drei Jahren rechnen. Und KaderathletenInnen dürfen dann nicht mal 'nur' im Besitz geringer Mengen Pillen sein. Dann ist Schluss mit lustig.
Jetzt kommt 'Butter bei die Fische'. Und dieses Gericht wird bestimmt nicht allen schmecken.....Big Grin

edit: 13:59 Uhr

Eijajajaja, da hatte ich noch was vergessen. Dat gilt ja alles nur für die deutschen.... "Deutschland macht ernst". Die anderen kommen nicht hinter die 'Schwedischen Gardinen" !

Heinz Engels, Mainz