Leichtathletikforum.com
Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt (/showthread.php?tid=6242)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Rostocker - 26.09.2025

(25.09.2025, 21:27)trackwatchnds schrieb: @Rostocker:
Zitat:Wow! Einfach mal negieren, dass Leute hier aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichem Background angemeldet sind!
Vielleicht interessiert es auch einige nicht oder sie blenden das gezielt aus? Das ist ebenso legitim, oder nicht?

Vielleicht haben wir eine unterschiedliche Auffassung von negieren. Jeder kann von mir aus hier angemeldet sein, weshalb auch immer er möchte, das habe ich niemals kritisiert.
Desinteresse an dem Thema kann ich ebenfalls nur schwerlich kritisieren, aber gezieltes Ausblenden finde ich persönlich leider überhaupt nicht legitim. Das impliziert für mich ein bewusstes Entscheiden gegen die Aufklärung in der Sache selbst und bietet vielmehr genau den Nährboden, dass solche Typen jahrelang konsequenzlos ihr Unwesen treiben können, in der Sicherheit, dass manche die Augen davor verschließen (wollen?!). Das kannst du unmöglich damit meinen, aber ich bin gerne für deine Richtigstellung offen, sofern du es anders gemeint hast, schließlich weist du selbst auf die Komplexität vieler Fälle hin.


Es ging um Meldungen, Threads usw. in den Medien oder hier im Forum. Ich denke immer noch, dass es jedem frei steht, das zu lesen, sich zu beteiligen oder sich zu informieren. Oder sich zu empören - das ist übrigens einfach und kostet nichts online. (Kleine Literaturempfehlung für die Interessierten)

Wenn man es vor Ort sieht oder mitbekommt, dass eine Rechtsverletzung passiert und gerade bei Beziehungen mit einem Machtgefälle, halte ich es für eine Pflicht, etwas zu unternehmen. Und das kann auch nur darin bestehen, es zu melden. Nicht jeder ist bereit für den potenziellen Konflikt.

Es ist wirklich ein schwieriges Thema. Einerseits gilt die Unschuldsvermutung, andererseits will man im schlimmsten Falle Schutzbefohlene schützen. Sich lediglich auf Gerüchte oder vage Berichte zu verlassen, ist genauso schlimm, wie gar nichts zu unternehmen.

Einige Beiträge hier im Thread kommen mir leider so vor, als ob sich der Mob mit Fackeln und Mistgabeln in Bewegung setzt, sobald nur periphär eine derartige Rechtsverletzung vorliegen könnte. Und bevor jemand mit Verharmlosung kommt: ich bin definitiv für das Verfolgen und Ahnden nachgewiesener Straftaten und auch das unbedingte Anzeigen und Aufklären solcher Verletzungen. Objektiv und universell.


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - mark1967 - 26.09.2025

(26.09.2025, 13:12)Rostocker schrieb:
(25.09.2025, 21:27)trackwatchnds schrieb: @Rostocker:
Zitat:Wow! Einfach mal negieren, dass Leute hier aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichem Background angemeldet sind!
Vielleicht interessiert es auch einige nicht oder sie blenden das gezielt aus? Das ist ebenso legitim, oder nicht?

Vielleicht haben wir eine unterschiedliche Auffassung von negieren. Jeder kann von mir aus hier angemeldet sein, weshalb auch immer er möchte, das habe ich niemals kritisiert.
Desinteresse an dem Thema kann ich ebenfalls nur schwerlich kritisieren, aber gezieltes Ausblenden finde ich persönlich leider überhaupt nicht legitim. Das impliziert für mich ein bewusstes Entscheiden gegen die Aufklärung in der Sache selbst und bietet vielmehr genau den Nährboden, dass solche Typen jahrelang konsequenzlos ihr Unwesen treiben können, in der Sicherheit, dass manche die Augen davor verschließen (wollen?!). Das kannst du unmöglich damit meinen, aber ich bin gerne für deine Richtigstellung offen, sofern du es anders gemeint hast, schließlich weist du selbst auf die Komplexität vieler Fälle hin.


Es ging um Meldungen, Threads usw. in den Medien oder hier im Forum. Ich denke immer noch, dass es jedem frei steht, das zu lesen, sich zu beteiligen oder sich zu informieren. Oder sich zu empören - das ist übrigens einfach und kostet nichts online. (Kleine Literaturempfehlung für die Interessierten)

Wenn man es vor Ort sieht oder mitbekommt, dass eine Rechtsverletzung passiert und gerade bei Beziehungen mit einem Machtgefälle, halte ich es für eine Pflicht, etwas zu unternehmen. Und das kann auch nur darin bestehen, es zu melden. Nicht jeder ist bereit für den potenziellen Konflikt.

Es ist wirklich ein schwieriges Thema. Einerseits gilt die Unschuldsvermutung, andererseits will man im schlimmsten Falle Schutzbefohlene schützen. Sich lediglich auf Gerüchte oder vage Berichte zu verlassen, ist genauso schlimm, wie gar nichts zu unternehmen.

