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WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln (/showthread.php?tid=6089) |
RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - Tom75 - 28.02.2025 (28.02.2025, 11:12)frbcrane2 schrieb: Es gab keinen Umstieg auf die 400. Sie lief an der Uni in der 4x4 Staffel, weil kleinere Universitäten halt nicht die große Auswahl haben. Dieses Jahr wechselte sie zu Texas Tech, eine andere Hausnummer. Sie lief 2025 in der Halle nur einmal 400, da läßt sich nach Uni- und Trainer-Wechsel nicht viel ableiten. Bei den Big 12 Conference Championships ist sie heute für 60H und 400m gemeldet. Falls sie nach der NCAA-Saison einen Start bei der U23EM plant, könnte ich mir aber einen Start über 400m vorstellen, denn die Konkurrenz über die Hürden ist in D brutal. Ja, Texas Tech ist 'ne andere Hausnummer - aber in erster Linie auf den Kurzhürden. Über 400m wird sie definitiv auch weiter Staffel laufen, ansonsten vermutlich Streuung von 100mH bis 400m. Ich persönlich hoffe ja diese Saison auch mal auf einen Test über 400mH. Da könnte sie meiner Meinung nach (vom Potential her) sogar um den BIG12 -Titel mitlaufen. RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - Kyascaily95 - 28.02.2025 (28.02.2025, 15:21)Reichtathletik schrieb:(28.02.2025, 15:00)frbcrane2 schrieb:(28.02.2025, 13:08)Reichtathletik schrieb: Wir reden hier aber von der DLV 4x4 und nicht der NCAA. Da ist es doch legitim zu fragen. Und eine 52,7 oder schneller würde der Staffel helfen. Wenn dann von den Kaderathletinnen eine nicht zur Verfügung steht, weil sie auf 800 Meter wechselt und eine nicht, weil sie Hürden läuft, dann muss man die Kaderstruktur doch massiv in Frage stellen. Da kann ich dann doch besser Leute ohne Norm aufnehmen, die sagen "ich will nächstes Jahr besser werden".Als Baldé in die USA ging, hatte sie keine 400m PB. Die 52.7 waren ein reines Nebenprodukt, weil ihre Uni eben noch Staffelläuferinnen brauchte. Wenn der DLV sie in den Kader aufnimmt, weil sie quasi en passant die deutsche U23-Meisterschaft gewinnt, soll sie die Kaderzugehörigkeit ablehnen? Für die chronische Unfähigkeit deutscher 400m Trainer kann sie nichts. Und nachdem der DLV die Einstellung zu NCAA-Athleten geändert hat, muß man eben Auslandsstudenten aufnehmen, sogar wenn sie nicht für jeden Wettkampf zur Verfügung stehen. Genau das ist die typische DLV-Denkweise und in meinen Augen nicht zielführend. Die Leistungen in der Leichtathletik sind messbar und damit vergleichbar. Wenn man Normen „kreiert“ (von denen ja leider auch nicht alle unbedingt einem nachvollziehbaren empirischen Ansatz unterliegen), gilt das schon meiner Meinung nach als Bedingung, die Athleten in den Kader zu berufen, welche sie erfüllt haben. Dieses „freie Ermessen“ und Gespräche mit dem Bundestrainer, welcher dann nach Sympathie und Antipathie entscheidet (denn die wenigsten können objektiv bleiben und das tatsächliche Entwicklungspotenzial bewerten), führt zu nichts. Im Gegenteil, es werden sich wieder Athleten benachteiligt fühlen, welche vielleicht auch knapp an einer Norm vorbeigeschrammt sind und nicht in den Kader berufen wurden, während andere in derselben Situation aber in den Genuss kommen. Mit Normen schafft man ein allgegenwärtiges Verständnis: Ist sie erfüllt, ist man im Kader. Hat man sie nicht erfüllt, ist man nicht im Kader. Einzige Ausnahme sehe ich bei Athleten, die nachweislich gesundheitliche Probleme in der Saison hatten. Das wäre für meine Begriffe nicht vertretbar, diese gleich nach einem Seuchenjahr zusätzlich zu bestrafen. Daß ein Bundestrainer mit einer Athletin wie Baldè in Kontakt tritt und ihr nahelegt, sich auf die 400m zu konzentrieren, ist