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Sichtbare Trainingsinhalte - Druckversion

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RE: Sichtbare Trainingsinhalte - OldSchoolRunner - 04.07.2025

(04.07.2025, 14:28)muffman schrieb: Wieso sollte Gertrud das, was sie sich hart erarbeitet bzw. angeeignet hat, einfach so weitergeben? Dafür werden eigentlich Leute beim DLV bezahlt. Die sollten mal mehr weitergeben, als die immer wieder gleichen Technikübungen und aus der Zeit gefallene und längst überholte Methoden.

.....

so sieht es aus. Außerdem ist es ja so, dass Gertrud hier schon öfters glaubhaft kundgetan hat, dass sie bei den entsprechenden DLV-Fortbildungen oft von DLV-Seite abgekanzelt worden ist, weil sie Sachen in Frage gestellt hat. Offensichtlich war man gar nicht an Wissenszuwachs interessiert, weil es eigene Ansichten nicht bestätigt hat.
Und DLV-Fortbildungen wären doch aus meiner Sicht eher der geeignete Ort zum Wissensaustausch. Alternativ eben die Wettkämpfe, die Gertrud besucht.
Aber hier in der "Schwarmintelligenz" technische Feinheiten diskutieren zu wollen und Wissenstransfer an alle zu fordern, sollte man Gertrud nicht zumuten müssen. 

P.S. Ich finde die häufigen Wiederholungen von Gertrud zwar auch nicht so wertvoll, aber mit "Blenden" hat das nichts zu tun.


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - CoachnEngineer - 04.07.2025

(04.07.2025, 13:23)Diak schrieb:
(04.07.2025, 12:32)Rawal schrieb:
(04.07.2025, 11:17)Sprunggott schrieb: Ich musste erst mal schauen um was es sich handelt. Ich glaube es war das Bild bei LA.de? 
Da Frau Schäfer sich bedeckt hält, und wir nicht nur Hurdle Pro`s hier haben ...
Vorweg, ich kenne die junge Dame nicht, hab Sie auch nie live gesehen, also nur eine Beschreibung was ich sehe! 

Hawa Jalloh zeigt auf dem Bild eine nach innen rotierte Kickbein Achse, was vermuten lässt, dass sie das Kickbein nicht als solches über eine zentrierte Knieführung vor der Hürde aus dem Abdruck 2th Schritt zur Hürde führt. Als Resultat erfolgt ein außenrotiertes "heben" : erhöhte Spannung Beugerkette + abkippen Beckenschaufel mit Auswirkung Innerrotation-Momentum, mit Abklappen der Schulterachse. 
Gleichzeitig wird so der "Flip-Over" (keine Ahnung wie das in Deutsch heißt) das Zusammenspiel von Kick und Abdruckbein verhindert, welches das Becken in die optimale touch down Position und dem Nachzugbein die Freiheit zum Arbeiten aus der Hüfte nimmt. (typisch Ferse höher Knie, vor der Überquerung)
Das alles im Zusammenspiel hat natürlich auch eine schlechte Auswirkung auf des "Timing" an der Hürde, und im weiteren Zwischensprint. Das die Arme nun mehr Korrektur machen müssen, anstelle von Vortriebsgestalltung lasse ich mal außen vor.

DANKE! Das ist mal ein guter und konstruktiver Beitrag zu dem Thema, den man, vllt. gerade als Nicht-Hurdle-Pro, mit großem Interesse lesen kann. Wenn jetzt noch eine Diskussion über die Beseitigung der Ursächlichkeiten stattfinden würde, wäre das schon richtig genial für so ein Forum.

das wäre nun aus einem Einzelfoto abgeleitet etwas viel verlangt... generell häufige Ursachen für die beschriebenen Probleme und Lösungsansätze: 
- Athletin häufig zu dicht, deswegen Außensichel und Innenrotation
Maßnahme z.B.: Oxer stellen, peripheres Sehen schulen, 5er mit weiten Abständen laufen (deutlich über Wettkampfabstand)
- mangelnde Beweglichkeit und spezielle Kraft
Maßnahme: diverse drills, spezielle Beweglichkeits- und Kraftübungen 
- mangelnde Bewegungsvorstellung, falsch ausgesprägtes Technikmuster
Maßnahme: drills und NZB-Läufe über 91er Hürden, damit die Kniesteuerung im Nachziehbein sich verbessert und das Knie stets höher als die Ferse geführt wird. 
Maßnahme: viele frequente Läufe mit gebeugtem Schwungbei über Minihürden
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Hürdenannäherung parallel mit spiraldynamischer Laufarbeit zu schulen, bzw. vorzubereiten. Dadurch lassen sich Elemente der spiraldynamischen Verschaltung auch in die Hürdentechnik überführen. Das Becken bleibt offen und kippt nicht ein. Damit wird das Schwungbein praktisch auf die gerade Schwungebene "eingeladen" und das Nachziehbein kann über eine schöne Vorspannung nachgeführt werden. 
Allerdings ist es schon so, dass es sehr, sehr viel Geduld erfordert bei AthletInnen, die mit jahrelanger schlechter Ausprägung belastet sind, noch signifikante Veränderungen zu erreichen. Auch ist nicht jeder Athlet offen für diese Ansätze.  
Da ist es doch leichter zu schnelleren Zeiten zu kommen, wenn der BT vorschlägt beim Umsetzen 10% draufzupacken und sich permanent mit der Trainingspartnerin auf höchstem Druck zu battlen.  Tongue


