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Frauenquote in Deutschland - Druckversion

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RE: Frauenquote in Deutschland - Gertrud - 19.10.2014

Es gibt auch immer wieder Ausnahmen bei Frauen, die Familie und Beruf handhaben können. Ich erinnere mich an eine Kollegin, deren drei Kinder heute hervorragende Berufe haben. Es ging bei denen immer ruhig zu. Sie waren es gewohnt, sehr frühzeitig selbst Initiative zu übernehmen. Die Schularbeiten wurden gemacht - ohne Murren und Knurren. Man und Frau waren Studiendirektoren; beide haben sich die Arbeit mit den Kindern geteilt. Ich habe diese Familie bewundert. Sie hatte auch eine große Verantwortung in unserem Gymnasium und später in der Referendarausbildung. Ich glaube, dass vieles eine Frage der Organisation und der Aufgabenteilung zwischen Mann und Frau ist. Man muss dann nicht in jedem Fall auf Kinder verzichten. Man hat doch auch das andere Bild der nicht zufriedenen "Nur-Hausfrau". Es gibt aus meiner Sicht die unterschiedlichen Lebensmodelle auch mit Karriere. Es hängt natürlich auch von den einzelnen Fähigkeiten der Personen ab. 

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich bei der Doppelbelastung Beruf und Leistungssport total über einen langen Zeitraum besetzt war. Ich habe mit ungefähr 60 Jahren die erste Waschmaschine bedient. Meine Mutter hat oft gesagt: "Was gibt das, wenn du mal alleine bist?" Sie hat mir dann später ganz geschickt sukzessive Aufgaben übergeben und war total überrascht, dass ich das sogar gerne übernommen habe. Manchmal wächst man mit den Aufgaben. Wink Es geht vieles, wenn man es denn will. Was ich z. B. aus der heutigen Sicht besser machen würde, wären die Auszeiten für meine eigene Regeneration. Das habe ich sträflich vernachlässigt. Ich habe mich mit vielen Dingen zugepflastert, weil ich einfach unheimlich wissbegierig war. - Ich werde z. B. meinen 70. Geburtstag ganz still und absolut ruhig verbringen. Das Telefon ist abgeschaltet. Es ist ein guter Tage für die Besinnung und das eigene Training. Ich kann nur jedem Trainer raten, sich auch ein Stück vom Kuchen abzuschneiden und nicht den Fokus nur auf die Athleten zu richten. Die Gesundheit wird´s einem danken. Zu diesen Erkenntnissen bin ich leider viel zu spät gekommen. Ich bedauere das nicht; aber ich reagiere heute ganz hart. Was mich belastet und nichts bringt, wird sofort eliminiert. Vielleicht braucht man dazu auch erst ein gewisses Alter, wo man sehr rational und nicht emotional reagiert. Ich nehme mir heute die Zeit, meinen eigenen Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Diese kleinen Oasen brauchen auch Frauen in Führungspositionen. 

Gertrud


RE: Frauenquote in Deutschland - MZPTLK - 19.10.2014

(18.10.2014, 20:54)hkrueger schrieb:
(18.10.2014, 17:18)MZPLTK schrieb: Führende oder Top-Positionen sind nun mal mit einer 60-80-Stunden-Woche verbunden

Das glaube ich nicht: 
Zum einen hört man solche Zahlen vornehmlich von Politikern. Deren Handwerk ist es, sich aufzuplustern, zu überteiben, in den Vordergrund zu spielen und in den Schlagzeilen zu bleiben. Zu der Arbeitszeit wird dann sicherlich an- und abfahrtszeiten zu irgendwelchen Veranstaltungen wie Einweihungen oder Eröffnungsfeiern gezählt.
Ich rede nicht von den paar Politikern.
Und auch nicht von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes.

Es soll ja in Deutschland immer noch eine Privatwirtschaft geben.
Mir ist schon klar, dass diese unter Leichtathleten sehr stark unterrepräsentiert ist


RE: Frauenquote in Deutschland - hkrueger - 19.10.2014

(19.10.2014, 10:29)MZPTLK schrieb:
(18.10.2014, 20:54)hkrueger schrieb: Das glaube ich nicht: 
Zum einen hört man solche Zahlen vornehmlich von Politikern. Deren Handwerk ist es, sich aufzuplustern, zu überteiben, in den Vordergrund zu spielen und in den Schlagzeilen zu bleiben. Zu der Arbeitszeit wird dann sicherlich an- und abfahrtszeiten zu irgendwelchen Veranstaltungen wie Einweihungen oder Eröffnungsfeiern gezählt.
Ich rede nicht von den paar Politikern.
Und auch nicht von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes.

