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Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? (/showthread.php?tid=1204) |
RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - dominikk85 - 16.10.2015 (16.10.2015, 13:44)Javeling schrieb: Frage : Gibt es eigentlich in irgendeiner Branche einen Arbeitgeber, der eine Person (Arbeitnehmer) einstellt, der gegen ihn (wegen Arbeitgeber-Bestimmungen, die nicht vom potentiellen Arbeitnehmer akzeptiert werden) klagt ? Mir ist kein einziger Fall bekannt. so wie ich das verstanden habe klagt friedek gegen den DOSB und nicht gegen den DLV, oder? RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - alex72 - 16.10.2015 Man sollte nicht vergessen dass Friedeck nicht gegen den dlv sondern gegen den dosb klagt. Der dlv muss keinen Cent selber zahlen. Vllt ist die Anstellung. Teil eines Deals mit dem dlv gewesen? RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Javeling - 16.10.2015 alex72 schrieb:Man sollte nicht vergessen dass Friedeck nicht gegen den dlv sondern gegen den dosb klagt. Ich korrigiere mich : Nicht gegen den DLV. Allerdings (s. hier) waren es die DLV-Nominierungsrichtlinien, nach denen der DOSB gehandelt hat. Und diese Nominierungsrichtlinien waren nach dem sportlichen Gleichheitsprinzip (wegen unterschiedlichen Versuchsregeln) eindeutig. Zitat:Vllt ist die Anstellung. Teil eines Deals mit dem dlv gewesen? Das nehme ich jetzt auch an. RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - diskobolos - 16.10.2015 Ich finde es ganz übel, dass es scheinbar nur um Geld geht. Was das für eine Welt? Sport ist in der Neuzeit als Gegenteil zu Arbeit entstanden. Z. B. von englischen Adligen betrieben. In diesem Zusammenhang entstand auch der Fairplay-Gedanke. Wenn Sport in erster Linie zum Gelderwerb betrieben wird, ist es eigentlich kein Sport mehr, sondern Zirkus oder Unterhaltungsindustrie. RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - RalfM - 16.10.2015 (16.10.2015, 15:10)Javeling schrieb: Und diese Nominierungsrichtlinien waren nach dem sportlichen Gleichheitsprinzip (wegen unterschiedlichen Versuchsregeln) eindeutig. Das Gericht hat auf der Basis des BGB geurteilt, dass sie das nicht waren, sondern im Zweifel zugunsten des Klägers auszulegen sind. Weil er die vom DLV verlangten Kriterien dem Wortsinn nach (Gesetze funktionieren über den Wortsinn) erfüllt hat. RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - RalfM - 16.10.2015 (16.10.2015, 17:41)diskobolos schrieb: Ich finde es ganz übel, dass es scheinbar nur um Geld geht. Was das für eine Welt? Sport ist in der Neuzeit als Gegenteil zu Arbeit entstanden. Z. B. von englischen Adligen betrieben. In diesem Zusammenhang entstand auch der Fairplay-Gedanke. Wenn Sport in erster Linie zum Gelderwerb betrieben wird, ist es eigentlich kein Sport mehr, sondern Zirkus oder Unterhaltungsindustrie.(1) im engen Zusammenhang: Du kannst Charles Friedek nicht ernsthaft unterstellen, dass es ihm 2008 NUR UM GELD ging. Er hat sich damals wieder in die Weltklasse gekämpft, und primär ging es ganz offensichtlich um den Sport, der natürlich bezahlt werden muss. Da er sportlich nicht teilnehmen durfte, blieb nur der Wettstreit ums Geld. Der wurde in sportlicher Fairness über die Gerichte ausgetragen. (2) Der Sport des 20. bis 21. Jahrhunderts hat zwei Wurzeln. Der British Upper Class Sport ist die eine. Aus ihm ging der in vielerlei Hinsicht zweifelhafte Amateur-Begriff in der Leichtathletik hervor (man denke z.B. an den Ausschluss von Paavo Nurmi von den OS 1932(!!!)). Die zweite Wurzel, z.B. 6-Tage-Läufe oder Mensch-gegen-Pferd war die LA der Arbeiterklasse, die von Unternehmern finanziert wurde. Wenn man nicht ins goldene Nest geboren wurde, ging es schon immer ums Geld, mehr oder weniger. Der Radsport ist völlig aus dieser Tradition entstanden, und seine Schwierigkeiten bis heute gründen