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - muffman - 04.07.2025

(04.07.2025, 14:39)Reichtathletik schrieb:
(04.07.2025, 14:28)muffman schrieb: Wieso sollte Gertrud das, was sie sich hart erarbeitet bzw. angeeignet hat, einfach so weitergeben? Dafür werden eigentlich Leute beim DLV bezahlt. Die sollten mal mehr weitergeben, als die immer wieder gleichen Technikübungen und aus der Zeit gefallene und längst überholte Methoden.

Außerdem erkennt man auf dem Bild auch direkt, was da vermutlich im Krafttraining die zentralen Bausteine sind. Das begünstigt solche technischen Fehler dann auch noch. Aber was wissen wir Amateurtrainer schon. Schließlich sitzen die echten Experten beim DLV.

Ich finde es immer bemerkenswert, dass gleichzeitig behauptet wird: "Die haben alle keine Ahnung." und "Die sollen mal ihr Wissen weitergeben."
Vielleicht gibt es sogar sehr bald was über genau diesen Aspekt zu lesen...

Du verstehst es nicht, oder? Ich glaube schon, dass das meiste weitergegeben wird. Und genau das ist das Problem. Es gibt, neben vielen anderen Probleme, offensichtlich ein massives Qualitätsproblem beim Personal.

Außerdem hat Gertrud auch damit recht, dass man ja trotzdem in Konkurrenz zueinander steht. Der DLV muss aber die Grundlagen vermitteln. Was die Heimtrainer dann daraus bzw. damit machen, macht dann den Unterschied. Und da geht es jetzt nichtmal unbedingt nur um Weltklasseniveau oder deutsche Spitze.


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - Gertrud - 04.07.2025

(04.07.2025, 15:43)muffman schrieb: Du verstehst es nicht, oder? Ich glaube schon, dass das meiste weitergegeben wird. Und genau das ist das Problem. Es gibt, neben vielen anderen Probleme, offensichtlich ein massives Qualitätsproblem beim Personal.

Außerdem hat Gertrud auch damit recht, dass man ja trotzdem in Konkurrenz zueinander steht. Der DLV muss aber die Grundlagen vermitteln. Was die Heimtrainer dann daraus bzw. damit machen, macht dann den Unterschied. Und da geht es jetzt nichtmal unbedingt nur um Weltklasseniveau oder deutsche Spitze.


Ich empfinde es - gelinde gesagt - als eine Frechheit, wenn man meine Mitteilungen hier mit NICHTS bewertet. Dann sollte man doch einmal die Rubrik Verletzungen durchgehen. Ich habe auch mehrfach im DLV referiert, es aber irgendwann als nutzlos empfunden. HjH sagte damals: "Lass es, sie verstehen es nicht, dass du das Olympische Gewichtheben nicht als Hauptübung in der LA siehst!"

Natürlich habe ich damals Sabines deutsche Konkurrenz nicht über unser neues System aufgeklärt. Was hätte ich denn sonst noch außer Unterricht am Gymnasium mit Fachvorsitz, fünf AuA im (annähernden) Weltklassebereich zu trainieren, noch alles machen sollen??? Dieser Überbelastung setze ich mich heute nach den gesundheitlichen Einschlägen bestimmt nicht mehr aus, während die gesunden TuT auf das "goldene Tablett" warten. Ich muss mich auch eigentlich gar nicht rechtfertigen. Ich mache das aus Leidenschaft und Freude und nicht primär für andere TuT.
 
Gertrud


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - omega - 04.07.2025

(04.07.2025, 15:10)CoachnEngineer schrieb: Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Hürdenannäherung parallel mit spiraldynamischer Laufarbeit zu schulen, bzw. vorzubereiten. Dadurch lassen sich Elemente der spiraldynamischen Verschaltung auch in die Hürdentechnik überführen. Das Becken bleibt offen und kippt nicht ein. Damit wird das Schwungbein praktisch auf die gerade Schwungebene "eingeladen" und das Nachziehbein kann über eine schöne Vorspannung nachgeführt werden. 
Allerdings ist es schon so, dass es sehr, sehr viel Geduld erfordert bei AthletInnen, die mit jahrelanger schlechter Ausprägung belastet sind, noch signifikante Veränderungen zu erreichen. Auch ist nicht jeder Athlet offen für diese Ansätze.  
Da ist es doch leichter zu schnelleren Zeiten zu kommen, wenn der BT vorschlägt beim Umsetzen 10% draufzupacken und sich permanent mit der Trainingspartnerin auf höchstem Druck zu battlen.  Tongue
Kannst Du bitte ein paar Beispiele für eine spiraldynamische Laufarbeit nennen ? Beinhaltet eine gute Lauf / Sprinttechnik automatisch eine gute spiraldynamische Verschaltung ?