Es soll ja in Deutschland immer noch eine Privatwirtschaft geben.
Mir ist schon klar, dass diese unter Leichtathleten sehr stark unterrepräsentiert ist


Zum anderen: Wenn es wirklich 60 std sein sollten, dann frage ich mich, was die da machen. Sollten die nicht in der Lage sein, verschiedene Aufgaben zu delegieren?


RE: Frauenquote in Deutschland - MZPTLK - 19.10.2014

(19.10.2014, 11:25)hkrueger schrieb: Zum anderen: Wenn es wirklich 60 std sein sollten, dann frage ich mich, was die da machen. Sollten die nicht in der Lage sein, verschiedene Aufgaben zu delegieren?

Nicht böse sein, aber das kommt dann doch etwas zu naiv rüber.
Du scheinst diese Welt null zu kennen.


RE: Frauenquote in Deutschland - hkrueger - 19.10.2014

(19.10.2014, 11:52)MZPTLK schrieb:
(19.10.2014, 11:25)hkrueger schrieb: Zum anderen: Wenn es wirklich 60 std sein sollten, dann frage ich mich, was die da machen. Sollten die nicht in der Lage sein, verschiedene Aufgaben zu delegieren?

Nicht böse sein, aber das kommt dann doch etwas zu naiv rüber.
Du scheinst diese Welt null zu kennen.
 
Es scheint so und ich bin dir nicht böse! (In der Tat kenne ich keinen einzigen Top-Mangager. Wieviele Top-Manager gibt es überhaupt in Deutschland und wieviele davon kennst du?)

Nur frage ich mich das tatsächlich, weil ich es nicht verstehe:
Diese Top-Leute und Führungskräfte müssen führen, Entscheidungen treffen, managen.
Da ist es doch nur hilfreich, (zeitintensive) Aufgaben abzugeben und von besser qualifizierten Mitarbeitern durchführen zu lassen!
Ziel ist es doch, ein Unternehmen zu führen. Die  "Top-Leute" sollten dabei alles koordinieren, ohne sich anzumaßen, jede einzelne Aufgabe selbst machen zu müssen.
Dann würden sich auch nicht wöchentlich 80 Stunden ansammeln.

Ein Jürgen Klinsmann hat sich auch KnowHow eingekauft: Fitnesstrainer, Taktiktrainer, Psycholgen, Jogi Löw etc. weil er sich dessen bewusst war, dass er nicht alles selbst machen kann und sicherlich auch nicht besser als die engagierten Experten.


RE: Frauenquote in Deutschland - MZPTLK - 19.10.2014

(19.10.2014, 14:01)hkrueger schrieb: Die  "Top-Leute" sollten dabei alles koordinieren, ohne sich anzumaßen, jede einzelne Aufgabe selbst machen zu müssen.
Dann würden sich auch nicht wöchentlich 80 Stunden ansammeln.

Ein Jürgen Klinsmann hat sich auch KnowHow eingekauft: Fitnesstrainer, Taktiktrainer, Psycholgen, Jogi Löw etc. weil er sich dessen bewusst war, dass er nicht alles selbst machen kann und sicherlich auch nicht besser als die engagierten Experten.
Ich würde es bemessen ab Direktoren- und Vorstands- bzw. Geschäftsführerebene,
da reden wir über Zehn- oder Hunderttausende, je nachdem, wie weit wir im Mittelstand runtergehen.
Die können soviel delegieren wie sie wollen, und das machen sie natürlich,
aber dadurch kommern sie nicht von ihrer Stundenzahl runter.
Delegieren macht auch viel Arbeit: die richtigen Leute aussuchen, die einem 'berichten', etc.

Entscheidend ist der Konkurrenzdruck und der Druck durch die Investoren,
Da ist man immer unter Strom. hat permanent das Gefühl, nicht genug getan zu haben, oder es besser hätte machen zu können.

Dazu kommt das Ego: vor sich und der Welt nicht als Versager, sondern als erfolgreich dazustehen.

Nicht zuletzt geht es darum, für hunderte oder tausende von Mitarbeitern und tausende von Kunden Verantwortung zu tragen.
Manche Gemüter können dabei schlechten Schlaf bekommen.

Das Management einer Nationalmannschaft ist - mit Verlaub - überschaubarer.