völlig legitim. Die Entscheidung obliegt aber letztlich ihrem Heimtrainer und ihr, worauf sie die Schwerpunkte legen. Sie hat ja die Einzelnorm und ist nicht im Staffelpool, heißt, keine konkrete Verpflichtung, den Fokus auf einen Staffeleinsatz zu legen. Was bedeutet das? Entweder rennt sie 2025 wieder die Norm über die 400m und bleibt im Kader, oder sie rennt die Norm nicht und wird es dann eben auch nicht. Übrigens sehe ich das bei Kaderathleten aus dem Staffelpool ein wenig anders, denn diese haben ja im Regelfall keine Einzelnorm geschafft und sind aufgrund ihres Potenzials für ein erfolgreiches Teamabschneiden überhaupt erst Kader geworden. Da finde ich schon, daß man sich dann auch auf diese eine Disziplin (400/Staffel) konzentrieren und nicht auf mehreren Hochzeiten tanzen sollte. Wenn man bedenkt, wie rigoros der Kaderkreis im Allgemeinen verkleinert wurde und wie gering die Chancen für die 4x4-Frauen sind, sich überhaupt für die WM zu qualifizieren, ist es vom DLV schon ein Entgegenkommen, dort überhaupt Kaderplätze für die Staffel zu vergeben. RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - Reichtathletik - 28.02.2025 Aber sorry, es macht doch nun wirklich keinen Sinn bei knappen Finanzmitteln Leute in den Kader zu nehmen und dann zu hoffen, dass sie die Kaderdisziplin auch wirklich weiter verfolgen. Nach der Logik müsste jeder das Jahr nach dem Karriereende noch Sporthilfe bekommen (würden einige tatsächlich brauchen) und man kann einen Trainer einen Zweijahresvertrag geben, auch wenn er nach einem Jahr dann stattdessen als Winzer arbeitet und weiter bezahlen... RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - frbcrane2 - 28.02.2025 Aber es macht Sinn, jemanden aufzunehmen, der verspricht, sich im nächsten Jahr zu verbessern??? Nach der Logik müßte JEDER Förderung bekommen, denn besser werden wollen alle. RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - Kyascaily95 - 28.02.2025 (28.02.2025, 22:29)Reichtathletik schrieb: Aber sorry, es macht doch nun wirklich keinen Sinn bei knappen Finanzmitteln Leute in den Kader zu nehmen und dann zu hoffen, dass sie die Kaderdisziplin auch wirklich weiter verfolgen. Nach der Logik müsste jeder das Jahr nach dem Karriereende noch Sporthilfe bekommen (würden einige tatsächlich brauchen) und man kann einen Trainer einen Zweijahresvertrag geben, auch wenn er nach einem Jahr dann stattdessen als Winzer arbeitet und weiter bezahlen... Bei knappen Finanzmitteln macht es aber noch weniger Sinn, auf gut Dünken jemanden in den Kader zu nehmen, weil er oder sie sich mal ganz nett mit dem Bundestrainer unterhalten hat und dieser trotz verpasster Kadernorm ein Potenzial sieht. Und jemanden mit Norm aus dem Kader auszuschließen, erachte ich als respektlos bzw. würde es vermutlich auch ein abschreckendes Beispiel für die nachfolgende Generation sein. RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - Kyascaily95 - 28.02.2025 (28.02.2025, 17:41)frbcrane2 schrieb: Deine Vorstellung ist also, der DLV sollte Athleten aufnehmen, die versprechen, sich steigern zu wollen, aber nicht diejenigen, die sich tatsächlich steigern...+1 ![]() RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - S_J - 28.02.2025 (28.02.2025, 22:37)frbcrane2 schrieb: Aber es macht Sinn, jemanden aufzunehmen, der verspricht, sich im nächsten Jahr zu verbessern??? Nach der Logik müßte JEDER Förderung bekommen, denn besser werden wollen alle. Das wäre ja die Idee hinter einer flächendeckenden und nachhaltigen Förderung durch Finanzierung von Stützpunkten und Personal, anstatt punktuell Belohnung anzuhäufen. RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - Kyascaily95 - 28.02.2025 (28.02.2025, 22:43)S_J