Einige Beiträge hier im Thread kommen mir leider so vor, als ob sich der Mob mit Fackeln und Mistgabeln in Bewegung setzt, sobald nur periphär eine derartige Rechtsverletzung vorliegen könnte. Und bevor jemand mit Verharmlosung kommt: ich bin definitiv für das Verfolgen und Ahnden nachgewiesener Straftaten und auch das unbedingte Anzeigen und Aufklären solcher Verletzungen. Objektiv und universell.

Das mit dem Mob ist ja nun wirklich maßlos übertrieben. Vielleicht hast du einfach ein anderes Verständnis davon, was grenzwertig oder darüber hinaus ist.


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - aj_runner - 27.09.2025

Leider auch im Ausland ein ernstzunehmendes Thema:
Die Algorithmen haben mir den Fall von Claire Palou zugespielt, einer franz. 3000 m Hindernisläuferin, die 2021 als Favoritin zur U23 EM gefahren ist und im Finale – wohl auf Grund von Depressionen – aussteigen musste. Ursache waren Übergriffe im Alter von 14, 17 und 19 Jahren. Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob es sich um unterschiedliche Trainer gehandelt hatte.
Den Instapost habe ich nicht mehr gefunden, aber diese Artikel.


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - runner5000 - 30.09.2025

https://www.sportschau.de/mehr-sport/anlauf-gegen-gewalt-droht-das-aus,anlauf-gegen-gewalt-finanzierung-100.html

In der aktuellen Situation natürlich tödlich, dass „Anlauf gegen Gewalt“ die Insolvenz droht.


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Sandmann - 30.09.2025

(27.09.2025, 19:10)aj_runner schrieb: Leider auch im Ausland ein ernstzunehmendes Thema:
Die Algorithmen haben mir den Fall von Claire Palou zugespielt, einer franz. 3000 m Hindernisläuferin, die 2021 als Favoritin zur U23 EM gefahren ist und im Finale – wohl auf Grund von Depressionen – aussteigen musste. Ursache waren Übergriffe im Alter von 14, 17 und 19 Jahren. Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob es sich um unterschiedliche Trainer gehandelt hatte.
Den Instapost habe ich nicht mehr gefunden, aber diese Artikel.

Claire Palou (*26.12.2001) war 2021 auch französische Hallenmeisterin über 1500m. Sie beschuldigt konkret Jimmy Gressier, der zuletzt bei INSEP ihr Trainingspartner war (und der die Vorwürfe bestreitet). Ermittlungen wurden ergebnislos eingestellt (z.B.:  JO 2024: l'enquête pour harcèlement sexuel visant le fondeur Jimmy Gressier a été classée

Palou hat ihre Sportkarriere nie wieder aufgenommen und war in den Jahren danach zeitweise drogensüchtig, z. B.: Violences sexuelles. « J’ai sombré pendant des mois, pris de la drogue » : le témoignage poignant de Claire Palou, ancienne espoir de l'athlétisme


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Reichtathletik - 30.09.2025

Der ehemalige Trainer von Laura Muir wurde gesperrt:

https://www.bbc.com/sport/athletics/articles/cz9j079njejo

Die Kanadierin Gabriella Debues-Staffort die auch bei ihm trainierte, schreibt in einem.kurzen Statement, dass auch sie ausgesagt habe und einige der Aussagen zur Verurteilung beigetragen hätten. Allerdings habe sich der gesamte Anhörungsprozess "dehumanizating and frustrating" angefühlt.


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - S_J - 30.09.2025

(30.09.2025, 18:52)Reichtathletik schrieb: Der ehemalige Trainer von Laura Muir wurde gesperrt:

https://www.bbc.com/sport/athletics/articles/cz9j079njejo

Die Kanadierin Gabriella Debues-Staffort die auch bei ihm trainierte, schreibt in einem.kurzen Statement, dass auch sie ausgesagt habe und einige der Aussagen zur Verurteilung beigetragen hätten. Allerdings habe sich der gesamte Anhörungsprozess "dehumanizating and frustrating" angefühlt.

Auch die Rückdatierung der Sperre, die damit effektiv nächstes Jahr schon wieder endet ist eher symbolisch als dass sie eine wirkliche Wirkung hätte....


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Windfahne - 02.10.2025

Der HLV gibt dem Thema Raum bei seinem Leistungssportkongress:
Hessischer Leichtathletik-Verband: HLV-Leistungssportkongress 2025: Leistung vs. Wohlbefinden? – Interpersonale Gewalt im Leistungssport


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Reichtathletik - 02.10.2025

(02.10.2025, 08:58)Windfahne schrieb: Der HLV gibt dem Thema Raum bei seinem Leistungssportkongress:
Hessischer Leichtathletik-Verband: HLV-Leistungssportkongress 2025: Leistung vs. Wohlbefinden? – Interpersonale Gewalt im Leistungssport

Find ich gut. Zumal an anderer Stelle noch mehr oder weniger das Gegenteil läuft (fragwürdige Referenten)...


RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Reichtathletik - 02.10.2025

Ich empfehle übrigens die Sonder-Podcast-Folgen von Auslaufen zur Thematik. Insbesondereheute die Folge mit Nadine Dobler ist sehr gut!