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - CoachnEngineer - 04.07.2025

(04.07.2025, 17:08)omega schrieb:
(04.07.2025, 15:10)CoachnEngineer schrieb: Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Hürdenannäherung parallel mit spiraldynamischer Laufarbeit zu schulen, bzw. vorzubereiten. Dadurch lassen sich Elemente der spiraldynamischen Verschaltung auch in die Hürdentechnik überführen. Das Becken bleibt offen und kippt nicht ein. Damit wird das Schwungbein praktisch auf die gerade Schwungebene "eingeladen" und das Nachziehbein kann über eine schöne Vorspannung nachgeführt werden. 
Allerdings ist es schon so, dass es sehr, sehr viel Geduld erfordert bei AthletInnen, die mit jahrelanger schlechter Ausprägung belastet sind, noch signifikante Veränderungen zu erreichen. Auch ist nicht jeder Athlet offen für diese Ansätze.  
Da ist es doch leichter zu schnelleren Zeiten zu kommen, wenn der BT vorschlägt beim Umsetzen 10% draufzupacken und sich permanent mit der Trainingspartnerin auf höchstem Druck zu battlen.  Tongue
Kannst Du bitte ein paar Beispiele für eine spiraldynamische Laufarbeit nennen ? Beinhaltet eine gute Lauf / Sprinttechnik automatisch eine gute spiraldynamische Verschaltung ?

Das ist schwierig hier im Detail zu beschreiben. Daher verweise ich hier erstmal auf die im Netz verfügbare Literatur zur Spiraldynamik (z.B. Larsen) und entsprechende Videos. Um es auf die Leichtathletik auszurollen, braucht es dann etwas Überlegung bei der Vorgabe der Übungsausführung. Automatisch ergibt sich aus den "klassischen" Lauf-ABC-Übungen noch keine Spiraldynamische Verschaltung. Allerdings lassen sich Übungen wie Fussgelenkläufe, Skippings, Prellhopser etc. im Bein/Hüft-Zusammenspiel bewusst unter spiraldynamischen Kriterien ausführen und damit pattern. Mit etwas mehr Kreativität kann man das dann auch auf die Hürdentechnik übertragen.


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - S_J - 04.07.2025

Ich glaube es wäre allen mehr geholfen, wenn Gertrud ihr Wissen anstatt es hier anzudeuten in einem für sie passenden Format – gerne auch kommerzialisiert – anbietet. Dann können diejenigen, die gerne von ihr lernen wollen, dies tatsächlich tun und sie dafür auch entsprechend remunerieren. Ob das jetzt ein Buch ist, (Online-)Fortbildungen, oder beispielhafte Analysen und Vorstellungen von geeigneten Kraftübungen etc. auf einer Abonnoment-Basis... Möglichkeiten gäbe es viele. Und mehr Aufwand als die Posts hier wäre es mit Sicherheit auch nicht.

Ich kann zwar nachvollziehen, dass Gertrud das Wissen dem DLV nicht hinterherwerfen möchte und es ihr wichtig ist, dass sich Trainer auch selbst um neues Wissen bemühen... aber ich glaube nicht, dass diese Andeutungen hier viel Gutes bewirken.


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - muffman - 04.07.2025

Naja, Gertrud gibt ja genug Hinweise, in welche Richtung man gehen sollte.

Zur Spiraldynamik als Beispiel: Vergleiche mal, was z.B. Bolt mit dem Oberkörper macht und was Lückenkemper macht. Mal die Schulterachse betrachten. Dort erkennt man es am leichtesten. Rate, wer es richtig macht und wer sich selbst limitiert.

Besseres Beispiel: Hochspringer und Hochspringerinnen. Schau auf die Positionen der verschiedenen Körperregionen in der Absprungvorbereitung.

Unter anderem auch deshalb sind z.B. beidbeinige Kraftübungen relativ suboptimal.


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - Mattili - 04.07.2025

Am Ende des Tages bringt es niemanden weiter, wenn ein solches Forum, bei dem klar sein dürfte, dass das auch von DLV-Seite verfolgt wird, in einer solchen Art und Weise dazu genutzt wird, in einen indirekten Kontakt zu treten. Die ganze Kommunikation schreit für mich nach tieferliegenden und langjährigen Unstimmigkeiten, die hier einseitig ausgetragen werden. Das hat zwar vielleicht irgendwo Unterhaltungspotenzial, bringt aber wie oben erwähnt eben auch niemanden weiter.

Mir klingt das alles danach, dass es wichtiger ist, Recht zu haben, statt dass man Lösungen sucht und findet und damit die Athleten oder auch das Trainerpersonal weiterbringt. Wenn dieses System von beiden Seiten im Kampf der Eitelkeiten mal durchbrochen wird, dann kommen wir in diesem Sport vielleicht auch wieder weiter.


RE: Sichtbare Trainingsinhalte - muffman - 04.07.2025

Es geht im Kern um wissenschaftliche Fakten, nicht um "Recht haben". Da gibt es dann halt keine zwei Meinungen.