schrieb:(28.02.2025, 22:37)frbcrane2 schrieb: Aber es macht Sinn, jemanden aufzunehmen, der verspricht, sich im nächsten Jahr zu verbessern??? Nach der Logik müßte JEDER Förderung bekommen, denn besser werden wollen alle. Flächendeckende Förderung von Stützpunkten -JA! Berufung in den Bundeskader, resp. Nationalmannschaft, ohne Norm -NEIN! Das Eine ist die dezentrale Ausbildung von Athleten und Heranführen an ein nationales Spitzenniveau. Daß man diese Förderung z.Z. nicht so lebt, wie sie eigentlich sinnvoll wäre, sehe ich genauso. Wobei ich sagen muss, daß der DLV schon einige Stützpunkttrainer mehr gelistet hat als in den Vorjahren. Leider sind die Möglichkeiten noch immer sehr begrenzt, wofür der Verband aber „nur“ eine Teilschuld trägt. Dem gegenüber steht jedoch der Bundeskader, der ja aufgrund bekannter Probleme zuletzt total ausgedünnt wurde. Wenn besagte Probleme sich nicht zeitnah in Luft auflösen (und davon kann man stark ausgehen), so wird das Bestreben des DLV weiterhin sein, den Kaderkreis so klein wie möglich zu halten. Und gerade deshalb sollten es eben nicht gute Gespräche und Sympathie mit dem Bundestrainer sein, was für oder gegen eine Berufung in den Kader ausschlaggebend ist, sondern einzig die Erfüllung der Kadernorm. Vielleicht ist es hier in Vergessenheit geraten, aber der Großteil der Bundestrainer ist auch gleichzeitig Heimtrainer und es war zuletzt nicht unüblich, daß die Entscheidung über sog. Ausnahmefälle (=Athleten ohne Norm werden Kader) zum Vorteil derer war, die vom Bundestrainer vor Ort direkt betreut wurden. Ist ja auch logisch, da er diese Athleten ja am besten einschätzen kann bzgl. Potenzial, wenn er täglich mit ihnen zusammenarbeitet. Daß dieses Vorgehen fair und/oder berechtigt ist, mag ich allerdings zu bezweifeln. RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - Reichtathletik - 28.02.2025 Ich glaube ihr habt mich falsch verstanden. Ich bin nicht dafür, Leute nach Gutdünken ohne Normen in den Kader aufzunehmen. Ich bin lediglich der Meinung, dass eine Norm allein auch keine Kaderberechtigung ist. Weil dann wäre ein Kader kein Fördersystem, sondern ein Belohnungssystem. Dann müssten wir ja auch einen Großteil der besten Triathleten in den Marathon-Kader nehmen oder so. Ich denke, es muss schon gegen eine Kadernominierung für 400 Meter sprechen, wenn man 400 Meter nicht vorrangig laufen will (was wir gar nicht wissen, es war ja eingangs eine offene Frage von mir), genauso wie man von Alica als 4x4-Kader erwarten muss, dass sie für die 4x4 in Form sein wird und nicht aus der „Belohnung“ sich eine gute Ausgangslage für die 800 Meter sichert, von der andere 2:04-Läuferinnen nur träumen können. Dann halt lieber die Ressourcen in mehr Nachwuchstrainer, Stützpunkte oder U23-Crossmannschaften stecken. RE: WM 2025: Qualifikationschancen 4x400m-Staffeln - frbcrane2 - 28.02.2025 (28.02.2025, 23:12)Reichtathletik schrieb: Ich bin nicht dafür, Leute nach Gutdünken ohne Normen in den Kader aufzunehmen. Ich bin lediglich der Meinung, dass eine Norm allein auch keine Kaderberechtigung ist. Weil dann wäre ein Kader kein Fördersystem, sondern ein Belohnungssystem. 1. Die Kader SIND ein Belohnungssystem, ich halte das auch für falsch, aber so ist es eben. 2. Du kannst nicht nachprüfen, ob sich jemand auf seine Kader-Disziplin fokussiert. Was wäre bei Baldé der Beweis? Sie lief dieses Jahr dreimal 400m, einmal Einzel, zweimal Staffel. Damit hat sie mehr 400m Läufe als z.B. Corinna Schwab (gilt übrigens auch für letztes Jahr), die im 4x4 Kader steht. Unabhängig davon, die 400m sind eine so abgrundtief schlechte Disziplin des DLV, ich würde jedes Talent fördern in der Hoffnung, daß irgendwann mal eine durchkommt. |