darin. (3) Wer einen ganz anderen Sport will, könnte sich vielleicht jetzt noch auf die Mars-Auswanderungs-Expedition bewerben, und dort ganz neu anfangen. RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Robb - 16.10.2015 (16.10.2015, 15:10)Javeling schrieb: Ich korrigiere mich : Nicht gegen den DLV. Allerdings waren es die DLV-Nominierungsrichtlinien, nach denen der DOSB gehandelt hat.Ich frage mich, in welcher Phantasiewelt du lebst, sportliches Gleichheitsprinzip, was soll das sein? Wo steht das? Zwischen einem Marathonläufer, der nur 1-2 Quali-Möglichkeiten für den Saisonhöhepunkt hat und einem Kugelstosser, der jeden zweiten Tag stossen kann und im Jahr auf 20-30 Wettkämpfe mit über 100 Stössen kommt, gibt es keine Gleichheit. Zwischen dem FC Bayern und dem FC Hintertupfing liegen Lichtjahre, trotzdem können sie im Pokal aufeinander treffen. RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Javeling - 17.10.2015 Robb schrieb:Ich frage mich, in welcher Phantasiewelt du lebst,[...]Gerne beantworte ich die Frage. Bevor man zu diesem Thema einen Beitrag verfasst, sollte man wesentliche §§ der IWR kennen, mit den umfangreichen Nominierungsrichtlinien (bis zum Marathon) vergleichen, um die Phantasiewelt des anderen zu verstehen. Es kann nämlich möglich sein, dass der andere recht hat. Und wenn man dann einen Fehler im eigenen Beitrag (hier ist ein gravierender Fehler enthalten) entdeckt, dann besteht die Möglichkeit, diesen Irrtum zu korrigieren. Damit ist das Thema für mich beendet. Heinz Engels, Mainz RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - krebsan - 19.10.2015 Die Grundfrage ist doch, ob ein Sportverband ausserhalb der Gerichtsbarkeit eines Landes steht, oder ob doch am Schluss die "offiziellen" Gerichte recht sprechen müssen. Und ob diese Gerichte gezwungen sein sollen, irgendwelche diffusen Sportprinzipien zu berücksichtigen, wenn es letztlich um einen Job, um Verträge und um Verdienstmöglichkeiten geht. Hier jedenfalls hat sich der Verband selber reingeritten. Mit einer unklaren Formulierung und vor allem damit, im Zweifelsfall gegen den Athleten zu entscheiden. Mal ganz abgesehen davon, dass man mit einen verdienten Athleten generell nicht so umgehen sollte, meiner Meinung nach. RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - diskobolos - 19.10.2015 (16.10.2015, 21:18)RalfM schrieb:zu (1) Ich kann nicht erkennen, dass es C.F "offensichtlich" um Sport ging. Zum Sport gehört es auch, Niederlagen hinzunehmen und als eine solche sehe ich die Nichtnominierung, die m. E. nach klaren Regeln erfolgte. In den letzten Jahren ging es aber nur um Geld (oder ist auch Rechthaberei dabei.(16.10.2015, 17:41)diskobolos schrieb: Ich finde es ganz übel, dass es scheinbar nur um Geld geht. Was das für eine Welt? Sport ist in der Neuzeit als Gegenteil zu Arbeit entstanden. Z. B. von englischen Adligen betrieben. In diesem Zusammenhang entstand auch der Fairplay-Gedanke. Wenn Sport in erster Linie zum Gelderwerb betrieben wird, ist es eigentlich kein Sport mehr, sondern Zirkus oder Unterhaltungsindustrie.(1) im engen Zusammenhang: Du kannst Charles Friedek nicht ernsthaft unterstellen, dass es ihm 2008 NUR UM GELD ging. Er hat sich damals wieder in die Weltklasse gekämpft, und primär ging es ganz offensichtlich um den Sport, der natürlich bezahlt werden muss. Da er sportlich nicht teilnehmen durfte, blieb nur der Wettstreit ums Geld. Der wurde in sportlicher Fairness über die Gerichte ausgetragen. zu (2) da stimme ich dir zu und danke für deine Hinweise. zu (3) Es ist leider so, dass im Kapitalismus das Geld alle Lebensbereiche mehr und mehr überwuchert. (Dazu hat schon Marx viel Kluges geschrieben). Es gibt aber natürlich auch heute "richtigen Sport", nämlich das, was Millionen Menschen treiben ohne dafür einen Cent zu bekommen. Das andere ist nur ein Teil der Unterhaltungsindustrie. |