RE: Frauenquote in Deutschland - Pollux - 19.10.2014

Jawoll, so wird ein ‚Wort zum Montag’ draus. (Plauderresistent leichtathletisch!) Denn als Ungezogene ziehen wir ungebührliche Schlüsse. Wir lernen: Sport muss überhaupt so sein wie die Arbeitswelt. Manche Nostalgies nennen Sportveranstaltungen ja noch „Feste“ (Sportfest in...) Das erinnert irgendwie noch an das „Zeitmanagement“ des siebenten Tages. Deshalb wird es Zeit, das Ganze anzupassen. Eine zeitgemäße symbolische Codierung schwört den Betrachter - richtigerweise - auf das Systemgesetz des achten, d.h. des ersten Werktages ein. Wo es wieder drauf ankommt, nicht zu verlieren- und immer erfolgreich zu sein. Denn falls am siebenten Tag was falsch gelaufen sein sollte bei Metty Schweidler, wurde doch bestimmt etwas unterlassen, etwas verschludert, nicht genug psychologische Selbstoptimierung betrieben- und im Vorhinein auch zu wenig 80h-gemäß gekachelt.  

Aber der Gleichstellungsbeauftragte für Sinn und Nonsens tut nur, was er tun muss. Schließlich war der siebente (Fest-) Tag immer schon ein Systemfehler- und die sportliche Zelebration des offenen Ausgangs ohnehin das falsche Zeichen. Ein Pack, das sich daran berauscht- und die Verlierer auch noch ins Herz schließt. Gut, der Sport war mal doppel-codiert. Und in seiner Aussage tiefgründig. Aber alles kein Problem. Der Gleichstellungsbeauftragte macht - mit Sinn für Planungssicherheit - eine Simpel-Codierung DRAUS. 

Und damit sich’s schön reimt: :APPLAUS: Fahne


RE: Frauenquote in Deutschland - lor-olli - 19.10.2014

Das Problem ist doch, dass manche glauben mit 4*110m wäre man schneller im Ziel. Es macht sich auch einfach schlecht im Team, wenn man behauptet: nach 100 Metern bin ich im Ziel Wink

Ich würde sogar noch viel tiefer als MZPTLK ansetzen (Latte auf 95cm), schon die mittleren Strukturen reißen so viele Überstunden ab, dass die Vollbeschäftigung ohne Überstunden nicht möglich wäre. Meine Gattin (mittleres Management) könnte gern referieren, 40 Stunden geschafft und die Vielarbeiterriege (allen voran der Inhaber des Untenehmens), setzt ein "Meeting" Freitag um 18.00 für die Führungskräfte, auch des mittleren Mangements an - honorierte Claqeure wären oft billiger, da reichte dann auch ein beschränktes Gemüt statt der "Hochqualifikation" Wink)

Zuletzt ist da noch das "Meeting kompensieren", die vielen untätigen Stunden "schlechter Unterhaltung" (Männer hören sich definitiv lieber selbst reden…) werden dann teilweise am Wochenende nachgeholt (da ruft mich wenigstens keiner zwischendurch an…) 55 bis 60 Std. werden bei 100K "erwartet", euphemistisch heißt nennt sich dies in der Stellenausschreibung "belastbar"…


RE: Frauenquote in Deutschland - MZPTLK - 19.10.2014

(19.10.2014, 18:01)Pollux schrieb: ---Wir lernen: Sport muss überhaupt so sein wie die Arbeitswelt....Das erinnert irgendwie noch an das „Zeitmanagement“ des siebenten Tages. Deshalb wird es Zeit, das Ganze anzupassen. Eine zeitgemäße symbolische Codierung schwört den Betrachter - richtigerweise - auf das Systemgesetz des achten, d.h. des ersten Werktages ein. Wo es wieder drauf ankommt, nicht zu verlieren- und immer erfolgreich zu sein.
Keine Sorge, Pollux.
Da die hochgepushte, überschuldete Veranstaltung in nicht allzu ferner Zukunft kollabieren wird, werden sich viele ganz neu - nämlich auf viiieeel bescheidenerem Niveau - aufstellen müssen, und die Soziologen bekommen viel zu forschen und können in vielen Promotionen darüber klugscheissen.
Bis dahin profitieren viele Inaktive in Deutschland von den gestressten Leistungsträgern im Hamsterrad...


RE: Frauenquote in Deutschland - hkrueger - 19.10.2014

Irgendwie sind wir nicht mehr ganz bein Thema...
Hier ein oaar Gedanken zur 40Std Woche
http://strikemag.org/bullshit-jobs/